3
Unter der Lupe
Mutausbruch
15
Dossier
Bildung und
Digitali-Täter
28
Recht§ausleger
»W
egen der
drei Minuten«
6
Im Brennpunkt
Unterstützung für neues
F
achleitungsnetzwerk
Digitalisierung:
Zwischen
Euphorie
und Alarm
Pädagogik & Hochschul
Verlag
.
Graf-Adolf-Straße 84
.
40210 Düsseldorf · F
oto:
AdobeStock
1781 |
Ausgabe 6/2021 | NO
VEMBER | 65. J
ahrgang
INHAL
T
lehrer nrw ·
6/2021
2
UNTER DER LUPE
Sven Christoffer:
Mutausbruch
3
BRENNPUNKT
Sarah W
anders:
Unterstützung
für neues F
achleitungsnetzwerk
6
JUNGE LEHRER NRW
Marcel Werner:
So klappt der Einstieg
8
SERIE HA
UPTSCHULEN
»Wir lassen niemanden fallen«
10
B
A
TTEL HILFT
K
eine Lust mehr auf Coronathemen?!
11
TITEL
Digitalisierungsstress in Schulen
12
Schlechtes Digital-Zeugnis
14
Zwei Milliarden Euro für
die schulische Digitalisierung
14
DOSSIER
Bildung und Digitali-Täter
W
as die autogerechte Stadt mit
Digitalitätsk
onzepten für Schulen zu tun hat
15
SCHULE & POLITIK
Es gibt k
einen QR-Code
für Wertschätzung
20
Ulrich Gräler:
Die
‘Mär’ vom
Wert?
22
Jochen Smets:
»Wir wollen
neue Wege
gehen«
24
’Sprech:ZEIT 24/7’ intensiv genutzt
25
SENIOREN
Endlich wieder unterwegs!
26
Exkursion zum Gasometer Oberhausen
27
Fächermuseum und St.
Jodokuskirche
in Bielefeld
27
IT
-Schulung für Seniorinnen und Senioren
27
Das Programm 2022
27
RECHT
§
A
USLEGER
Christopher Lange:
»Wegen der drei Minuten…!«
28
ANGESPITZT
Jochen Smets:
Der digitale
Fünfjahresplan
30
HIRNJOGGING
Aufgabe 1:
Zahlenpaare
Aufgabe 2:
Summ,
Summ,
Summ
31
IMPRESSUM
lehrer nrw
– G 1
78
1 –
erscheint sieben Mal jährlich
als Zeitschrift des
‘lehrer nrw’
ISSN 2568-7751
Der Bezugspreis ist für
Mitglieder des
‘lehrer nrw’
im Mitgliedsbeitrag enthal-
ten.
Preis für Nichtmitglieder
im Jahresabonnement:
€
35,– inklusive P
orto
Herausgeber und
Geschäftsstelle
lehrer nrw e
.V
.
Nordrhein-Westfalen,
Graf
-
Adolf
-
Straße 84,
402
1
0 Düsseldorf
,
T
el.:
02
1
1/16
40
9
71,
F
a
x
:
0
21
1/16
40
9
72,
Web:
www
.lehrernrw
.de
Redaktion
Sven Christoffer
,
Ulrich Gräler
,
Christopher Lange
,
Jochen Smets
,
Sarah W
anders
,
Marcel Werner
Düsseldorf
V
erlag und
Anzeigenverwaltung
PÄDA
GOGIK &
HOCHSCHUL VERLAG
–
dphv
-
verlags-
gesellschaft mbH,
Graf-Adolf-Straße 84,
40210 Düsseldorf
,
T
el.:
02
1
1/35
58
1
04,
F
a
x
:
0
21
1/35
58
09
5
Zur Zeit gültig:
Anzeigenpreisliste Nr
.
21
vom 1.
Oktober 2020
Zuschriften und
Manuskripte nur an
lehrer nrw
,
Zeitschriftenredaktion,
Graf-Adolf-Straße 84,
402
1
0 Düsseldorf
Für unverlangt eingesandte
Manuskripte kann k
eine Ge-
währ übernommen werden.
Namentlich gek
ennzeichnete
Beiträge geben die Meinung
ihrer V
erfasser
wieder
.
Mutausbruch
Der Mülheimer Kongress kann nach der
Corona-bedingten
Absage im vergangenen
Jahr nun wieder stattfinden.
Das
T
agungsmotto
am 23.
und 24.
November lautet ’Optimistisch
in die Zukunft’.
E
E
r ist DAS
Veranstaltungshighlight unseres
V
er
-
bandes und dient ihm alljährlich zur bildungs-
politischen Selbstvergewisserung.
Umso
schmerzlicher war es
,
dass der Mülheimer K
ongress
im letzten Jahr Opfer der P
andemie wurde.
Zu unser
aller Erleichterung und F
reude kann er in diesem
Jahr wieder in gewohnter
Weise stattfinden.
Das
Motto des K
ongresses ist deshalb k
onsequenterwei-
se auch ein kleiner Mutausbruch und lautet ’Opti-
mistisch in die Zukunft’.
Die Sehnsucht nach Nähe und Normalität ist rie-
sengroß – in der Gesellschaft,
in der Schule
, aber
auch in unserem
V
erband.
Wir sind eine Lehrerge-
werkschaft und setzen uns für optimale
Arbeitsbe-
dingungen unserer Mitglieder ein.
Wir sind ein Bil-
dungsverband und setzen uns für bestmögliche
Bildung in unserem Land ein.
All das wurde jedoch
in den letzten anderthalb
Jahren an den Rand gedrängt,
über allem standen Corona und die F
ra-
ge
,
wie sich Präsenzunterricht und Gesundheits-
schutz in Einklang bringen lassen.
Das glich biswei-
len der Quadratur des Kreises und erzeugte mitunter
ein Ohnmachtsgefühl.
Der MüK
o als Garant
für Nähe und Normalität
Vielleicht ist meine
V
orfreude auf den diesjährigen
Mülheimer K
ongress auch deshalb so groß,
weil er
für Nähe und Normalität steht:
Es sind nicht nur die
hochkarätigen
V
orträge auf dem P
odium,
die dem
MüK
o seinen unverwechselbaren Charakter verlei-
hen.
Es sind vielmehr die vielen kleinen Gespräche
am Rande der
V
eranstaltung,
es ist der k
ollegiale
Austausch,
das vertraute Miteinander
.
Und es ist die
Rückk
ehr zu einer Normalität,
in der es endlich wie-
der um Bildungsinhalte geht und nicht um Einschät-
zungen von
V
irologen und
Aerosolfor
-
schern.
Eine Normalität,
in der Bil-
dungs- und Erziehungswissenschaftler
mit ihren
T
hesen und Beiträgen
Anstoß
geben für spannende Diskussionen un-
ter den
T
eilnehmerinnen und
T
eilneh-
mern.
In der
V
ergangenheit hat der In-
put der geladenen Expertinnen und Ex-
perten immer wieder auch dazu geführt,
dass der
V
erband seine bildungs- und er
-
ziehungswissenschaftlichen P
ositionen in
T
eilen neu justiert hat.
Insofern ist der
Mülheimer K
ongress auch ein wertvoller
und unverzichtbarer K
ompassgeber des
lehrer nrw
.
Premiere für den
neuen V
orstand
Der 52.
Mülheimer K
ongress vom 23. bis
24.
November findet erstmals unter der Regie
des neuen geschäftsführenden
V
orstands
3
6/2021 ·
lehrer nrw
UNTER DER LUPE
von SVEN CHRIST
OFFER
Auf nach Mülheim:
Der Mülheimer
K
ongress bietet wieder ein spannendes
Programm.
Foto:
AdobeStock/Cevahir
UNTER DER LUPE
statt.
Das ist sicherlich ein weiterer Grund dafür
,
dass meine
V
orfreude enorm ist.
Gemäß unserem
Motto sind wir optimistisch,
mit den
V
ortragenden
eine ausgewogene Mischung aus
Wissenschaftlich-
k
eit,
Praxisnähe und Unterhaltung gefunden zu ha-
ben.
Für Letzteres steht vor allem der Deutschlehrer
und Comedian ’Herr Schröder’,
der in Mülheim aus
seinem neuen
W
erk ’Instagrammatik’ über die Seg-
nungen der Digitalisierung für den Schulbetrieb be-
richten wird.
Garanten für Praxisnähe sind
Yvonne Michel und
Michael Rudolph.
Die Diplom-Sozialpädagogin und
F
achkraft für Suchtprävention bei der Suchthilfe
Aa-
chen referiert darüber
,
wie
Aspekte der Glücksfor
-
schung das
W
ohlbefinden von Lehrkräften und Schü-
lern stärk
en können.
Der Berliner Schulleiter Michael
Rudolph hat in wenigen Jahren die Bergius-Schule
,
die einen üblen Ruf hatte
,
zu einer begehrten Unter
-
richtsstätte gewandelt – mit klaren Regeln für ein
diszipliniertes Lernen.
Für ihn sind auch
T
ugenden
wie Pünktlichk
eit und höflicher Umgang entschei-
dend,
um wieder Struktur und
V
erlässlichk
eit in den
Schulalltag zu bringen.
Michael Rudolph wird auf
dem Mülheimer K
ongress beschreiben,
wie man eine
schulische Umgebung schaffen kann,
egal wo
, in der
Lernen das wichtigste Ziel ist.
Das optimistische Menschenbild
der konfrontativen Pädagogik
Den
Auftakt macht der Erziehungswissenschaftler
und Kriminologe Prof
.
Jens
Weidner
.
Er zeigt auf
,
wie
die K
onfrontative Pädagogik K
onflikte in der Schule
reduzieren und ein gelingendes Miteinander evozie-
ren kann.
In dem Sammelband ’K
onfrontative Päda-
gogik in der Schule
.
Anti-Aggressivitäts- und Cool-
nesstraining’ erläutert er das
Anliegen der K
onfron-
tativen Pädagogik folgendermaßen:
»Auf der Grund-
lage einer von Sympathie und Respekt geprägten
Beziehung gilt es
,
ein wiederholt abweichendes
V
er
-
halten einer P
erson,
nicht aber die Person an sich ins
Kreuzfeuer der Kritik zu nehmen.
Ziel ist eine Ein-
stellungs- und
V
erhaltensänderung beim Betroffe-
nen.« Es geht demnach um K
onfrontation unter Bei-
behaltung der
W
ertschätzung der zu konfrontieren-
den P
erson.
Gefördert werden Empathie,
Frustrati-
onstoleranz,
Ambiguitäts-
oder Ambivalenztoleranz
sowie Rollendistanz.
Ein spannender
Ansatz,
wie ich
finde
.
Ich jedenfalls freue mich auf
T
age der Nähe
,
der
Normalität und des Optimismus – denn den brau-
chen wir alle mehr denn je!
Sven Christoffer ist
Vor
sitzender des
lehrer nrw
sowie
Vor
sitzender des HPR Realschulen
E-Mail: christoffer@lehr
ernrw.de
F
o
t
o
:
A
d
o
b
e
S
t
o
c
k
/
T
o
b
i
a
s
M
a
c
h
h
a
u
s
Unverzichtbarer K
ompass:
Der Mülheimer K
ongress ist für
lehrer nrw
nicht nur ein F
achforum und Netzwerktreffen,
sondern auch
eine Quelle der bildungspolitischen Selbstvergewisserung
.
lehrer nrw ·
6/2021
6
BRENNPUNKT
Unterstützung für neues
F
achleitungsnetzwerk
Fachleitungen br
auchen endlich gute
Arbeitsbedingungen
und eine gerechte Bezahlung.
Aus diesem Grund hat sich das
’Netzwerk Fachleiter*innen NRW’ gegründet.
l
ehrer nrw
kämpft seit Jahren für eine
adäquate Bezahlung sowie bessere
Ar
-
beitsbedingungen für F
achleitungen für
Haupt-,
Real-,
Sekundar
- und Gesamt-
schulen (HRSGe).
Wer beste Bildung in
diesem Land fordert,
der muss auch die
bestmögliche
Ausbildung der angehenden
Lehrkräfte sicherstellen.
Unerlässlich für
diese beste
Ausbildung sind gut qualifi-
zierte
,
engagierte und motivierte F
achlei-
tungen,
deren
Arbeit auch entsprechend
wertgeschätzt wird.
Dies ist ein wichtiger
Baustein in der Bekämpfung des Mangels
an gut ausgebildeten Lehrerinnen und
Lehrern.
Die
Missstände
Bereits seit vielen Jahren wird auf die
Missstände hingewiesen und ihre Behe-
bung gefordert.
Arbeitsbedingungen:
In den vergange-
nen Jahren haben die
Aufgaben für Fach-
leitungen – wie auch die der Lehrerinnen
und Lehrer – massiv zugenommen.
Die
großen
T
hemen Inklusion,
Integration,
sprachsensibler Unterricht und Digitalisie-
rung erfordern viel k
onzeptionelle
Arbeit,
um die angehenden Lehrkräfte bestmög-
lich auf den schulischen
Alltag vorzuberei-
ten.
Neben den grundständig ausgebilde-
ten Lehramtsanwärterinnen und -anwär
-
tern gehören zu dieser Gruppe auch die
Lehrerinnen und Lehrer im Seiteneinstieg
(OBAS
, Pädagogische Einführung,
Anpas-
sungslehrgang),
die damit vielfältige
, un-
terschiedliche Herausforderungen mit sich
bringen.
Darüber hinaus hat die
V
erkür
-
zung der Lehrerausbildung auf achtzehn
Monate bei gleichbleibender
Anzahl von
Unterrichtsbesuchen dazu geführt,
dass
das
Arbeitsaufk
ommen für F
achleitungen
weiter gestiegen ist.
Zusätzlich erfolgte
mit der
V
erabschiedung des neuen LABG
eine Reduzierung der
Anrechnungsstun-
den.
Hieraus resultiert die F
orderung nach
einer deutlichen
Anhebung der
Anrech-
nungsstunden für die Planung und Durch-
führung der Seminararbeit.
Die zusätzli-
chen
Aufgaben können nicht einfach ne-
benbei geleistet werden,
wenn die hohe
Qualität,
die sich F
achleitungen zum Maß-
stab setzen,
erhalten bleiben soll.
Darüber
hinaus muss auch ein weiteres
Anrech-
nungsdeputat für die ZfsL geschaffen wer
-
den,
um zusätzliche
Aufgaben bewältigen
zu können.
Adäquate Bezahlung:
Absolut
unver
-
ständlich ist die ungerechte Besoldung von
F
achleitungen der unterschiedlichen Lehr
-
ämter
.
A15 (Lehramt GyGe/BK) vs
.
A12Z
(HRSGe und G) bei gleichen Revisionsan-
forderungen und
Tätigk
eitsprofilen zeugt
von mangelnder
W
ertschätzung. Diese Un-
gerechtigk
eit verärgert zu Recht viele
F
achleitungen und führt immer mehr auch
von SARAH
WANDERS
Das ’Netzwerk F
achleiter*innen NRW’
setzt sich für bessere
Arbeitsbedingungen und eine faire
Bezahlung der F
achleitungen ein.
BRENNPUNKT
7
6/2021 ·
lehrer nrw
dazu,
dass Stellen nicht besetzt werden
können.
Ein gleiches Beförderungsamt für
F
achleitungen aller Schulformen wäre so-
mit nicht nur gerecht und längst überfällig,
sondern würde auch endlich die notwendi-
ge Wertschätzung
zeigen.
lehrer nrw
setzt sich ein
■
■
lehrer nrw
hat schon vor vielen Jahren
ein eigenes Referat ’F
achleitungen’ ein-
gerichtet,
um diesem
T
hema nach innen
und außen Gewicht zu geben.
Referats-
leiter ist Hardi Gruner
,
der auch Mit-
glied im ’Netzwerk F
achleiter*innen
NRW’ ist (gruner@lehrernrw
.de).
■
■
Ulrich Brambach, ehemaliger F
achleiter
und V
orsitzender
unseres Verbands
,
war
schon immer ein stark
er Fürsprecher für
F
achleitungen bei
lehrer nrw
.
Dass sich
der
V
erband nicht erst seit K
urzem die-
sem
T
hema widmet,
wissen langjährige
Mitglieder
.
So haben wir bereits 2012
ein
‘Reclam-Heft’ mit dem
T
itel ’Alltag
eines F
achleiters – Ein
T
rauerspiel’ ver-
öffentlicht und auf die Missstände auf-
merksam gemacht.
■
■
In der
Ausgabe 2/2019 unserer
V
er
-
bandszeitschrift machten wir die Pro-
blematik,
diesmal unter einer anderen
Landesregierung,
erneut zum
T
itelthe-
ma,
um F
achleitungen zu unterstützen,
die sich in Briefen an Schulministerin
Yvonne Gebauer gewandt hatten.
Sarah
Wander
s
ist stellv.
Vorsitzende
des
lehrer nrw
E-Mail: wander
s@lehrernrw
.de
Bei vielen Gelegenheiten
hat
lehrer nrw
bereits auf die untragbare Si-
tuation der F
achleitungen HRSGe hinge-
wiesen – unter anderem mit dieser
Titel-
seite der
V
erbandszeitschrift vor zweiein-
halb Jahr
en.
■
■
Im Mai 2020 war die ungerechte Besol-
dung und die hohe Belastung von F
ach-
leitungen ein
T
agesordnungspunkt in
der Gemeinschaftlichen Besprechung
des
lehrer nrw
-geführten Hauptperso-
nalrates für Lehrkräfte an Realschulen
mit Ministerin Gebauer
.
Dies sind nur einige Beispiele für den Ein-
satz unseres
V
erbandes
.
Gerne würde ich an dieser Stelle auch
schreiben,
was sich durch den Einsatz der
F
achleiterinnen und F
achleiter sowie unter
anderem auch unseres
V
erbands verbes-
sert hat.
Leider k
onnten wir außer großem
V
erständnis bei den
V
erantwortlichen we-
nig erreichen.
Und jeder weiß,
dass sich
allein durch
V
erständnis die Bedingungen
nicht ändern.
Entschlossenes Handeln statt
warmer
Worte ist gefordert.
Netzwerk
gegründet
In der Zwischenzeit hat sich ein Netzwerk
aus F
achleitungen nahezu aller ZfsL –
HRSGe in Nordrhein-Westfalen k
onstituiert
und ist mit der Bitte um Unterstützung an
Gewerkschaften und
V
erbände herangetre-
ten.
Ein erster
Austausch,
an dem ich für
unseren
V
erband sehr gerne teilgenommen
habe
,
fand am 30. September 2021 statt.
Es wurden die Probleme diskutiert und
mögliche
Ansätze besprochen,
die
Thema-
tik wieder mehr ins Bewusstsein des Schul-
ministeriums und der P
olitik zu rufen,
um
endlich nicht nur
V
erständnis zu bek
om-
men,
sondern echte Lösungen.
lehrer nrw
hat dem Netzwerk seine Unterstützung
zugesichert.
Wir stehen zu unserem
W
ort und an der
Seite der F
achleitungen!
lehrer nrw ·
6/2021
8
JUNGE LEHRER NRW
von MARCEL
WERNER
S
o
k
l
a
p
p
t
d
e
r
E
i
n
s
t
i
e
g
Gestern noch Lehramtsanwärter – heute schon junge Lehrkr
aft
an einer neuen Schule.
Der Start in den Lehrerberuf ist mit viel
Aufregung und noch mehr Fr
agen verbunden.
Ein paar
Tipps
für einen erfolgreichen Einstieg gibt der
Vorsitzende von
junge
lehrer nrw
,
Marcel
Werner
.
E
E
ndlich eine feste Stelle
.
Nach dem doch
sehr anstrengenden Referendariat kann
es endlich losgehen.
Da gibt es ein neu-
es Gebäude
,
viele neue Kolleginnen,
die schon
eine Gemeinschaft sind.
Aber k
eine
Angst:
Der
Start an einer neuen Schule ist für jede Lehr
-
kraft eine ungewohnte
,
aber doch aufregende
Situation.
Im F
olgenden gebe ich Ihnen ein
paar bewährte
T
ipps
,
die Ihnen helfen werden,
den ersten
T
ag doch etwas weniger aufgeregt
anzugehen.
Wenn es Ihnen möglich ist,
besu-
chen Sie doch vor Dienstantritt die neue
Schule
,
so können Sie schon einige Kollegen
k
ennenlernen,
den
Weg zur
Arbeit testen und
sich einen ersten Eindruck verschaffen.
Gerade wenn der erste
T
ag nicht nach
den Sommerferien ist,
kann es schonmal
turbulent werden,
die K
olleginnen befinden
sich schließlich mitten im Schuljahr und ha-
ben einiges an
Arbeit zu absolvieren.
Nützli-
che
Ansprechpartner sind hier zum Beispiel
die
V
ertrauenslehrerin oder der
Vertrauens-
lehrer von
lehrer nrw
oder die K
ollegen des
Lehrerrates
.
Diese helfen Ihnen sicher sehr
gerne bei der Beschaffung von Hausord-
nung,
Lehrerkalender
,
P
asswörtern usw
.
Weiterhin sollten Sie sich mit den Kürzeln,
Raumnummerierungen und dem
V
ertre-
tungsplan vertraut machen.
Sollten Sie di-
rekt eine Klassenleitung übernehmen,
ist es
hier auch hilfreich,
sich mit den K
olleginnen
der P
arallelklassen auszutauschen.
Das
K
ollegium:
Zeigen Sie Interesse
Die Gemeinschaft eines K
ollegiums zeichnet
eine gute Schule aus
,
daher sollten Sie auch
Interesse an dieser Gemeinschaft zeigen.
Ich
persönlich bin der
Auffassung,
dass gerade
ein Lehrerk
ollegium,
welches unseren Ju-
gendlichen K
ompetenzen in allen Bereichen
Aufregend,
aber kein Grund
zur P
anik:
W
er sich gut vorbereitet und
ein paar Ratschläge beachtet,
wird einen
starken Start in den Lehrerberuf schaffen.
Foto:
AdobeStock/stockartstudio
JUNGE LEHRER NRW
Marcel W
erner
ist V
orsitzender
der Arbeitsgemeinschaft
junge
lehrer nrw
E-Mail: werner@lehr
ernrw.de
vermittelt,
einen guten und freundschaftli-
chen Umgang miteinander hegen sollte
.
Denn wer sich für den Beruf des Lehrers
entscheidet,
muss ein Interesse am Umgang
mit Menschen haben.
Daher sollten Sie zeit-
nah hinterfragen,
ob es eine Lehrerkasse so-
wie eine Kaffeekasse gibt.
Weiterhin ist es
nützlich zu wissen,
ob zu Geburtstagen oder
sonstigen feierlichen
Anlässen ein Ritual ge-
pflegt wird,
beispielsweise das Back
en eines
K
uchens
. Unabhängig davon sollten Sie
nach den ersten
T
agen eine Kleinigk
eit aus-
geben – K
uchen oder Süßigk
eiten kommen
in jedem Lehrerzimmer gut an.
Langfristig
sollten Sie sich auch überlegen,
wo Sie sich
mit Ihrer Expertise im Schulalltag einbringen
können.
Denn die
Aufgaben des Schulperso-
nals gehen weit über das Unterrichten hi-
naus
.
Im Laufe der Jahre wurden viele
Auf-
gaben auf uns Lehrer abgewälzt,
die es gilt
unter den K
ollegen zu verteilen.
Ein neuer
großer Baustein ist die Digitalisierung.
Der Unterricht:
Nutzen
Sie Ihr Handwerkszeug
’Unterrichten’ – der Punkt,
weshalb Sie ei-
gentlich vom Land Nordrhein-Westfalen ein-
gestellt wurden.
Hier sollten Sie sich aller
-
dings auch erstmal die Zeit nehmen und Ih-
re Lerngruppen k
ennenlernen.
Sitzpläne er
-
stellen,
K
urshefte anlegen und die schulin-
terne V
orgehensweise
zu Arbeits-
und
Sozialverhalten erfragen.
Die ersten
Wochen
mit einem vollen Stundenplan werden Sie
sicher fordern,
und Sie werden auch fest-
stellen,
dass nicht jede Stunde eine Prü-
fungsstunde sein kann.
Dennoch sollten Sie
den
Anspruch an Ihren Unterricht nicht ver
-
lieren und stets offen für neue Ideen,
Me-
thoden,
etc.
sein.
Nutzen Sie das im Referendariat gelernte
Handwerkszeug und gestalten Sie Ihren Un-
terricht stets motivierend für die Schüler und
Schülerinnen.
Einige organisatorische F
orma-
litäten sollten Sie für die Planung Ihres Unter
-
richts allerdings in Erfahrung bringen.
Hierzu
sollten Sie die jeweiligen F
achvorsitzenden
Ihrer zu unterrichtenden Fächer ansprechen.
Viele F
achschaften haben zusätzliches Mate-
rial,
welches oftmals sehr hilfreich sein kann.
Weiterhin ist es für Ihre langfristige Planung
wichtig zu wissen,
ob fachinterne Regelun-
gen zu den Lernzielk
ontrollen bestehen.
Oder
ob es in einzelnen Stufen gemeinsame Pro-
jekte oder Unterrichtsreihen gibt.
Außerdem
können Sie die schulinternen Lehrpläne bei
Ihren F
achvorsitzenden erfragen.
Ich hoffe
,
dass ich Ihnen mit diesen
T
ipps
einen entspannten Start in diese doch sehr
aufregende Phase Ihres
Arbeitsalltages ge-
ben k
onnte
. Gerne stehe ich Ihnen für weite-
re F
ragen zur
Verfügung,
und ich würde mich
auch freuen,
mit Ihnen über ein mögliches
Engagement im
V
erband zu sprechen.
lehrer nrw ·
6/2021
10
SERIE HA
UPTSCHULEN
»Wir lassen
niemanden fallen«
Die
Werner-von-Siemens-Hauptschule (WvS) in Bochum hat
sich mit einer erfolgreichen
Ausrichtung auf Berufsorientie-
rung und einem ausgeprägten sozialen Miteinander einen
sehr guten Ruf erworben.
D
D
er Name ist Programm:
Die Bochu-
mer Werner
-von-Siemens-Schule
(WvS) ist,
genau wie ihr berühmter
Namensgeber
,
ständig unter Strom.
Die
Ganztagshauptschule hat über die normale
Stundentafel hinaus eine Fülle von zusätzli-
chen
Angeboten in musischen,
künstleri-
schen,
sportlichen und handwerklichen
Bereichen im Programm.
Berufsorientierung
ist ein großer Schwerpunkt im
W
ahlpflicht-
bereich.
»K
ein
Abschluss ohne
Anschluss«
lautet die Devise
.
Das beginnt schon in der
Klasse 8 mit P
otenzialanalysen und Berufs-
felderkundungen,
setzt sich in Klasse 9 mit
mehrwöchigen Praktika in Betrieben fort,
ehe sich in Klasse 10 vertiefende Praktika
und Bewerbertrainings anschließen.
Gerade
die Praktika sind für viele der Schlüssel für
einen erfolgreichen Übergang von der Schu-
le in den Beruf
.
Denn noch immer ist der
Stempel ’Hauptschule’ eine Hürde bei der
Suche nach einem
Ausbildungsplatz,
sagt
Kathrin
T
orka,
stellvertretende Schulleiterin
der WvS
.
Beiderseitige
Aha-Erlebnisse
In den Praktika gibt es nicht selten auf bei-
den Seiten
Aha-Erlebnisse:
Die Schüler ent-
deck
en eigene Fähigk
eiten und die Betriebe
vielversprechende potenzielle
Azubis
.
»Wer
Das Gartenprojekt
ist ein Beispiel für die vielen
Aktivitäten,
Projekte und
Aktionen an der W
erner
-von-Siemens-Hauptschule Bochum.
Fotos:
WvS
Bochum
England-T
rip
mit einem
Abstecher nach London – inklusive obligatorischem
Schnappschuss vor einer der charakteristischen
T
elefonzellen.
INFO
In Nordrhein-Westfalen gibt es (immer
noch) 175 Hauptschulen,
rund 6.300
Hauptschul-Lehrkräfte und über 52.000
Hauptschüler
.
Und doch bewegt sich die
Hauptschule in der öffentlichen
W
ahr-
nehmung und beim Image unter dem
Radar
.
Aber gerade in Zeiten,
da Schlag-
worte wie F
achkräftemangel,
individuel-
le Förderung oder Integration die (schul-)
politische Diskussion prägen,
kann die
Hauptschule ihre Stärk
en ausspielen.
Höchste Zeit also
,
die vermeintlich ver
-
gessene Schulform wieder stärk
er ins
öffentliche Bewusstsein zu rück
en.
lehrer nrw
tut dies mit einer Serie
,
in der
wir in loser F
olge Hauptschulen vorstel-
len,
die mit innovativen K
onzepten und
guter
Arbeit erfolgreich sind.
sich im Praktikum gut anstellt,
hat sehr gute
Chancen auf einen
Ausbildungsplatz«,
weiß
Kathrin
T
orka.
V
iele P
artnerschaften mit loka-
len Unternehmen öffnen
Türen.
Daher ist der
Slogan »K
ein
Abschluss ohne
Anschluss«
k
eine Flosk
el: In der
T
at verlassen nahezu
100 Prozent eines
Abschlussjahrgangs die
WvS mit einem
Abschluss in der
T
asche –
ein gutes Drittel davon schafft zeitnah den
Sprung in eine
Ausbildung.
Dank einer K
oope-
ration mit zwei Berufsk
ollegs eröffnen sich
weitere Anschlussmöglichk
eiten.
»Wir lassen niemanden fallen«,
bringt
Schulleiterin Ute Meyer
-Lerch die Philosophie
der
WvS auf den Punkt.
Viele Schülerinnen
und Schüler k
ommen mit einem Rucksack vol-
ler Misserfolgs-Erlebnisse an die
W
erner
-von-
Siemens-Hauptschule
.
Zur Hauptschul-Päda-
gogik gehört daher auch,
Selbstwertgefühl zu
fördern.
Beziehungsarbeit ist das
A und O
. Ge-
nau das fasziniert Ute Meyer
-Lerch an ihrem
Arbeitsplatz:
»Wir sind an der Hauptschule als
Lehrerpersönlichk
eit gefordert,
nicht nur als
Wissensvermittler*innen.«
Außerdem,
so hebt
die Schulleiterin hervor:
»Alle
Abschlüsse der
Sek I sind an einer Hauptschule möglich.
Nur
der
W
eg dorthin wird individueller betreut und
intensiver fördernd unterstützt,
als einige grö-
ßere Systeme es leisten können.«
Aktionen,
Projekte
und Aktivitäten
für das
Wir
-Gefühl
Zahlreiche
Aktionen,
Projekte und
Aktivitäten
dienen auch der Förderung des
Wir
-Gefühls.
11
6/2021 ·
lehrer nrw
B
A
TTEL HILFT
K
eine Lust mehr
auf Cor
onathemen?!
Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr
.
Stefan Battel
gibt in seiner Kolumne regelmäßig
Antworten auf
Fragen aus dem Lehr
eralltag.
M
ittlerweile entdeck
e ich bei mir einen zunehmenden Zynismus hin-
sichtlich der ganzen Dinge
,
die um das
T
hema Corona medial auf-
bereitet werden,
und ich will k
ein Zyniker sein.
Um dies zu vermeiden
heute nur eine kleine Geschichte zum Nachdenk
en.
Der Mullah Nasreddin ist einer der großen Meister des Querdenk
ens
im Osten.
Eine Gruppe von Bewohnern eines Dorfes
, in dem sich der
Mullah auf Durchreise befand,
wollte ihm einen Streich spielen.
Sie ver
-
steckten seine Reisetasche
,
und nirgends vermochte Nasreddin sie wie-
derzufinden.
»Gebt mir
unverzüglich meine
T
a-
sche wieder
,
oder wahr
-
lich,
ich weiß,
was ich tun
werde!«,
rief Nasreddin
mit gewaltiger und zorn-
bebender Stimme aus
.
Seine Stimme war so
energisch und die ge-
heimnisvolle Drohung so
einschüchternd,
dass die
Dorfbewohner dem Mul-
lah seine
T
asche mit
kleinlauten Entschuldi-
gungen zurückgaben.
Nur
ein Kind wagte es
,
Nas-
reddin zu fragen,
was er
denn sonst getan hätte
,
wenn man ihm die
T
asche
nicht zurückgegeben hät-
te
.
»Gar nichts«, antwor
-
tete Nasreddin,
»ich wäre
ohne meine
T
asche wei-
tergereist.« Sprach
’s,
schwang sich auf seinen
Esel und ritt davon.
F
reuen wir uns doch
bald wieder auf lachende
Kindergesichter ohne …
Sie wissen schon.
Und immer dran den-
k
en,
frei nach Karl
V
alen-
tin »Die Zukunft war frü-
her auch besser
.«
ZUR PERSON
Dr
.
med.
Stefan Battel
ist seit 2007
niedergelassener F
acharzt für Kinder
-
und Jugendpsychiatrie und -psychothe-
rapie mit eigener Praxis in Hürth bei
Köln und seit 2012 systemischer F
ami-
lientherapeut (DGSF).
Im Rahmen des
lehrer nrw
-F
ortbildungsprogramms
greift er in einer
V
ortragsreihe regel-
mäßig verschiedene
T
hemen aus dem
Bereich der Jugendpsychologie auf
.
Foto:
Andreas
Endermann
Ausschließlich für Mitglieder von
lehrer nrw
bietet Dr
. Stefan Battel einmal pro
Woche ei-
ne
T
elefonsprechstunde an. Lehrkräfte
, die In-
formation,
Rat und Hilfe im Umgang mit
schwierigen Schülern oder Eltern brauchen
oder selbst in einer psychisch belastenden
beruflichen Situation steck
en, können dieses
Angebot nutzen.
Die Hotline ist jeden Dienstag von 15 Uhr
bis 16 Uhr freigeschaltet und unter der
T
ele-
fonnummer 0 22 33 / 961 01 20 erreichbar
.
»Wir lassen niemanden fallen«
,
sagt Schulleiterin Ute Meyer
-Lerch.
Unter anderem geht es einmal pro Jahr zum
W
andern nach England – geschlafen wird meist
in Zelten,
gek
ocht an der frischen Luft. In der
Adventszeit geht es alljährlich auf eine F
ahrt ins
Sauerland,
um
Weihnachtsbäume zu schlagen,
die dann im Rahmen eines Schulevents verkauft
werden.
Auch Skifreizeiten oder Surfkurse wären
hier zu nennen.
Und jeden Monat wird das ’V
or
-
bild des Monats’ gekürt.
Wer im Schulalltag
durch Hilfsbereitschaft,
Mut,
Ehrlichkeit,
Fleiß
oder in anderer
W
eise durch soziale Kompetenz
aufgefallen ist,
erhält diese
Auszeichnung,
die ei-
nen hohen Stellenwert im Schulleben hat.
354 Schüler hat die
W
erner
-von-Siemens-
Hauptschule aktuell.
»Die Schule ist stabil,
und
das sagt einiges über unsere
Arbeit aus«,
sagt Ute
Meyer
-Lerch nicht ohne Stolz.
Die
WvS genießt bei
Eltern,
K
ooperationspartnern und nicht zuletzt der
Bezirksregierung hohes
Ansehen.
Nicht von unge-
fähr ist sie Standortschule im Bereich Inklusion
mit den Schwerpunkten Lern- und Entwicklungs-
störungen sowie geistige Behinderung.
Unterricht in der Regel
mit Doppelbesetzung
Zum Erfolg trägt neben einem engagierten Leh-
rerk
ollegium auch eine vergleichsweise gute
Aus-
stattung mit multiprofessionellem P
ersonal bei:
Drei Sonderpädagog*innen,
drei Schulsozialar
-
beiter*innen und vier MPT
-Kräfte gehören zum
T
eam.
»Darüber hinaus können wir in der Regel
eine Doppelbesetzung im Unterricht gewährleis-
ten«,
sagt Kathrin
T
orka.
Sie selbst kam vor gut
elf Jahren als junge Studienabsolventin über das
Programm ’T
each first’ an die
WvS – damals
noch gar nicht mit dem k
onkreten Berufs-
wunsch,
Lehrerin zu werden.
Doch die
Arbeit an
der Hauptschule packte sie schnell.
»Man kann
hier so viel bewirk
en«,
sagt sie und ist längst lei-
denschaftliche Hauptschullehrerin,
denn:
»Unse-
re Schule ist super!«
Jochen Smets
lehrer nrw ·
6/2021
12
TITEL
Foto:
AdobeStock/Konstantin Hermann
Digitalisierungsstr
ess
in Schulen
Dana Jar
czyk hat in ihrer Master
arbeit die gesundheitlichen
Auswirkungen der Mediennutzung in Schulen auf Lehrerinnen
und Lehrer untersucht.
Ihre
Arbeit enthält hochaktuelle
Thesen
in Zeiten von Corona und wur
de nun mit einer hohen
Auszeich-
nung gewürdigt.
I
I
m vergangenen Jahr wurde wie in einem
Brennglas sichtbar:
Deutschlands Schu-
len hink
en in der Digitalisierung hinter
-
her
.
Wir hören hier viel von den
Auswirkun-
gen auf die Schülerinnen und Schüler –
doch wie sieht es auf der anderen Seite des
Bildschirms aus? In ihrer Masterarbeit un-
tersuchte Dana Jarczyk von der F
achhoch-
schule (FH) Bielefeld die berufsbedingte
Mediennutzung von Lehrkräften und das
Entstehen von ’T
echnostress’.
Das Ergebnis:
Für eine ’gesunde’ Digitalisierung sind pas-
sende F
ortbildungen,
eine angemessene
Infrastruktur und Unterstützungsangebote
nötig,
um Überbelastungen zu verhindern
und F
ehlzeiten entgegenzuwirk
en. Ihre Mas-
terarbeit wurde nun mit dem 1.
Award vom
Berufsverband Deutscher Soziologinnen und
Soziologen (BDS) ausgezeichnet.
Neben dem ’klassischen’ Einsatz im Un-
terricht nutzen Lehrerinnen und Lehrer di-
gitale Medien für die Unterrichtsplanung
und zu administrativen Zweck
en,
wie die
V
erarbeitung von Noten und Zeugnissen.
Dabei wird bereits das erste Problem
deutlich:
»Viele Lehrkräfte arbeiteten da-
für auch vor Corona von zuhause an ihren
privaten Computern«,
sagt Jarczyk.
Denn:
Ob langsames Internet oder k
eine
Arbeits-
laptops – an vielen Schulen fehlte es
schlichtweg an der notwendigen Infra-
struktur
.
Ein weiteres Problem seien sehr
schwer einzuhaltende Datenschutzbe-
stimmungen:
»Einige der Regelungen
verhindern die Handlungsfähigk
eit oder
begünstigen gar einen
V
erstoß gegen den
Datenschutz,
wenn durch die Schule k
ei-
ne Geräte gestellt werden und personen-
bezogene Daten dadurch am privaten
Computer verarbeitet werden müssen.
Diese rechtliche Unsicherheit ist belas-
tend und führt oftmals zu F
rustration«,
so Jarczyk.
Einseitige P
erspektive und
mangelnde IT
-Ausstattung
als Stressfaktoren
Grundlage der
Arbeit bilden Interviews mit
acht Lehrkräften von vier Schulen aus dem
Sekundarbereich,
die Dana Jarczyk noch vor
Beginn der Corona-P
andemie durchführte
.
»Besonders im Zusammenhang mit dem
2019 verabschiedeten DigitalP
akt Schule ist
mir aufgefallen,
dass bisher nur wenig aus
Sicht der Lehrerinnen und Lehrer gespro-
chen wurde«,
so Jarczyk,
die
Angew
andte
Sozialwissenschaften am F
achbereich Sozi-
alwesen der FH Bielefeld studiert hat.
Meist
fokussieren sich Studien auf positive oder
negative Effekte für den Lernprozess bzw
.
die Bildungsteilhabe von Schülerinnen und
Schülern.
TITEL
13
6/2021 ·
lehrer nrw
Schattenseiten der
Digitalisierung:
Die berufsbedingte
Mediennutzung von
Lehrkräften kann in
’T
echnostress’ ausarten.
Auch wenn gezwungenermaßen seit Be-
ginn der P
andemie einiges an Schulen ver-
bessert wurde
,
ist Dana Jarzcyk sicher
,
dass
viele dieser ’Ad hoc-Projekte’ auf K
osten der
psychischen Gesundheit von engagierten
Lehrkräften durchgeführt wurden:
»Digitali-
sierung hätte im Bereich Schule schon viel
früher
,
umfassender und systematischer an-
gegangen werden sollen,
sodass nicht nur
die Schulen,
die einen guten Förderverein,
eine motivierte Elternschaft und ein kleines
K
ollegium haben,
sich entwickeln können,
sondern dies flächendeck
end geschieht.«
Immer erreichbar? –
Nachhilfe per
WhatsApp
Ein weiterer Stressfaktor:
Durch digitale
Medien hat sich die K
ommunikation auch
an Schulen verändert.
Jarczyk:
»V
or allem
durch E-Mails wird oft eine unmittelbare
Reaktion von Seiten der Schülerinnen und
Schüler
,
Eltern oder dem K
ollegium erwar
-
tet.
Aber auch Handys werden immer mehr
genutzt.« So k
ommt es durchaus vor
,
dass
Lehrkräfte ihre privaten Handynummern an
Schülerinnen und Schüler und das K
ollegium
geben,
um besser erreichbar zu sein.
Whats-
App-Gruppen mit Schülerinnen und Schü-
lern sollte es aus datenschutzrechtlichen
Gründen eigentlich nicht geben,
dies sei
aber dennoch oft der F
all.
Dadurch verschwimmen die Grenzen
zwischen Privatem und Dienstlichen immer
mehr
.
»Einerseits bieten diese Möglichk
eiten
eine schnelle Informationsweitergabe und
einen guten
Austausch und werden daher
oft als praktisch empfunden.
Andererseits
kann dies bei nicht vorhandenen oder inef-
fektiven Strategien zur Stressbewältigung
ein Gefühl der dauerhaften Erreichbark
eit
erzeugen und auf diese
W
eise zu Überbelas-
tungen führen«,
so Jarczyk.
Corona-Projekte auf K
osten
der engagierten Lehrkräfte
Erhoben hat Dana Jarczyk ihre Daten bereits
2019 – also noch bevor die Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-P
andemie Home-
schooling und
W
echselunterricht zum Stan-
dard an den Schulen machten.
Wie schätzt
sie die
Auswirkungen durch Corona ein?
»Viele Schulen sind digital
einfach noch nicht ausrei-
chend ausgestattet,
und dies
wurde durch die Corona-P
an-
demie nun noch offensichtli-
cher
.
Ich kann mir vorstellen,
dass Lehrkräfte
,
die gerne und
viel in der Schule gearbeitet
haben oder weniger technik-
affin sind,
überrumpelt,
wenn
nicht überfordert sind«,
so die
Absolventin.
Foto:
P
atrick Pollmeier/FH Bielefeld
Dana J
arczyk
untersuchte die
gesundheitlichen
Auswirkungen der
Mediennutzung in
Schulen auf Lehre-
rinnen und Lehrer
.
lehrer nrw ·
6/2021
14
TITEL
S
S
chulministerin Yvonne
Ge-
bauer hat am 23.
September
die ’Digitalstrategie Schule
NRW’ vorgestellt.
Rund zwei
Milliarden Euro werden in
Nordrhein-Westfalen innerhalb
von fünf Jahren bis 2025 in das
Lehren und Lernen mit digitalen
Medien investiert.
Davon sind
184 Millionen für ein zweites
Ausstattungsprogramm für
Schülerinnen und Schüler mit
digitalen Endgeräten vorgese-
hen.
Die ’Digitalstrategie Schule
NRW’ umfasst drei Handlungs-
felder:
■
■
Handlungsfeld 1:
Die pä-
dagogischen und didakti-
schen Chancen der Digitali-
sierung in den Mittelpunkt
stellen – Schulen und Unter
-
richt weiterentwick
eln
■
■
Handlungsfeld 2:
Lehrkräf-
te unterstützen und qualifi-
zieren
■
■
Handlungsfeld 3:
Zugang
zu digitalen Medien und
digitaler Infrastruktur
schaffen und sicherstellen
Insgesamt stehen für die Digita-
lisierung der Schulen in Nord-
rhein-Westfalen für den Zeit-
raum 2020 bis 2025 Mittel in
Höhe von knapp zwei Milliar
-
den Euro zur
V
erfügung.
Diese
Summe umfasst die Gesamtheit
aller zum
T
eil auch bereits er
-
folgten Investitionen in diesem
Bereich.
Aus Sicht von
lehrer nrw
ist
das Gesamtvolumen von zwei
Milliarden Euro beachtlich.
»Ob die ’Digitalstrategie Schule
NRW’ ein Erfolg wird,
hängt
allerdings maßgeblich von der
Umsetzung vor Ort ab
.
Geld
und guter
Wille allein reichen
nicht«,
betonte der
V
erbands-
vorsitzende Sven Christoffer in
einer Pressemitteilung.
Damit
aus der Digitalstrategie eine
wirkliche Digitaloffensive für
die Schulen werden kann,
seien
drei Punkte entscheidend:
■
■
Mehr Personal:
Die meis-
ten Schulen sind schon jetzt
personell am Limit oder da-
rüber hinaus
.
Um ein sinn-
volles und pädagogisch-
didaktisch passgenaues
Digitalk
onzept zu implemen-
tieren,
brauchen die Schulen
mehr P
ersonal.
■
■
Mehr zeitliche Ressour
-
cen:
Ab dem Schuljahr
2022/23 soll es an jeder
Schule in Nordrhein-Westfa-
len eine Digitalisierungsbe-
auftragte bzw
.
einen Digita-
lisierungsbeauftragen ge-
ben.
Die K
olleginnen und
K
ollegen,
die diese
Aufgabe
übernehmen sollen,
brau-
chen mehr als nur eine sym-
bolische Entlastung.
Digitali-
sierung nebenbei funktio-
niert nicht.
■
■
Mehr Funktionsstellen:
An den Schulen muss es K
o-
ordinatoren für Digitalisie-
rung geben,
die das Binde-
glied zwischen Schulleitung
und K
ollegium bilden und
den Digitalisierungsprozess
steuern.
Das erfordert neue
Funktionsstellen,
denn gera-
de in kleineren Systemen ist
die Führungsebene viel zu
dünn besetzt,
um eine sol-
che Herkulesaufgabe zu
stemmen.
Zwei Milliarden Eur
o für die
schulische Digitalisierung
Schlechtes Digital-Zeugnis
D
ie Lehrkräfte in Deutschland vergeben mit Beginn des neuen
Schuljahres schlechte Noten für die digitale
Ausstattung ihrer
Schulen.
Einer repräsentativen Umfrage im
Auftrag des Cloud- und
Hostinganbieters IONOS zufolge hält nach wie vor die Mehrheit
(51 Prozent) den Digitalisierungsgrad ihrer Schule für schlecht,
16 Prozent davon sogar für sehr schlecht.
Gleichzeitig zeigen die
Befragten wenig Interesse am
T
hema Datenschutz:
Mit Blick auf
digitale Lernformate gab knapp die Hälfte der Lehrkräfte (48 Pro-
zent) an,
dass ihnen dieser
Aspekt unwichtig ist.
Für die Umfrage
befragte das Meinungsforschungsunternehmen Civey zwischen
31.
August und 18.
September deutschlandweit rund 250 Lehrkräfte
.
Nur zehn Prozent bewerten die
Ausstattung ihrer Schule mit
Hard- und Software sowie die Möglichk
eiten für digitalen Unter
-
richt mit sehr gut.
Immerhin:
58 Prozent der Lehrenden sind der
Meinung,
dass ihre Schulen oder Schulträger während der P
ande-
mie deutlich mehr in die Digitalisierung investiert haben.
Bei einem
Drittel der Befragten (34 Prozent) hat sich auf diesem Gebiet aller
-
dings nichts getan – hier stehen weiter die Kreidetafel und der
Overhead-Projektor im Mittelpunkt.
Noch viel Unsicherheit beim
Umgang mit digitalen Lösungen
Der
W
echsel zwischen Präsenz- und Distanz-Unterricht hat den Ein-
satz von onlinebasierten F
ormen der Zusammenarbeit unausweich-
lich gemacht.
Etwa sechs von zehn Lehrenden (62 Prozent) fühlen
sich laut Umfrage sicher im Umgang mit den digitalen Lösungen,
die sie im Schulumfeld einsetzen.
Mehr als ein
V
iertel (29 Prozent) ge-
ben allerdings an,
dass sie unsicher bei der Nutzung sind (18 Prozent)
beziehungsweise sich nur teilweise damit wohlfühlen (11 Prozent).
Für die digitale Zusammenarbeit mit K
ollegium und Lernenden
setzen die befragten Lehrkräfte am häufigsten auf die E-Mail mit
Schuladresse – vor der P
andemie (63 Prozent) genauso wie seit Be-
ginn (55 Prozent).
Während vor Corona Messenger wie Signal oder
WhatsApp an zweiter Stelle standen (29 Prozent),
findet seit P
ande-
mie-Beginn der
Austausch verstärkt über Microsoft Office 365/T
eams
statt (39 Prozent vs
.
vorher 18 Prozent). Die Messenger liegen nur
noch auf Platz drei (24 Prozent).
Auch der
Videok
onferenz-Dienst Big
Blue Button und die Lernplattform Moodle k
onnten zulegen.
Grafik:
IONOS
Bildung und Digitali-Täter
W
as die autogerechte Stadt mit Digitalitätskonzepten für Schulen zu tun hat.
Die autogerechte Stadt
lässt wenig Platz
für Fußgänger, Radfahrer und Ökologie. Eine ähnli-
che Fixierung auf ein Ziel ist in der Diskussion um die
Digitalisierung (nicht nur) in Schulen zu beobachten.
15
6/202
1 ·
lehrer nrw
D
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Foto: AdobeStock/eyetronic
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(GI 2020)
Mehrer
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verbände unt
erstützen diese Initiative
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wird die Fr
age behandelt: W
as ist berec
henbar?« (Wing
2006).
Ja oder Nein, Richtig oder F
alsch,
Eins oder Null
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hes Denken is
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erstanden, eine
spezifische Art von Pr
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ategie, die eine
beliebige A
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legt, bis diese T
eilaufgaben mathematisch besc
hrie-
ben, in einen Algorithmus (eine Handlungsanw
eisung
für Com
puter) überse
tzt und von einem Comput
erpro-
gramm ber
echne
t wer
den können. Für jede T
eilaufgabe
muss ein eindeutiger (binär
er) W
er
t her
auskommen:
Ja oder Nein, Ric
htig oder Falsc
h, Eins oder N
ull. Berec
h-
nungen k
önnen beliebig kom
plex w
erden und immer
höhere R
echenleis
tungen erf
ordern, aber das Grund-
prinzip bleibt identisch. Ber
echenbar
keit v
on Prozessen
16
6/202
1 ·
lehrer nrw
als Basis informatisc
hen Denkens w
eist zug
leich auf
die Defizite. Sehr vieles v
on dem, was den Men-
schen und sein Leben in Gemeinsc
haft ausmacht,
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ht berec
henbar.
U
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ehrt lässt sich formulier
en: Ger
ade das
nicht Ber
echenbar
e macht den Mensc
hen und sei-
ne Lebenswelt aus. Man nennt es K
ultur. T
echnik ist
ein T
eilaspekt, aber menschlic
he Kultur beruht auf
viel mehr als nur mathematischen und/oder inf
or-
matischen Denkmodellen. K
ultur ist A
usdruck der
Vielf
alt der Menschen und ihr
er Ideen, ihrer Lebens-
weisen und ihr
er Phantasie, Kr
eativität und Sc
höp-
fungskraft. K
ultur beruht vor allem auf Gemein-
schaft und Sozialit
ät, die ger
ade nicht ber
echne
t
wer
den können. W
er die Standar
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ase von St
art-
ups »
W
ir progr
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en eine bessere W
elt« sprac
h-
logisch und kultursensibel hint
erfragt, wir
d es als
Drohung begr
eif
en. »Nicht alles, was man zählen
kann, zählt. U
nd nic
ht alles, was zählt, kann man
zählen«, soll Albert Einstein g
esagt haben. W
em im-
mer man dieses Bonmot zusc
hreibt: Eine ber
echne
te
W
elt ist keine humane, sondern ein auf Ber
echenba-
res v
erkürzt
es Dasein.
Automatisieren und V
er
messen
von Lernprozessen
Exakt diese digit
ale Infras
truktur zum Erfassen und
V
erdat
en von Lern
ver
halten wir
d derzeit in den
Schulen ins
talliert, mit den bekannt
en Big Five der
IT im Hinter
grund und ex
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hen Mög-
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eiten der Pr
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ch Rückk
a-
nal und personalisierte Dat
en. Bei der Installation
von Lernsyst
emen in Schulen ist die wic
htigste Ap-
plikation das sog
enannte Identit
ätsmanagement
(IM oder ID-M). Bei Microsoft heißt es Azur
e und er-
laubt, alle Handlungen einer P
erson auch über
mehrer
e Ger
äte hin
weg zu verf
olgen und der P
er-
son zuzuordnen. Chris
toph Meinel (HPI) besc
hreibt
die No
twendigk
eit der Identifizierung der Nutze-
rinnen und N
utzer am Beispiel der HPI-Schulcloud
so:
»
Viele dieser inter
aktiven Syst
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nur, w
enn sie den Nutzer k
ennen. Das bedeute
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dass Daten pr
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den: W
as hat der Be-
treff
ende ges
tern g
emacht? W
elche Frag
e konn-
17
6/202
1 ·
lehrer nrw
Der gläserne Schüler?
Mit digitalen Lernmitteln könnten
Kinder zu beobachteten und vermessenen Lernern werden.
Foto: AdobeStock/zinkevych
18
6/202
1 ·
lehrer nrw
te er nic
ht beantworten? W
o müssen wir wieder anset-
zen?« (Meinel, 2020a)
Dabei geht es nic
ht um einzelne Schülerinnen oder
Schüler als Individuum. Sie sind nur ein F
all in einer
Reihe v
on beobacht
et
en und vermessenen Lernern. Im
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en schr
eibt Meinel, dass
Lernsysteme ...
»… V
erg
leichsanal
ysen mit den V
er
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en aller
anderen jemals eing
eloggten Lerner dur
chführ
en und
darauf aufbauend die w
eiter
en Inter
aktionen dem anvi-
sierten Lernziel entspr
echend st
euern (könne).« (Meinel,
2020b)
Lernsysteme wür
den sich ’erinnern
’ (genauer: spei-
chern) w
elche Matheaufgaben nic
ht richtig g
elöst wür-
den, oft sogar die U
rsache er
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ennen. Das Sy
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chert, »welc
he V
okabeln nicht ric
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er geübt und tr
ainiert werden müss
ten«. Solche klein-
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en Lernleistungsprüfung
en könnt
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mentsysteme viel besser umse
tzen, als es Lehr
kräften je
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e. Durc
h ’passgenaue Ang
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e’ (ein be-
liebtes W
ort der Prozessop
timierer) wür
den Schwäc
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der Schüler/innen er
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annt und über
wunden und ’zielge-
nau’ (ein ebenso beliebt
er Begriff) St
ärk
en individuell
gef
ördert. Die Lernziele gibt das Lern
progr
amm vor und
ist für Lernende ebenso intr
ansparent wie die Leis
tungs-
messung. Dafür müsse man allerdings personenbezog
e-
ne Daten und Klarnamen speic
hern. Das System müsse
schließlic
h ’wissen’
, wer v
or dem Bildschirm sitzt und da-
zu alle Inter
aktionen mit dem System aufzeic
hnen.
»In dieser Lern- und Arbeitsumgebung sind Klarna-
men uner
lässlich. Lehr
er müssen Ihre Sc
hüler erk
ennen,
Schüler ihr
e Klassenkamer
aden, T
eilnehmer ihr
e Arbeits-
gemeinsc
haften.« (Meinel, 2020b)
Digital basierte Über
wachungs-
pädagogik
Klarnamen im System und Abg
leich von Lernleis
tungen
mit allen jemals eingeloggt
en Probanden dürft
en klar
machen: Hier g
eht es nicht um individuelle Lern
prozesse
und V
erstehen, sondern um Er
gebnismessung und Pr
o-
zessoptimierung. Hier gilt es, IT
-Strukturen insg
esamt neu
zu denken und v
om Menschen her zu k
onzipieren, bev
or
man diese T
echnologien in Sc
hulen einsetzen k
ann.
Stic
hworte sind: Kappen des Rüc
kkanals für Dat
en und
damit das U
nterbinden von Dat
ensammlung und Profi-
lierung, Dezentralisierung und Datensparsamk
eit sowie
Datenhoheit und Lösc
hoption bei den N
utzerinnen und
N
utzern. Andernfalls e
tabliert man in Schulen K
ontroll-
und St
euerungssy
st
eme, die Shoshana Zuboff für das
kommerzielle W
eb als ’Zeitalt
er des Über
wac
hungskapi-
talismus’ c
harakt
erisiert und aus denen in Bildungsein-
richtung
en eine digital basierte Überwac
hungspädago-
gik wird.
Ralf Lankau
ist Gr
afiker
, Philologe und K
unstpäda-
goge. Er unt
erricht
et seit 1
985 Gestaltungs
tec
hniken
mit analogen und digit
alen T
echnik
en, seit 2002 als
Prof
essor für Medienges
taltung und Medientheorie
an der Hochsc
hule Offenbur
g. Er leite
t die grafik.
wer
kstatt an der F
akultät Medien und Inf
ormations-
wesen, f
orscht (pr
aktisch und theore
tisch) zu Experi-
menteller Medien
pr
oduktion in Kuns
t, Lehre und W
is-
senschaft und publiziert zu Design, Kommunik
ations-
wissenschaft und (Medien-) P
ädagogik
.
DER A
UTOR
Engzell, P
., Frey
, A
., & V
er
hag
en, M. D.:
Learning Inequality
During the Covid-1
9 Pandemic (29. Okt
ober 2020).
https://doi.org/1
0.3
1
235/osf.io/ve4z7
;
https://osf.io/
preprints/socarxiv/ve4z7
GI (2020) Pressemeldung Gesellsc
haft für Inf
ormatik:
GI st
ar-
te
t ’Offensive Digit
ale Schultr
ansformation
’ (1
8. Mai 2020),
W
eb:
https://offensive-digit
ale-schultransf
ormation.de/
Meinel, Chris
toph (2020a):
Im int
ernationalen V
er
gleic
h sind
wir nicht gut aufg
estellt, didact
a-Themendiens
t;
https://bildungsklick.de/schule/det
ail/im-internationalen-
verg
leich-sind-wir-nic
ht-gut-aufgest
ellt
(1
9. Februar 2020)
Meinel, Chris
toph (2020b):
Bildungsdat
en der Schüler schüt-
zen (1
6. September 2020)
https://blog.hpi-sc
hul-cloud.de/
individuelle-foerderung-mit-inter
aktiven-lernsystemen/
(22. Oktober 2020)
Wing, Jeanne
tt
e M. (2006):
Comput
ational Thinking. Com-
munications of the ACM, v
ol. 49, no. 3, pp. 33-35, März
2006; deutsche Überse
tzung: ’Comput
ational Thinking –
Informatisc
hes Denken
’ von Hermann Hellwagner (AA
U
Klagenfurt), Gerti Kappel und R
adu Grosu (TU W
ien)
QUELLEN & LINK
S
In seinem neuen
W
erk ’Insta-
grammatik’
geht Herr Schröder auf
eine waghalsige Reise
in die
W
elt der sozialen
Medien und der schuli-
schen Digitalisierung
.
lehrer nrw ·
6/2021
20
SCHULE & POLITIK
Es gibt keinen QR-Code
für W
ertschätzung
Der Deutschlehrer und Kabar
ettist Johannes Schröder tritt
am 23.
November beim Mülheimer Kongress auf
, um über
die Segnungen der Digitalisierung für den Schulbetrieb zu
berichten.
Hier ein kleiner
V
orgeschmack.
W
W
issen Sie
,
wie spät es ist? Der
Zeiger der Smartwatch steht auf
’
digitales Zeitalter’.
Kreidezeit vor
-
bei.
Das klassische Kästner
-Klassenzimmer
hat ausgedient.
G8 wurde durch G5 auf
links gedreht,
und der Overheadprojektor
steht mit gesenktem K
opf in der Besenkam-
mer
. Der Medienw
agen hat Netflix.
Die
Schulbücher gibt es als P
odcast,
und tausen-
de externe Nachhilfelehrer:innen graben
uns Lehrer:innen auf
Y
ouT
ube das
Wasser
ab
.
Videotutorials wie:
»Der Dreisatz in zwei
Sätzen« oder »Effi Briest effizient erklärt«.
Da wirkt unsereiner mit seiner Doppelstun-
de Deutsch natürlich wie ein
W
affeleisen auf
einer T
hermomix-P
arty
.
Gewiss:
Wir stehen an der Schwelle einer
Zeitenwende
.
Aber k
eine Sorge:
Als damals
das F
euer erfunden wurde
, haben auch viele
geflucht und sich die Pfoten verbrannt.
Der
T
opflappen wurde ja erst Jahre später erfun-
den.
Höhlenmenschen
und Quer
-Zündler
Als damals das F
euer
-Update in Umlauf
gebracht werden sollte
,
haben bestimmt
auch die meisten erstmal auf ’
später erin-
nern’ geklickt.
Die damaligen sogenannten
Quer
-Zündler haben auch lange versucht,
das F
euer mit F
ack
eln aus der Stadt zu ver
-
jagen.
»Unsere Jugend verblödet! Die Kin-
der guck
en den ganzen
T
ag nur ins F
euer
.
Dank
e Merk
el!« Irgendwann dämmerte
aber auch dem letzten Höhlenmenschen,
dass Stockbrot warm einfach besser
schmeckt.
W
ahrscheinlich war es damals
auch eher die junge Generation,
die die
Chancen des F
euers erkannt hat.
Mit 280
Rauchzeichen k
onnten sie untereinander
k
ommunizieren.
»Später treffen am
W
asser
-
loch.
Bring Shisha mit.
CU Sven.« Gut, dass
es auch damals besonnene P
olitik
er:innen
gab
,
die öffentlich einräumten: »Das F
euer
ist für uns alle Neuland.«
Und nun ist das Internet wie ein zweites
F
euer in unserem Dachstuhl ausgebrochen
und wir kriegen es kaum gebändigt.
Jetzt
heißt es:
Stockbrot reinhängen und die Gar
-
zeit beachten.
Homöopathischer
Unterricht
Die Corona-Krise und die damit einherge-
henden Schulschließungen haben aber ver
-
deutlicht:
Der Unterricht – vor allem digital
– ist nur ein homöopathischer
T
eilaspekt
schulischen Lernens
.
Das
Wesentliche pas-
siert immer noch außerhalb des Stunden-
plans
.
In den sozialen Lehrstunden des
Lebens
.
Der
Weg zum Schulbus
,
das Zettel-
chen,
das einem unter der Bank zugesteckt
wird,
die heimliche Zigarette in der Fünfmi-
nutenpause
,
die Lehrerin, die ein
Auge zu-
drückt.
Diese Erfahrungen sind viel ent-
scheidender als 45 Minuten Hybrid-Unter
-
richt.
W
as nützt mir der Satz des Pythago-
ras
,
wenn niemand mit mir spricht?
W
as
nützt mir Bruchrechnung,
wenn ich mit
meinen Mitschülern nicht auf einen Nenner
k
omme? Es gibt k
einen QR-Code für
Wert-
schätzung.
SCHULE & POLITIK
Wirklich nichts ersetzt das tatsächliche
Miteinander im Klassenzimmer
. Es soll sogar
Schüler geben,
die aus lauter Heimweh nach
Survival-T
raining
im Lockdown
Eine Gesamtschule in Siegen hat dieses Jahr
ihren Schüler:innen zwei Zeugnisse ausge-
stellt.
Ein ganz herkömmliches mit den Zah-
len 1 bis 6.
Das andere befasst sich damit,
wie die Corona-Krise individuell gemeistert
wurde
.
Denn das dürfen wir niemals verges-
sen:
Diese Kinder haben eine
Ausnahmesi-
tuation bewältigt,
für die es k
ein Protokoll
gab
.
Wenn jetzt also öffentlich besprochen
wird,
ob es sich bei diesen Jahrgängen um
eine ’verlorene Generation’ handelt,
miss-
achten wir alles
,
was in dieser Zeit gelernt
wurde
.
Diese Kinder haben ein Survival-T
rai-
ning bestanden.
Sie haben ihr Softskill-Re-
pertoire um zahlreiche Learnings erweitert.
Allen voran Selbstorganisation,
Durchhalte-
vermögen und ein ungefähres Gefühl für
globale Zusammenhänge
.
Gerne würde ich
ihnen dafür ein eisernes
V
erdienstkreuz an
den Fjallraven-Rucksack hängen.
den schulischen Routinen am Ende vom
Online-Unterricht bei sich zuhause den
Stuhl hochgestellt haben.
Johannes Schröder
ist
studierter Deutschlehrer
und Comedian/Kabarettist.
Nach zwölf Jahren Schul-
dienst und dem Nebenjob
als P
ausenaufsicht startet
der inzwischen mehrfach
preisgekrönte Humorist ali-
as ’Herr Schröder’ nach
dem großen Erfolg seines
Comedy-Soloprogramms
’World of Lehrkraft’ nun mit
seinem neuen
W
erk ’Insta-
grammatik – das streamen-
de Klassenzimmer’ durch.
www
.herrschröder
.de
ZUR PERSON
Foto:
Robert Maschke
lehrer nrw ·
6/2021
22
SCHULE & POLITIK
Die ‘Mär’
vom W
ert?
[mɛ
:
r]
[ve
:
rt]
Die
T
arifgemeinschaft deutscher Länder blockiert auch in
der zweiten Runde die
V
erhandlungen! Dies ist umso unver-
ständlicher
,
als der Öffentliche Dienst,
auch und besonders
in den Schulen,
system- beziehungsweise gesellschaftsrele-
vante Bedeutung hat.
D
D
er öffentliche Dienst genießt in zahl-
reichen Umfragen der letzten Jahre
hohe
Anerk
ennungswerte bei der
Bevölk
erung.
Insbesondere in der P
andemie
erwies sich dieser vor allem in sozialen Ein-
richtungen wie Kitas und schulischen Bil-
dungseinrichtungen als Stütze im gesell-
schaftlichen Miteinander
. Das Engagement
der Beschäftigten ging dabei oftmals weit
über die tarifvertraglich vereinbarte
Arbeits-
zeit hinaus
.
Applaus gab es dafür nicht!
Vieles im öffentlichen Dienst wird als
Selbstverständlichk
eit hingenommen.
Eine
Dienstleistung,
die der Bürger erwartet.
Aber auch erwarten kann,
schließlich haben
wir unser Staatswesen unter anderem auch
auf einen stark
en öffentlichen Dienst aufge-
baut.
Die Rufe nach einer
V
erschlankung
des Staates sind vollends verhallt,
nun-
mehr gelten sie einer Stärkung
schulischen Bereich sind auf den ersten
Blick nicht sofort erk
ennbar
, wohl aber über
einen längeren Zeitraum.
Die F
olge sind
Mängel und Lück
en in der
Ausbildungsreife
und Studierfähigk
eit der Schulabsolventen.
Die Betriebe klagen seit Jahren über ein sin-
k
endes
Ausbildungsniveau,
so dass sie ent-
weder auf Bewerber verzichten oder Bewer
-
ber versuchen ’nachzuschulen’.
Der F
ach-
kräftemangel spricht in dieser Hinsicht Bän-
de
.
Die P
olitik,
die die
Augen vor dieser Ent-
wicklung nun nicht mehr verschließen kann,
versucht bisweilen durch eine
Ausweitung
der Unterrichtszeit diesen Prozess aufzuhal-
ten.
Allzuoft gelingt ihr das nur äußerst un-
zureichend.
Denn bei einem akuten Bewer
-
bermangel an geeigneten Lehrkräften fehlt
das qualifizierte P
ersonal für diese zusätzli-
von ULRICH GRÄLER
Gute Bildung ist mehr wert:
Dieser Mehrwert spiegelt sich allerdings nicht in der aktuellen
Entlohnung wider – und die
Arbeitgeber scheinen (noch) nicht gewillt,
daran etwas zu ändern.
der Effektivität durch Digitalisierung und
Beschleunigung der
V
erwaltungsabläufe /
Genehmigungsverfahren.
V
on
Menschen
für Menschen
Neben diesen eher verwaltungstechnischen
Aufgaben stehen jedoch nach wie vor die per
-
sonenintensiven
Arbeitsbereiche des öffentli-
chen Dienstes im
V
ordergrund.
Tätigk
eiten,
die
‘von Menschen für Menschen’ geleistet wer
-
den und daher ’unverzichtbar’ sind,
wie der
dbb immer wieder zurecht betont.
Wer hier
Einsparungen vornimmt,
der nimmt billigend
’V
erlust’ in Kauf
,
quantitativ und qualitativ
,
zum Beispiel bei der Strafverfolgung der P
oli-
zei,
der Steuerfahndung der F
inanzämter
,
der
Intensivpflege in den Krank
enhäusern,
aber
auch bei der
Ausbildung der nachw
ach-
senden Generation.
Die V
erluste
im
23
6/2021 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
HESSEN V
ORWEG!
In der
T
arifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) haben sich mit einer
Ausnahme alle Bun-
desländer zusammengeschlossen,
um gemeinsame
T
arifverhandlungen mit den
V
erbän-
den und Gewerkschaften auf Landesebene zu führen und
T
arifverträge abzuschließen.
Einzige
Ausnahme bildet derzeit das Land Hessen,
das eigene
T
arifverträge herbeiführt.
Da die Inhalte und Laufzeiten der
T
arifverträge unterschiedlich ausfallen (können),
kann es wie in diesem Jahr zu der Situation k
ommen,
dass das Land Hessen dem
Ab-
schluss für die übrigen Bundesländer vorangeht.
Dabei hat sich nun gezeigt,
dass Hessen
in manchen Bereichen einem Nachholbedarf wie zum Beispiel bei der
V
ereinbarung über
eine Lehrerentgeltordnung nachgek
ommen ist,
in anderen Bereichen sich aber auch als
V
orreiter wie zum Beispiel beim
Abschluss eines Digitaltarifvertrags hervorgetan hat und
damit als Modell für die anderen Bundesländer gelten kann.
Ulrich Gräler
Foto:
AdobeStock/blende11.photo
Ulrich Gräler ist stellv
.
V
orsitzender
des
lehrer nrw
E-Mail: gr
aeler@lehrernrw
.de
schon ihre je eigenen Erfahrungen gemacht.
Die K
olleginnen und K
ollegen vor Ort konn-
ten die
Auswirkungen hautnah miterleben
und mussten diese in der F
olge dann auch
mehr oder minder k
ompensieren.
Eine in-
haltliche Begründung für die
V
erkürzung
des Referendariats gibt es nicht.
chen Unterrichtsangebote
.
Vielleicht wäre
es eben doch sinnvoller
, die vorhandene
oder mögliche Unterrichtszeit mit dem zur
V
erfügung stehenden P
ersonal qualitativ
hochwertiger zu gestalten.
Gutes P
ersonal br
aucht
gute Arbeitsbedingungen
Qualifiziertes P
ersonal gibt es aber nur
,
wenn die
Arbeitsbedingungen
‘alles in al-
lem’ stimmig sind.
Wohl w
ahr
, das Entgelt
allein richtet es nicht,
sondern nur der
Gleichklang von umfassender grundständi-
ger Lehrerausbildung bzw
.
Qualifikation,
adäquaten äußeren und inneren Unter
-
richtsbedingungen sowie einer gerechten
und k
onkurrenzfähigen Entlohnung.
Brö-
ck
elt eine dieser Säulen,
gerät die gesamte
Statik für eine gute Schule ins
W
ank
en!
Insofern ist es aktuell völlig unverständ-
lich und ein falsches Signal,
dass das Land
Mecklenburg-V
orpommern die
Ausbil-
dung für die Lehramtsanwärter
weiter kürzen will.
Andere Bun-
desländer haben damit
Systemr
elevant
und
gesellschaftsrelevant
Bei den
Aufgaben des öffentlichen Dienstes
von Menschen für Menschen darf es k
eine
Abstriche geben.
Sie sind nun einmal un-
verzichtbar
, und auch das Qualitätsniveau
ist unverzichtbar
, sowohl der
Ausbil-
denden wie auch der
Auszubilden-
den,
erst recht in einem Staat,
der
auf kluge Köpfe angewiesen
ist.
Schließlich braucht die
Gesellschaft in Zukunft
stetig mehr Menschen für
Aufgaben jenseits der
Routine
,
sowohl im indus-
triellen Sektor als auch im
sozialen Bereich.
Es wird Zeit,
dass die
Arbeitgeber den
W
ert die-
ses
T
eils des öffentlichen
Dienstes dauerhaft schät-
zen lernen und entspre-
chend würdigen.
Ansons-
ten wären alle politischen
Äußerungen dazu nur eine
‘Mär’ vom
W
ert dieser sys-
tem- oder besser gesell-
schaftsrelevanten Tätig-
k
eiten.
Bildung ist aber
mehr wert (fünf Prozent),
denn gute Bildung ist ein
wahrer Mehrwert
[me:rve:rt].
lehrer nrw ·
6/2021
24
SCHULE & POLITIK
»Wir wollen neue
W
ege gehen«
In der münsterländischen Gemeinde
Wettringen ist eine neue
Realschule gegründet worden.
Ihr Konzept,
das konsequent auf
Digitalisierung setzt,
bricht in vielerlei Hinsicht mit üblichen
Lernformen und Rollenbildern.
»
»
H
H
ier entsteht die Zukunftsschule«
steht ebenso unmissverständlich
wie selbstbewusst auf einem Banner über
dem Eingang der Realschule
W
ettringen.
Moment mal:
Die Realschule
, in den
Augen
mancher Schulbürokraten und Bildungs-
ideologen ein
Auslaufmodell,
als Zukunfts-
schule?
Aber ja doch! In der münsterländi-
schen Gemeinde hat sich eine neue Real-
schule gegründet – und zwar als Priv
at-
schule
.
Entstanden ist sie aus einer Eltern-
initiative heraus – in der Überzeugung,
dass eine Realschule als überschaubares
System ein ideales Sprungbrett sowohl in
Richtung Berufsausbildung als auch hin zu
akademischen
W
egen sein kann.
Klassengröße
maximal 21 Kinder
Die Resonanz war überwältigend:
Zum
Start im
August 2021 wollten rund sechzig
Schülerinnen und Schüler an die Realschule
Wettringen.
Genommen wurden schließlich
42,
verteilt auf zwei Eingangsklassen.
Denn
k
eine Klasse der Realschule
Wettringen hat
mehr als 21 Kinder – so steht es im K
on-
zept,
das Helmut Evers maßgeblich erarbei-
tet hat.
Es ist ein K
onzept, das es in sich
hat.
Denn es bricht mit vielen alten Ge-
wohnheiten.
»Wir wollen neue
Wege ge-
hen«,
sagt der Pädagogische Leiter des
T
rägers
. Dazu gehört zum Beispiel ein völlig
neues Raumk
onzept.
Statt einem Klassen-
raum pro Klasse gibt es zwei:
Das
Audito
ist der Inputraum.
Hier werden Inhalte in
der Klassengemeinschaft erarbeitet,
erklärt
Evers
.
Das Silentium ist das Lernatelier
.
Hier
hat jeder Schüler einen festen Platz,
an
dem in Stillarbeit zum Beispiel Hausaufga-
ben erledigt werden.
Hinzu k
ommt das
F
orum,
ein gemütlicher Gemeinschaftsraum,
in dem zum Beispiel das morgendliche
Assembly stattfindet,
Gruppenarbeiten
möglich sind,
oder einfach nur eine P
ause
gemacht wird.
’Flipped Classroom’ und
neues Rollenverständnis
Der Unterricht selbst folgt auch dem Prinzip
des ’Flipped Classroom’.
Das heißt soviel
wie
‘umgedrehter Unterricht’ und versucht,
den F
rontalunterricht durch einen dynami-
schen Unterrichtsverlauf zu ersetzen.
Immer
wieder sind die Kinder aufgefordert,
selbst
oder in Gruppen erarbeitete Inhalte der ge-
samten Klasse zu präsentieren.
Die Lehrkraft
Flipped Classroom:
Die Realschule W
ettringen
versucht,
den klassischen Frontalunterricht durch
einen dynamischen Unterrichtsverlauf zu ersetzen.
Im Silentium-
Raum
werden in
Stillarbeit und unter
Betreuung einer
Lehrkraft zum Bei-
spiel Hausaufgaben
erledigt.
Foto:
Realschule
Wettringen
Foto:
Smets
25
6/2021 ·
lehrer nrw
SCHULE & POLITIK
’Spr
ech:ZEIT 24/7’
intensiv genutzt
D
ie ’Sprech:ZEIT 24/7’,
das tele-
fonische psychosoziale Bera-
tungsangebot für Lehrerinnen und
Lehrer in Nordrhein-Westfalen,
wurde während der P
andemie häu-
figer in
Anspruch genommen als in
V
or
-Corona-Zeiten.
Das geht aus
dem Jahresbericht 2020 des ar-
beitsmedizinischen Dienstes BAD
hervor
, der die
T
elefonberatung im
Auftrag des Ministeriums für Schu-
le und Bildung anbietet.
Danach
gingen im vergangenen Jahr 2020
durchschnittlich mehr als 260
Anru-
fe pro Monat bei der ’Sprech:ZEIT
24/7’ ein,
mehr als doppelt so viele
wie im
V
orjahr
. Besonders im
April,
Mai und
August w
ar die Zahl der
Anruferinnen und
Anrufer erhöht.
»Als wir das Beratungstelefon
2018 gestartet haben,
gab es die
P
andemie noch nicht.
Heute
,
drei
Jahre später
,
bin ich froh, dass wir
dieses niedrigschwellige
,
vertrauli-
che und für Lehrkräfte k
ostenfreie
Angebot haben.
Jede Lehrerin und
jeder Lehrer kann dort zu jeder Zeit
und mit jedem Problem anrufen
und bek
ommt Hilfe
. Entweder kön-
nen die Beraterinnen und Berater
direkt am
T
elefon mit Rat und
T
at
zur Seite stehen oder den
W
eg zu
einer weiteren Unterstützung auf-
zeigen.
In den vergangenen Mona-
ten hat sich gezeigt,
wie wertvoll
die Sprechzeit ist.
Sie hilft uns da-
bei,
die F
olgen der P
andemie bes-
ser zu bewältigen.
In dieser Zeit ist
die Sprechzeit für Lehrerinnen und
Lehrer mit Sorgen und Nöten eine
wichtige erste
Anlaufstelle
.
Deswe-
gen werden wir das
Angebot
selbstverständlich weiterführen«,
betonte Schulministerin
Yvonne
Gebauer
.
Wie der BAD-J
ahresbericht zeigt,
war die arbeitsmedizinische Be-
treuung der Lehrkräfte im Jahr
2020 durch die mit der P
andemie
verbundenen Herausforderungen
geprägt.
Die BAD GmbH hat zahl-
reiche Beratungen im Zusammen-
hang mit Corona durchgeführt.
Der
größte T
eil
der Anruferinnen
und
Anrufer hatte Beratungsbedarf in
den T
hemenbereichen
’Belastungen
durch die
Auswirkungen von
Krankheit’ und ’Psychische Belas-
tungen’.
F
ragestellungen aus ande-
ren
T
hemengebieten,
wie zum Bei-
spiel ’K
onflikte’,
nahmen dagegen
deutlich ab
.
Rund um die Uhr können Lehre-
rinnen und Lehrer in allen fünf
Regierungsbezirk
en des Landes
die ’Sprech:ZEIT 24/7’ nutzen und
erhalten dort eine erste und ver
-
trauliche Unterstützung.
Auf
Wunsch kann eine persönliche
Beratung direkt vor Ort vermittelt
werden.
Beide Beratungen sind für
alle Lehrkräfte in NRW frei zugäng-
lich und unentgeltlich.
Jede Lehre-
rin und jeder Lehrer kann die
Ange-
bote unmittelbar für sich in
An-
spruch nehmen.
Die BAD GmbH ist als überbe-
trieblicher Dienst mit der arbeits-
medizinischen und sicherheitstech-
nischen Betreuung und Beratung
der Lehrerinnen,
Lehrer und Schul-
leitungen in Nordrhein-Westfalen
beauftragt.
INFO
Die
’Sprech:ZEIT 24/7’
ist rund um die Uhr unter
folgender T
elefonnummer
erreichbar:
0800 / 00 77 15
greift bei Bedarf steuernd,
k
orrigierend, erklä-
rend und motivierend ein.
Das führt zu einem neuen Rollenverständ-
nis
,
erläutert Evers: »Wir wollen das Hierar
-
chische im
V
erhältnis zwischen Schülern und
Lehrern aufbrechen.« Darum heißen die Schü-
ler Lernpartner und die Lehrer Lernbegleiter
.
Evers weiß,
dass gerade Letzteres bei vielen
Lehrkräften allergische Reaktionen hervorruft.
»Wir verstehen den Begriff ’Lernbegleiter’
aber nicht abwertend,
sondern ganz im Ge-
genteil als eine viel umfassendere Sichtweise
des Lehrer
-Seins
.
Lernbegleiter haben einen
besonders aktiven P
art.« Das bisher achtköp-
fige K
ollegium zieht jedenfalls voll mit.
F
okus auf digitales Lernen
Eine weitere Säule des Schulk
onzepts ist die
k
onsequente
Ausrichtung auf digitales Ler
-
nen.
Jedes Kind bek
ommt ab der fünften
Klasse ein eigenes
T
ablet zur
V
erfügung ge-
stellt.
Es ist das Haupt-Arbeitswerkzeug.
»Wir ermuntern und befähigen die Kinder
zu einem selbstbestimmten und kritischen,
aber auch zu einem produktiven und kreati-
ven Umgang mit den
Anforderungen der heu-
tigen und zukünftigen digitalen Medien-
welt«,
so Evers
. Dementsprechend ist die
technische Infrastruktur exzellent – vom flä-
chendeck
enden
WLAN über leistungsstark
e
Server bis hin zu hochmodernen
T
ouchboards
in allen Unterrichtsräumen.
Die bisherigen Rückmeldungen aus der
Schüler
- und Elternschaft sind fast durchweg
positiv
.
Auch die lokale
Wirtschaft ist in Zei-
ten des F
achkräftemangels äußerst interes-
siert an der neuen Schule – was sich bereits
in diversen P
atenschaften und K
ooperationen
widerspiegelt.
Die Profilbildung in den Fä-
chern Sport und Musik sowie im MINT
-Be-
reich,
in
V
erbindung mit bilingualem Unter
-
richt und F
ranzösisch als zweiter F
remdspra-
che
,
ist hoch attraktiv und in der Region ein-
zigartig.
Nicht von ungefähr blickt die Real-
schule
W
ettringen über ihr Schulgebäude
hinaus:
Lernräume und Lernerfahrungen in
Unternehmen und gemeindlichen Einrichtun-
gen sind
T
eil des Schulkonzepts
.
Die Zukunftsschule gedeiht.
Jochen Smets
lehrer nrw ·
6/2021
26
SENIOREN
Endlich wieder unterwegs!
Nach langer Corona-bedingter P
ause konnte am 1.
Oktober die ers-
te T
agesexkursion
der
lehrer nrw
-Seniorinnen und -Senioren seit
dem Frühjahr 2020 stattfinden.
Die begeisterten
T
eilnehmer konn-
ten sich im Schloss Moyland und anschließend in Kalkar umsehen
und über Beuys-Kunstwerke und Kirchenschätze informier
en.
A
A
m 1.
Oktober besuchten elf Senio-
rinnen und Senioren von
lehrer
nrw
das Schloss Moyland in Bed-
burg-Hau.
Dabei ließen sie sich über zwei
Stunden durch die P
arkanlage und das
Museum
führen. Alle T
eilnehmer
waren
begeistert,
mit welcher F
achkunde und
Empathie die Führerin die Gruppe über
die Historie des Schlosses und die K
unst-
sammlung in ihren Bann gezogen hat.
Schloss Moyland ist als Beuys-Museum
weltweit bekannt.
Die Sammlung der Brü-
der van der Grinten aus Kranenburg bildet
den Grundstock der gezeigten
W
er
ke. O
b
-
wohl die aktuelle
Ausstellung ’Beuys und
die Schamanen’ kürzlich zu Ende gegangen
ist,
erfuhr die Gruppe anhand ausgewählter
Exponate viel über den Schamanismus in
der Beuysschen K
unstauffassung.
Nach ei-
ner kurzen P
ause auf der
T
errasse des Mu-
seums Cafés ging die Exkursion weiter in
das mittelalterliche Städtchen Kalkar
, wo
die Gruppe von den K
unstschätzen in der
Nicolaikirche überrascht wurde
.
Ehren-
amtliche Mitglieder der Nik
olaus-Bruder
-
schaft erläuterten Details zu den aus dem
15.
Jahrhundert stammenden Schnitzaltä-
ren und den in den 2010er Jahren geschaf-
fenen Kirchenfenstern,
die eine
V
erbindung
zwischen religiöser Schöpfungsgeschichte
und moderner Physik abbilden.
Den
Abschluss des
T
ages bildeten ein
gemeinsames verspätetes Mittagessen in
einem Restaurant am historischen Markt-
platz,
ein kurzer Stadtrundgang und für die
Unermüdlichen eine ausführliche Besichti-
gung einer Galerie
.
Das Organisationsteam,
Monika Holder
und Horst Joosten,
sind froh,
dass sie sich
nach kurzem Zaudern getraut haben,
die
V
eranstaltung als
V
ersuchsballon nach
Corona zu starten:
Start gelungen!
Weitere
Exkursionen und mehrtägige F
ahrten be-
finden sich bereits in der Planung.
Horst J
oosten
Bester Laune
besichtigte die
lehrer nrw
Gruppe Schloss Moyland und die dortige Kunstausstellung
.
Die Kirchenschätze
der Kalkarer
Nicolaikirche beeindruckten die
Besucherinnen und Besucher sehr
.
27
6/2021 ·
lehrer nrw
SENIOREN
Das Pr
ogr
amm 2022
Exkursion zum
Gasometer
Oberhausen
Am 17.
F
ebruar 2022 besuchen die
lehrer nrw
-Seniorinnen und
Senioren den Gasometer in Oberhausen zur
Ausstellung ’Das zer
-
brechliche P
aradies’.T
reffpunkt ist vor dem Eingang des Gasome-
ters um 10:45 Uhr
. Die Führung beginnt um 11 Uhr und dauert
eine Stunde
.
Danach sollte noch eine Stunde zur eigenen Erkun-
dung der Erdkugel und der
Aussichtsplattform eingeplant werden.
K
osten
für die Führung mit Eintritt je nach Gruppengröße:
etwa 17 Euro (bei 10
T
eilnehmern)
Anmeldung
:
Bis 31.
Januar 2022 bei Monika Holder
,
T
elefon:
0 27 39 / 18 99 oder holder@lehrernrw
.de
Fächermuseum und
St.
Jodokuskir
che in Bielefeld
Am 15.
März besichtigen die
lehrer nrw
-Seniorin-
nen und -Senioren das Fächermuseum und die
St.
Jodokuskirche in Bielefeld.
T
reffpunkt ist um 10:30
Uhr am
Rathaus
. Die Führung für zehn P
ersonen im
Fächermuseum k
ostet 40 Euro
, die Führung in der
Kirche ist k
ostenfrei,
eine Spende aber willkommen.
Anmeldung
:
Bis 28.
F
ebruar 2022 bei Monika Hol-
der
,
T
elefon: 0 27 39 / 18 99 oder holder@lehrernrw
.de
IT
-Schulung für
Seniorinnen und Senioren
V
om 20.
April bis 22.
April 2022 soll in der dbb-Akademie Königswinter die traditio-
nelle IT
-Schulung für Seniorinnen und Senioren durchgeführt werden.
Die aus vielen
vorherigen Schulungen bekannte Expertin Pia di Lauro bringt die
T
eilnehmerinnen
und
T
eilnehmer zu diesen
Themen auf den neuesten Stand:
Weiterentwicklung und
Neuigk
eiten bei Microsoft Office 2019,
digitale Plattformen und GIMP Bildbearbei-
tung,
Zoom,
Skype,
PowerP
oint,
GIMP
Arbeitsoberfläche,
Bildbearbeitung,
F
ilter
.
Näheres zum Programm und zur
Anmeldemöglichk
eit wird in Kürze bekannt ge-
geben.
Die eintägigen
V
eranstaltungen führen nach
■
■
Oberhausen (17. F
ebruar 2022) in den Gasometer mit der
Ausstellung ’Das zerbrechliche P
aradies’
■
■
Bielefeld (März 2022) ins beinahe einmalige Fächermuseum und das Citykloster
■
■
Dortmund (18.
August 2022) zu einem Präventionskurs ’Sicher im
Alltag’
■
■
Essen (September 2022) ins Folkw
ang-Museum und in die Gruga
■
■
Soest (Dezember 2022) zum
Weihnachtsmarkt
Als mehrtägige
V
eranstaltungen sind geplant:
■
■
eine dreitägige IT
-Schulung in Königswinter (April 2022)
■
■
eine fünf- bis sechstägige Reise voraussichtlich in Richtung Pfalz mit Speyer
, Mannheim etc.
(Mai 2022)
■
■
eine Herbstkurzreise in den Harz (Oktober 2022)
Wir werden Sie möglichst frühzeitig in unserem Senioren-Infobrief
,
in der
Verbandszeitschrift und
natürlich auch immer ganz aktuell auf der
V
erbandshomepage über detaillierte
Veranstaltungsda-
ten und -preise informieren.
Manfred Berretz
Am 5.
Oktober haben sich
sieben Kolleginnen und
Kollegen des Referats Se-
nioren in Düsseldorf ge-
troffen,
um mehrtägige
Reisen und eintägige Ex-
kursionen für die Seniorin-
nen und Senioren im
lehrer
nrw
zu planen.
V
orgesehen
sind,
wenn sich alles reali-
sieren lässt,
fünf eintägige
und drei mehrtägige
Ver-
anstaltungen.
Im Oberhause-
ner Gasome-
ter läuft die
Ausstellung
’Das zerbrech-
liche P
ara-
dies’.
Ein
Highlight ist
die gewaltige
Erdskulptur
.
Foto:
Dirk Böttger
lehrer nrw ·
6/2021
28
»W
egen
der dr
ei
Minuten…!«
Die pädagogische und persönliche Freiheit von Lehrkräften
hat Grenzen.
Lehrerinnen und Lehrer müssen eine Reihe von
Pflichten beachten,
die teils selbstverständlich,
teils aber
auch kleinkariert anmuten.
»
»
W
W
egen der drei Minuten kann
doch so ein
Aufriss nicht sein,
oder?« – Diesen oder einen ähnlichen Satz
hat die eine oder andere Lehrkraft viel-
leicht schon einmal auf den Lippen gehabt,
nachdem sie ein eher unangenehmes Ge-
spräch mit der Schulleitung hatte
,
weil sie
drei Minuten zu spät in den Unterricht ge-
k
ommen ist.
Dabei stellt diese Situation
nur eine von unzähligen nicht nur theore-
tisch denkbaren Sachlagen dar
, in denen
eine Diskrepanz in der Beurteilung hin-
sichtlich eines
T
uns oder eines Unterlassens
einer Lehrkraft vorliegt.
Häufig empfindet
eine Lehrerin oder ein Lehrer ihr bezie-
hungsweise sein
V
erhalten als k
orrekt oder
allenfalls vernachlässigbar nachlässig,
während insbesondere die Schulleitung
oder der Dienstherr ihr beziehungsweise
ihm eine Dienstpflichtverletzung vorhalten
und gegebenenfalls sogar saftige K
onse-
quenzen im Raum stehen.
Rechte und Pflichten
Dahinter verbirgt sich allzu oft ein grund-
sätzlicher K
onflikt.
Bei diesem stehen auf
der einen Seite nicht nur Selbstbestim-
mungsrechte
,
sondern vor allem die päda-
gogische F
reiheit der Lehrerinnen und Leh-
rer bei ihrer
Aufgabe der Erziehung und
Unterrichtung von Schülerinnen und Schü-
lern.
Auf der anderen Seite ist eine Schule
ein öffentlicher Dienstleistungsbetrieb
,
in
dem
V
erantwortlichk
eiten und organisatori-
sche Strukturen geregelt sein müssen,
im
Rahmen derer das pädagogische
Wirk
en
stattfindet
1
.
Damit Missverständnisse und Probleme
im Schulbetrieb gering bleiben,
sollten
Lehrkräfte ihre Rechte
,
aber auch ihre all-
gemeinen Pflichten möglichst genau k
en-
nen.
Für beamtete Lehrerinnen und Lehrer
ergeben sich diese aus dem Beamtensta-
tusgesetz (BeamtStG),
dem Beamtengesetz
für das Land Nordrhein-Westfalen (LBG
NRW) und den schulgesetzlichen
V
orschrif-
ten,
so §
3
Absatz 1
Allgemeine Dienstord-
nung (ADO).
Für Lehrkräfte im
T
arifbeschäf-
tigungsverhältnis gelten diese allgemeinen
Pflichten entsprechend (§
3
T
arifvertrag der
Länder (TV
-L)),
so §
3
Absatz 4
ADO
.
Eine
beispielhafte Pflichtenaufzählung enthält
§ 3 Absatz
2 ADO
.
Pünktlichkeit ist eine
Dienstpflicht
Zu den allgemeinen Pflichten gehört bei-
spielsweise die Pflicht zum vollen persönli-
chen Einsatz in ihrem Beruf (§
34
Absatz 1
Satz 1 BeamtStG;
für
T
arifangestellte §
3
Absatz 4
ADO
, §
3
Absatz 1 Satz 1
TV
-L).
Diese umfasst die Pflicht zum vollen Ein-
satz der
Arbeitskraft,
zur gewissenhaften
Aufgabenerledigung und zur Pünktlichk
eit.
Bei der oben dargestellten Diskussion um
RECHT
§
A
USLEGER
von CHRIST
OPHER LANGE
Foto:
AdobeStock/Kitty
Spät dran?
Auch eine
vermeintlich vernachlässi-
genswerte Fehlzeit von we-
nigen Minuten ist eine
Dienstpflichtverletzung
. Allzu
häufig sollte man sich eine
solch lässige Interpretation
des Pünktlichkeitsbegriffs
nicht erlauben.
29
6/2021 ·
lehrer nrw
drei Minuten geht es daher nicht nur um
Gebote der Höflichk
eit,
sondern um hand-
feste Dienstpflichten.
W
as generell zunächst selbstverständlich
oder geradezu etwas pathetisch klingen
mag,
kann im Einzelfall zudem auch als Ein-
griff in die eigene Lebensführung empfun-
den werden.
So wird aus der Pflicht zum
vollen persönlichen Einsatz nach allgemei-
ner
Auffassung auch die Pflicht zur Gesund-
erhaltung abgeleitet.
Es muss alles vermie-
den werden,
was der eigenen Leistungsfä-
higk
eit schaden kann.
Dazu gehört unter an-
derem der übermäßige Genuss von
Alk
ohol.
Alk
oholismus ist zwar als Krankheit aner
-
kannt.
Der Dienstherr kann aber von Betrof-
fenen verlangen,
eine ambulante oder sogar
stationäre Entwöhnungsbehandlung durch-
zuführen und an Maßnahmen der Nachsor
-
ge teilzunehmen
2
.
F
ortbildungen auch über
die Unterrichtszeit hinaus
Eine weitere
,
leicht unterschätzbare Pflicht
ist die zur eigenen F
ortbildung,
das heißt die
V
erpflichtung,
an Maßnahmen der dienstli-
chen Qualifizierung zur Erhaltung oder F
ort-
entwicklung ihrer K
enntnisse und Fähigk
ei-
ten teilzunehmen (§
42 LBG NRW
,
§
57
Ab-
satz 3 Schulgesetz NRW (SchulG),
§
11
Ab-
satz 1
ADO).
Diese sind auch über die Unter
-
richtszeit hinaus wahrzunehmen.
Da die
Schulleiterin oder der Schulleiter die F
ortbil-
dung der Lehrkräfte nach §
21
Absatz 1
ADO fördern soll und F
ortbildungen nach
§
14
Absatz 2
ADO zu den sogar in den F
eri-
en wahrzunehmenden
Aufgaben gehören,
darf sich letztlich grundsätzlich niemand
wundern,
wenn eine Schulleiterin oder ein
Schulleiter eine Lehrkraft zu einer bestimm-
ten F
ortbildungsveranstaltung entsendet,
wenn diese eigentlich daran denkt,
eine
ausgiebige schulfreie Zeit zu genießen
3
.
Weiterhin unterliegen Lehrkräfte nach
§
33 BeamtStG der Pflicht zur Neutralität.
Sie nehmen ihre
Aufgaben unparteilich
wahr und dürfen in der Schule zum Beispiel
k
eine politischen Bekundungen abgeben,
die die Neutralität des Landes gegenüber
der Schülerschaft und Eltern oder den politi-
schen Schulfrieden gefährden,
wie auch
§
2
Absatz 8 Satz 2 und 3 SchulG ausfor-
men.
Da P
olitik nicht nur im gleichlautenden
F
ach,
sondern in verschiedensten Zusam-
menhängen und nicht zuletzt anlässlich re-
gelmäßig wiederk
ehrender
W
ahlen von
K
ommunal- bis EU-Ebene
T
hema in der
Schule ist,
sollte sich jede Lehrkraft überle-
gen,
wie sie ihre politische Meinung äußert.
Es gilt zwar k
ein ’Maulk
orb’,
aber eine be-
sondere Pflicht zu ausgewogener Darstel-
lung und Zurückhaltung.
Diese schließt ein-
seitige politische
W
erbung aus
4
.
Die Lehrkraft als
V
orbild
Nach §
34
Absatz 1 Satz 3 BeamtStG be-
steht außerdem eine
Allgemeine
Wohlver-
haltenspflicht,
der bei Lehrerinnen und Leh-
rern eine ganz besondere Bedeutung zu-
k
ommt.
Denn diese müssen, um ihre
Aufga-
be der Erziehung und Unterrichtung erfüllen
zu können,
bei Eltern und Schülerschaft und
in der Öffentlichk
eit das notwendige
Anse-
hen,
die
Autorität sowie das
Vertrauen in die
k
orrekte
Amtsführung besitzen.
Sie müssen
in ihrer gesamten Lebensführung innerhalb
und außerhalb des Dienstes durch regel-
rechtes
V
erhalten
Vorbild sein.
Es wird daher
erwartet,
dass sie sich aufgrund ihres Erzie-
hungsauftrages gegenüber allen Schülerin-
nen und Schülern in jeglicher Hinsicht regel-
gerecht verhalten
5
.
Wenn es denn umgek
ehrt genauso wä-
re…
1 Vgl.
Einführung in die neue ADO
, Kap
. E,
RN
. 5 f
.
in
ADO Kommentar
, begr
. v
. Jülich,
Stand
April 2021
2 Siehe dazu die Seiten der Bezirksregierung Düsseldorf
(https://www
.brd.nrw
.de/themen/schule-bildung/
qualitaetsanalyse/organisationsstruktur/die-
wichtigsten-dienstpflichten-im)
,
abgerufen am
29.
Oktober 2021
3 Vgl.
ADO K
ommentar
, begr
. v
. Jülich,
Stand September 2021,
zu § 11 RN
.
4a
4 Vgl.
Schulrechtshandbuch NRW,
hrsg. v
. Jülich,
van den
Hövel,
Fehrmann,
Stand September 2021, zu §
2 RN.
21
5 Siehe dazu die Seiten der Bezirksregierung Düsseldorf
(https://www
.brd.nrw
.de/themen/schule-bildung/
qualitaetsanalyse/organisationsstruktur/
die-wichtigsten-dienstpflichten-im)
,
abgerufen
am 29.
Oktober 2021
RECHT
§
A
USLEGER
Christopher Lange leitet die Rechtsabteilung
des
lehrer nrw
E-Mail: Rechtsabteilung@lehr
ernrw.de
lehrer nrw ·
6/2021
30
ANGESPITZT
V
V
on 2020 bis 2025 will die nord-
rhein-westfälische Landesregierung
rund zwei Milliarden Euro in die digitale
Ausstattung der Schulen investieren.
Holla,
die
W
aldfee! ’Digitalstrategie
Schule NRW’ haben die Mark
etingstra-
tegen im Schulministerium das XXL-
Nachhilfepak
et getauft.
V
on einer
‘digi-
talen
Aufholjagd’ sprach Schulministe-
rin
Yvonne Gebauer bei der Präsentati-
on.
Klar
, wer den Start verpennt hat,
muss aufholen.
Denn Landesregierun-
gen unterschiedlicher Couleur haben es
sich in den Startblöck
en bequem ge-
macht,
während die
Welt drumherum
auf der Datenautobahn auf die Über-
holspur wechselte
.
Und so hat die Coro-
na-P
andemie doch ziemlich schonungs-
los offenbart,
dass die Schulen (nicht
nur) in Nordrhein-Westfalen – nun ja –
nicht auf dem allerneuesten Stand wa-
ren.
Mancherorts galt ein Overheadpro-
jektor als das modernste technische Ge-
rät,
und das erfolgreiche
V
ersenden ei-
ner E-Mail als der Gipfel des F
ortschritts
(aber bitte nicht mit zu großem
Anhang
– Sie wissen ja,
ab 800 kb bricht die Da-
tenleitung zusammen).
Nun also die ’Digitalstrategie Schule
NRW’.
Zwei Milliarden bis 2025.
Ein
waschechter Fünf-J
ahres-Plan. Dieses
Instrument hat sich in der DDR absolut
bewährt.
Auch Nordk
orea feiert damit
große Erfolge
.
Als
V
ollzugskraft soll ab
dem nächsten Schuljahr ein Digitalisie-
rungsbeauftragter oder eine Digitalisie-
rungsbeauftragte an jeder Schule fun-
gieren.
Das klingt erstmal vielverspre-
chend.
Man darf davon ausgehen,
dass
die Bewerber*innen Schlange stehen
werden.
Denn der Ehrentitel ’Digitalisie-
rungsbeauftragte/r’ ist mutmaßlich mit
viel Stress
,
wenig Ehre,
keinem Hinzu-
verdienst und nicht messbarer Entlas-
tung verbunden.
In einem k
omplexen
Auswahlverfahren wird also jemand be-
stimmt,
der halbwegs digitalaffin und
nicht bei ’
drei’ auf den Bäumen ist.
Bei so viel F
ortschrittseuphorie traut
man sich fast gar nicht,
den kleingeisti-
gen Einwand vorzubringen,
dass es
nicht reicht,
die Schulen einfach mit
Geld zuzuschütten.
Sinnvoll wären zum
Beispiel mehr Funktionsstellen,
um den
Digitalisierungsprozess wirkungsvoll zu
gestalten.
Das steht einstweilen nicht
im Fünfjahresplan,
kann aber gern als
Antrag für die nächste Sitzung des Digi-
talisierungs-Zentralk
omitees 2025 ein-
gereicht werden.
Jochen Smets
Der digitale Fünfjahr
esplan
Lösung Aufgabe 1: A2+A3 = D4+D5 | A3+A4 = C1+C2 | C3+C4 = E1+E2 | C4+C5 = E2+E3
Lösung Aufgabe 2: (1) PROPOLIS | (2) BIEN | (3) SCHWARM | (4) KOENIGIN | (5) WACHS | (6) HONIG | (7) DROHNE | (8) BEUTE
Zahlenpaare
F
inden Sie möglichst viele
K
ombinationen,
bei denen je-
weils zwei Zahlenpaare die
gleiche Summe haben.
Die
Zahlenpaare müssen horizon-
tal nebeneinander liegen.
Beispiel:
B3+B4 = D1+D2
Summ, Summ, Summ
Wie gut k
ennen Sie sich
mit Bienen aus?
Gesucht werden:
Horizontal
(1) Das
Antibiotikum
im Bienenstock
(4) Eier legt nur die …
(5) Der Baustoff
der Bienenwohnung
(7) Männliche Bienen heißen …
V
ertikal
(2) Alle Individuen eines
V
olk
es nennt an auch …
(3) Im Mai teilt sich das
V
olk und bildet einen …
(6)
Wird aus Nektar gewonnen
(8) Die Bienenwohnung
nennt der Imk
er …
HIRNJOGGING
31
6/2021 ·
lehrer nrw
▼
▼
AUFGABE 1:
AUFGABE 2:
Über F
eedback zu mei-
nen Gehirnjogging
Übungen würde ich
mich sehr freuen:
mail@heik
e-loosen.de
Heike Loosen
Mitglied
werden!
Unsere Lehrkräfte stärken!
Ihr direkter
W
eg
zum Beitrittsformular:
Ihre V
or
teile
K
ostenlose Rechtsberatung in allen beruflichen
Fragen – persönlich,
individuell, schnell,
nah
Umfangreiches Seminar
- und Fortbildungs-
programm zu aktuellen
Themen
Günstige Mitgliedsbeiträge –
und das erste halbe Jahr ist beitr
agsfrei
Ständig aktuelle Infor
-
mationen,
z.B
.
über
unsere Homepage
,
Mitgliederzeitschrift,
Newsletter
,
Service-
Broschüren
Beratung in besonderen Belastungs-
situationen – schnell und unkompliziert
K
ostenloses XXL-V
ersicherungspak
et,
inklusive Diensthaftpflicht-V
ersicherung,
Schlüsselversicherung
, Rechtsschutz,
Freizeit-Unfallversicherung