Am 12.12.2019 besuchten 30 Senioren des lehrer nrw – es waren auch einige neue Gesichter darunter – diese Ausstellung mit Bildern vom berühmten englischen Maler der Romantik: William Turner.

Weil wir trotz langer Anmeldung keine zweite Führung zu diesem Termin bekommen konnten, mussten zehn der Teilnehmer mit Audioguides vorlieb nehmen, was aber nicht den Gang durch die Ausstellung mit Betrachtung der Kunstwerke schmälerte.
Turner hatte mehrere Besuche in der Schweiz, Frankreich und Italien gemacht und hatte dabei viele Skizzen entworfen. In seinem Atelier hat er dann nach seinen Skizzenbüchern diese Zeichnungen in Farben dargestellt, in vielen Aquarellen und Ölgemälden, vereinzelt auch in Lithographien.
Turner hatte auch schon in seinem Heimatland viele Bilder geschaffen, die Szenen aus den englischen Berglandschaften und ebenso von den so unterschiedlichen Küsten und auch den Wellenbewegungen auf dem Meer durch starke Winde und Stürme zeigten. Beim Meer reizte ihn vor allem die Darstellung von in Gefahr geratenen oder gestrandeten Schiffen, dazu inbegriffen schöne helle oder auch düstere Himmelsdarstellungen.
Auf seinen Reisen in den Alpenländern waren für ihn die Besuche an verschiedenen Orten und verschiedenen Alpenmassiven von besonderem Reiz, weil er dort von Naturereignissen wie Felsstürzen, Schnee- und Gerölllawinen, riesigen Wasserfällen und Wassersturzbächen hörte, zum Teil auch selbst mitbekam, und diese zu Hause auf seinen Bildern malte. Dabei übertrieb er meistens sehr stark in der Darstellung und hat sich in der Regel auf die Erzählungen der Bewohner der Landschaften verlassen und diese Erzählungen wohl noch auf seine Art drastisch „ausgeschmückt“.
„Horror and Delight“ zu deutsch: „Schrecken und Freude“ ist der Titel dieser Ausstellung. Bei diesem Titel ist aber mit Schrecken das Erlebnis der schönen, aber auch monströsen Erscheinungen der Berge gemeint mit den dazu möglichen Gefahren, die der Beschauer selber anhand der Bilder miterfahren soll. Zugleich wird ihm aber auch die Freude an der Vielfältigkeit und Schönheit der Natur im Bild vermittelt.
Der zweite Teil der Ausstellung vermittelt Turners Eindrücke auf seinen Wegen in Italien, vor allem von den Landschaften mit Seen und Bergen, den markanten Gebäuden in und von der Stadt Rom als auch Stadtansichten von Venedig. In einzelne der römischen Bilder hat er Allegorien der Mythologie mit hineingebracht.
Turners Aquarelle sind meist sehr zart angelegt, und die Bilder verschwimmen oft mit Himmel und Wolken im Nebel, mit der Erde und Waldlandschaften. Seine Ölgemälde zeigen in jüngeren Jahren noch exakte naturgetreue Darstellungen, sein Stil verändert sich aber sehr stark im Sinne seiner Aquarelle in häufig zarten Farben, die ineinander verschwimmen.

Nach der Führung nahmen wir gemeinsam im „Lux“, dem Lokal im Parterre des LWL-Museums, ein Mittagessen ein. Die Thematik und die Darstellungen in der Ausstellung gaben dabei genug Anlass zu anregenden Gesprächen.
Anschließend ging es für einige Teilnehmer noch zum Foucaultschen Pendel in der ehemaligen Dominikanerkirche, das seit dem Frühjahr 2019 erst von dem Düsseldorfer Künstler Gerhard Richter erstellt wurde.
Dann ging es nach einer Kaffee- und Eispause in den „City-Advent“ in der sogenannten Überwasserkirche (der nicht offizielle Name für diese Kirche, die eigentlich Liebfrauenkirche heißt). Sie liegt oberhalb des durch mitten durch Münster fließenden „Flusses“ Aa.
„City Advent“ ist in diesem Jahr eine farbige Licht- und Spiegelinstallation, um den Besuchern der münsterischen Weihnachtsmärkte einen Ruhepol unter dem Namen „Himmel im  Spiegel“ zu sein. Somit war der Tag von schönen gemeinsamen Erlebnissen ausgefüllt und man konnte sich auf seine Heimreise begeben.
Konrad Dahlmann


Unsere lehrer nrw-Besuchergruppe im Landesmuseum am Domplatz

Schiffe in stürmischer See

Am St. Gotthard Pass

Venedig

Beim Mittagessen

Auf dem Weihnachtsmarkt in Münster