3
Unter der Lupe
Realschulen haben
eine Zukunft!
1
5
Dossier
Die gefährliche
Ab-
wärtsspirale im deut-
schen Bildungswesen
2
2
Schule & P
olitik
Erst der Mensch,
dann die
Digitalisierung
1
0
T
itel
Neustart für
§
132c-Schulen
Pädagogik & Hochschul
Verlag
.
Graf-Adolf-Straße 84
.
40210 Düsseldorf · F
oto: Stefan K
uhn
1781 |
Ausgabe 4/2018 | JULI | 62.
Jahrgang
Gew
alt an
Schulen
Modisches Medienthema
oder reales Problem?
Gew
alt an
Schulen
Modisches Medienthema
oder reales Problem?
IMPRESSUM
l
ehrer nrw
–
G
17
8
1 –
erscheint sieben Mal jährlich
a
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Zei
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rif
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‘
le
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n
rw’
ISSN 2568-7751
Der Bezugspreis ist für
Mitglieder des
‘lehrer nrw’
im Mitgliedsbeitrag enthal-
ten.
Preis für Nichtmitglieder
im Jahresabonnement:
€
35,– inklusive P
orto
Herausgeber und
Geschäftsstelle
lehrer nrw
Nordrhein-Westfalen,
Gra
f-
Adolf
-
Straße 84,
40
21
0 Düsseldorf
,
T
el.: 0
21
1
/
1
64
09
71,
F
ax:
0
21
1
/
1
64
09
72,
Web:
www
.lehrernrw
.de
Redaktion
Brigitte Balbach,
Ulrich
Brambach,
Sven Christoffer
,
F
rank Görgens
, Christopher
Lange
, Jochen Smets
,
Sarah
W
anders,
Düsseldorf
V
erlag und
Anzeigenverwaltung
PÄDA
GOGIK &
HOCHSCHUL
VERLAG –
dphv
-
verlags-
gesellschaft mbH,
Graf-Adolf-Straße 84,
40210 Düsseldorf
,
T
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21
1
/
3
55
81
04,
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3
55
80
95
Zur Zeit gültig:
Anzeigenpreisliste Nr
.
18
vom 1.
Oktober 2017
Zuschriften und
Manuskripte nur an
lehrer nrw
,
Zeitschriftenredaktion,
Graf-Adolf-Straße 84,
40
21
0 Düsseldorf
Für unverlangt eingesandte
Manuskripte kann k
eine Ge-
währ übernommen werden.
Namentlich gek
ennzeichnete
Beiträge geben die Meinung
ihrer
V
erfasser wieder
.
INHAL
T
lehrer nrw ·
4/2018
2
UNTER DER LUPE
Brigitte Balbach:
Realschulen haben eine Zukunft!
3
MAGAZIN
Jochen Smets:
So kann Integration gelingen
4
B
ildungsbilanz des Mittelstandes
5
Anmeldestart zum bundesweiten
V
orlesetag
5
BRENNPUNKT
F
rank Görgens: Bring your own
device und k
ein Ende?
6
JUNGE LEHRER NRW
L
eslie Boeck
er: Neues vom Bau
8
MAGAZIN
Balbach bei Maischberger
10
Preis für umweltbewusste
Kinder und Jugendliche
10
FORUM
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rfassu
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richtes
11
TITEL
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für
§
13
2c-S
chul
en
12
Herausforderung angenommen
I
nterview mit dem Schulleiter der Realschule Baesweiler
14
DOSSIER
Prof
.
Dr
. Hans P
eter Klein:
Die gefährliche
Abwärtsspirale im deutschen Bildungswesen
Die neue IGLU-Studie 2016 unterstreicht,
was Lehrer längst wissen
15
SCHULE & POLITIK
Sarah
W
anders:
…
und es bewegt sich doch!
Kaum zu glauben,
aber wahr – die Rede ist vom MSB
19
Heinz-P
eter Meidinger: Gew
alt an Schulen
Modisches Medienthema oder reales Problem?
20
Jochen Smets:
Erst der Mensch,
dann die Digitalisierung
22
Schule gegen sexuelle Gewalt
Bundesweite Initiative gibt Schulen Hilfestellung
bei der Entwicklung von Schulk
onzepten
24
FOR
TBILDUNGEN
Breites
T
hemenspektrum
Das
lehrer nrw
-F
ortbildungsprogramm 2018/2019
26
SENIOREN
Röntgenstrahlung und
T
uchherstellung
27
Burgen und Bingen
27
Auf
den S
puren
von Ei
senba
hn und
K
ohle
27
RECHT
§
A
USLEGER
Christopher Lange:
Film ab!
Die aktuelle Rechtslage beim F
ilmeinsatz in der Schule
28
ANGESPITZT
Jochen Smets:
Ab nach draußen
30
HIRNJOGGING
Heik
e Loosen:
Aufgabe 1:
Augen zu!
Aufgabe 2:
Zugenbrecher
Aufgabe 3:
Die Ziffernfolge
31
Realschulen
haben eine
Zukunft!
Über das einstweilige Ende ideologischer Schulpolitik
D
D
ie Integrationsdebatte hat Deutschland entzweit.
Eine langfristige Richtung für Deutschland ist noch
nicht in Zement gegossen.
Der Merk
el-Weg als europäische Lösung steht nach wie
vor gegen Seehofers Kleinstaaten-Lösung der
Abschot-
tung.
F
akt ist: Eine Isolation innerhalb Europas ist gefähr
-
lich,
da sie den Gedanken eines einheitlichen Europas
deutlich gefährdet.
Man kann sich nicht aus der Diskussi-
on um die Flüchtlingsproblematik heraushalten.
Es wäre
gegenüber den zugewanderten Menschen verantwor
-
tungslos und gegenüber anderen Staaten Europas illoyal.
Europa würde geschwächt und würde seine Stellung im
Weltgefüge aufs Spiel setzen.
Das nicht vereinigte Europa
würde zum Spielball
Amerikas und anderer umliegender
Staaten werden können,
die den
Weg einer Demokratie
längst verlassen haben.
Es gilt also weiterhin,
unsere tradierten
Werte
,
auch die
der
Wertschätzung fremder Menschen,
zu verteidigen und
den einzelnen Menschen in seinen Sehnsüchten und Hoff-
nungen in den Blick nehmen.
P
olitik,
die sich am
Menschen orientiert
Und was hat das Ganze mit der Zukunft der Realschulen
zu tun?
Eine P
olitik wie die beschriebene,
die sich am Men-
schen orientiert,
erleben wir zurzeit in der Schulpolitik in
NRW
. CDU und FDP haben in den letzten J
ahren unsere
schulpolitischen
Werte geteilt und unterstützt.
Jetzt sind
sie an der Macht und handeln im Schulbereich.
Sie lösen
ihre
V
ersprechen, zumindest w
as uns betrifft,
ein. In der
Integrationspolitik ,
in der sie die Ghettofrage eindeutig
geklärt haben,
in der Inklusionsfrage,
indem sie multipro-
fessionelle
T
eams in den Blick genommen haben, und in
der Schulstrukturfrage
, indem sie die Realschulen und ihre
Werte gestärkt haben.
lehrer nrw
steht immer schon für ein differenziertes
Schulsystem,
in dem Kinder und Jugendliche gefördert
und gefordert werden.
Qualität und Leistung sind dabei
unsere zentralen Begriffe
, die unser Leben und Lehren be-
stimmen.
Unter rot-grüner Regierung wurden unsere
Möglichk
eiten eines differenzierten Lernens massiv einge-
schränkt – dazu wurden wir durch vorgegebene Rahmen-
bedingungen in die ideologische Eck
e eines längeren ge-
meinsamen Lernens gedrängt.
Damit soll jetzt Schluss sein!
Stärkung der Realschulen
Die
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ffere
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n den
Schu
len l
eben
zu
las
sen.
K
ein Zurück
Das ist der Preis
, den die Realschule als solche zahlen
muss
, um nicht mit in den Sog des
Verfalls gezogen zu
werden.
Ein Zurück wird es nicht geben.
Aber: Unsere
Werte sind gerettet.
Es gilt für uns zurzeit eine Regel:
»Wer nicht mit der Zeit geht,
geht mit der Zeit!«
von
BRIG
ITTE
BAL
BA
CH
3
4/2018 ·
lehrer nrw
UNTER DER LUPE
Brigitte Balbach
ist
Vorsitzende des
lehrer nrw
E-Mail:
info@lehrernrw
.de
lehrer nrw ·
4/2018
4
MAGAZIN
So kann Integr
ation
gelingen
Schwarz-Gelb schafft mit einer Überarbeitung des
umstrittenen Integrationserlasses Klarheit.
D
D
ie schwarz-gelbe Landesregierung ist
dabei,
eine weitere rot-grüne Ideolo-
gieschrank
e abzubauen. Eine Überar
-
beitung des Erlasses ’Unterricht für neu zu-
gewanderte Schülerinnen und Schüler’ soll
den Schulen wieder mehr Handlungsfreiheit
bei der Integration von Zuwandererkindern
einräumen.
Im Sommer 2016 hatte die da-
malige Schulministerin Sylvia Löhrmann den
Erlass vorgelegt und damit handstreichartig
d
ie so genannten
Willk
ommensklassen ab-
geschafft,
in denen Kinder mit gezielter För
-
derung zum Erlernen der deutschen Sprache
auf den Unterricht in Regelklassen vorberei-
tet wurden.
Stattdessen sollten sie trotz
mangelnder oder gänzlich fehlender
Deutschk
enntnisse sofort eine Regelklasse
besuchen.
Diesen gravierenden Eingriff in
die pädagogische F
reiheit der Schulen hatte
Löhrmann durchgesetzt,
ohne den Haupt-
personalräten im Schulministerium die Mög-
lichk
eit der Mitbestimmung zu geben.
F
orderungen von
lehrer nrw
erfüllt
»Es ist wohltuend und im Sinne des demo-
kratischen Miteinanders unabdingbar
,
dass
die neue Schulministerin
Yvonne Gebauer
die Neufassung des Erlasses den P
ersonalrä-
ten zur Mitbestimmung vorgelegt hat.
Doch
nicht nur deswegen,
sondern auch inhaltlich
ist der Erlass ein Schritt in die richtige Rich-
t
ung.
Er erfüllt viele unserer Forderungen«,
sagte die
lehrer nrw
-V
orsitzende Brigitte
Balbach in einer Pressemitteilung.
»Die
Schulen können nun wieder selbst entschei-
den,
ob sie Zuwandererkinder ganz oder
teilweise in äußerer Differenzierung an den
Unterricht in den Regelklassen heranführen
oder sie sofort integrieren.
Dies trägt auch
der
T
atsache Rechnung, dass jedes Kind an-
dere
V
oraussetzungen und Sprachkenntnisse
mitbringt.«
’Ghettoschulen’ nur noch
mit zeitlicher Befristung
Klarheit schafft der neue Erlass auch in Be-
zug auf die so genannten ’Ghettoschulen’:
Einige K
ommunen, zum Beispiel Hagen oder
Mülheim,
haben vorgeblich aus Raumnot
separate Schulstandorte ausschließlich für
Zuwandererkinder eingerichtet.
Solche Mo-
delle
, die dem Integrationsgedank
en krass
zuwiderlaufen,
sollen nun laut dem Erlass
zeitlich befristet werden.
Über die maximale
Dauer der Befristung besteht noch
V
erhand-
lungsbedarf zwischen dem Ministerium und
den Hauptpersonalräten.
»Der vorliegende Erlass bietet eine gute
Basis
, auf der schulische Integration gelin-
gen kann.
Positiv ist zum Beispiel,
dass der
Erlass neben dem Deutsch- und F
achunter
-
richt auch die Orientierung im
Alltagsleben
und die Bildungs- und Erziehungsziele nach
§
2 des NRW-Schulgesetzes als Unterrichts-
auftrag formuliert.
Wichtig ist ebenso die
V
erpflichtung der Zuwandererkinder
,
am
Schulleben und an außerunterrichtlichen
V
eranstaltungen teilzunehmen sowie die
Aufgabe an die Schule
, die Eltern einzube-
ziehen.
Denn Integration hört nicht mit dem
Schulgong auf«,
betonte Balbach.
Jochen Smets
Foto:
jovannig/AdobeStock
Die schulische Integration
von Zuwandererkindern gehört zu
den anspruchsvollsten
Aufgaben,
die
Schulen leisten müssen.
Die Neufas-
sung des Integrationserlasses
schafft in vielen Punkten Klarheit.
Der
Vorstand der Bildungsallianz
des Mittelstands mit den beiden Initiatoren
Jürgen Böhm (1.v
.l.) und Mario Ohoven (2.v
.l.).
MAGAZIN
5
4/2018 ·
lehrer nrw
Bildungsallianz des Mittelstands
D
D
er Bundesverband mittelständische
Wirtschaft (BVMW) und der Deutsche
Realschullehrerverband
VDR haben mit wei-
teren Bildungsverbänden (DPhV
, BVLB
,
KEG
und die Elterninitiative Differenziertes
Schulwesen 3xMehr) die ’Bildungsallianz
des Mittelstands’ gegründet.
»Ohne qualita-
tive differenzierte Bildungsabschlüsse
, ins-
besondere ohne stark
e mittlere Bildung, die
eine Grundvoraussetzung für einen gelin-
genden Übergang in die berufliche Bildung
darstellt,
kann es keinen zukunftsfähigen
und leistungsfähigen deutschen Mittelstand
geben«,
sind sich BVMW-Präsident Mario
Ohoven und
VDR-Bundesvorsitzender
Jürgen Böhm einig.
Die Bildungsallianz des Mittelstands be-
k
ennt sich klar zu Leistung, Differenzierung
und zu einer engen
Anbindung an die beruf-
liche Bildung.
Sie steht für die Gleichwertig-
k
eit beruflicher und akademischer Bildung
und will eine faire F
inanzierung für Bil-
dungseinrichtungen in privater und staatli-
cher
T
rägerschaft.
Anmeldestart zum bundesweiten
V
orlesetag
D
D
ie
Anmeldung für den 15.
Bundesweiten
V
orlesetag am 16. November ist ab so-
fort unter
www
.vorlesetag.de
möglich.
Die
‘Stiftung Lesen’, die
Wochenzeitung ’Die
Zeit’ und die
‘Deutsche Bahn Stiftung’ laden
alle Menschen ein,
an diesem
T
ag gemein-
sam ein Zeichen für die Bedeutung des
V
or-
lesens zu setzen.
Große
Veranstaltungen
sind dabei ebenso gefragt wie
V
orleseaktio-
nen im kleinen Kreis:
in Schulen, Kindergär
-
ten,
Bibliotheken,
Buchhandlungen,
aber
auch an außergewöhnlichen Orten wie in
T
iergärten und Bergwerken.
Ziel ist es
,
Kin-
der bereits früh mit Geschichten in K
ontakt
zu bringen und für das Lesen zu begeistern.
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INFO
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.vorlesetag.de
Foto:
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Stiftung Lesen
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.
lehrer nrw ·
4/2018
6
BRENNPUNKT
Schulministerin
Yvonne Gebauer hat im Oktober 2017 die
Einführung der IT
-Arbeitsplattform LOGINEO NRW wegen
gravier
ender Sicherheits- und Datenschutzmängel gestoppt.
Nun kommt es darauf an,
eine funktionier
ende und sichere
Lösung zu entwickeln,
denn die Schulen brauchen eine leis-
tungsstarke IT
-Infrastruktur
.
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Schuljahr
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2017/1
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rende
techni
sche Probl
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fene F
ra
gen
Stopp für LOGINEO
.
Die Entwicklung der schulischen
IT
-Plattform ist auf Eis gelegt. Nun gilt
es
, eine zukunftsfähige und datenschutz-
rechtlich saubere Lösung zu entwick
eln.
von
FRAN
K GÖR
GENS
Bring your own
device und kein Ende?
Foto:
Fotolia
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BRENNPUNKT
7
4/2018 ·
lehrer nrw
der
Vertragsge
staltung z
wischen de
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Land u
nd den Ent
wicklern.
(Zu) viele offene F
ragen
Damit ist ein über zweijähriger
Arbeits-
und Entwicklungsprozess
, in dem sich
technische F
ragen und F
ragen des Daten-
schutzes immer wieder wechselseitig be-
einflussten und die Entwicklungsarbeit er
-
schwerten,
gestoppt.
lehrer nrw
sieht sich in seiner Einschät-
zung bestätigt,
dass es bei LOGINEO noch
viele offene F
ragen in technischer und da-
tenschutzrechtlicher Sicht gibt.
Ungeachtet
dessen bleiben wir dabei,
dass eine leis-
tungsstark
e und sichere IT
-Plattform für
die Schulen wünschenswert und sinnvoll
wäre
.
Kritikpunkt
‘Bring your own device’
Unsere Kritikpunkte sind auf zwei wesent-
liche Punkte zusammenzufassen:
Zum ei-
nen sehen wir unverändert ein großes Pro-
blem im sogenannten Prinzip
‘Bring your
own device’ (kurz:
BY
OD) das innerhalb
von LOGINEO NRW vorgesehen war/ist.
Die Grundannahme von BY
OD sieht vor
,
dass die Landesbediensteten mit ihren ei-
genen privaten IT
-Endgeräten im landes-
weiten Netz arbeiten.
Diese Entscheidung
bzw
. diese
Vorgabe führt dazu,
dass die
Beschäftigten und nicht zuletzt deren
Schulleitungen einen erheblichen
T
eil der
V
erantwortung für die Sicherheit der Daten
zu tragen hätten.
Diese
V
orgehensweise entlastet das
Land und/oder die K
ommunen bei der
An-
schaffung von IT
-Geräten für den dienstli-
chen Gebrauch.
Es bürdet aber den Be-
diensteten/Schulleitungen die F
ragen der
Datensicherheit in einem dienstlichen Zu-
sammenhang auf
,
die kaum adäquat zu
leisten sind.
Widerstand im
Hauptpersonalrat
Darüber hinaus beanstandete der
‘Haupt-
personalrat Realschulen’ auch die F
orm
des personalrechtlichen Beteiligungsver-
fahrens innerhalb des Installationsprozes-
ses von LOGINEO NRW und unterzeichnete
als einziger Hauptpersonalrat die entspre-
chende Dienstvereinbarung zu LOGINEO
NRW nicht.
Ein profiliertes
Vorgehen unse-
res
V
erbandes und seiner
V
ertreter im
Hauptpersonalrat,
das sich nun im Nachhi-
nein als durchaus richtig und mutig he-
rausstellt.
Es
ist e
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LOGI
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nut
zt wi
rd.
Risik
en nicht auf
Lehrkräfte abwälzen
lehrer nrw
begrüßt grundsätzlich die Ent-
wicklung einer virtuellen
Arbeitsumgebung
für Pädagogen,
die unsere gesamte schuli-
sche K
ommunikation und
Arbeitsabläufe
professionalisiert und vereinfacht.
Dies
darf aber nicht auf K
osten der Landesbe-
diensteten gehen,
in dem Risiken und F
ra-
gen des Datenschutzes und
Arbeitsschut-
zes auf die K
olleginnen und Kollegen vor
Ort und letztlich auf die Schulleitungen ab-
gewälzt werden.
Das kann und darf nicht
sein.
So bleibt die Hoffnung,
dass die nun er
-
folgte Reorganisation des Entwicklungs-
prozesses durch einen externen Gutachter
zu einem deutlich verbesserten
V
orschlag
führt.
Spannend ist dabei, dass mittlerwei-
le auch einige nordrhein-westfälische
K
ommunen an eignen Lösungen für virtu-
elle
Arbeitsumgebungen für die Schulen in
ihrer K
ommune arbeiten. Es bleibt abzu-
warten,
wie diese Systeme aufeinander ab-
gestimmt würden.
Fr
ank Görgens
ist stellv.
Vorsitzender des
lehrer nrw
E-Mail:
goergens.fr
ank@gmx.de
K
ollegen statt. Hier ging es natürlich auch
um unsere Gesundheit – was uns K
ollegen
jedoch mehr interessierte
, w
ar
, wie es mit
unserem Unterricht weitergehen soll.
Die erste Lösung bestand darin,
dass
Jahrgangsstufen in die nahegelegene
Hauptschule ausgelagert wurden,
ein Kol-
legenteam ging mit,
sodass kaum gepen-
delt werden musste
, ein Sonder
-
Stundenplan kam zum Ein-
satz.
Die Schulleitung or
-
ganisierte alles bis ins
kleinste Detail,
und
es lief wirklich
gut.
PCB in Schulräu-
men ist ein echtes
Ärgernis
– vor allem
wenn die Sanierung
des Schadens Ewig-
k
eiten dauert.
JUNGE LEHRER NRW
N
e
u
e
s
v
o
m
B
a
u
A
A
ls vor einem Jahr der PCB-Befall
an meiner Realschule festgestellt
wurde
, w
ar zunächst die
Angst um
die Gesundheit das vorrangige Gesprächs-
thema.
Es wurden Untersuchungen durch-
geführt,
an Mensch und Gebäude,
die
Mensa glich zeitweise einem Lazarett,
Bauzäune riegelten den
Altbau ab
.
Zudem fanden Informationsgesprä-
che für die Eltern,
Schüler und
Aus dem
Alltag einer Realschullehrerin:
Wie eine Kommune bei der Sanierung einer Schule versagt.
von LESLIE BOECKER
lehrer nrw ·
4/2018
8
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Ein Jahr
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n sein. Die Elter
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frieden. Die Kollegen waren z
ufrie-
den. Ein Hauch
Sk
eps
is hing de
nnoch in
der Lu
ft …
Nicht zu unrecht!
Dann kamen die Container
,
sie stahlen
den Schülern über die Hälfte des Schulho-
fes
, aber wir richteten uns ein,
statteten al-
le Räume mit Regalen,
Möbeln, Materia-
lien aus
, auch für die Medienw
agen wurde
eine Lösung gefunden.
Und dann – passierte nichts
mehr
.
Stillstand und
V
ertröstungen
Es
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kö
nn
en.
Wa-
ru
m?
Nun,
zunächst einmal sei die Sanierung
an und für sich bislang nicht einmal aus-
geschrieben.
Da fragt man sich, w
arum?
Die Stadt äußert sich dazu nur sehr vage
,
es müssten mehr
T
ests gemacht werden,
es gäbe noch die F
rage zu klären,
ob Sa-
nierung oder Neubau,
der Krankenstand
bei den Bearbeitern sei so hoch … Bit-
te???
Es geht hier um unsere Kinder!!!
Hochgesteckte Ziele
,
aber k
ein Fundament
Es
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,
dass
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rden
bejube
lt,
abe
r es f
ehlt
einfac
h am
Funda
ment.
Arbeiten,
ohne schwitzen
oder frieren zu müssen
In einer der letzten
Ausgaben habe ich da-
rüber geschrieben,
was ich brauche
, um ei-
ne gute Lehrerin sein zu können.
Ich lege
noch ein Kriterium drauf:
Eine Kommune
und ein Land,
die sich um die Schulen
kümmern,
und zwar um die Gebäude
. Es
geht darum,
dass unsere Schüler in einem
geschützen Raum arbeiten können,
in dem
sie weder schwitzen noch frieren müssen.
Wie fänden es die Damen und Herren der
Regierung und der Stadt,
wenn sie wie un-
sere Schüler unter diesen Umständen ar-
beiten müssten?
Und dann bin ich gespannt,
ob es weite-
re
Ausreden gibt,
die einen Umbau oder ei-
ne Sanierung hinauszögern.
L
eslie Boecker
i
st stellvertretende
Vorsitzende
d
er
Arbeitsgemeinschaft
j
unge lehrer nrw
E-Mail:
boecker@lehrernrw
.de
MAGAZIN
lehrer nrw ·
4/2018
10
Balbach bei
Maischber
ger
D
D
ie
lehrer nrw
-V
orsitzende Brigitte Bal-
bach war am 9.
Mai Gast in der
ARD-
Sendung ’Maischberger’.
In der diesmal als
Publikumsdebatte angelegten
T
alkshow dis-
kutierte Moderatorin Sandra Maischberger
mit Lehrern,
Schülern und Eltern über aktu-
elle
T
hemen – von Gewalt gegen Lehrer
über Leistungsdruck bis hin zu Bildungsqua-
lität.
Balbach sprach unter anderem über die
F
rage
, w
as Lehrer dürfen und nicht dürfen.
K
onkret ging es um den F
all P
arusel, der
bundesweit für
Aufsehen gesorgt hatte
.
We-
gen angeblicher F
reiheitsberaubung – der
Realschullehrer hatte seine zuvor sehr laute
und unruhige Klasse nachsitzen lassen – war
P
arusel zunächst vom
Amtsgericht Neuss
verwarnt und erst in zweiter Instanz vom
Landgericht Düsseldorf freigesprochen wor
-
den.
Alles andere wäre für die
Autorität aller
Lehrer verheerend gewesen,
so Balbach.
Sie brachte zudem den Begriff der ’Reso-
nanz’ in die Diskussion:
Wie ein Lehrer mit
Schülern umgeht,
sich für sie interessiert, so
wird es auch von der anderen Seite zurück-
gespiegelt.
Ein intaktes Schüler
-Lehrer-V
er
-
hältnis sei daher für gelingende Bildung
entscheidend.
Pr
eis für umweltbewusste Kinder und Jugendliche
D
D
er NABU Nordrhein-W
estfalen sucht en-
gagierte Kinder und Jugendliche in
Nordrhein-Westfalen,
die sich für den
Schutz von Natur und Umwelt einsetzen.
Einzelpersonen oder Gruppen können sich
noch bis 31.
Oktober mit einer
Aktion oder
einem Projekt für den Dr
.
Hermann-Klingler
-
Jugendpreis bewerben.
Foto:
Max Kohr
W
as dürfen Lehrer?
Über diese und andere F
ragen diskutierte
Moderatorin Sandr
a Maischberger unter anderem mit Brigitte Balbach.
INFO
https://nrw
.nabu.de/spenden-und-
mitmachen/mitmachen/klinglerpreis/
tive
Auseinandersetzung mit aktuellen oder
alltäglichen
T
hemen des Natur
- und Um-
weltschutzes
.
Bewerben können sich Kinder
- und Ju-
gendgruppen sowie Einzelpersonen,
die
nicht älter als 25 Jahre alt sind und sich in
Nordrhein-Westfalen für den Natur
- und
Umweltschutz einsetzen.
Einsendeschluss
ist der 31.
Oktober
.
Der Bewerbung sollte eine Beschreibung
des Projektes beiliegen.
Diese kann durch
F
otos,
Zeichnungen,
Skizzen,
Lagepläne,
Videos etc.
ergänzt werden.
Ebenfalls wich-
tig ist der Grund,
warum gerade dieses Pro-
jekt ausgewählt wurde
. Unter allen Einsen-
dungen wählt die Jury den Gewinner aus
.
Bei mehreren Preisträgern wird das Preis-
geld,
das aktuell auf 1000 Euro angehoben
wurde
, unter den Gewinnern aufgeteilt.
Der oder die Gewinner werden Ende De-
zember gewählt.
Die Preisverleihung findet
Anfang 2019 statt.
V
om Kopfweidenschnitt über ök
ologische
P
ausenhofgestaltungen oder Naturgarten-
Anlage bis hin zu
T
heaterstücken und K
och-
events mit vergessenen Gemüsesorten:
Seit
1995 wurden jedes Jahr vorbildliche Ju-
gendaktivitäten prämiert,
deren
Vielfalt be-
eindruck
end ist. Doch nicht die Einzigartig-
k
eit zählt, sondern die engagierte oder krea-
Foto:
snowing12/AdobeStock
Kinder und Jugendliche
können sich mit ihren Naturprojek-
ten um den Klingler
-Preis bewerben.
FORUM
11
4/2018 ·
lehrer nrw
’Str
eikverbot für Beamte’ –
sinnvoll und verfassungsger
echt
Roland Staude,
V
orsitzender des DBB NRW
, zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes
.
D
D
ie F
rage
, ob Beamtinnen und Beam-
te streik
en dürfen oder nicht, ist
fast so alt wie das Beamtentum
selbst.
Sogar die Gründerväter des Deut-
schen Beamtenbundes haben sich schon
mit diesem
T
hema auseinandersetzen müs-
sen.
Die
Antwort ist aus unserer Sicht je-
doch immer die gleiche:
Das Streikverbot
gehört zu den sogenannten »hergebrach-
ten Grundsätzen des Berufsbeamtentums«
und ist in ein ausgewogenes Gesamtpak
et
eingebettet:
Beamtinnen und Beamte sind
Staatsdiener
,
und deshalb wird von ihnen
auch eine ganz besondere Loyalität ver
-
langt.
Diese ist mit einem Streikrecht nicht
vereinbar
.
Als Gegenleistung für ihre
Loyalität und Staatstreue erhalten sie eine
amtsangemessene
Alimentation und eine
daraus resultierende
V
ersorgung.
Andere Möglichk
eiten
der Einflussnahme
Das Gericht hat in seinem Urteil vor allem
auch betont,
dass es Beamtinnen und Be-
amten zwar nicht erlaubt ist,
zu streik
en,
dass sie dadurch aber k
eineswegs aller
Möglichk
eiten der Einflussnahme auf ihre
Besoldung beraubt sind.
Denn anders als
Angestellte haben sie die Möglichk
eit, die
Angemessenheit ihrer Besoldung gericht-
lich überprüfen zu lassen.
Zuletzt hat sich
sogar das Bundesverfassungsgericht mit
diesem
T
hema auseinandergesetzt und
k
onkrete Kriterien festgelegt, w
ann die Be-
soldung noch amtsangemessen ist.
Darüber hinaus betonten die Richter
,
dass auch die Organisationsmöglichk
eit in-
nerhalb von Gewerkschaften durch das
Streikverbot nicht eingeschränkt werde
,
das heißt,
Beamtinnen und Beamte kön-
nen ihre Interessen auf gewerkschaftli-
chem
Weg vertreten.
Um diesen
Weg noch
zu stärk
en, sprachen sich die Richter in der
Urteilsbegründung auch dafür aus
, die Be-
teiligungsmöglichk
eiten der Spitzenorgani-
sationen zu verbessern.
Der DBB NRW
sieht hier ebenfalls noch Optimierungspo-
tenzial.
Denn in Nordrhein-Westfalen fol-
gen zwar im
Anschluss an die
T
arifver-
handlungen der Länder in gewohnter
Wei-
se auch Besoldungsgespräche für die Be-
amtinnen und Beamten,
eine gesetzliche
Normierung – insbesondere auch im Hin-
blick auf die personelle Besetzung – gibt
es allerdings nicht.
Das sehen wir als DBB
NRW jedoch als zwingend notwendig an.
K
eine Beamten erster
und zweiter Klasse
Sehr positiv bewerten wir außerdem,
dass
das Gericht davon abgesehen hat,
das Be-
rufsbeamtentum danach aufzuspalten,
ob
im Lehrerbereich hoheitliche oder nicht-
hoheitliche
Tätigk
eiten ausgeführt werden.
Denn ein staatlicher Bildungsauftrag ist
immer auch mit einer Unterrichtsverpflich-
tung verbunden und diese kann nur dann
gewährleistet werden,
wenn das Streikver
-
bot innerhalb der Beamtenschaft aufrecht
erhalten bleibt.
Darüber hinaus hätte eine
solche Spaltung im Ergebnis auch dazu ge-
führt,
dass wir irgendwann Beamtinnen
und Beamte erster und zweiter Klasse ge-
habt hätten.
Das wäre schädlich für die
Beschäftigten gewesen,
aber auch für die
Funktionsfähigk
eit des Staates insgesamt.
Foto:
Friedhelm
Windmüller
Roland Staude:
»Beamtinnen und Beamte
sind Staatsdiener
, und deshalb wird von
ihnen auch eine ganz besondere Loyalität
verlangt.
Diese ist mit einem Streikrecht
nicht vereinbar
.«
Streikverbot für Beamte
bedeutet nicht,
dass es keine ande-
ren F
ormen der Einflussnahme gibt.
Foto:
AdobeStock
lehrer nrw ·
4/2018
12
TITEL
Neustart für
§
132c-Schulen
Die F
rakti
onen der
CDU und
der FDP h
aben am 1
3.
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An-
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ag im La
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Realschu
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begrü
ßt die In
itiative
der Regi
erungspa
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sdrücklic
h.
Foto:
ri8/AdobeStock
Durchbruch:
Die schwarz-gelbe Landesregierung
hat den Realschulen und zugleich auch dem Hauptschul-
Bildungsgang mit der beschlossenen Neufassung des
P
aragrafen 132c neue P
erspektiven eröffnet.
von
SVEN
CHRI
ST
OFFE
R
I
n den k
ommenden Jahren wird aufgrund
zu geringer
Anmeldezahlen eine große
Zahl der nordrhein-westfälischen Haupt-
schulen auslaufen.
Der Hauptschulbildungs-
gang bleibt jedoch ein wichtiges Rückgrat
des dualen
Ausbildungssystems Nordrhein-
Westfalens
.
Grundsätzlich sollen deshalb
diejenigen Schulformangebote
, die den
Hauptschulbildungsgang anbieten,
Kindern
mit einer Hauptschulempfehlung auch eine
Aufnahme ermöglichen.
Eine weitere Mög-
lichk
eit stellt darüber hinaus gegenwärtig
ein ergänzender Bildungsgang an Realschu-
len dar
,
der zu den
Abschlüssen der
Hauptschule führt.
Dieser ist bereits
im Schulgesetz verank
ert: In
§
132c SchulG heißt es
, dass die
Schülerinnen und Schüler in
diesem Bildungsgang im Klas-
senverband unterrichtet werden
und in diesen Hauptschulzweigen
ab Klasse 7 F
ormen innerer und äußerer Dif-
ferenzierung möglich sind.
Aktuell bieten
zehn Realschulen in Nordrhein-Westfalen
einen solchen Bildungsgang an,
zum 1.
Au-
gust 2018 werden mindestens drei weitere
hinzuk
ommen.
Schulen des längeren
gemeinsamen Lernens
unt
er
Real
schu
lbed
ingu
ngen
Die
Ausbildungs- und Prüfungsordnung für
die Sekundarstufe I hat die Möglichk
eiten
äußerer Differenzierung unter der rot-grü-
nen
V
orgängerregierung aus ideologischen
Gründen stark eingeschränkt.
Sie
schreibt vor
,
dass die äußere
Differenzierung des Bil-
dungsganges nur
bis zu maximal
einem Drit-
TITEL
13
4/2018 ·
lehrer nrw
DER LANDT
AGSBESCHLUSS IM
WOR
TLA
UT
Die Landesregierung
wird beauftragt,
1.
die Möglichkeit eines
Hauptschulbildungs-
ganges an Realschulen
dort dauerhaft zu si-
chern,
wo es für die
A
ufrechterhaltung ei-
nes leistungsfähigen
Hauptschulangebots
erforderlich ist.
2.
die Beschränkung der
äußeren Differenzie-
rung auf bis zu einem
Drittel in §
47
Abs
. 2
APO-SI aufzuheben.
3.
alle Möglichkeiten zu
nutzen,
um die für eine
q
ualitative
Ausgestal-
tung des Hauptschul-
bildungsganges an Re-
alschulen auch in äu-
ßerer Differenzierung
notwendigen personel-
len Ressourcen zur
V
er
-
fügung zu stellen.
4.
im Zuge einer Ände-
rung des Schulgesetzes
einen solchen Bil-
d
ungsgang an Real-
schulen bereits ab
Klasse 5 zu ermögli-
chen.
Sven Chri
stoffer
ist
Vorsi
tzender des HPR R
ealschulen
sowie ste
llv.
V
orsitzender d
es
lehrer nr
w
E-Mail:
christoffer@lehrernrw
.de
tel der Stundentafel zulässig ist.
Diese
Aus-
gestaltung der
APO-S I beschneidet damit
die Gestaltungsmöglichk
eiten der Schulen
sowie der individuell optimalen Förderung
jeder einzelnen Schülerin und jedes einzel-
nen Schülers
.
An Unverfrorenheit kaum zu
ü
berbieten war
, dass Sylvia Löhrmann den
§
132c-Schulen lediglich eine systemische
zusätzliche Ressource von einer halben
Lehrerstelle zur Umsetzung der äußeren
Differenzierung zur
V
erfügung gestellt hat.
lehrer nrw
hat deshalb in den vergange-
nen Jahren jede Möglichk
eit genutzt,
öf-
fentlich zu kritisieren,
dass Rot-Grün die
§
132c-Schulen zu Schulen des längeren
gemeinsamen Lernens degradiert hat,
die
unter Realschulbedingungen arbeiten müs-
sen.
Auch der Hauptpersonalrat Realschu-
len hat die schwierige Situation dieser
Schulen in jeder Gemeinschaftlichen Be-
sprechung mit Schulministerin
Yvonne Ge-
bauer an zahlreichen Beispielen dargestellt
und zuletzt zumindest erreicht,
dass die im
Haushalt hinterlegten 25 Stellen für
§
132c-Schulen vollum-
fänglich ausgeschüt-
tet werden.
Das bedeu-
tet,
dass diesen Schulen im nächsten
Schuljahr durchschnittlich eineinhalb Leh-
rerstellen als zusätzliche Ressource zur
V
erfügung stehen werden.
Mehr freie
Gestaltungsmöglichk
eiten
Neben der Problematik,
wie den Schulen
kurzfristig geholfen werden kann,
stellt
sich aber vor allem die F
rage
, wel-
che strukturellen
V
erän-
derungen vorge-
nommen werden
müssen,
um den Hauptschulbildungsgang
an Realschulen zu einem tragfähigen K
on-
strukt zu machen.
Aus Sicht von
lehrer nrw
greift der
Antrag der F
raktionen der CDU
und der FDP vom 5.
Juni 2018 (Drucksache
17/2748 ’Eltern,
Lehrkräften und Schulträ-
gern Planungssicherheit geben – äußere
Differenzierung an Realschulen gestalten
und einen Hauptschulbildungsgang ab
Klasse 5 ermöglichen’) zwei entscheidende
Schwachstellen auf:
1)
Die Realschulen brauchen mehr freie
Gestaltungsmöglichk
eiten, um selbst
über
Art und Umfang der inneren und
äußeren Differenzierung entscheiden zu
können – und die damit verbundenen
personellen Ressourcen.
2)
Um den Schulträgern mehr Gestaltungs-
möglichk
eiten zu eröffnen, muss den Re-
alschulen zukünftig die Möglichk
eit er
-
öffnet werden,
den Hauptschulbildungs-
gang bereits ab der 5.
Klasse anbieten
zu können.
Chance auf einen Neustart
F
azit:
Einst drohte der § 132c Schulgesetz
zum Sargnagel für die Realschule in Nord-
rhein-Westfalen zu werden.
Die im
Antrag
der Regierungsparteien angelegten struk-
turellen
V
erbesserungen eröffnen die
Chance auf einen Neustart.
Den hätten
sich die Lehrkräfte und die Kinder an die-
sen Schulen redlich verdient!
Her
ausforderung
angenommen
Die Realschule Baesweiler ist eine von bislang zehn Realschulen
in Nordrhein-W
estfalen, die einen Hauptschulzweig nach P
ara-
graf 132c des Schulgesetzes eingerichtet haben.
Über die bisheri-
gen Erfahrungen und die Zukunftsperspektiven sprach
lehrer
nrw
mit Schulleiter Jan Br
aun.
Die Realschule Baesweiler hat 2016 ei-
nen Hauptschulzweig eingerichtet.
Wie
haben Sie das organisatorisch gelöst?
B
R
AUN
:
B
R
AUN
:
Wir
haben
uns a
ußer
im F
ac
h
Ar
-
bei
tslehr
e geg
en die
im R
ahmen
des §
132
c
vor
gesehe
ne Mö
glichk
eit d
er äu
ßeren
Diffe
-
ren
zierun
g ent
schied
en.
Die
se is
t org
anisat
o-
ris
ch,
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allem
auf
Grund
bishe
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lender
per
sonell
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ssourc
en,
nic
ht um
setzb
ar und
lös
t aus
unser
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,
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hemati
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orges
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stung
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länen
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utsch
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Nebenf
ächer
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Abg
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jah
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hüler
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Schü
lern u
nd ih
ren K
lassen
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leh
rern s
tark
reduzi
ert,
zu
gefä
hrden
.
Wie ist die
Akzeptanz bei Eltern und
Lehrern?
B
R
AU
N
:
B
R
AU
N
:
Die
Akzeptanz der Eltern, deren
Kinder nach der Erprobungsstufe in den
Hauptschulbildungsgang wechseln,
ist gut.
Sie sind froh,
dass ihre Kinder die Schule
nicht verlassen müssen.
Die Eltern der übri-
gen Kinder befürchten,
dass das
Anforde-
rungsniveau insgesamt sink
en könnte und
fordern Haupt- und Realschulklassen.
Wir Le
hrer sind u
ns der
Ver
antwortung
für
die Ba
esweiler Ki
nder bewuss
t und haben
die He
rausforderu
ng §
132c de
shalb sehr
en-
gagier
t angenomme
n.
Wir hab
en aber sch
on
sehr s
chnell geme
rkt,
dass die
Umsetzung
des §
132c un
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orm vor
große Probl
eme stellt.
Das größte
Proble
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,
dass wir ei
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An-
zahl v
on Schülern
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chulempfeh-
lung i
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bungsstufe
auf Realsch
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nterrichten
müssen und
dies verst
änd-
licher
weise zu gr
oßen F
rustra
tionserlebn
is-
sen be
i Eltern,
Schü
lern und Le
hrern führt
.
Der §
132c des NRW-Schulgesetzes lässt
in seiner bisherigen F
orm kaum Spiel-
räume für äußere Differenzierung.
Stattdessen muss überwiegend binnen-
differenziert unterrichtet werden.
Wie
funktioniert das in der Praxis?
B
R
AUN
:
B
R
AUN
:
Da e
s sch
wierig
ist,
gleic
hzeit
ig mi
t
unt
erschi
edlic
hen Le
hrwer
ke
n zu
arbei
ten,
hab
en wir
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Letztlich ist es ein großes Problem,
dass
die Klassen nach zwei Lehrplänen unterrich-
tet werden müssen.
Das führt dazu, dass
auch Klassenarbeiten auf unterschiedlichen
Niveaustufen gestellt werden müssen.
The-
matische
Abweichungen erschweren die Bin-
nendifferenzierung ungemein.
Hinzu kommt,
dass wir nicht nur zwischen Realschul- und
Hauptschulniveau differenzieren müssen,
sondern außerdem eine große Zahl von
Schülern mit Förderbedarf Lernen oder ohne
deutsche Sprachk
enntnisse unterrichten.
Die Landesregierung plant eine Ände-
rung des §
132c, der den betroffenen
Realschulen mehr Flexibilität und mehr
Möglichk
eiten auch zur äußeren Diffe-
renzierung eröffnen soll.
Wie beurteilen
Sie diese Pläne?
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Schulträger gebeten,
sich bei der Ministerin
dafür einzusetzen,
dass der §
132c dahinge-
hend modifiziert wird,
dass es getrennte
Klassen für Haupt- und Realschüler geben
kann und dies schon ab Klasse 5.
Wir sind
dementsprechend hoch erfreut über die ge-
planten Änderungen und hoffen,
mehr freie
Gestaltungsmöglichk
eiten zu haben, um auf
unterschiedliche K
onstellationen pädago-
gisch reagieren zu können.
Wünschenswert
ist es
, schon bald alle nötigen Bestimmun-
gen zur k
onkreten Umsetzung zu bekom-
men.
Interview:
Jochen Smets
INFO
Die Realschule Baesweiler
im Steckbrief
Zahl der Schüler:
756
•
•
davon Hauptschüler bzw
.
Hauptschulempfehlung:
151
•
•
davon Realschüler bzw
.
Realschulempfehlung:
443
Zahl der Lehrkräfte:
54
Zahl der Klassen:
28
Foto:
Realschule Baesweiler
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lehrer nrw ·
4/2018
14
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Die neue IGLU-Studie 20
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6 unterstreicht, was Lehrer längst wissen.
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von Prof. Dr. HANS PETER KLEIN
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Prof. Dr. Hans Peter Klein
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…
und es bewegt
sich doch!
Kaum zu glauben,
aber wahr – die Rede ist vom MSB.
I
I
m März erhielt der Hauptpersonalrat
Realschulen eine
V
orlage zur Qualifizie-
rungsmaßnahme ’Einführung in die
Grundschuldidaktik für Lehrkräfte mit einer
allgemeinen Lehramtsbefähigung’.
Inhalt
war das K
onzept zur Befähigung von Lehr
-
kräften mit einer allgemeinen Lehramtsbe-
fähigung für die
Anforderungen der Grund-
schuldidaktik.
So sollen Sekundarstufe
II-
Lehrkräfte für die
Arbeit an einer Grund-
schule gewonnen werden,
um den dort herr
-
schenden Lehrkräftemangel zu reduzieren.
Nach zwei Jahren erhalten diese Lehrkräfte
dann eine Stelle im Sekundarstufe
II-Be-
reich.
So weit,
so gut und im Prinzip auch nicht
zu beanstanden.
Genau hingeschaut
Dennoch schaute der Hauptpersonalrat
ganz genau hin,
da dieses Konzept auch auf
die Gewinnung von Sekundarstufen
II-Lehr-
kräften für den Sekundarstufen
I-Bereich
und somit auch für die Schulform Realschu-
le
Anwendung finden soll,
wie wir in der
letzten
Ausgabe dieser Zeitschrift berichte-
ten.
Die in den Modulen genannten
T
hemen
entsprechen inhaltlich dem,
was von einer
Lehrkraft an der Schulform Grundschule er
-
wartet wird.
Auch wenn der Hauptperso-
nalrat der Meinung ist,
dass ausgebildete
Sekundarstufen
II-Lehrkräfte über viele
K
ompetenzen,
die vermittelt werden sollen,
bereits verfügen,
wurde das Konzept inhalt-
lich nicht beanstandet.
Genau – inhaltlich!
Nicht überraschend und trotzdem nicht
akzeptabel war die
T
atsache
,
dass die kom-
plette Maßnahme mal wieder ressourcen-
neutral durchgeführt werden sollte
.
Arbeit ohne
zusätzliche Ressourcen
Es liegt in der Natur der Sache
, dass gerade
an solchen Grundschulen Sekundarstufe
II-
Lehrkräfte eingestellt werden,
die personell
sehr schlecht ausgestattet sind.
Nun hätten
die K
olleginnen und Kollegen an diesen
Grundschulen auch noch die Lehrkräfte ver
-
treten müssen,
die an der Maßnahme teil-
nehmen,
ohne dass die Schule zusätzliche
Ressourcen erhält.
Das war für den Haupt-
personalrat Realschulen nicht hinnehmbar
,
zumal der im F
ortbildungserlass geforderte
zeitliche Umfang der Maßnahme von sech-
zig Stunden erreicht wurde
, der für eine
Entlastung notwendig ist.
Die Gewährung
dieser Entlastung scheiterte alleine an der
T
atsache,
dass die Maßnahme sich lediglich
über fünf Monate erstreckte und nicht –
wie im Erlass gefordert – über sechs Mona-
te
.
HPR intervenierte
erfolgreich
Nach Gesprächen mit der Dienststelle wur
-
de die
V
orlage zurückgezogen; eine neue
V
orlage folgte umgehend.
Wie vom Haupt-
personalrat Realschulen angeregt,
erstreckt
sich die Qualifizierungsmaßnahme jetzt
über sechs Monate
, wodurch eine Entlas-
tung nach BASS 20-22 Nr
.8 Ziffer 7.1 und
7.3 erfolgt – eine kleine Änderung mit gro-
ßer (Signal-)Wirkung.
Geht doch!
Nach erfolgreicher Intervention
durch den Hauptpersonalrat Realschulen gibt
es nun grünes Licht für den F
ortbildungser-
lass zur Qualifizierung von Sekundarstufen
II-
Lehrkräften für die
Arbeit an Grundschulen.
Foto:
Ralf Gosch/AdobeStock
Sarah
Wanders
ist
Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft
junge lehrer nrw
E-Mail:
wanders@lehrernrw
.de
von SARAH
WANDERS
SCHULE & POLITIK
19
4/2018 ·
lehrer nrw
An manchen Schulen in Deutschland
herrscht ein aggressives Klima.
Das Spektrum
reicht von Beleidigungen über Mobbing bis hin
zu körperlicher Gewalt.
lehrer nrw ·
4/2018
20
S
CHULE & POLITIK
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.
Anstieg der Gewaltvorfälle
an Schulen
Als ich deshalb vor wenigen
Wochen als
Präsident des Deutschen Lehrerverbandes in
einem Interview für die BILD-Zeitung darauf
hinwies
, dass insbesondere an Schulen mit
einer ungünstigen sozialen Zusammenset-
zung der Schülerschaft sowie einem hohen
Migrationsanteil amerikanische Zustände
drohten,
wenn nicht gegengesteuert würde,
gab es zunächst einmal
Abwiegelungsversu-
che
.
Christian Pfeiffer
,
der ehemalige nieder
-
sächsische SPD-Justizminister
,
hielt im öf-
fentlichen F
ernsehen mit dem
Argument da-
gegen,
dass Fälle statistisch erfasster Ge-
waltvorfälle an Schulen seit J
ahrzehnten
rückläufig seien.
Modisches Medienthema
oder reales Pr
oblem?
Foto:
Helder
Almeida/AdobeStock
SCHULE & POLITIK
21
4/2018 ·
lehrer nrw
V
erschwiegen hat er dabei allerdings
zweierlei:
1.
Es gibt gar keine aktuellen bundesweiten
Erhebungen,
die eine klare
Auskunft da-
rüber geben könnten,
weil es – und das
betrifft auch Fälle religiösen Mobbings –
dazu k
eine bundesweite Meldepflicht
gibt.
Es gibt zwar für bestimmte
V
orfälle
Statistik
en in den Bundesländern, aber
die sind lück
enhaft und werden nach
sehr differierenden Kriterien erstellt.
2.
Für die Länder
, wo es aktuelle Zahlen
gibt,
zeichnet sich allerdings seit zwei
Jahren eine deutliche
T
rendwende ab
.
Alles deutet darauf hin,
dass Gewaltvor
-
fälle an Schulen nach Jahrzehnten des
Rückgangs nunmehr wieder deutlich an-
steigen.
Während die Zahl angezeigter Gewalttäter
zuvor stets zurückgegangen war
, stieg sie
n
unmehr allein an bayerischen Schulen von
2015 bis 2017 um fast zwanzig Prozent an.
Ähnlich die Entwicklung in Nordrhein-
Westfalen und Berlin,
für die ebenfalls
ganz aktuelle Zahlen vorliegen.
Laut poli-
zeilicher Kriminalstatistik stieg die Zahl der
Straftaten an Schulen in Nordrhein-Westfa-
len von 25.596 (2015) auf 27.541 (2017).
Gleich nach Diebstahldelikten folgen dabei
Körperverletzungen (plus fünfzehn Pro-
zent) und Sachbeschädigungen.
Vergleich-
bar die Entwicklung in Berlin:
Dort konzen-
triert sich die Mehrzahl der Gewalttaten
auf wenige Problembezirk
e wie Marzahn-
Hellersdorf
,
Neukölln und Lichtenberg und
dort wiederum auf Schulen mit einer ex-
trem einseitigen Schülerzusammensetzung
und einem übergroßen Migrationsanteil.
Messer und Pfefferspray
in der Schule
Zwei
V
orfälle standen in den letzten
Wo-
chen besonders im F
okus der Öffentlich-
k
eit. Die Messerattack
e auf eine Lehrerin in
Baden-Württemberg und das Mobbing ei-
nes jüdischen Kindes durch muslimische
Jugendliche
.
Auch wenn beides Extrembei-
spiele sein mögen,
Einzelfälle sind es nicht.
In Niedersachsen hat eine Schülerbefra-
gung ergeben,
dass rund zehn Prozent der
Schüler öfter Messer in die Schule mitbrin-
gen.
Auch wenn dahinter meist keine k
on-
kreten
Aggressionsabsichten stehen,
er
-
höht sich dadurch die Gefahr der Eskalati-
on von K
onflikten um ein
Vielfaches
.
Auch
die Zahl der
Attack
en mit den inzwischen
in Supermärkten leicht erwerbbaren Pfef-
ferspraydosen hat 2017 signifikant zuge-
nommen.
Mit Sicherheit besteht noch k
ein
Anlass
für Eltern,
sich Sorgen zu machen, wenn
man am Morgen sein Kind zur Schule
schickt.
Angesichts von 40.000 Schulen in
Deutschland sind die Gewaltvorfälle im in-
ternationalen
V
ergleich noch relativ gering.
Es gilt aber auch hier
,
so wie generell, den
Anfängen von
Anfang an k
onsequent zu
wehren.
Es besteht Handlungsbedarf
Dazu gehört aus Sicht des Deutschen Leh-
rerverbands
, zum einen endlich eine bun-
desweit einheitliche Meldepflicht für
V
orfäl-
le psychischer und physischer Gewalt einzu-
führen,
zweitens von Seiten der Politik be-
sonders betroffenen Schulen mehr personel-
le Unterstützung zur
V
erfügung zu stellen,
also zum Beispiel Sozialarbeiter und Psycho-
logen,
drittens solche
Vorfälle aus falsch
verstandener
Angst um den Ruf der Schule
nicht unter den
T
eppich zu kehren und den
Opfern,
seien es Schüler oder Lehrkräfte,
mit
allen Kräften zu helfen,
viertens mehr Sank-
tionsmöglichk
eiten in Bezug auf die
Täter zu
schaffen und diese auch k
onsequent anzu-
wenden und schließlich auch dem
T
hema
Gewaltprävention sowohl schulintern als
auch bei F
ortbildungen einen deutlich höhe-
ren Stellenwert einzuräumen.
Klar ist aber auch:
Schule ist Spiegelbild
der Gesellschaft,
und beim
Thema Gew
alt
spiegeln sich Integrationsdefizite
, soziale
Schieflagen,
die Segregation sozialer und
ethnischer Gruppen und ungelöste gesell-
schaftliche K
onflikte an Schulen. Schule ist
gefordert – ohne Unterstützung der P
olitik
ist sie aber letztlich machtlos
.
(Noch) k
eine amerika-
nischen
Verhältnisse
Noch sind wir von amerikanischen
V
erhält-
nissen weit entfernt,
wo Schulen mit Sicher
-
heitsschleusen,
eigenem
Wachpersonal,
elektrischen Zäunen und regelmäßigen
Schultaschenk
ontrollen zum
T
eil zu Hochsi-
cherheitstrakten umgebaut wurden.
Wenn
wir aber nicht wollen,
dass diese Zustände
näher rück
en, besteht akuter Handlungsbe-
darf
.
INFO
Heinz-P
eter Meidinger
ist Präsident
des Deutschen Lehrerverbandes (DL).
lehrer nrw ·
4/2018
22
Fluch oder Segen?
An der Digitalisierung des schulischen Lernens
scheiden sich die Geister
. Im gemeinsamen
Antrag ’Chancen der
Digitalisierung erkennen und nutzen’ geben sich die Landtags-
fraktionen von CDU und FDP ziemlich euphorisch.
A
A
n salbungsvollen,
ja dramatischen
Worten fehlt es nicht:
»Die digitale
T
ransformation ist der größte und
tiefgreifendste
V
eränderungshorizont seit
der Industrialisierung.
Die Digitalisierung
umfasst alle gesellschaftlichen Bereiche und
wird die Grundlagen des
Wirtschaftens und
Arbeitens
, der Information und K
ommunika-
tion sowie der Mobilität und Urbanität in
W
andel stellen. Schon heute ist absehbar:
Die Digitalisierung ändert alles
.« So lauten
die ersten Sätze im gemeinsamen
Antrag
von CDU und FDP ’Chance der Digitalisie-
rung erk
ennen und nutzen’.
Leuchttürme der
digitalen
Ausstattung?
Der
Antrag dr
eht das gan
z große Rad
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on
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Bildung.
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Individuelles Lernen?
Oder gruppen-
weise
V
ereinzelung? Der Grat zwischen Chan-
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en und Risik
en digitaler Medien in der schuli-
schen Bildung ist oft schmal.
DIGIT
ALP
AKT
:
Fünf Mrd.
Euro für die Schulen
Der geplante Bund-Län-
der
-Digitalpakt für die
Schulen soll bis Ende 2018
unterschriftsreif sein.
Dies
war ein Ergebnis des ers-
ten
T
reffens von Bundes-
bildungsministerin
Anja
Karliczek und den Bil-
dungsministerinnen und
-ministern der Länder auf
der K
ultusministerkonfe-
renz in Erfurt.
Ziel ist es,
dass der Digitalpakt 2019
startet.
Der Bund will ab
dann insgesamt fünf Milli-
arden Euro für fünf Jahre
für eine bessere
Ausstat-
tung der Schulen mit digi-
taler
T
echnik zur
V
erfü-
gung stellen.
Gleichzeitig
sollen die Länder die
Aus-
und F
ortbildung der Lehr
-
kräfte
, die
Anpassung der
Bildungspläne
, die Be-
schaffung von Lernpro-
grammen und weiterer
Software sowie die Sicher
-
stellung von Betrieb und
W
artung der Infrastruktu-
ren übernehmen.
Bund und Länder wollen
bis spätestens Ende 2018
ein von beiden Seiten ak-
zeptiertes und unter
-
schriftsreifes
V
ertragswerk
entwick
eln und die grund-
gesetzlichen
V
orausset-
zungen für den Digitalpakt
schaffen.
S
CHULE & POLITIK
Erst der Mensch,
dann die Digitalisierung
23
4/2018 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
Der Bildungsforscher Dr
.
Matthias Bur
-
chardt sieht in der Digitalisierung gar »das
T
rojanische Pferd des Neoliberalismus«.
Als
Einfallstor für »die großen Datenkrak
en (wie
Apple
, Google usf
.)«, die sich auch durch die
neue europäische Datenschutzgrundverord-
n
ung nicht bändigen ließen.
Analog vor digital
In einer Expertenanhörung im Landtag äu-
ßerte sich auch die
lehrer nrw
-V
orsitzende
Brigitte Balbach zu dem
Antrag – und zwar
überwiegend kritisch.
Ihr
T
enor:
Digitale Me-
dien gehören in eine gute Schule
, sind aber
k
ein Selbstzweck. Es ist unstrittig,
dass die
Digitalisierung unser Leben,
Arbeiten, K
om-
munizieren und Lernen verändert.
Es ist
ebenfalls unstrittig,
dass die Schulen sich
dieser Entwicklung nicht verschließen kön-
nen und wollen.
»Für
lehrer nrw
gilt als
oberste Maxime:
Erst der Mensch, dann die
Digitalisierung.
Digitale Medien als Instru-
mente des Unterrichts sind k
ein Selbst-
zweck,
sondern ein didaktisches Mittel un-
ter vielen.
Für guten Unterricht, der Schüler
zu mündigen Bürgern macht,
brauchen wir
auch in Zukunft gute Lehrerinnen und Leh-
rer
.
Nichts wäre schlimmer
, emotional ärmer
und didaktisch eindimensionaler als eine
Klasse
, in der jeder Schüler in seiner persön-
lichen
T
ablet-Blase verschwindet«, sagte
Balbach.
»Erfolgreiche Lernprozesse haben sehr
viel mit K
ommunikation, Resonanz und
Gemeinschaft unter Menschen zu tun.
Das
können weder PC,
noch
T
ablet,
noch
Smartphone ersetzen.
’Digitalisierung first‘
kann auch im 21.
Jahrhundert nicht die
Devise für gute Schule sein.
Analog hat für
uns immer noch
V
orrang. Die Digitalisie-
rung muss dem Menschen dienen und
nicht der Mensch der Digitalisierung«,
be-
tonte Balbach.
»Es geht darum, digitale
Medien sinnvoll in den Unterricht einzu-
binden und Schülern auch die Risik
en der
Digitalisierung vor
Augen zu führen.
Das
T
hema Datensicherheit und Sensibilität im
Umgang mit persönlichen Daten seien hier
als Beispiele genannt.«
Mehr
Achtsamkeit
Auch im gesamtgesellschaftlichen K
ontext
warnte die
Verbandsvorsitzende vor einer
kritiklosen Digitalisierungs-Euphorie
. Heut-
zutage fühlten sich viele Menschen ohne
ihr Smartphone unvollständig.
Die Digitali-
sierung beschleunige das Leben enorm,
gleichzeitig wachse die Sehnsucht nach
Ruhe und Entschleunigung.
Dieser
Wider
-
spruch überfordere viele
. »Wir brauchen
nicht noch mehr und noch schnellere tech-
nische Geräte
, sondern mehr
Achtsamkeit
im Umgang mit ihnen«,
so Balbach.
Jochen Smets
Foto:
pixelrain/AdobeStock
Lehrkr
äfte«.
Die müs
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es außerdem
im
Antrag
.
T
rojanische Pferde
und Datenkrak
en
Es ist fast beruhigend,
dass in dem
Antrag
immerhin noch Lehrer vork
ommen.
Auf sie
wird es sogar ank
ommen – auch und beson-
ders in der schönen neuen digitalen
Welt,
meint der Gymnasiallehrer und
Autor Mi-
chael F
elten – »wie sie den Unterrichtsver
-
lauf strukturieren,
welches Lernklima sie
entfalten,
welche emotionale Qualität ihre
Beziehung zu den Schülern hat.
Das beginnt
schon bei der Motivationskraft,
die Lehrper
-
sonen innewohnt.
‘Der Mensch ist für ande-
re Menschen die Motivationsdroge Nummer
eins‘,
urteilt der F
reiburger Psychosomatiker
Joachim Bauer
.
Man könnte hinzufügen:
und nicht das perfekte
Arbeitsblatt.
Oder
das Digitale an sich.
Man darf sich nämlich
nichts vormachen:
Internet und Smartphone
sind zwar für Schüler höchst verlock
end –
aber zunächst nur für ihr lebensweltliches
T
reiben, nicht für fokussierende Lernprozes-
se
. Der Reiz des Mediums bricht schnell zu-
sammen,
wenn es an die Mühen der Ebene
geht.«
S
CHULE & POLITIK
Schule gegen sexuelle Gewalt
Bundesweite Initiative gibt Schulen Hilfestellung bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.
A
A
uch in Baden-Württemberg ist
n
un die bundesweite Initiative
’Schule gegen sexuelle Gewalt’
gestartet.
Sie soll Schulleitungen und Kol-
INFO
www
.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de
legien fachlich unterstützen,
sich mit dem
T
hema sexuelle Gewalt gegen Kinder und
Jugendliche auseinanderzusetzen und Kin-
derschutz im Schulalltag noch breiter zu
verank
ern. Ziel der Initiative ist es
,
dass al-
l
e Schulen passgenaue K
onzepte zum
Schutz vor sexueller Gewalt erarbeiten
oder weiterentwick
eln. In Nordrhein-W
est-
falen läuft sie bereits seit 2016.
Die Initiative unterstützt Schu-
len dabei,
ein Schutzort zu
sein,
an dem Kinder und Jugendliche
k
ompetente
Ansprechpersonen finden, die
bei sexueller Gewalt,
egal ob in der ana-
logen oder der digitalen
Welt,
hin-
schauen und helfen.
Gleichzeitig re-
duzieren Schutzk
onzepte das Ri-
sik
o,
dass Schulen selbst zu
T
atorten werden.
Auch mit
Blick auf die Nutzung der di-
gitalen Medien sind Schulen
wichtige P
artner:
95 Pro-
zent der Kinder und Ju-
gendlichen besäßen ein
internetfähiges
Smartphone und seien
damit auch perfiden
Strategien von
Tätern
und
Täterinnen ausge-
setzt,
sagt der unab-
hängige Beauftragte
für F
ragen des sexuel-
len Kindesmissbrauchs
, Jo-
hannes-Wilhelm Rörig.
Immer öfter wür
-
den sie mit Sexting-Bildern bloßgestellt
und erpresst,
würden Opfer von Cyber
-
grooming oder ungewollt mit P
ornografie
k
onfrontiert. Kinder
- und Jugendschutz
finde im Netz nicht statt.
Hier stehe
Deutschland vor enormen Heraus-
forderungen.
Deswegen sei es
umso wichtiger
,
Schülerinnen und
Schüler in ihrer Medienk
ompetenz zu
stärk
en. Schulen seien dabei ein unver-
zichtbarer P
artner
.
lehrer nrw ·
4/2018
24
B
r
e
i
t
e
s
T
h
e
m
e
n
s
p
e
k
t
r
u
m
D
D
as F
ortbildungsprogramm von
leh-
rer nrw
geht im k
ommenden Schul-
jahr in eine neue Runde
. Erneut
wird ein breites
Angebot auf die Beine ge-
stellt,
das verschiedenste Bereiche abdeckt
– von Didaktik über Rhetorik,
Psychologie
oder IT bis hin zu speziellen F
ortbildungen
für Schulleitungen.
Auch die bewährten
und sehr gut angenommenen Lehrerräte-
schulungen werden fortgesetzt.
Das neue
F
ortbildungsangebot wird spätestens nach
den Sommerferien in gedruckter F
orm (un-
ter anderem in dieser Zeitschrift) und on-
line auf der
lehrer nrw
-Website unter
www
.lehrernrw
.de/fortbildungen.html
einsehbar und buchbar sein.
Vielfältiges
Angebot
Neu im
Angebot ist zum Beispiel ein
V
or
-
trag für tarifbeschäftigte Lehrer
.
Eine Refe-
rentin der Deutschen Rentenversicherung
Rheinland spricht zum
T
hema ’Rente:
Wer?
W
ann?
Wie(viel)?’
Auch für die schulische
Praxis gibt es neue
Anregungen in den fol-
genden erstmals stattfindenden Seminaren:
•
•
Wie der Umgang mit schwierigen
Eltern gelingen kann.
•
•
Leistungsmessung und Bewertung
(P
ortfolio Projekt)
•
•
Gemeinsames Handeln:
Regelarbeit/
Rituale/Strukturen
•
•
T
eamentwicklung und
T
eamarbeit
im Klassenzimmer
V
ortragsreihe
’Jugendpsychologie’
Eine Neuauflage erlebt die
V
ortragsreihe
’Jugendpsychologie’,
die bereits vor zwei
Jahren auf große Resonanz stieß.
Als Refe-
rent ist wieder Dr
.
Stefan Battel dabei. Er ist
F
acharzt für Kinder
- und Jugendpsychiatrie/
-psychologie sowie systemischer F
amilien-
therapeut mit eigener Praxis als Kinder
- und
Jugendpsychiater in Köln.
In der
Vortragsrei-
he beschäftigt er sich unter anderem mit
den
T
hemen
ADHS/ADS und Süchte
,
T
rauma
und Mobbing sowie Schulverweigerung.
Speziell für junge Lehrer gibt es F
ortbil-
dungen zu Recht im Schulalltag (zwei
T
ermi-
ne) sowie eine vierteilige Rhetorikreihe (Ein-
zeltermine sind möglich).
Auch die rege
nachgefragten IT
-Schulungen für
Aktive und
Senioren werden wieder auf dem Programm
stehen.
H
ilf- und Lehrreiches
für die schulische
Praxis und auch für die persönliche Entwicklung
vermitteln die
lehrer nrw
-F
ortbildungen.
INFO
Informationen,
Anmeldemöglichkeit,
K
osten und
T
eilnahmebedingungen finden sich
auf der
lehrer nrw
-Website unter
www
.lehrernrw
.de/fortbildungen.html
F
oto:
Woodapple/AdobeStock
lehrer nrw ·
4/2018
26
FOR
TBILDUNGEN
Das
lehr
er nrw
-Fortbildungsprogr
amm 2018/2019
27
4/2018 ·
lehrer nrw
SENIOREN
Auf den Spur
en von Eisenbahn und Kohle
A
m
28.
August, dem letzten F
erientag
der Sommerferien,
besichtigen die
leh-
rer nrw
-Senioren um 10:30 Uhr das im
Ruhrtal gelegene Eisenbahnmuseum in Bo-
chum-Dahlhausen mit seinen historischen
Lok
omotiven und F
ahrzeugen unter sach-
kundiger Führung.
Ebenfalls auf dem Programm steht eine
T
our in den Nachtigallstollen. Hier können
sich die
T
eilnehmer einen Eindruck davon
verschaffen,
unter welch lebensgefährlichen
Bedingungen die zum
T
eil nur wenige Zenti-
meter mächtigen K
ohleflöze noch bis vor
wenigen Jahren abgebaut worden sind.
Diese Exkursion ist gewissermaßen eine
Reise in die
V
ergangenheit.
Viele sind sicher
noch in Zügen mit Dampflok
omotiven ge-
reist und haben erlebt,
wie die hochwertige
ANMELDUNG
Manfred Berretz
T
elefon:
02
33
9
/
74
98 oder besser
per E-Mail:
berretz@online
.de
Ruhrk
ohle zum Heizen unserer
Wohnungen
eingesetzt worden ist.
Übrigens: Im Dezem-
ber schließt die letzte noch verbliebene Ze-
che des Ruhrgebiets
. Eine Ära geht zu Ende
.
Röntgenstr
ahlen und
T
uchherstellung
L
L
ennep ist ein kleiner
,
beschaulicher
Stadtteil von Remscheid mit einer mittel-
alterlichen
Altstadt im Bergischen Land.
Hier
treffen sich interessierte
lehrer nrw
-Senio-
ren am 18.
September ab 11:00 Uhr vor
dem Röntgen Museum (Schwelmer Straße
41 | Remscheid Lennep).
Kostenlose P
ark-
möglichk
eiten gibt es auf dem ausgeschil-
derten P
arkplatz ’Historischer Stadtk
ern’.
V
on dort aus sind es nur wenige Gehminu-
ten bis zum Museum in Richtung
Altstadt.
Die Führung beginnt um 11:30 Uhr
.
Im
Röntgen Museum begegnet die Gruppe mit
Wilhelm Conrad Röntgen einem der be-
rühmtesten Physik
er und Forscher der
Welt-
geschichte
. Die
T
eilnehmer erfahren etw
as
über die Entdeckung der Röntgenstrahlen
im Jahr 1895 und wie sich diese
T
echnik
seither weiterentwick
elt hat.
Nach der einstündigen Führung gibt es
ein gemeinsames Mittagessen.
Das Restau-
rant ’König von Preußen’ liegt nur wenige
Gehminuten entfernt in der
Altstadt.
Es be-
steht die Möglichk
eit, eine Bergische Kaf-
feetafel zu genießen.
Allerdings muss diese
mit der
Anmeldung vorbestellt werden,
Preis:
13,50 Euro.
Anschließend geht es zurück zum
T
uch-
museum.
Lennep war einmal ein Zentrum
der
T
uchherstellung.
Aus dem Firmenmu-
seum der ehemaligen
T
uchfabrik Johann
Wülfing & Sohn ist das
T
uchmuseum ent-
standen.
Viele original erhaltene Gegen-
stände erzählen die Geschichte des Unter
-
nehmens
. Die einstündige Führung beginnt
hier um 15:00 Uhr
.
V
orläufige Kostenkalkulation:
etwa
15,00 Euro (der Preis kann schwank
en,
da
im Röntgen Museum die Gruppengröße
auf 15 P
ersonen beschränkt ist und ggf
.
zwei Führungen gebucht werden müssen).
ANMELDUNG
Bis zum
31.
August 2018
unter
trompetter
.bernadette@gmail.com
oder
T
elefon:
02
26
7
/
8
68
01
85
Burgen und Bingen
D
D
ie kleine
, mehrtägige Herbst-Exkursion
der
lehrer nrw
-Senioren führt diesmal
nach Bingen am Rhein.
Die Gruppe wird
vom 21.
bis 23. Oktober im NH-Hotel Bin-
gen – direkt am Rhein – übernachten und
auf einer Rheinschifffahrt die schöne Land-
schaft mit den
berühmten Bur
-
gen genießen
und in St.
Goar
die Burg Rhein-
fels besuchen.
Des
Weiteren besuchen die
Senioren Mainz und ebenso die Bingen ge-
genüber liegende Stadt Rüdesheim mit der
berühmten Drosselgasse und das Nieder
-
walddenkmal auf der
Anhöhe.
ANMELDUNG
Joamar
-Reisen
E-Mail
info@reisen-joamar
.de
oder
T
elefon:
05
25
1
/
6
87
99
90
Der berühmte Mäuseturm von Bingen
Das Röntgenmuseum in Lennep
lehrer nrw ·
4/2018
28
Film ab!
Die aktuelle Rechtslage beim
Filmeinsatz in der Schule
.
C
C
arpe diem! – Die Bedeutung dieses
lateinischen
Ausspruchs k
ennt wohl
jeder:
Nutze den
T
ag!
Aber bei der
F
rage
, von wem er stammt – dem römischen
Dichter Horaz –,
muss der eine oder andere
vermutlich passen.
Das abgeleitete Zitat
»Carpe diem,
nutzet den
T
ag,
Jungs! Macht
etwas
Außergewöhnliches aus eurem
Leben!« ist da vielleicht sogar geläufiger –
wer k
ennt nicht Robin
Williams als Lehrer
John K
eating im Kinostreifen ’Club der toten
Dichter’? Ganze Generationen von Schüle-
rinnen und Schülern schauen seit
Anfang
der 1990er Jahre das F
ilmdrama um den
freigeistigen Mentor und seine Schüler
-Ge-
folgschaft.
Und wo? –
Allzu häufig im eige-
nen Schulunterricht mit ihrem Lehrer zur ge-
m
einsamen Inspiration hinsichtlich der es-
sentiellen Lehren für das Leben.
Stolperfalle Urheberrecht
So sehr man als Lehrkraft überzeugt sein
kann,
mithilfe eines Films ein
T
or zu lebhaf-
ten und lehrreichen Debatten in und mit der
Klasse eröffnen zu können,
so unsicher ist
man manchmal vorab wegen der F
rage
, ob
und inwieweit er überhaupt zur
V
orführung
berechtigt ist und welche K
onsequenzen
diese nach sich zieht.
Es lohnt sich jedoch,
diesbezüglich auf
der Höhe der Zeit zu sein.
Denn Literaturver
-
filmungen beispielsweise können nicht sel-
ten eine fruchtbare Grundlage für lehrreiche
Debatten,
Meinungsaustausche und Erörte-
rungen sein,
ebenso wie wissenschaftliche
F
ilme die
Vermittlung gerade von naturwis-
senschaftlichen Lehrinhalten ungemein be-
fördern können.
Warum sollte man diese
Mittel nicht ausgiebig nutzen?
Dass derartige
Werk
e allerdings einfach
ungeachtet der Rechte insbesondere der
F
ilmschaffenden oder der
Vertreiber genutzt
werden könnten,
darf heutzutage niemand
denk
en – die Devise
»war ja nur einmal«
oder Ähnliches gelten
hier nicht.
Wer sich des-
sen an sich bereits be-
wusst war
, sollte den-
noch für sich prüfen,
ob
er auch die neue Rechtslage seit dem ersten
März dieses Jahres k
ennt.
Neue Rechtslage
Zu diesem Stichtag ist das Gesetz zur
An-
gleichung des Urheberrechts an die aktuel-
len Erfordernisse der
Wissensgesellschaft
(UrhWissG) in Kraft getreten.
Dieses ver
-
sucht,
den Umgang mit urheberrechtlich ge-
schützten
Werk
en unter anderem an Schu-
len einfacher zu machen und außerdem für
RECHT
§
A
USLEGER
von CHRIST
OPHER LANGE
Foto:
serhiibobyk/AdobeStock
Wenn das Klassenzimmer
zum Kinosaal werden soll,
ist
V
orsicht geboten. Lehrkräfte soll-
ten prüfen,
ob die
Anforderungen des
Urheberrechts eingehalten werden.
F
o
to
:
A
d
o
b
eS
t
o
c
k
29
4/2018 ·
lehrer nrw
eine adäquate
V
ergütung der Rechteinhaber
zu sorgen.
Ob mit den Regelungen wirklich
ein
Weg gefunden wurde
,
ein ausgewoge-
n
es
V
erhältnis zwischen gegensätzlichen In-
teressen zu schaffen oder ob dies ein nicht
allzu tauglicher
V
ersuch ist, zwei Herren
gleichzeitig zu dienen,
wird sich zeigen. Eine
V
ereinfachung gegenüber der früheren
Rechtslage ist aber nicht von der Hand zu
weisen.
Denn der Gesetzgeber hat die
Schrank
en, das heißt
Ausnahmen, von Urhe-
berrechten erweitert.
Wesentlich ist dabei,
dass Lehrkräfte nun
bis zu fünfzehn Prozent eines F
ilmes ohne
jegliche Erlaubnis zeigen dürfen,
so §
60
a
Absatz 1 Urhebergesetz (UrhG).
Dies bedeu-
tet,
dass zur Illustration des Unterrichts
Aus-
schnitte von bis zu fünfzehn Prozent des Ge-
samtwerk
es vorgeführt, verbreitet,
verviel-
fältigt oder auf andere
Art – wie zum Bei-
spiel in einer Schul-Cloud – öffentlich zu-
gänglich gemacht werden dürfen.
Nicht länger als
fünf Minuten?
Nicht
nur ausschn
ittsweise
,
sonder
n vollstän-
dig er
laubnisfrei
dürfen ver
griffene
Werk
e
sowie
Werk
e geringen
Umfangs gen
utzt wer
-
den.
Zw
ar mag si
ch der eine
oder ander
e da-
ran st
ören,
dass ger
ade für die
se besonder
s
praxis
relevan
te Situatio
n nicht ein
deutig de-
finier
t ist,
wan
n ein ’geri
nger Umfang
’ über
-
schrit
ten ist;
die e
xplizite Er
wähnung von
einzel
nen Beiträg
en aus ders
elben F
achze
it-
schrif
t oder wiss
enschaftlic
hen Zeitsch
rift
und vo
n
Abbildun
gen nützt i
m Zusammen-
hang m
it einer F
ilmv
orführung n
atürlich we
-
nig.
Zur
Orientierun
g kann hier
die allerd
ings
auf di
e Maximallä
nge von fün
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i-
nes F
ilms
beziehungs
weise
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ideos abge
stellt
werden
, d
ie schon bi
slang nach
dem bisheri
-
gen
Ve
rtrag zwis
chen den Lä
ndern und
V
er
-
wertun
gsgesellsch
aften als m
aßgeblich g
alt.
Nicht erlaubnisfrei dürfen dagegen
Werk
e
genutzt werden,
die ausschließlich für den
Unterricht an der Schule geeignet,
bestimmt
und entsprechend gek
ennzeichnet sind
(§
60
a
Absatz 3 UrhG). Diese Regelung soll
die Hersteller von Schulmedien schützen.
Bedingung jeder Nutzung ist nach §
60 a
UrhG
, dass diese im Rahmen des Unterrichts
a
n Bildungseinrichtungen erfolgt.
Dies bein-
haltet Prüfungen (§
60
a
Absatz 1 Nummer 2
UrhG) und moderne Lehrformate über das
Internet.
Davon werden auch die
Vor
- und
Nachbereitung der Stunden umfasst sein,
nicht aber sonstige
V
orhaben wie etwa die
Nutzung im Zuge der Schulverwaltung.
Ebenso wenig erlaubnisfrei ist die
V
erwen-
dung im Unterricht zu k
ommerziellen Zwe-
ck
en. Entscheidend dabei ist die Gewinn-
erzielungsabsicht.
Ob die Schule privat oder
öffentlich ist,
spielt keine Rolle
.
V
orsicht mit
Y
ouT
ube-Videos
Mancher F
ilm findet sich im Internet auf
Y
ouT
ube oder anderen Plattformen. Dann
liegt die
V
ersuchung nahe,
den F
ilm zum Bei-
spiel über einen Laptop und einen Beamer
,
das heißt im
Wege des Streamings zu zeigen
oder den Schülern vorzuschlagen,
auf ihren
eigenen Geräten das entsprechende Materi-
al abzurufen.
Dabei ist jedoch unbedingt da-
rauf zu achten,
ob die Inhalte nicht offen-
sichtlich unberechtigt im Internet veröffent-
licht wurden.
Bei kompletten
Werk
en kann
im
Allgemeinen nicht davon ausgegangen
werden,
dass diese mit Erlaubnis der Rechte-
inhaber hochgeladen wurden.
Hat
eine
Lehrk
raft d
ie F
rage d
er Er
laubn
is
zur
Nutzu
ng hi
nreich
end g
eklär
t,
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uss si
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dar
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das
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Nutzu
ng vo
n F
ilmm
a-
ter
ial bi
s auf
einig
e
Aus
nahme
n zu
vergüt
en
ist
(§
60 h
UrhG).
Die
V
ergüt
ung k
ann nu
r
dur
ch ein
e
V
erw
ertung
sgese
llscha
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ltend
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Schül
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Das
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Rec
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als
dass
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Ab
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An-
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ergüt
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Grauzone bei priv
at
erworbenen Filmen
We
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V
orgenannte
n denkt,
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einfacher
,
indem er
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We
rk zeigt,
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tere Hürde:
Denn es is
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zuläss
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derartige
Fil
me im nicht
-öffentlich
en
Rahmen
vor mitein
ander verbu
nden P
erso-
nen zu
zeigen.
Dies
beinhaltet
F
amilie und
F
reunde
,
aber
ob davon ei
ne Schulkl
asse oder
gar da
rüber hinau
sgehende Sc
hülergruppe
umfass
t ist,
ist in
der Rechtsp
rechung noc
h
nicht
eindeutig g
eklärt.
Selbst
wenn sich
Leh-
rer un
d Schüler s
owie Schüle
r untereina
nder
noch s
o sehr ans
Herz gew
achsen sin
d,
be-
fände
man sich be
i der
V
orführ
ung eines p
ri-
va
t erworbene
n F
ilms in ein
er Grauzone
und
sollte
daher davo
n eher
Abstand neh
men.
In der Praxis
…
W
as bedeutet das Ganze nun, wenn man als
Lehrkraft nicht nur
Ausschnitte aus einem
F
ilm herausfiltern will, sondern ein Gesamt-
werk darbieten will? – Man greift auf lizen-
sierte K
opien zurück, die an Medienzentren
von K
ommunen, staatlichen
T
rägern oder Kir
-
chen vor Ort oder online angeboten werden,
oftmals sogar k
ostenfrei. Bei F
ilmen,
die im-
mer wieder gezeigt werden sollen,
sollte die
Schule einen direkten Erwerb mit Lizenz
überlegen.Soweit,
so klar? – Dann ’Film ab!’
RECHT
§
A
USLEGER
Christoph
er Lange
leitet di
e Rechtsabteilung
des
lehrer nr
w.
E-Mail:
Rechtsabteilung@lehrernrw
.de
lehrer nrw ·
4/2018
30
Foto:
AdobeStock
Ab nach dr
außen!
Outdoor-Unterricht sorgt bei Schülerinnen und Schülern für
mehr Lernbereitschaft.
Sagt jedenfalls eine wissenschaftliche
Studie.
Dann muss das ja wohl stimmen.
I
I
m F
reien in naturwissenschaftlichen Fä-
chern unterrichtet zu werden,
erhöht
die Motivation von Schülerinnen und
Schülern.
Eine Studie der
T
echnischen Uni-
versität München (TUM) und der Universi-
tät Mainz legt deshalb nahe
, in der Sekun-
darstufe I öfter Outdoor
-Unterricht anzu-
bieten.
Bas
is die
ser b
emerk
en
swerte
n Erk
enntn
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w
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orsche
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Berch
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Land.
In
den
Jahr
en 20
14 bi
s 2016
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300
Schül
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Das
Progr
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Unter
richt
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Höhe
-
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eitä-
gig
e F
orsc
hungse
xpedi
tion m
it Ex
perim
en-
ten
.
Sowohl vor als auch nach dem K
urs füll-
ten die Schüler und Schülerinnen für eine
Studie
, die an der
TUM entwickelt wurde
,
einen F
ragebogen aus
, der sich mit ihrer
Zufriedenheit und der allgemeinen Motiva-
tion bezogen auf ihre
Autonomie befasste
.
Zum
Abschluss der
Woche berichteten die
Schülerinnen und Schüler erneut über ihre
Erfahrungen während des Outdoor
-Unter
-
richts
.
In der Studie zeigte sich,
dass die
Grundbedürfnisbefriedigung beim Unter
-
richt im F
reien signifikant höher ist als im
Klassenzimmer
.
Vor allem Erfolgserlebnisse
steigerten beim Unterricht im F
reien die
Motivation.
Wer hätte das gedacht? Der
Mathe-Depp
, der in geschlossenen Räu-
men ein kapitales Brett vorm K
opf hat, ka-
p
iert unter freiem Himmel auf einmal die
Prozentrechnung.
Und es kommt noch bes-
ser:
Die Forscher halten sogar positive Ef-
fekte auf die physische und psychische Ge-
sundheit der Kinder für möglich.
Über das
Wetter während der F
orscher
-
wochen im Berchtesgadener Land erfährt
der geneigte Leser leider nichts
. Man hätte
gern gewusst,
wie sich Dauerregen auf die
Grundbedürfnisbefriedigung und die Moti-
vation auswirkt.
Auch die physische Ge-
sundheit könnte bei ausgiebiger Bereg-
nung in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der Grat zwischen
Abhärtung und
Angina
ist schmal.
Abgesehen von den Unbillen des
Wet-
ters gibt es allerdings in der
T
at wenig
Ar
-
gumente für überdachten Unterricht.
Klas-
senräume sind im
Winter meistens zu kalt
und im Sommer meistens zu warm.
Und
der Schimmelpilz,
der in manch unsanier
-
tem Gebäude prächtig gedeiht,
könnte der
physischen Gesundheit der Probanden so-
gar noch abträglicher sein als gelegentli-
cher Regen.
Zu überlegen wäre nun noch,
welche
K
ombination aus Unterrichtsort und Unter
-
richtsfach am produktivsten ist:
Mathe am
Strand? Englisch im
W
ald? Deutsch am
Berg? Geschichte im F
reibad? Sport auf
dem Bauernhof?
Aber das ist sicher
T
hema einer anderen
Studie
.
Jochen Smets
Angenehme Lernumgebung.
Aber nicht die Sonnencreme vergessen!
ANGESPITZT
Die Ziffernfolge
Zungenbrecher
Augen zu!
HIRNJOGGING
31
4/2018 ·
lehrer nrw
Aufgabe 1:
Augen zu!
Aufgabe 2:
Zungenbrecher
Zungenbrecher sind eine hervorragende Möglichk
eit, die K
onzentration zu schulen und ganz im
‘Hier und Jetzt’ zu sein.
Üben Sie daher Zungenbrecher
.
Wie wäre es mit diesem:
»Schneck
en erschrecken,
wenn Schneck
en an Schnecken schleck
en.
Weil zum Schreck
en vieler Schneck
en,
Schneck
en nicht schmecken.«
Welche Zungenbrecher k
ennen Sie noch?
Aufgabe 3:
Die Ziffernfolge
Nun noch eine Übung zum logischen Denk
en: Die folgende Ziffernfolge k
ommt so nur ein einziges Mal vor
.
Können Sie herausfinden,
nach welcher Logik sie zusammengestellt ist?
8 3 1 5 9 0 6 7 4 2
Lösung: Die Ziffern sind aufsteigend nach dem
Alphabet sortiert
Heik
e Loosen
Das Gehirn denkt in Bildern.
Sicher kennen Sie den Spruch:
»Denk
e
nicht an einen rosa Elefanten.« Bevor die Information k
ognitiv ver-
arbeitet werden kann,
ist der Elefant auch schon vor Ihrem inneren
Auge aufgetaucht.
Viele Menschen behaupten von sich,
k
eine inneren Bilder sehen
zu können,
aber das ist eine Fehleinschätzung.
Wir wollen daher die
Fähigk
eit, innere Bilder sehen zu können,
ein wenig trainieren.
Da-
durch wird sich automatisch Ihre Merkfähigk
eit verbessern.
Diese Übung eignet sich auch hervorragend,
um
Wartezeiten zu
überbrück
en, zum Beispiel beim
Arzt oder an der Haltestelle …
Sehen Sie sich ein wenig um.
Was sehen Sie? Dann suchen Sie
sich einen kleinen
Ausschnitt aus Ihrem Blickfeld aus
, zum Beispiel
das gegenüberliegende Haus
, die
Autos,
die am Straßenrand stehen,
die
T
ische des Cafés gegenüber …
Nehmen Sie diese Bilder ganz bewusst wahr
. Bleiben Sie dabei
mental wach und entspannt.
Schließen Sie zwischendurch immer
mal wieder kurz die
Augen,
so dass das Bild nachwirken kann.
Nach
einer
Weile halten Sie die
Augen geschlossen. Dann stellen Sie sich
einige F
ragen.
Zum Beispiel:
Wie viele Fenster hat das Haus gegen-
über?
Welche F
arbe haben die Dachziegel, welche Hausnummer?
Sprossenfenster oder normale? … Oder:
Wie viele
T
ische des Cafés
sind besetzt?
Welche F
arbe haben die Sonnenschirme oder die Servi-
etten auf den
T
ischen …
Sicherlich haben Sie das Prinzip verstanden.
Probieren Sie es aus,
immer wieder! Dadurch trainieren Sie Ihre
Aufmerksamk
eit und
W
ahrnehmung und verbessern dadurch automatisch Ihr Gedächtnis!
Eine
V
ariante dieser Übung besteht darin, sich längere
Wörter an-
zusehen,
dann die
Augen zu schließen und zu bestimmen, wie viele
Buchstaben das
Wort hat,
welches der vierte Buchstabe von links ist
oder der fünfte von rechts
.
Wie viele Konsonanten k
ommen darin
vor und welche Buchstaben sind doppelt … Diese F
ragen kann man
nur beantworten,
wenn man das
Wort vor seinem inneren
Auge se-
hen kann.
Versuchen Sie es doch mal mit dem
Wort ’W
aldspazier
-
gang’.
Jet
zt mi
tmach
en:
Mi
tg
li
ed
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w
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ben
,
to
ll
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Pr
ei
se
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ewi
nn
en
!
Zusätzlicher
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den
V
erband gewonnen ha-
ben,
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erso-
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