3Unter der Lupe
Sei ein Mensch!
13 Dossier
Macht Künstliche
Intelligenz
Lehrer überflüssig?
28 Recht§ausleger
Lehrer machen
Kasse
6Im Brennpunkt
Beziehungen
statt Bürokratie
17. Schulrechtsänderungsgesetz
Pädagogik & Hochschul Verlag . Graf-Adolf-Straße 84 . 40210 Düsseldorf · Foto: AdobeStock
1781 | Ausgabe 3/2025 | JUNI | 69. Jahrgang
Eine
SchRÄGe Sache
INHALT
lehrer nrw ·
3/2025
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UNTER DER LUPE
Sven Christoffer: Sei ein Mensch! 3
BRENNPUNKT
Katrin Saniter-Hann:
Beziehungen statt Bürokratie 6
JUNGE LEHRER NRW
Tobias Braune: Wann kommt AIS? 8
TITEL
Sarah Wanders: Ein Schritt
in die richtige Richtung 10
Kommentar von Olaf Korte:
Es braucht mehr als einen Leitfaden 12
DOSSIER
Lisa Becker: Macht Künstliche
Intelligenz Lehrer überflüssig? 13
SCHULE & POLITIK
Zwischen Vision und Rebellion 17
»Hier wird ein Pfad bereitet« 18
Katastrophe, Hoffnung, Neubeginn 20
Pro und Contra Handyverbot 22
FORTBILDUNGEN
Den Horizont erweitern 24
Mülheimer Kongress: Jetzt anmelden 24
SENIOREN
Unterwegs in der Barockstadt Fulda 26
Paderborn erkunden, Glasmalerei erleben 26
Herbstfahrt nach Potsdam 27
Mitreißende Musik
und kölsche Anekdoten 27
NACHRUF
Trauer um Jürgen Seidel 28
RECHT§AUSLEGER
Christopher Lange: Lehrer machen Kasse 28
ANGESPITZT
Jochen Smets: Eine SchRÄGe Sache 30
HIRNJOGGING
Aufgabe 1: Chinesische Weisheit 31
Aufgabe 2: Was gehört zum Schulalltag? 31
Aufgabe 3: Zusammengesetzte
Schulbegriffe 31
IMPRESSUM
lehrer nrw
– G 1781 –
erscheint sechs Mal jährlich
als Zeitschrift des
‘lehrer nrw’
ISSN 2568-7751
Der Bezugspreis ist für
Mitglieder des
‘lehrer nrw’
im Mitgliedsbeitrag enthal-
ten. Preis für Nichtmitglieder
im Jahresabonnement:
35,– inklusive Porto
Herausgeber und
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lehrer nrw e.V.
Nordrhein-Westfalen,
Graf-Adolf-Straße 84,
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Redaktion
Sven Christoffer,
Christopher Lange,
Katrin Saniter-Hann,
Jochen Smets,
Sarah Wanders,
Tobias Braune
Düsseldorf
Verlag und
Anzeigenverwaltung
PÄDAGOGIK &
HOCHSCHUL VERLAG
dphv-verlags-
gesellschaft mbH,
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Zur Zeit gültig:
Anzeigenpreisliste Nr. 24
vom 1. Oktober 2023
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lehrer nrw
,
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Für unverlangt eingesandte
Manuskripte kann keine
Gewähr übernommen werden.
Namentlich gekennzeichnete
Beiträge geben die Meinung
ihrer Verfasser wieder.
Sei ein Mensch!
Diese ebenso schlichte wie eindringliche Mah-
nung zu mehr Menschlichkeit und Toleranz
scheint unsere Gesellschaft nötiger zu haben
denn je. Und da Schule ein Spiegelbild der Gesell-
schaft ist, darf es nicht wundernehmen, dass Antisemi-
tismus, Rassismus und Diskriminierung nicht nur Teil der
gesellschaftlichen Realität sind, sondern auch der schuli-
schen. Am 26. und 27. November nimmt sich der 56. Mülheimer
Kongress dieser Thematik an.
I
Im April dieses Jahres erfuhren gleich zwei beschä-
mende Ereignisse enorme mediale Aufmerksam-
keit. So berichtete die
Neue Westfälische
zu Mo-
natsbeginn, dass der neunte Jahrgang des Helmholtz-
Gymnasiums im Sommer 2024 zur Gedenkstätte des
ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in
die Lüneburger Heide reiste. Dort kam es zu einem be-
stürzenden Vorfall: Einzelne Schüler sangen die umge-
dichtete Version des 90er-Jahre-Hits ‘L’amour tou-
jours’ von Gigi d’Agostino, die nach dem Vorfall auf
Sylt als neue Nazi-Hymne gilt. Der
Text unter anderem:
»Deutschland den Deutschen, Ausländer raus
Knapp eine Woche später berichtete unter ande-
rem der
WDR,
am St. Angela Gymnasium in Bad
Münstereifel sei es während der Abi-Mottowoche zu
einem irritierenden Vorfall gekommen: Schüler sollen
ebenfalls rassistische Lieder gesungen haben. Laut
Schulträger, dem Erzbistum Köln, habe die Schullei-
tung den Vorfall mit Bestürzung zur Kenntnis ge-
nommen und aufs Schärfste kritisiert. Statt fröhli-
chen Abi-Feierlichkeiten arbeite die Schule nun da-
ran, das Verhalten der Verantwortlichen zu ahnden.
Laut Erzbistum solle der Vorfall »schulintern umfas-
send pädagogisch aufgearbeitet werden«.
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lehrer nrw
UNTER DER LUPE
von SVEN CHRISTOFFER
Foto: Robert Bergemann
Antisemitismus, Rassismus und
Diskriminierung in der Schule
tatkräftig und entschlossen begegnen:
Diesem Ziel hat sich unter anderem das Netzwerk ‘Schu-
le ohne Rassismus – Schule mit Courage’ verschrieben.
Vertreter des Netzwerks werden auf dem Mülheimer
Kongress einige Best-Practice-Beispiele vorstellen.
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UNTER DER LUPE
Obacht statt Generalverdacht
Auch wenn diese Ereignisse erschrecken, so bleiben
sie doch Einzelfälle. Daraus einen Generalverdacht
gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen abzu-
leiten, wäre absurd. Obacht ist aber trotzdem gebo-
ten. Wenn 20,8 Prozent der Deutschen bei der Bun-
destagswahl der AfD ihre Stimme geben (und damit
einer Partei, die vom Verfassungsschutz mittlerweile
in ihrer Gänze als gesichert rechtsextrem eingestuft
wird), haben wir ein gesamtgesellschaftliches Pro-
blem, das sich über alle Altersschichten erstreckt.
Dafür spricht auch, dass der Zuspruch zur AfD bei
den Wahlen bei den 18- bis 24-Jährigen mit 21 Pro-
zent nahezu exakt im Durchschnitt des Gesamtwahl-
ergebnisses lag. Besorgniserregend ist darüber hinaus,
dass die Bindung zu den etablierten Parteien der
demokratischen Mitte bei den Jungwählern dras-
tisch abgenommen hat (CDU/CSU 13 Prozent,
SPD 11 Prozent, Grüne 10 Prozent, FDP 5 Prozent),
während Linke (26 Prozent) und BSW (6 Prozent)
extrem erfolgreich waren.
Eine Botschaft senden
Vom Mülheimer Kongress geht auch immer eine
Botschaft aus. In diesem Jahr lautet sie: Wir müssen
Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in
der Schule tatkräftig und entschlossen begegnen!
Es freut mich deshalb sehr, dass uns zahlreiche
hochkarätige Expertinnen und Experten für den
26. und 27. November ihre Zusage gegeben haben:
Jörg Rensmann von RIAS NRW, der offiziel-
len Meldestelle für antisemitische Vorfälle, wird
in seinem Vortrag ‘Das Lagebild Antisemitismus
in Nordrhein-Westfalen – Einstellungen, Aus-
drucksformen, Herausforderungen’ die deutliche
Zunahme vor allem von israelbezogenem Antise-
mitismus seit dem 7. Oktober 2023 (dem Terror-
angriff der Hamas auf Israel) aufzeigen.
Katja Kuklinski, Mitarbeiterin bei der
Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit/
Beratung bei Rassismus und Antisemitismus
(SABRA), wird die Sicht der Betroffenen mit ein-
drücklichen Beispielen aus ihrer Beratungstätig-
keit deutlich machen.
Dr. Rüdiger Fleiter, Historiker und Redak-
teur beim Ernst Klett Verlag, nimmt die ‘Darstel-
lung jüdischen Lebens im Schulbuch’ in den
Blick. Der Präsident des Zentralrats der Juden,
Josef Schuster, hatte ebendiese Darstellung vor
einigen Jahren scharf kritisiert. Daraufhin beauf-
tragte das Ministerium für Schule und Bildung
des Landes Nordrhein-Westfalen das Georg-
Eckert-Institut für internationale Schulbuchfor-
schung, die Darstellung von Jüdinnen und Ju-
den, jüdischer Geschichte, Kultur und Religion in
Lernmitteln zu untersuchen. 2024 folgten
schließlich eine gemeinsame Erklärung und
gemeinsame Empfehlungen des Zentralrats der
Juden in Deutschland, des Verbandes Bildungs-
medien und der Kultusministerkonferenz unter
der Überschrift ‘Darstellung des Judentums in
Bildungsmedien’.
Florian Beer (SABRA) und Dr. Marc Grimm
von der Bergischen Universität Wuppertal haben
in ihrem Buch ‘Eine sichere Schule für Jüdinnen
und Juden’ einen Leitfaden für die antisemitis-
muskritische Schulentwicklung in 35 Fragen und
Antworten entwickelt. Sie werden aus diesem
praxisorientierten Leitfaden vortragen, der kon-
krete Handlungsempfehlungen bietet, um Schu-
len zu Orten der Sicherheit und Wertschätzung
für Jüdinnen und Juden zu machen.
Andrea Stern (Regionalkoordinatorin Mülheim
an der Ruhr) und Christian Hüttemeister
(Landeskoordinator für den Regierungsbezirk
Düsseldorf) werden das Netzwerk ‘Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage’ vorstellen und
gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern so-
wie Lehrkräften der Mülheimer Willy-Brandt-
Schule Best-Practice-Beispiele geben.
Ina Holev, Medienkulturwissenschaftlerin,
referiert zum Themenfeld ‘Diskriminierung und In-
tersektionalität’. Intersektionale Diskriminierung
liegt vor, wenn eine Person oder Personengruppe
aufgrund mehrerer Merkmale diskriminiert wird
und diese derart ineinandergreifen, dass sie eine
eigene, neue Form von Diskriminierung ergeben.
Wir haben also ein qualitativ hochwertiges Pro-
gramm auf die Beine gestellt, und deshalb würden
wir uns natürlich sehr freuen, Sie auf unserem
56. Mülheimer Kongress begrüßen zu dürfen.
Davor liegen aber noch die Sommerferien, für die
ich Ihnen maximale Erholung wünsche. Sie haben es
sich verdient!
Sven Christoffer ist Vorsitzender des
lehrer nrw
sowie stellv. Vorsitzender des HPR Realschulen
E-Mail: christoffer@lehrernrw.de
lehrer nrw ·
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BRENNPUNKT
Beziehungen
statt Bürokratie
Bürokratie an Schulen in Nordrhein-Westfalen ist eine Last, die gelindert werden muss,
damit Lehrerinnen und Lehrer wieder mehr Zeit für ihr Kerngeschäft bekommen.
I
In Nordrhein-Westfalen stehen die Schu-
len, insbesondere die integrierten Schul-
formen, vor einer zunehmenden Heraus-
forderung: der überbordenden Bürokratie.
Lehrkräfte und Schulleitungen berichten von
immer mehr administrativen Aufgaben, die
viel Zeit und Energie erfordern. Diese Aufga-
ben verschlingen wertvolle Zeit, die für den
Unterricht und die direkte pädagogische Ar-
beit genutzt werden könnte. Sie werden oft
als sinnleer empfunden und führen zu zu-
nehmender Frustration und Überlastung.
Dokumentationspflichten,
Antragsverfahren und
Statistiken anstelle
pädagogischer Arbeit
Ein Beispiel für die Bürokratiebelastung sind
die umfangreichen Dokumentationspflich-
ten, die mit der Umsetzung individueller
Förderpläne für Schülerinnen und Schüler
verbunden sind. Diese Förderpläne sind
wichtig, um individuellen Bedürfnissen ge-
recht zu werden. Dennoch erfordert ihre
Erstellung und Pflege einen erheblichen
zeitlichen Aufwand und ist fragwürdig,
da oft die personellen Ressourcen für die
Umsetzung fehlen.
Ein weiteres Beispiel ist die Beantragung
und Abrechnung von Fördermitteln für
schulische Projekte. Die damit verbundene
Bürokratie ist enorm: Von der detaillierten
Projektbeschreibung über die Kostenauf-
stellung bis hin zur Abrechnung und Be-
richterstattung nach Abschluss des Projekts
– jeder Schritt erfordert eine akribische
Dokumentation und nimmt viel Zeit in
Anspruch. Hinzu kommen die seitens der
Schulaufsichtsbehörden oftmals verlangten
statistischen Erhebungen über den Unter-
richtsausfall, die Zusammensetzung der
Schülerschaft oder die Ergebnisse zentraler
Prüfungen.
Lehrkräfte verbringen unzählige Stunden
mit dem Ausfüllen von Formularen, Daten-
eingabemasken und Berichten, anstatt die-
se Zeit für den direkten Unterricht und die
Beziehungsarbeit mit ihren Schülerinnen
und Schülern zu nutzen.
Die besondere Situation
der Gesamtschulen
Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen ste-
hen vor speziellen Herausforderungen, die
die Belastung durch Verwaltungstätigkeiten
weiter verstärken. Aufgrund ihres integrati-
ven Ansatzes und der Vielfalt der angebote-
nen Bildungsgänge müssen Gesamtschulen
besonders viel dokumentieren. Dazu gehö-
ren nicht nur die üblichen Schul- und Leis-
tungsnachweise, sondern auch besondere
Fördermaßnahmen und Berufsvorbereitung.
Aufgrund der verschiedenen Abschlüsse, die
an Gesamtschulen erworben werden kön-
nen (zum Beispiel Erster Schulabschluss
nach Klasse 9 und 10, Mittlerer Schulab-
schluss, schulischer Teil des Fachabiturs,
Abitur), müssen Lehrkräfte umfangreiche
Aufzeichnungen über die Leistungen und
am Ende der Sekundarstufe I über die wei-
teren Bildungs- und Berufswege ihrer Schü-
lerinnen und Schüler im Einzelnen führen.
Diese Dokumentationspflichten sind notwen-
dig, aber gleichzeitig extrem zeitaufwendig
und belasten die Lehrkräfte zusätzlich.
von KATRIN SANITER-HANN
Foto: AdobeStock/RISHAD
BRENNPUNKT
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lehrer nrw
Um die Situation zu verbessern und die
pädagogische Arbeit zu stärken, sind kon-
krete Maßnahmen zur Einschränkung der
Bürokratie dringend erforderlich. Folgende
Ansätze könnten dabei helfen:
Digitale Lösungen
Der Einsatz moderner IT-Systeme könnte
viele bürokratische Prozesse vereinfachen
und beschleunigen. Zum Beispiel könnten
digitale Förderpläne und Leistungsnachwei-
se die Dokumentationspflichten der Lehr-
kräfte deutlich reduzieren. Durch zentrale
Datenbanken könnten Informationen effi-
zienter verwaltet und abgerufen werden.
Manche Schulen setzen schon auf digitale
Kommunikationssysteme, die zum Teil mit
einem elektronischen Klassenbuch verbun-
den sind, um das Formulieren und Verwalten
obligater Elternbriefe oder das Entschuldi-
gungsverfahren von Eltern für ihre Kinder
zu vereinfachen.
Zentralisierung und
Standardisierung
Die Vereinheitlichung und Reduzierung von
Formularen und Prozessen könnte die Büro-
kratie an Schulen erheblich verringern. Wo-
zu muss zum Beispiel bei der Beantragung
eines Klassenausflugs nicht nur das kompli-
zierte zweiseitige Formular der Bezirksregie-
rung, sondern zusätzlich auch noch ein
– an jeder Schule etwas anders gestaltetes –
Genehmigungsformular für die Schulleitung
ausgefüllt werden, selbst bei obligatori-
schen Veranstaltungen? Wenn alle Schulen
in Nordrhein-Westfalen auf standardisierte,
entschlackte Vorlagen und Abläufe zurück-
greifen könnten, würde dies den Verwal-
tungsaufwand deutlich reduzieren.
Zusätzliche
Unterstützungskräfte
Schulverwaltungsassistenten könnten Lehr-
kräfte und Schulleitungen entlasten. Diese
Kräfte könnten sich um die Antragsstellung,
Dokumentation und Berichterstattung küm-
mern, sodass Lehrkräfte mehr Zeit für die
pädagogische Arbeit hätten.
Weniger ist mehr –
individuelle und kleinschrit-
tige Verbesserungsansätze
Und schließlich müssten die Lehrerkollegien
sich fragen, was sie selbst in kleinen Schrit-
ten vor Ort verbessern und worauf sie ver-
zichten könnten, um mehr Zeit für ihre ei-
gentlichen Aufgaben zu haben. Muss zum
Beispiel wirklich jede im Jahresterminplan
ausgewiesene Konferenz (in Präsenz) statt-
finden? Möglich wären auch hier digitale
Lösungen.
Ausblick
Die Bürokratie an Schulen in Nordrhein-
Westfalen stellt eine erhebliche Belastung
dar, die es erschwert, tragfähige Beziehungen
herzustellen und die Qualität der Bildung zu
sichern. Durch den Einsatz digitaler Lösun-
gen, die Zentralisierung von Prozessen, zu-
sätzliche Unterstützungskräfte und das Infra-
gestellen mancher Traditionen könnten Lehr-
kräfte und Schulleitungen erheblich entlastet
werden. Dies würde es ihnen ermöglichen,
sich wieder verstärkt auf ihre eigentliche Auf-
gabe zu konzentrieren: die bestmögliche För-
derung ihrer Schülerinnen und Schüler. Nur
so kann Schule in Nordrhein-Westfalen zu-
kunftsfähig und gerecht gestaltet werden.
Katrin Saniter-Hann ist stellvertretende Vorsitzende
des
lehrer nrw
E-Mail: saniter-hann@lehrernrw.de
Bürokratie kostet jede
Menge Zeit und Nerven.
Es gibt Wege, Lehrkräfte zu
entlasten und ihnen mehr Zeit
für bestmögliche Förderung ihrer
Schülerinnen und Schüler zu ver-
schaffen. Doch die Beharrungs-
kräfte sind offenbar groß…
lehrer nrw ·
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JUNGE LEHRER NRW
S
Seit Jahren stehen wir vor denselben
Herausforderungen: heterogene Lern-
gruppen, ein wachsender Förderbe-
darf, Zeitdruck, Lehrkräftemangel, hohe
Arbeitsbelastung, zunehmende Bürokratie,
technische Hürden, aber auch digitale Tools,
die nicht immer unterstützen. Dass digitale
Bildung mehr sein muss als PDF-Arbeitsblät-
ter im digitalen Klassenzimmer, ist uns allen
klar. Umso vielversprechender erschien ein
Projekt, das endlich echten Fortschritt ver-
sprach: AIS – das Adaptive Intelligente Sys-
tem. Eine KI-gestützte Lernplattform, die in
der Lage sein soll, sich individuell auf den
Lernstand, das Lerntempo und die Bedürf-
nisse der Schülerinnen und Schüler einzu-
stellen. Doch aktuell ist das Projekt ins
Stocken geraten – ausgerechnet durch
Probleme im Vergabeverfahren.
Die Entwicklung von AIS wurde gemein-
sam von Bund und allen sechzehn Bundes-
ländern angestoßen. Die Umsetzung liegt
beim FWU Institut für Film und Bild in Wis-
senschaft und Unterricht, einem zentralen
Medieninstitut der Länder. Ziel ist eine bun-
desweit einsetzbare, einheitliche Plattform
und nicht noch ein Flickenteppich aus loka-
len Softwarelösungen. Finanziert wird das
Projekt über den DigitalPakt.
Was ist AIS?
AIS steht für Adaptives Intelligentes System.
Eine digitale Plattform, die mithilfe von
von TOBIAS BRAUNE
Foto: AdobeStock/Deemerwha studio
Wann kommt AIS?
Das Adaptive Intelligente System (AIS) ist eine digitale Plattform, die mithilfe von
künstlicher Intelligenz das Lehren und Lernen gerechter, moderner und effizienter
machen soll. Doch im Moment herrscht Stillstand. Ein Scheitern des Projekts wäre fatal.
Künstliche Intelligenz
im Klassenzimmer:
Das Adaptive Intelligente System
soll den Lernprozess unterstützen,
lässt aber vorerst auf sich warten.
JUNGE LEHRER NRW
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lehrer nrw
künstlicher Intelligenz den Lernprozess un-
terstützen soll. Anders als klassische Lern-
plattformen soll AIS in der Lage sein, Lern-
verhalten zu analysieren und personalisierte
Inhalte anzubieten. Die Plattform soll erken-
nen, wo es hakt, direkt Rückmeldung geben
und Lernmaterial kontinuierlich anpassen
können. Für uns Lehrerinnen und Lehrer
sollen dadurch zeitliche Freiräume entste-
hen, in denen wir uns zum Beispiel gezielter
einzelnen Schülerinnen und Schülern wid-
men oder pädagogische Schwerpunkte set-
zen könnten. Zudem soll AIS transparente
Einblicke in die Lernfortschritte unserer
Schülerinnen und Schüler bieten, um indivi-
duelle Förderung noch gezielter gestalten zu
können. Routineaufgaben wie Korrekturen,
Diagnose oder Differenzierung sollen teil-
weise automatisiert ablaufen. Es spricht viel
dafür, dass AIS eine Plattform wäre, die tat-
sächlich eine spürbare Hilfe sein könnte.
Warum brauchen
wir so ein System?
Wir übernehmen heute Aufgaben, die von
der sozialpädagogischen Betreuung über
Sprachförderung bis hin zur Integration und
Inklusion reichen. Gleichzeitig werden die
Lerngruppen immer heterogener. Diese Viel-
falt ist eine Chance, aber sie stellt uns täg-
lich vor enorme Herausforderungen. AIS ent-
stand aus diesem Gedanken heraus. Das
System sollte hier ansetzen und eine geziel-
te, intelligente Entlastung im Schulalltag
leisten. Dabei kann AIS natürlich kein Ersatz
für pädagogisches Handeln sein, sondern
lediglich ein unterstützendes Werkzeug.
Die Idee zu AIS war aus meiner Sicht eine
der wenigen bildungspolitischen Initiativen
der letzten Jahre, die sich wirklich an den
konkreten Bedürfnissen von Lehrerinnen
und Lehrern orientiert hat. Statt symboli-
scher Schulpolitik wurde hier ernst genom-
men, was für uns seit Jahren Realität ist: Die
Anforderungen an uns Lehrkräfte nehmen
stetig zu und reichen inzwischen weit über
den traditionellen Bildungsauftrag hinaus.
Gleichzeitig gewinnt künstliche Intelligenz
in unserer Gesellschaft zunehmend an Be-
deutung – auch im Bildungsbereich. AIS ver-
sprach, beide Entwicklungen sinnvoll
miteinander zu verbinden. Dass die Politik
diesen Bedarf erkannt und entsprechend
gehandelt hat, macht das Projekt umso
bedeutsamer, seine aktuelle Verzögerung
umso bedauerlicher.
Stillstand wegen
Vergabeverfahren
Leider verzögert sich das gesamte Vorha-
ben massiv. Der Grund ist, dass ein Bieter
das Vergabeverfahren juristisch angefoch-
ten und Recht bekommen hat. Das bedeu-
tet, dass das FWU das Verfahren im März
2025 komplett aufheben musste, um lang-
wierige Prozesse zu vermeiden. Ein neuer
Anlauf ist zwar geplant, aber bis zur erneu-
ten Ausschreibung, Neuvergabe, Entwick-
lung und Pilotphase dürfte wertvolle Zeit
verloren gehen. Der ursprünglich angepeil-
te Start im Jahr 2026 ist inzwischen höchst
unwahrscheinlich.
Fazit: Ein Projekt
mit Potenzial,
das nicht scheitern darf
Aus meiner Sicht könnte AIS eine dringend
benötigte Antwort auf die Realität in unse-
ren Klassenzimmern sein. Wenn wir Schule
gerechter, moderner und effizienter machen
wollen, brauchen wir Systeme, die persona-
lisiertes Lernen auf sinnvolle Weise unter-
stützen. AIS verspricht genau das – eine
intelligente, staatlich entwickelte Plattform,
die Lehrerinnen und Lehrer nicht ersetzt,
sondern unterstützt. Die aktuelle Verzöge-
rung ist daher umso frustrierender und ver-
deutlicht einmal mehr, wie schwierig es in
Deutschland ist, große Bildungsprojekte
schnell und effektiv umzusetzen. Jetzt liegt
es an der Politik und den beteiligten Insti-
tutionen, nicht den Mut zu verlieren, son-
dern mit neuem Schwung und der nötigen
Klarheit das Verfahren neu zu starten.
Denn: Die Schülerinnen und Schüler sind
bereit. Die Lehrerinnen und Lehrer sind
bereit. Es wird Zeit, dass auch das System
es ist.
Tobias Braune ist Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft
junge
lehrer nrw
E-Mail: braune@lehrernrw.de
lehrer nrw ·
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TITEL
Ein Schritt
in die
richtige
Richtung
Sicher handeln bei Gewalterfahrungen
von Beschäftigten an Schulen: So lautet
der Titel eines Leitfadens, den das NRW-
Schulministerium herausgegeben hat. Nötig
sind aber noch weitere Schritte, um die zu-
nehmende Gewalt an Schulen einzudämmen.
B
Bereits seit Jahren treibt uns das The-
ma Gewalt gegen Beschäftigte an
Schulen um. In zahlreichen Artikeln
in unserer Verbandszeitschrift haben wir
über die besorgniserregende Zunahme von
Gewalt in unseren Schulen berichtet und
klare Forderungen an die Verantwortlichen
im Schulministerium formuliert. Auch die
Umfragen der jüngsten Vergangenheit zei-
gen, dass dieses Thema nach wie vor ein
gravierendes Problem in den Schulen un-
seres Landes darstellt. Bereits seit Jahren
setzen wir uns für mehr Schutz und Rü-
ckendeckung für die Beschäftigten an
Schulen ein und haben dieses Thema fol-
gerichtig auch zu einem der Schwerpunkt-
themen in unserem letzten Personalrats-
wahlkampf gemacht.
Was wir bereits
erreicht haben
Zunächst haben wir bereits vor Jahren als
Verband wie auch über den Hauptpersonal-
rat Realschule, in dem
lehrer nrw
den Vor-
sitz stellt, gefordert, dass es in jeder Bezirks-
regierung Ansprechpersonen geben muss,
an die sich Betroffene nach erfahrener Ge-
walt wenden können, denn das Schlimmste
für die von Gewalt betroffenen Kolleginnen
und Kollegen ist es, wenn sie mit dieser
Erfahrung allein gelassen werden. Nach
zähem Ringen konnten wir diese Forderung
durchsetzen.
Auf zahlreichen Gemeinschaftlichen Be-
sprechungen des HPR Realschule zunächst
mit der damaligen Schulministerin Yvonne
Gebauer, später mit Staatssekretär Dr. Urban
Mauer und der aktuellen Schulministerin
Dorothee Feller diskutierten wir dieses The-
ma und forderten – wie auch im Personal-
ratswahlkampf von
lehrer nrw
– absolute
Rückendeckung durch den Dienstherrn. So
Der Leitfaden ‘Sicher handeln bei Gewalterfahrungen von
Beschäftigten an Schulen’ erläutert auf 15 Seiten, wie Beschäftigte
an Schulen nach erfahrener Gewalt Unterstützung erhalten können.
Bild: MSB NRW
von SARAH WANDERS
11
3/2025 ·
lehrer nrw
TITEL
ist es auch unserem Einsatz zu verdanken,
dass Ministerin Feller dieses Thema zur
Chefinnensache erklärte.
Viele Bausteine, aber noch
kein Gesamtkonzept
Am 24. Januar 2025 veröffentlichte das
Schulministerium unter dem Titel ‘Gewalt
hat an unseren Schulen keinen Platz’ eine
Pressemitteilung, in der noch einmal zu-
sammengefasst wurde, welche Maßnah-
men man bereits ergriffen habe bzw. wel-
che Unterstützungsangebote für Beschäf-
tigte an Schulen bereitgestellt werden.
Hierzu zählen:
Notfallordner ‘Hinsehen und Handeln’
inklusive eines Handbuchs zur
Krisenprävention
Sprech:ZEIT 24/7 der BAD GmbH
(anonyme telefonische Beratung)
FAQ-Liste zum Thema Gewalt
an Schulen im Bildungsportal
Digitale Informationsveranstaltungen
Verdopplung der SystEx-Stellen (Fach-
kräfte für Systemische Extremismusprä-
vention, angesiedelt bei den
schulpsychologischen Diensten)
Programm ‘MindOut’
(Bericht in
lehrer nrw
2/2025)
Unterstützung der kommunalen Schul-
sozialarbeit über das Landesprogramm
‘Förderung von Schulsozialarbeit in
Nordrhein-Westfalen’
Dies alles sind wichtige Bausteine zur Be-
kämpfung von Gewalt an unseren Schulen
und zur Unterstützung von Kolleginnen
und Kollegen bei erfahrener Gewalt. Was
nach unserer Auffassung jedoch nach wie
vor fehlte, war ein Konzept, das Betroffe-
nen kurz und klar aufzeigt, welche Schritte
bei erfahrener Gewalt einzuleiten sind.
Denn es sollte jedem klar sein, dass man
sich in so einem Fall in einer absoluten
Ausnahmesituation befindet, in der Betrof-
fene nicht zuerst eine umfangreiche Re-
cherche zu den zur Verfügung stehenden
Unterstützungsangeboten durchführen
können, um zu wissen, wie und von wem
Hilfe zu erwarten ist.
Leitfaden: Sicher handeln
bei Gewalterfahrungen
von Beschäftigten an
Schulen
Die Forderung nach so einem kurzen und
klaren Wegweiser bei erfahrener Gewalt
hat das Ministerium für Schule und Bil-
dung aufgegriffen und am 9. April 2025
einen Leitfaden veröffentlicht. »Es ist dem
Ministerium für Schule und Bildung und
mir persönlich ein Anliegen, Ihre Hand-
lungssicherheit in dem Bewusstsein herzu-
stellen und zu fördern, dass Sie Unterstüt-
zung durch die Schulaufsichtsbehörden er-
halten. Wir werden an dem Thema zusam-
men mit den Schulaufsichten weiterarbei-
INFO
Der Leitfaden
zum Download:
https://www.schulministerium.nrw/
system/files/media/document/file/
leitfaden_sicher_handeln_bei_gewalt.pdf
Dieses Schaubild im
Anhang des Leitfadens
zeigt den Handlungsab-
lauf bei Gewaltvorfällen.
Bild: MSB NRW
Ein klares Stoppsignal:
Das ist die Forderung von
lehrer
nrw
an die Schulpolitik, um
Gewalt gegen Lehrkräfte
zurückzudrängen.
Foto: AdobeStock/The KonG
ten; Schule muss für alle Beteiligten ein ge-
schützter Raum sein«, stellte Staatssekretär
Dr. Mauer in der Begleitmail an die Schulen
klar. Der Leitfaden stellt Handlungsoptionen
bei Gewaltvorfällen in kompakter Form dar
und soll den Beschäftigten helfen, konse-
quent und rechtssicher zu reagieren. Es wer-
den in tabellarischer Form Handlungsemp-
fehlungen und die jeweils beteiligten Perso-
nen benannt. Hierbei wird zwischen Situa-
tionen unterschieden, bei denen aufgrund
der Schwere der Tat eine Meldung an die
Polizei erfolgen muss, und Situationen, in
denen ggf. pädagogische Maßnahmen aus-
reichen. Die bereits existierenden weiteren
Unterstützungsmaßnahmen werden ergän-
zend genannt. Ein Schaubild im Anhang ver-
deutlicht den Handlungsablauf bei Gewalt-
vorfällen
(siehe Grafik oben)
.
Was noch fehlt:
Ein einheitliches, niedrig-
schwelliges Meldeverfahren
Angesichts der Tatsache, dass das MSB nicht
über valides Datenmaterial zu Anzahl und
lehrer nrw ·
3/2025
12
TITEL
KOMMENTAR
Es braucht mehr
als einen Leitfaden
Der Leitfaden ‘Sicher handeln bei
Gewalterfahrungen von Beschäf-
tigten an Schulen’ zeigt betroffenen
Personen Möglichkeiten der Interven-
tion in drei Phasen auf. Die erste Pha-
se richtet sich hauptsächlich an die
unmittelbar betroffene Person und an
mögliche Unterstützende, um einen
Angriff oder eine Bedrohung abzu-
wehren oder gibt Empfehlungen, wie
in einer solchen Situation reagiert
werden soll. Selbstverständlich soll
bzw. muss die Schulleitung bereits in
dieser Phase über einen Vorfall infor-
miert werden, um letztlich auch der
Fürsorgepflicht nachkommen zu kön-
nen.
Die Bedeutung der Schulleitung
wird in den beiden anschließenden
Phasen dadurch deutlich, dass sie bei
jedem Schritt als Beteiligte aufgeführt
ist. Ebenso ist der Abschnitt ‘Weitere
Maßnahmen’ schwerpunktmäßig an
Schulleitungen adressiert und soll ih-
nen bei der weiteren Aufarbeitung
helfen. Der Schulleitung kommt somit
eine verantwortungsvolle Aufgabe zu,
die einerseits Empathie und anderer-
seits auch professionellen Umgang er-
fordert. Da Schulleitungen sehr eng
mit dem Kollegium arbeiten, kann die-
se Nähe auch für Schulleitungen eine
emotional herausfordernde Ausnah-
mesituation darstellen. Zur Herstel-
lung einer Handlungssicherheit bedarf
es mehr als eines Leitfadens. Um als
Schulleitung den von Gewalt betroffe-
nen Kolleginnen und Kollegen eine
hilfreiche professionelle Unterstützung
sein zu können, sollten Möglichkeiten
angeboten werden, solche Situationen
professionell vorzubereiten.
Schulleitungen brauchen
Handlungssicherheit
Die Ausführungen zu den weiteren
Maßnahmen und zu den Ordnungs-
maßnahmen zeigen primär den juristi-
schen Blick auf den weiteren Umgang
mit einem Gewaltvorfall. Statt die Schu-
len bzw. die Schulleitungen bei der An-
wendung § 53 (3) Nr. 5 ‘die Entlassung
von der Schule’ zu stärken, erfolgt der
Hinweis, dass zu prüfen ist, ob erzieheri-
sche Maßnahmen ausreichen würden.
Zwar wird im weiteren Text festgestellt,
dass im Fall von Gewalt gegen an Schu-
len beschäftigte Personen Ordnungs-
maßnahmen, wegen der Schwere der
Tat, regelmäßig angebracht sein dürf-
ten. Doch vor der Anwendung der Ent-
lassung von der Schule muss diese dem
Verhältnismäßigkeitsgrundsatz entspre-
chend zunächst angedroht werden. Im
Leitfaden wird dann zwar darauf ver-
wiesen, dass auf die Androhung der
Entlassung verzichtet werden kann, al-
lerdings wird dies durch die differenzier-
te Bewertung der Schwere der Tat wie-
der eingeschränkt. Den Schulleitungen
ist hier dringend zu empfehlen, vorab
Kontakt mit den Dezernaten 48 aufzu-
nehmen, um mögliche Maßnahmen
rechtssicher durchzuführen.
Wenn es das Ministerium ernst
meint, dann muss den Schulleitungen
über den Leitfaden hinausgehende
Unterstützung zur Verfügung gestellt
werden, um angemessen und hand-
lungssicher auf Gewalterfahrungen
von Beschäftigten an Schulen reagie-
ren zu können. Olaf Korte
Leiter der Realschule Kastanienallee, Velbert
Leiter des Referats Schulleitung im
lehrer nrw
Sarah Wanders ist stellv. Vorsitzende des
lehrer nrw
sowie Vorsitzende des HPR Realschulen
E-Mail: wanders@lehrernrw.de
Art von Gewaltvorfällen gegen Beschäftigte
an Schulen verfügt (weil es diese Daten auch
gar nicht erhebt), ist von einer enorm hohen
Dunkelziffer auszugehen. Deshalb fordert
lehrer nrw
schon seit Jahren ein landesein-
heitliches und niedrigschwelliges Meldever-
fahren. Dieses hätte ebenfalls dem Leit-
faden zum Beispiel in Form eines Meldebo-
gens anhängen können. Das Ministerium
darf nicht die Augen vor dem Ausmaß des
Problems verschließen.
Kritische Rückmeldungen erreichten uns
bereits von Beschäftigten bezüglich der
Handlungsempfehlungen zum Bereich Akute
Intervention (Gefahrenabwehr)’. Hier wird
den Angegriffenen unter anderem geraten,
das Gesichtsfeld des Angreifers zu verlassen
und diesen nicht zu provozieren. Objektiv
betrachtet, sind solche Empfehlungen natür-
lich korrekt. Subjektiv betrachtet, empfinden
Beschäftigte berechtigterweise Befremden
darüber, vor Schülerinnen und Schülern
flüchten zu sollen. Dies war sicherlich nicht
Bestandteil ihrer pädagogischen Ausbildung.
Ergänzend hat das Ministerium die Ver-
antwortlichen in den Bezirksregierungen
durch Andreas Müller, Richter am Verwal-
tungsgericht Düsseldorf, zum Thema ‘Erzie-
herisches Einwirken und Schulordnungsmaß-
nahmen’ schulen lassen. Einen entsprechen-
den Podcast mit Richter Andreas Müller zu
diesem Thema finden Sie auch im Bildungs-
portal.
Dieser Leitfaden ist ein nächster Schritt in
die richtige Richtung. Er erfüllt eine langjähri-
ge Forderung von
lehrer nrw
, auch wenn er
sicherlich nicht alle Fragen der Beschäftigten
beantwortet. Im Optimalfall sind unsere
Schulen sichere Orte für alle am Schulleben
Beteiligten, frei von Gewalt. Solange wir aber
diesen Optimalzustand nicht herstellen kön-
nen – Schule ist schließlich ein Spiegelbild
der Gesellschaft –, benötigen unsere Kolle-
ginnen und Kollegen umfangreiche Unter-
stützung und absolute Rückendeckung durch
den Dienstherrn bei erfahrener Gewalt.
Wir werden uns weiterhin für Sie einset-
zen und Sie nicht im Stich lassen!
Macht Künstliche Intelligenz
Lehrer überflüssig?
Künstliche Intelligenz ohne Begleitung kann Schülern schaden. Richtig eingesetzt,
steigern KI-Tutoren hingegen den Lernerfolg. Statt Schüler unbegleitet mit ChatGPT und Co.
experimentieren zu lassen, sollte man KI-Systeme so einsetzen, dass alle besser lernen.
Das hat auch Auswirkungen auf den Lehrerberuf.
Macht Künstliche Intelligenz
Kinder schlauer oder dümmer?
Fakt ist: KI-Tools wie ChatGPT gehören
längst zur Lebenswirklichkeit – auch bei
Schülerinnen und Schülern. Lehrkräfte
werden sich darauf einstellen müssen.
13
3/2025 · lehrer nrw
von LISA BECKER
Hendrik Haverkamp gehört zu den wenigen
Vorreitern unter den Lehrkräften; immer wie-
der taucht er auf, wenn es um Künstliche In-
telligenz (KI) in der Schule geht. Diese Lehrer experi-
mentieren regelmäßig in ihrem Berufsalltag damit,
machen sich Gedanken, in welchem Maße KI die
Schule verändern wird – ob gewollt, weil es pädago-
gisch sinnvoll ist, oder gezwungenermaßen, weil die
KI unausweichlich im Alltag der Schüler Einzug hält.
Haverkamp ist, wie die Kultusminister, überzeugt,
dass sich Schulen mit KI befassen müssen. Er unter-
richtet am Evangelisch Stiftischen Gymnasium in
Gütersloh. Daneben hat er ein Unternehmen mitge-
gründet, das ein KI-basiertes Lernprogramm anbie-
tet. Er ist Gründungsmitglied des Instituts für zeitge-
mäße Prüfungskultur, bildet Lehrer fort und nimmt
regelmäßig an Fachgesprächen im Bundesbil-
dungsministerium teil. Seine Schule unterhält schon
seit 1999 Laptop-Klassen. Direktor Martin Fugmann
habe früher die Deutsche Schule im Silicon Valley
geleitet. Für ihn sei klar, dass sich Schulen mit KI be-
schäftigen müssen. »Dabei geht es um die Pädago-
gik, darum, wie man sinnvoll mit digitalen Medien
unterrichtet«, sagt Haverkamp.
Vor zweieinhalb Jahren erblickte ChatGPT das Licht
der Öffentlichkeit. Rasch wurde vielen Lehrkräf-
Foto:
AdobeStock/Gorodenkoff
ten bewusst: Auch Schüler nutzen zu Hause den textge-
nerierenden Chatbot. Darauf waren die allermeisten
nicht vorbereitet – mindestens mit Blick auf den päda-
gogisch wertvollen Umgang mit digitalen Medien im
Unterricht hinken Deutschlands Schulen international
hinterher. Die Folge: Nicht wenige verdrängten das
Thema und beschuldigten Schüler der Schummelei.
Schüler nutzen ChatGPT als Inspirationsquelle
Haverkamp erwischte der Textgenerator nicht kalt. »Zwei
Monate vor ChatGPT hatte ich die erste Klassenarbeit
mit KI-Einsatz schreiben lassen«, sagt er. Die Schüler
konnten sich die Arbeit ganz oder teilweise von einer KI
schreiben lassen. Sie mussten dann reflektieren, warum
sie es gemacht hatten oder warum nicht. Sie mussten
die Prompts abgeben und Text, den sie mit KI erstellen
ließen. »Das war eine spannende Zusammenarbeit von
Mensch und Maschine, eine hybrid erstellte Klassenar-
beit plus Reflexionsteil«, schwärmt der Lehrer.
Er frage sich schon länger, wie sinnvolle Klassenarbeiten
im 21. Jahrhundert aussehen, und nutze die rechtlichen
Freiräume, die er habe, um »Dinge mal ganz anders« zu
machen. »Schülerinnen und Schüler nehmen Schule
schon lange als eine museale analoge Parallelwelt
wahr«, sagt Haverkamp. »Auf Klassenarbeiten, die hand-
schriftlich von allen zur selben Zeit zum selben Thema
geschrieben werden, trifft das besonders zu.«
In Gütersloh habe er Kontakte zu den Konzernen Miele
und Bertelsmann. Projektmanager der Unternehmen be-
tonten, die Prüfungspraxis in der Schule habe nichts mit
der außerschulischen Realität zu tun. »Wenn ich eine Auf-
gabe als Projektmanager zu bewältigen hätte, würde ich
mich ja nicht für 45 Minuten in einem Raum einschließen,
das WLAN ausschalten, nicht mit meinem Kollegen spre-
chen und nicht auf meine Aufzeichnungen zurückgrei-
fen«, sagt der Lehrer. Doch gehörten Kommunikation und
Kollaboration zu den wichtigen Fähigkeiten unserer Zeit.
Wenn seine Schüler eine Argumentation schreiben, kön-
nen sie eine KI als Inspirationsquelle nehmen. »So be-
kommen sie Prompt- und Überarbeitungskompetenzen.
Und sie lernen, kritisch zu reflektieren.« Reflektieren sei
eine höherwertige Kompetenz, die man etwa in norma-
len Klassenarbeiten nicht schule.
»Wissen bis ins kleinste Detail hat ausgedient«
Weil den Angaben einer KI nicht zu trauen sei, müssen
die Schüler überprüfen, ob die vorgeschlagenen Argu-
mente stimmen. »Zu erkennen, dass die KI halluziniert
oder ein Bias hat, ist eine wichtige Fähigkeit«, sagt Ha-
verkamp. Die Schüler müssten in gewisser Weise mehr
wissen als früher. »Wissen bis ins kleinste Detail hat aller-
dings ausgedient. Zusammenhänge zu verstehen wird
hingegen immer wichtiger
Johanna Fleckenstein ist Juniorprofessorin für Digitales
Lehren und Lernen im Unterricht an der Universität Hil-
desheim. »Künstliche Intelligenz wird sich in den Schulen
etablieren müssen, schon allein weil Schüler sie nutzen«,
sagt sie. Unklar sei, ob es die eigenen Fähigkeiten der
Schüler wie befürchtet senkt, wenn sie KI wie ChatGPT
regelmäßig nutzen, um einen Text zu schreiben oder
eine Aufgabe zu bearbeiten. »Dazu gibt es noch keine
belastbare Forschung«, sagt die Professorin. Am meisten
erforscht sind bisher KI-basierte Rückmeldungen, womit
sich auch Fleckenstein beschäftigt. »Das ist ein großer
Mehrwert, den KI haben kann: auf komplexe Schülerleis-
tungen Feedback geben.«
Und da zeigten sich mit Blick auf die Überarbeitung von
Texten nach einer KI-Rückmeldung positive Effekte, die
mit dem Alter der Schüler zunähmen. »Die Überarbei-
tung ist der wichtigste Punkt im Schreibprozess«, sagt
Fleckenstein. Feedback könnte auch eine Lehrkraft ge-
ben. Doch sie tue es so gut wie nie und schon gar nicht
sofort, sagt sie. »Das können Lehrkräfte gar nicht leisten.«
Von Rückmeldungen durch die Künstliche Intelligenz
könnten hingegen alle Schüler profitieren. Außerdem
sei ein zeitnahes Feedback besonders effektiv.
Auch Haverkamp hatte überlegt, was ein besonders
sinnvoller Nutzen von Large Language Models (LLM)
wie ChatGPT in der Schule ist. Seine Antwort lautete
ebenfalls: »Feedback, denn das bekommen Schüler viel
zu selten.« Mit anderen hat er das Programm FelloFish
entwickelt, das dies erleichtern soll. Die App werde von
rund 56 000 Personen genutzt. »Ich selbst setze das ein-
mal die Woche in einer Klasse ein«, sagt der Deutsch-
und Sportlehrer.
Wie man ‘Deskilling’ verhindert
Er stelle eine Aufgabe und versehe sie mit Feedback-Kri-
terien. Die Schüler erarbeiteten sie und bekämen direkt
in der Situation Rückmeldung zu Inhalten und methodi-
schem Vorgehen. »Das verändert ihre Überarbeitungsbe-
reitschaft, die Textkompetenzen steigen deutlich.« Das
Programm kann auch die Hausaufgaben begleiten. »Das
ist gut für Kinder, deren Eltern ihnen nicht helfen können.«
Haverkamp sieht in der App, was die Schüler abgege-
ben haben und was die KI geantwortet hat. Er sehe, wie
sich ein Schüler zwischen verschiedenen Abgaben ver-
bessert habe. »Und ich weiß, wie die Klasse insgesamt
14 3/2025 · lehrer nrw
Foto:
AdobeStock/cherdchai
performt hat – was ich sonst niemals sehen könnte
bei 25, 28 Schülerinnen und Schülern in einer Klas-
se. Von 80, 90 Prozent weiß ich ja gar nicht, ob sie es
verstanden haben.« Gerade psychisch belastete
Schüler nähmen das Angebot eines Feedback-
Tutors gern an, denn sie zeigten sich besonders
ungern im Unterricht.
Fleckenstein hält viel davon, KI-Systeme in Program-
men wie FelloFish einzubinden, die die Interaktion
strukturieren und didaktisch fundiert sind. Der freie
Umgang mit Werkzeugen wie ChatGPT könne hin-
gegen gerade jüngere Schüler überfordern. Aller-
dings lasse sich die Nutzung nicht verhindern, des-
halb sei es »wirklich wichtig, das Thema KI in der
Schule zu behandeln«. Ältere Schüler hätten schon
Kompetenzen, um freier mit der KI zu interagieren
und zu kooperieren. »Doch auch sie müssen lernen,
wie sie das zielführend machen können.«
So sei ihnen beizubringen, die KI so zu nutzen, dass
es nicht zu unerwünschtem »Deskilling« komme:
Man lernt etwas nicht mehr richtig, zum Beispiel
Schreiben. Darüber wisse man zwar noch nicht viel,
sagt Professorin Fleckenstein. »Doch die KI zu beauf-
tragen, einen Text zu schreiben und abzuschicken,
ist vermutlich schlecht für den Schreiblernprozess.
Sie aber zu nutzen, um Ideen zu generieren, Argu-
mente auszutauschen, also kokonstruktiv und ko-
kreativ mit ihr umzugehen, könnte sogar zu einem
Upskilling führen: Man lernt von der KI.« Hirnforscher
mahnen ebenfalls, die KI so zu nutzen, dass aktive
Lernprozesse nicht an ChatGPT und andere Pro-
gramme ausgelagert werden.
Sprachmodelle sind Hochstapler
Detmar Meurers warnt davor, die Large Language
Models (LLM) zu überschätzen. Der Computerlinguist
leitet die Arbeitsgruppe Sprache und KI in der
Bildung am Leibniz-Institut für Wissensmedien in
Tübingen. Lehrkräfte sollten den Wert und die Viel-
fältigkeit ihrer Arbeit nicht vergessen, sagt er. Die
LLM seien vor allem sprachliche Hochstapler. »Sie
sagen Worte vorher und haben herausragende
sprachliche Fähigkeiten, da sie unfassbar viel Text ‘ge-
sehen’ haben. Aber das sagt nichts über die Inhalte.«
Wenn es zu einem Inhalt wenig Trainingsdaten ge-
be, dann erfinde ChatGPT eben genug Inhalt, um
einen schönen Text zu erstellen. »Flüssige Sprache zu
produzieren, heißt ja nicht, dass der Inhalt mit der
Welt – und wie wir sie sehen – zu tun hat«, sagt Meu-
rers. LLM lieferten letztlich immer fiktionale Texte,
wie in einem Film, in dem die Personen fiktional
seien, auch wenn sie zufällig Ähnlichkeiten mit
realen Personen haben können.
Eine Lehrperson hingegen weiß, wem sie etwas bei-
bringe, welche Arten der Vermittlung es gebe und
wo sie die Lernenden hinbringen möchte. »Ein LLM
diagnostiziert nicht, es kennt nicht die Fördermög-
lichkeiten und nicht die Bildungspläne.« Zwar lässt
sich in das LLM eingeben: Verhalte dich wie eine
freundliche Lehrerin, die ein bestimmtes Bildungs-
ziel verfolgt. Doch das wäre laut Meurers so, als wür-
de jemand eine Person, die gut Deutsch kann, am
Bahnhof ansprechen und bitten, sich wie eine
freundliche Erdkundelehrerin zu verhalten und ei-
ner sechsten Klasse beizubringen, das Trogtal von
anderen Talformen zu unterscheiden. »Das wird sie
ohne fachliche und didaktische Kompetenzen nicht
gut hinbekommen, auch wenn sie ein bisschen was
dazu erzählen kann.«
Ganz anders blicken Meurers und andere Bildungs-
fachleute auf KI-basierte Intelligente Tutorielle Sys-
teme (ITS). Sie hätten das Potential, die Bildung sehr
zu verbessern. Im Lernprozess gehen sie möglichst
genau auf die einzelnen Lernenden ein. Meurers
forscht zu den ITS und hat selbst welche entwickelt.
Es gebe solche Systeme schon seit Jahrzehnten,
15
3/2025 · lehrer nrw
16 3/2025 · lehrer nrw
zunächst für Mathematik oder zum Programmierenler-
nen, erzählt er. Solche Fächer eignen sich gut, da sie
sehr systematisch und durchformalisiert sind.
Das FeedBook macht Schüler klüger
Inzwischen werden ITS auch für andere Bereiche entwi-
ckelt. Eine gewisse Bekanntheit genießt das von Meurers
und seinem Team seit 2016 entwickelte FeedBook für Eng-
lisch in der Sekundarstufe I. Das individuelle Feedback
des Systems steigert nachweislich die Lernleistung der
Kinder – was das Team 2019 in der ersten Feldstudie mit
einem ITS in der deutschen Schulpraxis nachgewiesen
hat. Allerdings haben weder das Land noch Unternehmen
das System bisher mit mehr Inhalten ausgestattet und
breiter verfügbar gemacht. »In der aktuellen ganzjährigen
Studie lief das mit fünfzig Lehrkräften und rund 1000 Schü-
lerinnen und Schülern auf unseren eigenen Servern.«
ITS seien sehr gut dafür geeignet, Basiskompetenzen zu
fördern. Das täten sie individuell unterstützend und im-
mer verfügbar, was von einer Lehrkraft allein nicht zu
leisten sei. In Englisch lassen sich mit ihnen begleitend
zum Unterricht gut die sprachlichen Mittel des Bildungs-
plans, etwa Vergleichskonstruktionen oder Konditional-
sätze, systematisch und motiviert einüben. »Die Lehrkräf-
te können dann mit den Schülerinnen und Schülern bes-
ser in der Klasse gemeinsam arbeiten«, sagt Meurers.
Jeder könne wie in einem Orchester, wo alle geübt
haben, besser mitspielen – und das nicht nur in der
Schule. »Man benötigt sprachliche Basiskompetenzen,
um sich an Diskursen zu beteiligen, sich eine Meinung
zu bilden, an der Gesellschaft teilzuhaben.«
Die Wissenschaftler berichten, dass klassische Intelligen-
te Tutorielle Systeme Kinder nur bei unterschiedlichem
Fachwissen abholen: »Wir berücksichtigen im ITS ALEE
für das Fach Wirtschaft neben fachlichen auch sprachli-
che und kognitive Unterschiede.« ALEE bietet adaptiv
individuelle Lernwege an, die aus einer Vielzahl sehr
unterschiedlicher Aufgaben ausgewählt sind und zu
den individuellen Unterschieden passen.
Man kann alle befähigen mitzumachen
Meurers erklärt die Herausforderung: »Die Kinder sollen
ihre Aufgabe so erledigen, dass die dahinterliegenden
Lernziele verstanden werden. Sie darf nicht zu einfach
oder zu schwer sein; man muss sich anstrengen, aber wis-
sen, dass man es schaffen kann.« Die gleichen Bildungs-
planziele können dabei mit Aufgaben erreicht werden,
die sich in den sprachlichen oder kognitiven Anforderun-
gen sehr unterscheiden – »wie eine Familie, wo beim Wo-
chenendausflug die Kinder, Eltern und Großeltern ja
auch nicht alle den gleichen Weg gehen, aber es alle
zum Café schaffen, um den Erdbeerkuchen gemeinsam
zu genießen.« Unterschiede existierten freilich weiterhin.
»Man kann aber jeden befähigen, mitzumachen und
sich weiterzuentwickeln. Was nicht sein darf: Wer sprach-
lich schwach ist, ist am Ende immer noch sprachlich
schwach. Es muss sichergestellt werden, dass die Kinder
auf allen Ebenen, ausgehend von ihrem jeweiligen Hin-
tergrund, befähigt werden.« Deshalb bekämen manche
in schnelleren Abständen eine Rückmeldung.
Auch unterscheidet sich die Zahl der Aufgaben, die ein
Kind begleitend zum Unterricht bearbeitet. Da die Auf-
gaben aber auf dem jeweiligen Niveau der Kinder lie-
gen, wird das nicht als zusätzliche Belastung empfun-
den, und alle Kinder kommen weiter, was laut Meurers
die Feldstudie mit dem System ALEE auch in der Praxis
gezeigt hat. »Das ist Pädagogik: Man verpackt den
gleichen Inhalt unterschiedlich und ermöglicht so das
Lernen für unterschiedliche Kinder«, sagt Meurers.
ITS nicht zu nutzen,
»ist unterlassene Hilfeleistung«
Weil Übungsprozesse nur eine Komponente des Lernens
seien und auf die Basiskompetenzen vielfältig fachlich
und sozial in der Gruppe aufgebaut werden müsse, ist
Meurers überzeugt, dass es auch in zwanzig Jahren
noch Schulen und Lehrkräfte geben wird. Unklar bleibt,
ob die ITS trotz Empfehlungen der Politik, sie zu etablie-
ren, bald in der Breite genutzt werden können. Es sei »un-
terlassene Hilfeleistung«, dass ITS bislang nicht für den
breiten Einsatz in der Schulpraxis bereitgestellt würden.
»Wir wissen, diese Methode löst konkrete Probleme und
fördert die Bildungsgerechtigkeit.«
Auch 2025 seien noch viele Schulen damit befasst, wie
man WLAN ins Gebäude bekomme, bemängelt Haver-
kamp. 48 Prozent der Lehrkräfte klagten Mitte 2024 in einer
Bitkom-Umfrage über schlechtes WLAN. Die einen Schulen,
sagt Haverkamp, hätten noch nichts mit KI gemacht, die
anderen Zugriff auf verschiedene Anwendungen. In Zu-
kunft wird das Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz voraus-
sichtlich wichtig werden. So werden wenige Schüler schon
gut darauf vorbereitet und viele andere nicht.
INFO
Dieser Beitrag ist ein Nachdruck aus faz.net. Autorin: Lisa Becker
Alle Rechte vorbehalten © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH,
Frankfurt am Main. Zur Verfügung gestellt vom
Frankfurter Allgemeine Archiv
Die Unzufriedenheit unter den Schulleitungen ist nicht mehr ganz so ausgeprägt wie
2022 und 2023, aber dennoch ist die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation bei mehr
als der Hälfte der Befragten in den letzten zwölf Monaten ‘gesunken’ (19 Prozent) bzw.
‘eher gesunken’ (35 Prozent).
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3/2025 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
Zwischen Vision
und Rebellion
Die Cornelsen Schulleitungsstudie 2025 ist erschienen.
Die dritte Ausgabe der Erhebung nach 2022 und 2023 zeigt:
Deutschlands Schulleitungen sehen sich als visionäre Reformer.
D
Deutschlands Schulleitungen treiben
Reformen voran – sechzig Prozent
sind sogar bereit, rechtliche Vorgaben
dafür zu umgehen. Mehr als 2000 Schul-
leiterinnen und Schulleiter haben an der
repräsentativen Befragung teilgenom-
men, die das FiBS Forschungsinstitut für
Bildungs- und Sozialökonomie zusam-
men mit dem Bildungsforscher Prof. Dr.
Klaus Hurrelmann herausgegeben hat.
»Die Schulleitungen sehen sich als Ak-
teure des Wandels. Wenn es nach ihnen
ginge, wäre Deutschland schon sehr viel
weiter bei der Transformation des Schul-
systems hin zu mehr Autonomie, Gerech-
tigkeit und Zukunftsorientierung«, so
Hurrelmann. Unter Schulleitungen mache
sogar das Wort von der »Exzellenz durch
Regelbruch« die Runde.
Schulen im Stress
Diverse Belastungen setzen Schulleitungen
und Schulen unter Stress. Der Personal-
DIE STUDIE
Die Cornelsen Schulleitungsstudie 2025
ist bereits die dritte Studie der Reihe. Sie
umfasste eine Online-Befragung sowie
qualitative Interviews. Insgesamt wurden
online 2405 Schulleitungen befragt, davon
2063 Schulleitungen von allgemeinbilden-
den Schulen sowie 342 Schulleitungen
beruflicher Schulen. Zusätzlich wurden
24 qualitative Interviews durchgeführt.
Die Studie steht in einer 24-seitigen Kurzfassung und
einer 114-seitigen Langfassung zum Download zur Verfügung:
www.cornelsen.de/schulleitungsstudie/download
mangel bleibt der größte Stressfaktor für
Schulen – an jeder zweiten fehlen Lehr-
kräfte. Ohne Quereinsteiger und Studie-
rende wäre der Schulalltag kaum zu
stemmen. Erstmals liegt die Gesundheit
von Lehrkräften und Schülern mit 48
Prozent auf Platz zwei der dringlichsten
Schulleitungsthemen. 2023 nannten ge-
rade einmal 24 Prozent die Gesundheit
als dringliches Thema. Zudem erschwe-
ren gesellschaftliche Spannungen, etwa
zunehmender Rechtsextremismus, eine
demokratische Schulgestaltung.
Digital zu
mehr Lernerfolg
Gute Nachrichten gibt es zum Thema
Digitalität. Denn drei von vier Befragten
sind mit der digitalen Infrastruktur ihrer
Schulen zufrieden. Anders als in den
Schulleitungsstudien zuvor (2022 und
2023) gehört die digitale Ausstattung
nicht mehr zu den fünf dringlichsten
Schulleitungsthemen. Mit 90 Prozent
stimmen fast alle Befragten der Aussage
zu, dass die Digitalisierung individuali-
sierte Lernprozesse unterstützt und da-
mit enorme Potenziale für mehr Lerner-
folg birgt. KI wird für Schulleitungen in
den nächsten fünf Jahren ein zentrales
Thema werden. Besonders bei Lernerfah-
rungen (60 Prozent) und Prüfungen (55
Prozent) erwarten sie große Veränderun-
gen durch KI.
lehrer nrw ·
3/2025
18
SCHULE & POLITIK
D
Das Kernproblem am Schulgesetz ist
aus Sicht von
lehrer nrw
der Para-
graf 15. Er ermöglicht es Schulträ-
gern, an Realschulen künftig dauerhaft einen
Hauptschulzweig einzurichten, und zwar
»insbesondere wenn eine öffentliche Haupt-
schule in der Gemeinde oder im Gebiet des
Schulträgers (…) nicht vorhanden ist«, wie
es im Gesetzestext heißt. Dabei werden
Realschülerinnen und -schüler ab Klasse 7
im Klassenverband mit Hauptschülerinnen
und -schülern unterrichtet, so dass de facto
eine integrierte Schulform entstünde.
Längst überwundene
Schulstrukturdebatten
neu befeuert
»Die Realschule mit Hauptschulzweig dürf-
te für die Schulträger vor allem aus Kos-
tengründen interessant sein – pädago-
gisch widerspricht sie jeglicher Logik und
Vernunft«, betonte Sven Christoffer, Vorsit-
zender von
lehrer nrw
, in einer Experten-
anhörung im Düsseldorfer Landtag am
25. März sowie in mehreren Presse-Inter-
views. »Die schwarz-grüne Landesregie-
rung setzt hier ohne Not einen Mechanis-
mus in Gang, der das Schulsystem in Nord-
rhein-Westfalen drastisch verändern und
längst überwundene Schulstrukturdebatten
neu befeuern kann«, mahnte Christoffer.
Schulministerin Dorothee Feller versuch-
te in der Landtagsdebatte am 21. Mai, die-
se Befürchtungen zu
zerstreuen: »Die Einrich-
tung eines Hauptschul-
bildungsgangs an einer
Realschule kommt nur dann ausnahmswei-
se in Betracht, wenn keine ausreichende
Schülerzahl vorhanden ist, um eine neue
Hauptschule zu gründen, das nächste
Hauptschulangebot geografisch weit ent-
fernt ist und nur mit langen Fahrzeiten für
die Schülerinnen und Schüler erreicht wer-
den kann und wenn die zuständige Auf-
sichtsbehörde die Einrichtung eines Haupt-
schulzweiges genehmigt.« Ob die CDU
Passt nicht! Aber die Landesregierung will
trotzdem zusammenfügen, was nicht zusammengehört.
Foto: AdobeStock/picoStudio
»Hier wird ein Pfad bereitet«
Das 17. Schulrechtsänderungsgesetz (17. SchRÄG) ist beschlossen.
Und es dürfte Konsequenzen für die Schulstruktur in Nordrhein-Westfalen haben,
die heute noch gar nicht absehbar sind.
19
3/2025 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
diese restriktive Haltung mit ihrem be-
kanntermaßen vom längeren gemeinsa-
men Lernen begeisterten Koalitionspartner
im Rücken durchhalten kann, bleibt abzu-
warten. Und ob nach der nächsten Wahl
eine womöglich andere Landesregierung
diese Linie beibehielte, ist erst recht frag-
lich.
Vorprogrammierte
Überforderung
Aus Sicht von
lehrer nrw
ist es weder
pädagogisch sinnvoll noch von den Lehr-
kräften leistbar, Schülerinnen und Schüler
in den Bildungsgängen Hauptschule und
Realschule im Klassenverband nach zwei
unterschiedlichen Kernlehrplänen zu unter-
richten, unterstrich der Verbandsvorsitzen-
de. »Die Realschule ist eine fundamen-
tale Säule in der nordrhein-westfälischen
Schularchitektur. Damit das so bleibt, wäre
es im Sinne der Bildungsqualität eine Min-
destanforderung, dass Realschulen mit
Hauptschulbildungsgang zwingend die
Möglichkeit bekommen müssen, eigene
Hauptschulklassen zu bilden.«
»Schlichtweg unfair«:
Großes Medienecho
Das Thema schlug in den Medien ebenfalls
hohe Wellen, auch überregional. So wurde
Sven Christoffer unter anderem im
Deutschlandfunk
sowie im Online-Angebot
der
Zeit,
der
Süddeutschen Zeitung
oder
von
n-tv
zitiert. Ein gefragter Gesprächs-
partner war er auch für die Medien in
Nordrhein-Westfalen, von der
Rheinischen
Post
über die
Neue Westfälische
bis hin
zum
WDR.
Viele Kommentare bewerteten
das Gesetz und seine möglichen Folgen
ebenfalls kritisch. So hält es die
Neue
Westfälische
für »schlichtweg unfair«,
dass die Realschulen mit Hauptschul-Bil-
dungsgang, anders als andere integrierte
Schulformen, kaum mehr Ressourcen er-
halten: »Mit einer auf diese Weise fast
zum Nulltarif zusammengeschusterten
neuen Schulform kann niemand Schülern,
egal welcher Leistungsstärke, gerecht wer-
den.«
Und die
Rheinische Post
kommentierte:
»Natürlich gibt es keinen Automatismus
und keinen Zwang für Kommunen, Haupt-
schulen aufzugeben – aber hier wird ein
Pfad bereitet. Das neue Schulgesetz soll
die Möglichkeit, dass Realschulen Haupt-
schüler betreuen, dauerhaft zementieren.
Und dies nicht erst ab Klasse sieben, son-
dern direkt von der fünften Klasse an. In
der Praxis untergräbt dies Hauptschul-
standorte und belastet die ohnehin über-
lasteten Realschulen.«
Jochen Smets
lehrer nrw ·
3/2025
20
SCHULE & POLITIK
Am 13. Mai gehen die Realschule und das Gymnasium Hochdahl in Erkrath in Flammen auf. Beide
Gebäude sind nicht mehr zu retten. 1200 Kinder und zwei vielköpfige Kollegien haben ihre schulische
Heimat verloren. Doch binnen Stunden rollt eine enorme Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft an.
A
Als der Anruf kommt, ist Uwe Hei-
delberg gerade eine Stunde zu-
hause. Am späten Nachmittag
an jenem 13. Mai hatte der Schulleiter der
Realschule Hochdahl in Erkrath nach einer
Konferenz mit einigen Kolleginnen und
Kollegen das Gebäude verlassen. Gegen
16:45 Uhr alarmiert der Hausmeister, der
Brandgeruch und Rauchentwicklung wahr-
nimmt, die Feuerwehr. In Minutenschnelle
stehen die benachbarten Gebäude der Re-
alschule und des Gymnasiums Hochdahl
im Vollbrand. Später wird sich herausstel-
len, dass ein Kurzschluss in der Photovol-
taikanlage das verheerende Feuer ausge-
löst hat. Als Heidelberg am Unglückort ein-
trifft, bietet sich ihm ein apokalyptisches
Bild. Das Gebäude steht in lodernden
Flammen, eine riesige Rauchsäule wälzt
sich schwarz und bedrohlich gen Himmel,
sie ist kilometerweit zu sehen.
»Ihre Schule ist verloren«
Später kommt Erkraths Bürgermeister Chris-
toph Schultz auf den Schulleiter zu: »Herr
Heidelberg, Ihre Schule ist verloren.« –
»Da musste ich erstmal schlucken«, sagt
Uwe Heidelberg, der die RSH seit 2017 lei-
tet. Für ihn, das Kollegium und die Schüle-
rinnen und Schüler ist die Realschule Hoch-
dahl nicht nur ein Lern- und Arbeitsort, son-
dern auch ein Lebensmittelpunkt. »Die
Schule ist viel mehr als ein Gebäude«, wird
Schülersprecherin Wiam Mansouri in der
Rheinischen Post
zitiert. Doch die Realschu-
Am späten Nachmittag des 13. Mai bricht im Schulzen-
trum Hochdahl in Erkrath ein verheerendes Feuer aus.
Fotos: Stadt Erkrath
Ein Logo spricht Bände …
Neubeginn
Katastrophe,
Hoffnung,
SCHULE & POLITIK
21
3/2025 ·
lehrer nrw
le und das Gymnasium sind nicht zu retten,
wie sich nach Abschluss der Löscharbeiten
herausstellt. Die Gebäude müssen abgeris-
sen werden. Aber das Wichtigste ist:
Niemand wurde verletzt, beide Schulen
sind leer, als das Feuer ausbricht.
Hoffnung und Dankbarkeit
Und so weichen Schock und Bestürzung in
den nächsten Tagen allmählich Hoffnung
und Dankbarkeit. Denn eine beeindruckende
Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft
kommt ins Rollen. Zig Schulleiter der umlie-
genden Schulen melden sich bei Uwe Hei-
delberg, bieten Unterstützung an. Firmen
spenden große Geldbeträge. Die Hochdahler
Chöre sammeln bei ihrem Sängerfest und
spenden schließlich 1200 Euro für die För-
dervereine der RSH und des Gymnasiums.
Die haben in den ersten Tagen nach dem
Großbrand, als an regulären Unterricht noch
nicht zu denken ist, eine Reihe von Ausflü-
gen für die jüngeren Schüler gesponsert, um
sie nach dem Schockerlebnis auf andere Ge-
danken zu bringen und das Gemeinschafts-
gefühl zu stärken.
da das Schulgebäude nach dem Umzug des
Gymnasiums in einen Neubau an der Benro-
destraße 132 seit Ende Februar 2025 teil-
weise leer steht. Nach den Sommerferien
und dem Umzug der städtischen Realschule
Benrath kann das Raumangebot sogar auf
insgesamt siebzig Klassenräume erweitert
werden. Uwe Heidelberg ist dankbar, er-
leichtert und begeistert zugleich: »Damit ist
die anfängliche Befürchtung, dass unsere
Schulgemeinschaft auseinandergerissen und
auf mehrere Standorte verteilt werden
muss, vom Tisch. Wir bleiben zusammen.«
Container-Schuldorf als
Übergangslösung
Die Düsseldorfer Rheinbahn organisiert
kurzerhand eine Sonder-Buslinie, um die
Erkrather Schülerinnen und Schüler für die
nächsten Monate zu ihrem vorübergehen-
den Schuldomizil zu bringen. Der Bauhof der
Stadt Erkrath richtet dazu binnen vier Tagen
auf der Sedentaler Straße in Hochdahl eine
rund 120 Meter lange Busspur inklusive
Haltestelle ein. Schon am 26. Mai, keine
zwei Wochen nach dem Brand, kann der
Unterrichtsbetrieb in Benrath starten.
Die Schülerinnen und Schüler der Real-
schule und des Gymnasiums in Hochdahl
werden vorerst bis Februar 2026 im Benra-
ther Schloß-Gymnasium unterrichtet. Da-
nach kehren beide Schulen wieder an ihren
alten Standort zurück. Dort wird zunächst
ein Container-Schuldorf errichtet. Von dort
aus können die Schülerinnen und Schüler
dann beobachten, wie ihr neues Schulzen-
trum emporwächst.
Mehr als lernen
Schulleiter Uwe Heidelberg ist tief beein-
druckt von der Unterstützung, Hilfsbereit-
schaft und Solidarität, die die RSH und das
Gymnasium erfahren haben. »Das ist für
mich auch über die aktuelle Betroffenheit
unserer Schule hinaus ein Zeichen der Hoff-
nung für unsere Gesellschaft: Wenn es drauf
ankommt, stehen die Menschen zusam-
men.«
Auf dem Schul-Logo der RSH sind drei
Worte zu lesen: ‘Mehr als lernen‘. »Wir erle-
ben in diesen Tagen, wie sehr das stimmt«,
sagt der Schulleiter. Jochen Smets
INFO
Das Spendenkonto des Fördervereins
der Realschule Hochdahl hat die IBAN
DE71 3015 0200 0003 1021 67
In kürzester Zeit entsteht eine neue Busspur
an der Sedentaler Straße in Hochdahl.
Herzlicher Empfang: NRW-Schulministerin Dorothee Feller
(3.v.l.)
, Thomas Schürmann
(1.v.l.)
, Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf, Dr. Stephan Keller
(2.v.r.)
, Oberbür-
germeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Düsseldorfs Stadtdirektor Burkhard Hintzsche
(
2.v.l.)
und Christoph Schultz
(1.v.r.)
, Bürgermeister der Stadt Erkrath, hießen Alexandra Flaig
(4.v.l.)
, Schulleiterin des Gymnasiums Hochdahl, RSH-Leiter Uwe Heidelberg
(4.v.r.)
, Wiam Man-
souri
(m.)
, Schulsprecherin der Realschule Hochdahl, sowie alle anderen Erkrather Schülerin-
nen, Schüler und Lehrkräfte am ehemaligen Schloß-Gymnasium in Düsseldorf willkommen.
»Wir bleiben zusammen«
Auch auf kommunaler Ebene laufen die
Drähte heiß. Und schon nach zwei Tagen
steht die Lösung: Die Stadt Düsseldorf stellt
im ehemaligen Schulgebäude des Schloß-
Gymnasiums an der Hospitalstraße 45 im
Stadtteil Benrath ab sofort 42 Klassenräume
und drei Container zur Verfügung, die den
rund 1200 Schülerinnen und Schülern beider
Erkrather Schulen ausreichend Platz bieten.
Die kurzfristige Unterbringung ist möglich,
lehrer nrw ·
3/2025
22
SCHULE & POLITIK
Pro und Contra Handyverbot
In Nordrhein-Westfalen ist eine Debatte über ein mögliches Handyverbot in Schulen entbrannt.
Die Meinungen gehen dabei weit auseinander.
Dies zeigen exemplarisch zwei Stellungnahmen des Bündnisses für humane Bildung
und des JFF – Instituts für Medienpädagogik, die wir hier in Auszügen wiedergeben.
Bündnis für humane Bildung:
Digitale Bildungspolitik beenden,
Smartphone-freie Schulen!
E
Ein Appell von 75 Expertinnen und Experten aus Pädagogik und
Medizin warnt die neue Bundesregierung eindringlich davor, im
Bildungssystem weiterhin auf Digitalisierung zu setzen. Sie fordern
einen Kurswechsel. Initiatoren des Appells im Bündnis für humane
Bildung sind unter anderem der Medienpädagoge Prof. Ralf Lankau
(Hochschule Offenburg), der Ordinarius für Schulpädagogik Prof.
Klaus Zierer (Uni Augsburg) und der Psychiater Prof. Manfred Spit-
zer (Uni-Klinik Ulm).
In ihrem Appell fordern die Experten den Stopp der digitalen
Bildungspolitik und Smartphone-freie Schulen. Grund: Die wissen-
schaftlich umfassend dokumentierten negativen Folgen für Kinder
und Jugendliche durch Frühdigitalisierung erforderten eine grund-
legende Neuorientierung der Bildungspolitik. Daher schlägt
JFF – Institut für Medienpädagogik:
Medienverbot? Alter Reflex
mit wenig Zukunft!
D
Das JFF – Institut für Medienpädagogik spricht sich klar gegen ein
grundsätzliches Verbot von mobilen Endgeräten (vor allem
Smartphones) im Unterricht aus. Darüber hinaus betrachtet es das JFF
als kontraproduktiv, wenn digitale Netzwerke und Plattformen tabui-
siert werden und Heranwachsende von deren Nutzung ausgeschlos-
sen werden sollen. Ein solches realitätsfernes Verbot konterkariere
medienpädagogische Bemühungen um größtmögliche Befähigung
junger Menschen für eine kritische Mediennutzung und die Förderung
von medial gestützter Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen.
In einem Positionspapier, das das Institut am 28. April veröffent-
licht hat, heißt es unter anderem: »Ein reflektiertes Zusammenspiel
aus privater und lernorientierter Nutzung (von Online-Medien und
Endgeräten) ist zielführend. Bildungsorte müssen Lern- und
PRO CONTRA
23
3/2025 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
das Bündnis Alternativen zur Nutzung digitaler Geräte und Medien
in Kita, Grundschule und Unterstufe vor. »Denn die Erziehung zu
selbstbewussten Kindern und Jugendlichen gelingt viel besser ohne
Digitalisierung. Dann setzen die Jugendlichen die digitalen Medien
zum Beispiel ab der Mittelstufe reflektiert ein, statt von Tech-Kon-
zernen, Geräten und Anwendungen abhängig zu werden«, heißt es
in dem Appell.
»Die Digitalisierung in Schulen hat nicht zu besseren Bildungs-
ergebnissen geführt – im Gegenteil«, analysiert der Medienwissen-
schaftler Prof. Ralf Lankau, einer der Initiatoren des Appells. »So
hilfreich Digitaltechnik in vielen Lebensbereichen sein kann, so
kritisch muss sie beim Einsatz in Bildungseinrichtungen reflektiert
werden: Die Digitalisierung macht unsere Kinder dümmer. Daher
fordern wir, dass sich die Bildungspolitik wieder an den Bedürfnis-
sen der Kinder und Jugendlichen orientiert.«
Der Schulpädagoge Prof. Klaus Zierer erklärt: »Die Konzepte der
sogenannten digitalen Bildung kommen nicht aus der Erziehungs-
wissenschaft, sondern aus der Industrie, die die Kitas und Schulen
als Absatzmarkt definiert. Nicht Bildung, sondern Dehumanisierung
des Unterrichts ist eine Folge. Der Tabletwahn, der nachweislich zu
schlechterem Lernen führt, muss gestoppt werden. Motivation geht
von den Erziehenden aus, nicht von technischen Geräten und Algo-
rithmen. Unsere Forschung zeigt: ein begleitetes Smartphoneverbot
wirkt sich unmittelbar positiv auf das Schulklima aus und führt zu
besserem Lernen.«
Das Bündnis fordert ein Umdenken: Schulen sollen sich wieder
auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren – die Vermittlung einer
ganzheitlichen Bildung, die kritisches Denken, soziale Kompetenzen
und kulturelle Bildung in den Mittelpunkt stellt – kurz: natürliche
Intelligenz.
gleichermaßen auch Lebensräume für Kinder und Jugendliche sein
und somit an der Lebenswelt ansetzen. Verbote sind entsprechend
nicht hilfreich. Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gefahren,
ebenso wie das Recht auf Zugang zu Informationen, auf freie Mei-
nungsäußerung und auf Kultur, Freizeit und Spiel. Verbieten hat sich
bisher im Allgemeinen in sehr wenigen Fällen als gelingende päda-
gogische oder erzieherische Strategie erwiesen. Wenn mit Verboten
gearbeitet wird, ist es notwendig, die dahinterliegende Zielsetzung
zu betrachten, ein Verbot pädagogisch zu flankieren, alternative
Angebote zu machen und sich umso mehr mit dem Angebot und
den Nutzungsmotiven auseinanderzusetzen.«
Das JFF sieht in einem undifferenzierten Verbot von mobilen End-
geräten und Inhalten auf digitalen Plattformen die Gefahr, dass da-
durch die notwendige Ausbildung von Zukunftskompetenzen bei
Kindern und Jugendlichen auf der Strecke bleibt, die Stärkung von
Selbstbewusstsein leidet und das soziale Lernen mit Medien als
unabdingbare Herausforderung nicht berücksichtigt wird.
Statt die Thematik durch ein Verbot zu tabuisieren, fordert das
JFF die Schaffung sicherer und geschützter Online-Räume für unter-
schiedliche Altersgruppen. So würden die Potenziale von Social
Media genutzt und die medialen Lebenswelten von Kindern und
Jugendlichen ernstgenommen. Zudem seien erforderlich:
Stärkung der Fachdisziplin Medienpädagogik
früh ansetzende Medienbildung
enge Begleitung von Eltern und Fachkräften
fundiertes Wissen über Medienangebote, Risiken und Chancen
Verstetigung innovativer Ansätze in Demokratieförderung und
Radikalisierungsprävention
klare Verantwortungsübernahme durch Plattformen
lebenslange Förderung von Medienkompetenz
INFO
MSB NRW überlässt Entscheidung den Schulen
Das NRW-Schulministerium (MSB) über-
lässt die Entscheidung über die Nutzung
von Smartphones auf dem Schulgelände
weitgehend den Schulen selbst. Die Schu-
len in Nordrhein-Westfalen sollen sich bis
zum Herbst 2025 eigene altersgerechte
Regeln für die private Handynutzung ge-
ben und diese verbindlich in die Schulord-
nung aufnehmen, heißt es in einer Presse-
mitteilung des MSB vom 25. März. Das
Schulministerium hat die Schulen dazu
aufgefordert, nun einen schulinternen
Abstimmungsprozess zu starten, an des-
sen Ende klare und verbindliche Regeln
für die Handynutzung stehen sollen. Für
die Grundschulen und in der Primarstufe
an Förderschulen empfiehlt das Ministeri-
um, die private Nutzung von Handys und
Smartwatches auf dem Schulgelände und
im Schulgebäude grundsätzlich nicht zu
erlauben.
Um die Schulen in diesem partizipati-
ven Prozess zu unterstützen, stellt das
Ministerium mögliche Regeln zum Um-
gang mit Handys
sowie eine exem-
plarische Handy-
ordnung zur
Verfügung.
Hier geht
es zum
Download:
www.schulministerium.nrw/
handlungsempfehlung-
handynutzung
PRO CONTRA
lehrer nrw ·
3/2025
24
FORTBILDUNGEN
Den
Horizont
erweitern
Aus dem breit gefächerten
Fortbildungsangebot von
lehrer nrw
im zweiten Schulhalbjahr
stellen wir hier ein Seminar in Kurzform vor.
Zudem läuft bereits die Anmeldefrist für den Mülheimer
Kongress. Weitere Fortbildungs-Highlights finden Sie in
der Tabelle rechts. Anmeldungen sind online möglich.
Mülheimer Kongress: Jetzt anmelden!
Foto: AdobeStock/fedorovacz
Einstieg in die Nikotinsucht:
Bei Kindern und Jugendlichen wird das Rauchen
wieder zu einem wachsenden Problem. Im Trend
sind vor allem Vapes, das sind Einweg-E-Zigaret-
ten, die junge Konsumenten mit bunten,
ansprechenden Verpackungen und vielfältigen
Geschmacksrichtungen locken.
‘Methoden der
schulischen
Suchtprävention’
In diesem Seminar werden die
Grundlagen der schulischen Sucht-
prävention vorgestellt. Daneben
werden konkrete Methoden aus-
probiert und angespielt, die Jugend-
liche ohne erhobenen Zeigefinger
über Themen der Suchtprävention
informieren und sie motivieren,
sich mit ihrem eigenen Konsum
auseinanderzusetzen.
Inhalte:
Wie entsteht und entwickelt sich eine Sucht?
Was begünstigt eine Suchtentwicklung?
Ab wann spricht man von Sucht?
Referentin: Yvonne Michel
Seminar-Nr.: 2025-0911
Ort: Leonardo Düsseldorf City Center, Ludwig-Erhard-Allee 3, 40227 Düsseldorf
Termin: Donnerstag, 11. September 2025 von 9:30 bis 17:00 Uhr
Kosten (inklusive Tagesverpflegung): 160 Euro für
lehrer nrw
-Mitglieder,
210 Euro für sonstige Teilnehmer
Anmeldeschluss: 5. Juli 2025
Anmeldung: www.lehrernrw.de/lehrernrw-de-fortbildungen/
lehrernrw-de-fortbildungsuebersicht/
D
Der Mülheimer Kongress greift
in diesem Jahr ein bedrückend
aktuelles Thema auf: Antisemitis-
mus, Rassismus und Diskriminierung
in der Schule begegnen’. Näheres zu
den inhaltlichen Schwerpunkten der
56. Auflage dieser Traditionsveran-
staltung, die am 26. und 27. Novem-
ber stattfindet, lesen Sie in dieser
Ausgabe auf den Seiten 3 und 4.
Daher sei hier nur auf einige organi-
satorische Eckpunkte hingewiesen.
Zunächst zu den Teilnahmegebühren. Diese betragen:
für
lehrer nrw
-Mitglieder: 199 Euro (149 Euro ohne Übernachtung)
für
lehrer nrw
-Senioren: 179 Euro (129 Euro ohne Übernachtung)
für sonstige Teilnehmer: 259 Euro (209 Euro ohne Übernachtung)
Anmeldeschluss mit Übernachtungswunsch: 21. September 2025
Anmeldeschluss ohne Übernachtung: 21. Oktober 2025
Tagungsort: Die Wolfsburg, Falkenweg 6, 45478 Mülheim a.d. Ruhr
Wie beim Mülheimer Kongress gewohnt, gibt es
auch diesmal wieder ein musikalisches Rahmen-
programm. So sorgt die Sängerin Shanai mit ihrem
DJ und Saxofonisten Volker Zimmer am Abend des
ersten Kongresstages für Liveunterhaltung. Zum
Ausklang am zweiten Tag dürfen wir uns wieder
auf den markanten Sound der Big Band der Erich-
Klausener-Realschule aus Herten freuen.
25
3/2025 ·
lehrer nrw
FORTBILDUNGEN
Seminar
Nr.
Titel Kurzinhalt
Referenten
Wo
Wann Uhrzeit
Gebühr
lehrer nrw-
Mitglied
Gebühr
sonst.
Teilnehmer
Anmelde-
schluss
2025-0929
Geschmeidiger Umgang
mit Widerstand
Häufig erleben Lehrkräfte Widerstand bei ihren Schülerinnen und Schülern,
wenn sie Erwartungen des intensiveren Lernens und Vorbereitens an diese
richten. In diesem Seminar erlangen Sie eine erhöhte fachliche Distanz
zu herausforderndem Widerstand und fügen Ihrem Handlungsrepertoire
weitere Interventionen hinzu.
Tanja
Schmitz-
Remberg
Leonardo Düsseldorf
City Center
Ludwig-Erhard-Allee 3
40227 Düsseldorf
Montag
29.09.2025
09:30 bis
16:00 Uhr
160 210 27.08.2025
2025-1103
Präsenz in Konflikten Dieses Seminar wird Ihnen konstruktive Handlungsmöglichkeiten aufzeigen,
mit denen Sie durch konsequentes und gleichzeitig wertschätzendes
Verhalten Konflikte wirksam bewältigen und Regeln leichter durchsetzen
können.
Gabi
Schmidt
Leonardo Düsseldorf
City Center
Ludwig-Erhard-Allee 3
40227 Düsseldorf
Montag
03.11.2025
09:00 bis
16:30 Uhr
160 210 15.09.2025
2025-1109
Recht im Schulalltag Diese Fortbildung informiert über wichtige rechtliche Grundlagen,
die Lehrkräfte für ihren Berufsalltag benötigen.
Christopher
Lange
GDL Sitzungsraum 1. OG
Graf-Adolf-Straße 84
40210 Düsseldorf
Montag
10.11.2025
14:00 bis
17:00 Uhr
40 70 27.10.2025
2025-1110
Verstanden, aber nicht
einverstanden: Spitzenlehrkräfte
ziehen Grenzen
Was gerade noch Spaß war, wird unter Schülerinnen und Schülern schnell
ernst und häufig eskalieren die Konflikte so, dass der Auslöser der Situation
schwer zu ergründen ist. Lernen Sie Strategien kennen, um in herausfor-
dernden Situationen nachhaltig und regelkonform den Klassenfrieden
wieder herzustellen, die Gesprächshoheit inne zu halten und die Neutra-
lisierungsstrategien der Täter zu identifizieren.
Lea
Lindemann
Ringhotel Drees
Hohe Straße 107
44139 Dortmund
Montag
10.11.2025
09:00 bis
16:30 Uhr
160 210
29.09.2025
2025-1111
Wege in den Ruhestand Beamtenversorgung und Altersteilzeit Horst
Joosten
Ringhotel Drees
Hohe Straße 107
44139 Dortmund
Dienstag
11.11.2025
15:00 bis
18:00 Uhr
60 90 01.10.25
2025-1113
Selbstbewusst und stark:
Mit Selbstfürsorge durch
stressige Zeiten
Durch Selbstfürsorge lernen wir Prioritäten zu setzen und auch mal Nein
zu sagen. So stärken wir indirekt unser Selbstbewusstsein und lernen,
stressige Zeiten leichter zu meistern und die Energie zu steigern.
Yvonne
Michel
Leonardo Düsseldorf
City Center
Ludwig-Erhard-Allee 3
40227 Düsseldorf
Donnerstag
13.11.2025
09:30 bis
17:00 Uhr
160 210 25.09.25
2025-1117
Classroom Management Classroom Management meint das Schaffen einer produktiven
Lernatmosphäre. Konsequent angewandt, reduziert es kleine Störungen,
bevor sie zum Problem werden.
Dorthe
Leschnikowski-
Bordan
Ringhotel Drees
Hohe Straße 107
44139 Dortmund
Montag
17.11.2025
09:00 bis
16:00 Uhr
160 210 29.09.2025
2025-1202
Wege in den Ruhestand Beamtenversorgung und Altersteilzeit Horst
Joosten
GDL Sitzungsraum 1. OG
Graf-Adolf-Straße 84
40210 Düsseldorf
Dienstag
02.12.2025
15:00 bis
18:00 Uhr
60 90
11.11.2025
lehrer nrw ·
3/2025
26
SENIOREN
Unterwegs in der
Barockstadt Fulda
D
Die Frühjahrsreise der
lehrer nrw
Se-
niorinnen und Senioren führte vom
25. bis 28. Mai in die Barockstadt Fulda.
An drei Tagen erkundeten wir unter sach-
kundiger Führung von Herrn Wettels die
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besonders
beeindruckend waren unter anderem die
Michaeliskirche, der Dom, das Schloss
und das Barockviertel der Stadt. Den An-
stieg zum Kloster Frauenberg bewältig-
ten alle tapfer. Oben erwartete uns Pater
Cornelius zu einem Klosterrundgang. Der
Klostergarten und der wunderbare Blick
auf Fulda waren der Mühe
wert.
Das Deutsche Feuerwehrmu-
seum, das man mit einem Spaziergang
durch den wunderschönen Auenpark errei-
chen konnte, und der Besuch des Vonderau
Museums standen ebenfalls auf dem Pro-
gramm. Das Museum beeindruckte durch
seine durchdachte und sehr aufwendige
Darstellung der Stadtgeschichte und die
Exponate sowie durch die eigens für uns
vorbereitete Vorführung im Planetarium.
Zwischen den Besichtigungsterminen und
Führungen, bei denen wir viel über die
Stadt Fulda und seine Geschichte erfuhren,
blieb noch Zeit für Kaffeepausen oder ei-
nen Einkaufsbummel.
Nur zu schnell waren die gemeinsamen
Tage in dieser so sehenswerten Barock-
stadt vorbei. Wir haben die gemeinsamen
Unternehmungen und die Stadt in ent-
spannter Atmosphäre bei gutem Wetter
sehr genossen.
Paderborn erkunden, Glasmalerei erleben
Die
lehrer nrw
Gruppe vor der Michaeliskirche in Fulda …
… und ebendort bei einem zünftigen Abendessen.
A
Am 1. September 2025 können die
lehrer
nrw
Seniorinnen und Senioren an einer ein-
tägigen Exkursion nach Paderborn teilnehmen.
Auf dem Programm stehen eine Stadtführung
und eine Besichtigung der über die Stadtgren-
zen hinaus bekannten Glasmalerei Peters. Die
Firma Peters ist ein Familienbetrieb in vierter
Generation und kann auf eine über 100-jährige
Geschichte zurückblicken. Die Glasmalerei er-
streckt sich auf sakrale und profane Bauten.
Dabei stehen Bewahrung, Pflege und Neuanfer-
tigungen im Vordergrund. Die anschließende
Stadtführung wird uns kurzweilig und unter-
haltsam die Stadt näherbringen.
Hinweis: Der Besuch der Glasmalerei ist unabhängig von der Stadtführung. Falls
ein Programmpunkt nicht gewünscht oder möglich ist, bitte bei der Anmeldung angeben:
Glasmalerei und Mittagessen
Glasmalerei und Stadtführung mit Mittagessen
Mittagessen und Stadtführung
So können wir die Teilnehmerzahl planen und entsprechend die Reservierungen vornehmen.
Programm
10:30 Uhr Besichtigung der Glasmalerei Peters, etwa eineinhalb Stunden
Gemeinsames Mittagessen in der Paderborner Innenstadt
15:00 Uhr Stadtführung
Kosten: Je nach Teilnehmerzahl zwischen 10 bis 20 Euro für die Führungen
Anmeldung: bis 01.08.2025 bei Monika Holder, Tel. 02739/1899, E-Mail: holder@lehrernrw.de
27
3/2025 ·
lehrer nrw
SENIOREN
Mitreißende Musik und kölsche Anekdoten
Die
lehrer nrw
Seniorinnen und
Senioren hatten viel Spaß bei
der Exkursion nach Köln.
WEITERE INFOS & ANMELDUNG
www.lehrernrw.de/2025/03/14/lehrernrw-senioren-reise-nach-potsdam-und-berlin-2025/
Herbstfahrt nach
Potsdam
Schon Friedrich der Große sagte: ‘Potsdam brauchen wir, um glücklich
zu sein.’ Dieser Empfehlung folgend, führt die große Herbstfahrt der
Seniorinnen und Senioren des
lehrer nrw
vom 27. bis 31. Okto-
ber 2025 nach Potsdam, der einstigen Residenz der
preußischen Kurfürsten, Könige und Kaiser. Potsdam
ist UNESCO-Welterbe-Stadt, die Stadt der Schlösser
und Gärten an den idyllischen Havelseen, eine vielseiti-
ge Kulturstadt, UNESCO-Kreativstadt des Films, ein
Zentrum der Bildung und Wissenschaft, geprägt von
mehr als 1000 Jahren Geschichte und Landeshaupt-
stadt Brandenburgs. Zahlreiche Denkmäler und
spannende Zeugnisse moderner Architektur laden
ein, entdeckt zu werden. Wohnen wird die
Reisegruppe im Hotel ‘Dorint Sanssouci’.
Potsdam hat jede Menge
Sehenswürdigkeiten zu
bieten, zum Beispiel den
Alten Markt mit dem
Potsdam Museum.
Foto: AdobeStock/mstein
U
Unter der fachkundigen Begleitung von
Horst Kampermann hatten die Senio-
rinnen und Senioren von
lehrer nrw
bei
einer Exkursion am 10. April Gelegenheit,
an einer kostenlosen Orchesterprobe in der
Philharmonie Köln teilzunehmen und eine
etwas andere Stadtführung zu erleben.
Das WDR-Symphonieorchester begeis-
terte uns mit seinen brillant gespielten
Stücken ‘Maria und Anton’ aus der Westsi-
de Story und der Romania Rhapsodie.
Die Stadtführung begann am Dom und
endete am Dreikönigspförtchen beim
Frauenstift Maria im Kapitol. Heiter und
kurzweilig bekamen wir Einblicke in die
Geschichte, Eigenheiten und Anekdoten an
den entsprechenden Örtlichkeiten, die Köln
so liebenswert machen. Heinz Kamper-
mann hatte für uns eine ganz besondere
und vergnügliche Stadtführung
zusammengestellt.
Wir bedanken uns für den schönen Tag
in Köln bei Heinz Kampermann für die
besondere Stadtführung und bei Horst
Joosten für die hervorragende Organisation.
lehrer nrw ·
3/2025
28
Lehrer
machen
Kasse
Welche Regelungen gelten an den Schulen in Nordrhein-West-
falen zur Führung von Klassen- oder Schulkonten? Trotz einer
Gesetzesänderung scheinen bei dieser Frage im Schulalltag
immer noch Unklarheiten verbreitet zu sein.
D
Die Finanzierung von Ausflügen und
Klassenfahrten – bei diesem Stich-
wort stellen sich wohl vielen Lehr-
kräften die Nackenhaare auf, so sehr sie sich
auch selbst darauf freuen, mit ihren Schüle-
rinnen und Schülern etwas außerhalb des
Unterrichts zu erleben. Monatelang wird oft
recherchiert und beratschlagt, wo es hinge-
hen soll und was das wohl kosten wird. Be-
steht dann ausreichende Einigkeit zwischen
den Beteiligten, einschließlich der Eltern,
über Ziel und Dauer der Fahrt, bangt man,
ob auch alle die allgemeine Euphorie und
Reiselust durch Zahlung ihrer Beiträge
vorab untermauern.
Wohin mit dem Geld?
Damit der Sorgen nicht genug – es stellt sich
letztlich dann auch noch die Frage, wo und
wie das eingegangene Geld vorübergehend
zu verwahren ist. Denn zur Durchführung von
Exkursionen, Ausflügen und Klassenfahrten
sammeln im Regelfall Lehrerinnen oder Leh-
rer, oft mit Klassenleitungsfunktion, von
Schülerinnen und Schülern Geld ein und
wünschen sich, die Beträge direkt auf ein
Konto einzahlen oder einzahlen lassen zu
können, die bar oder durch Überweisung von
einem Konto durch Eltern geleistet werden.
Woran hapert es?
Ausweislich einer Kleinen Anfrage der SPD im
Landtag NRW1 scheint es dabei in der Praxis
für Lehrkräfte aber auch heutzutage nicht im-
RECHT§AUSLEGER
von CHRISTOPHER LANGE
Foto: AdobeStock/Lunipa
Trauer um
Jürgen Seidel
lehrer nrw
trauert um sein Ehrenmitglied
Jürgen Seidel. Er verstarb am 4. Juni 2025
im Alter von 96 Jahren. Seidel trat bereits
1959 in den damaligen Realschullehrerver-
band NRW ein und wurde im Laufe der
Jahre zu einer prägenden Figur für unseren
Verband. Das
christlich-hu-
manistische
Menschen-
bild, bis heute
eine Leitlinie
des früheren
Realschulleh-
rerverbandes
und späteren
lehrer nrw
,
hat er mitge-
staltet. Bis ins hohe Alter war er ein regel-
mäßiger Besucher und hoch geschätzter
Gesprächspartner bei vielen Veranstaltun-
gen, zum Beispiel dem Mülheimer Kon-
gress.
1968 wurde Jürgen Seidel zum Schatz-
meister des RLV gewählt, ein Amt, das er
30 Jahre (!) innehatte und ab Anfang der
1980er Jahre auch auf Bundesebene für den
Verband Deutscher Realschullehrer bekleide-
te. In der Personalratsarbeit war er ebenfalls
sehr engagiert und hatte maßgeblichen An-
teil unter anderem am erfolgreichen Kampf
um die Einführung der Besoldungsstufe A13
für Realschullehrkräfte sowie um die zweite
Konrektorenstelle für Realschulen.
Meinungsstark vertrat Jürgen Seidel,
selbst langjähriger Schulleiter, stets die In-
teressen seines Berufsstandes, auch lange
nach seiner Pensionierung. 2016, zum
70. Gründungstag des Verbandes, konsta-
tierte er: »Wenn ich mir die ständigen Ma-
nipulationen am Schulwesen heute an-
schaue, habe ich den Eindruck, als wenn
die Politik den Sachverstand der Lehrer-
schaft als schädlich für ihre Entscheidungs-
prozesse erachtet.«
Hübsch, aber unsicher: Sparschweine, Schuhkartons, Kopfkissen,
private Konten oder sonstige Aufbewahrungsorte sind definitiv der falsche
Lagerplatz für eingesammelte Gelder für eine Klassenfahrt.
NACHRUF
29
3/2025 ·
lehrer nrw
mer einfach zu sein. Und das, obwohl vor fünf
Jahren mit dem 15. Schulrechtsänderungsge-
setz NRW die Bedingungen zur Führung von
Konten gemäß §95 Absatz 3 Schulgesetz
NRW (SchulG) erleichtert werden sollten.
Betrachte man die Schullandschaft in Nord-
rhein-Westfalen, so stelle man folgendes fest:
Nicht an allen Schulen stehe ein Konto für
entsprechende Einzahlungen zur Verfügung.
Mangels anderweitiger Möglichkeiten werde
dann quasi vorausgesetzt, dass die Lehrkräfte
im Endeffekt selbst ein Konto organisieren.
Oder sie müssten dann sogar – und nicht sel-
ten – private Konten nutzen, die
ihnen selbst oder der Schullei-
tung gehören. Dafür fallen aber
zum einen entsprechende Kon-
toführungsgebühren an, die
letztlich wiederum die Kosten
des Ausfluges beziehungswei-
se der Klassenfahrt erhöhen.
Zum anderen sind diese
Gelder dem Zugriff etwaiger Gläubiger der
Kontoinhaber ausgesetzt. Zudem kann auf
derartigen Konten nicht immer sicher unter-
schieden werden, welche Kontoposition und
-bewegung privat ist oder welche aus dienst-
lichen Zwecken herrührt.
Als vermeintlicher Königsweg stellen sich
Treuhandkonten dar. Ein derartiges Konto
wird zwar im Namen der Lehrkraft geführt,
die eingegangenen Gelder werden jedoch
lediglich durch die Lehrkraft verwaltet. Aber
auch für Treuhandkonten fallen in der Regel
Gebühren an. Hinzu kommt der Aufwand für
die Einrichtung, der den Lehrerinnen und
Lehrern entsteht und ‘on top’ zu allen ande-
ren Organisationsaufgaben gestemmt wer-
den muss.
Was ist zu tun?
Wenn die Realität für eine Lehrkraft, die
Gelder für eine Klassenfahrt oder einen Aus-
flug verwahren will, nun so unerfreulich ist
wie beschrieben und sie kein Klassen- bezie-
hungsweise Schulkonto vorfindet und nut-
zen darf, was sollte sie dann tun? Die Lan-
desregierung fordert ausweislich ihrer Ant-
wort auf die genannte Kleine Anfrage der
SPD die betroffenen Schulleiterinnen und
-leiter auf, sich in einer solchen Situation an
den Schulträger zu wenden und für ein ent-
sprechendes Konto zu sorgen. Denn gemäß
§ 95 Absatz 3 SchulG können Schulträger
zur Erleichterung der Mittelbewirtschaftung
durch die Schulen Schulgirokonten einrich-
ten. Diesen Konten können auch zusätzliche
eigene Einnahmen der Schulen zugeführt
werden. Und mit Zustimmung des Schulträ-
gers können diese Konten auch für die Ver-
waltung von treuhänderischen Geldern ge-
nutzt werden. Entscheidend ist es, an den
Schulträger und nicht an die Schulen heran-
zutreten, da Schulen selbst nach §6 Absatz 3
Satz 2 SchulG nicht rechtsfähige Anstalten
sind und selbst keine Girokonten bei einer
Sparkasse oder Bank errichten können.
Dem NRW-Schulministerium sei nach eige-
ner Aussage kein Fall bekannt, bei dem der
jeweilige Schulträger sich einer entspre-
chenden Bitte entzogen habe.
Klargestellt wird nochmals, dass Lehrkräf-
te weder dazu verpflichtet werden können,
ihr privates Girokonto für treuhänderische
Gelder im schulischen Kontext zu verwen-
den, noch ein eigens für schulische Zwecke
bestimmtes Treuhandkonto einzurichten und
zu nutzen. Die Kosten für die Einrichtung
und Nutzung eines Schulgirokontos nach
§ 95 Absatz 3 SchulG trage der Schulträger,
das heißt, Kontoführungsgebühren sind kei-
nesfalls von den Lehrkräften oder Schülerin-
nen und Schülern beziehungsweise deren
Eltern zu zahlen.
1 Siehe dazu die Antwort der Landesregierung auf
Kleine Anfrage 4004, Drucksachennummer 18/10021;
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/
dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-10021.pdf,
abgerufen am 4. Juni 2025
RECHT§AUSLEGER
Christopher Lange leitet die Rechtsabteilung
des
lehrer nrw
E-Mail: Rechtsabteilung@lehrernrw.de
lehrer nrw ·
3/2025
30
ANGESPITZT
»
»W
Was kümmert mich mein Ge-
schwätz von gestern«, soll
der legendäre Bundeskanzler Konrad
Adenauer mal gesagt haben. Das Zitat
gilt heute als Beleg für eine gewisse –
nennen wir‘s mal – politische Flexibili-
tät. Die bewiesen später unter anderem
auch der kaum minder legendäre Nor-
bert Blüm (»Die Rente ist sicher«) und
jüngst der noch nicht ganz so legendäre
Friedrich Merz (»Die Schuldenbremse
steht«). Auch die CDU NRW hat sich po-
sitioniert: »Wir halten am gegliederten
und bewährten Schulsystem fest«, heißt
es unmissverständlich im Wahlpro-
gramm zur Landtagswahl 2022. Ein
Satz wie Donnerhall. Nehmt das, ihr
Einheitsschul-Ideologen!
Drei Jahre später reiben sich die Ein-
heitsschul-Ideologen die Augen – und
inzwischen auch die Hände: Jahrzehnte-
lang haben sich SPD und Grüne mit
wechselnden Bildungsministerinnen die
Zähne am gegliederten Schulsystem
ausgebissen. Und nun macht ausgerech-
net die CDU den Weg frei. Das ‘Gesetz
zur Sicherung von umfassenden Bil-
dungsangeboten und zur Stärkung der
Qualität von Schule – 17. Schulrechtsän-
derungsgesetz’ (vulgo: 17. SchRÄG) er-
laubt Schulträgern im Prinzip, an Real-
schulen dauerhaft einen Hauptschulbil-
dungsgang anzuflanschen. Da kann
man Hauptschüler dann prima parken
und die Hauptschulen gleich ganz ein-
sparen, hört man es schon aus manchen
Rathäusern frohlocken.
Der regierungstragenden CDU im
NRW-Landtag scheint das selbst nicht
so ganz geheuer zu sein. Darum ist die
Landesregierung auf Nummer sicher ge-
gangen. Die wohl größte schul- und bil-
dungsrechtliche Änderung dieser Wahl-
periode sollte ohne viel Aufhebens be-
schlossen werden. Nun, das hat sauber
geklappt. An Tagesordnungspunkt 20
ging das Gesetz am 21. Mai durch den
Landtag. Die Beschlussfassung sollte
zunächst gegen 23:00 Uhr erfolgen.
Kurz vor der Geisterstunde. Am Ende
war es dann 21:30 Uhr. Der Effekt blieb
der gleiche: Das geneigte Publikum war
wohlig weggedämmert.
Tapfer verkündet Schulministerin Do-
rothee Feller seither, dass das Gesetz
das gegliederte Schulsystem im Allge-
meinen und die Hauptschulen im Be-
sonderen nicht schwäche, sondern ein
flächendeckendes Angebot eben gerade
sicherstelle. Das klingt wie der späte
Blüm: »Das gegliederte Schulsystem ist
sicher.« Und falls nicht: Schlag nach bei
Adenauer. Jochen Smets
Eine SchRÄGe Sache
Chinesische
Weisheit
Jeder zweite Buchstabe zählt! Satzzeichen
zählen nicht als Buchstabe. Beginnen Sie den
Text mit dem ersten Buchstaben und über-
springen Sie immer einen Buchstaben, bis Sie
am Ende des Textes angekommen sind. Folgen
Sie dem Text möglichst nur mit den Augen.
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Mlemndsncshrefn.
Tschuang-Tse
Lösung: Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis.
Willst du für ein Jahrzehnt vorausplanen, so pflanze
Bäume. Willst du für ein Jahrhundert planen, so bilde
Menschen. Tschuang-Tse
Was gehört zum
Schulalltag?
Knacken Sie den Code und finden Sie die Wörter!
Gesucht sind diese sechs Begriffe (alphabetisch):
1 Arbeitsblatt 2 Klassenbuch 3 Lehrerzimmer 4 Notenschlüssel
5 Stundenplan 6 Vertretung
Über Feedback zu meinen Gehirnjogging Übungen würde ich mehr sehr freuen: mail@heike-loosen.de Heike Loosen
HIRNJOGGING
31
3/2025 ·
lehrer nrw
Lösung: 1 = c | 2 = f | 3 = e | 4 = d | 5 = a | 6 = b
Zusammengesetzte Schulbegriffe
Finden Sie die Wortteile, die
zusammengehören und
fügen sie zu einem Begriff zu-
sammen, dem Sie in Schulen
begegnen. Dabei setzen sich
die Lösungen aus zwei Wort-
teilen zusammen.
Beispiel: ... Klassen – Arbeit
... Klassenarbeit
Anspitzer
Arbeit
Arbeits
Aufgabe
Aufsicht
Beutel
Bild
Blatt
Blatt
Bleistift
Block
Buch
Fach
Flieger
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Klassen
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Lernziel
Lösungs
Noten
Papier
Papier
Pausen
Pausen
Plan
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Projekt
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Ranzen
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Roller
Schlüssel
Schul
Sprecher
Stunden
Tafel
Tinten
Turn
Vertretungs
Woche
Zeichen
Zimmer
AUFGABE 1
AUFGABE 2
AUFGABE 3
Lösung: Arbeitsblatt Bleistiftanspitzer Fachraum Gruppenarbeit Hausaufgabe Klassenbuch Klassensprecher Lehrerhandbuch Lehrerzimmer Lernzielkontrolle Lösungsblatt Notenschlüssel
Papierflieger Papierkorb Pausenaufsicht Pausengong Projektwoche Radiergummi Schulranzen Stundenplan Tafelbild Tintenroller Turnbeutel Vertretungsplan Zeichenblock