Besuch der Ausstellung „Macke ganz nah“
Die Senioren des lehrer nrw trafen sich zunächst in dem netten Lokal “Altes Backhaus“, dem ältesten Steinhaus am Orte, einer früheren Zollstation, in Arnsberg, wo man sich bei gutem Essen über vergangene Zeiten und Erlebnisse bei privaten Unternehmungen und Plänen für die Zukunft unterhalten konnte.
Gut gestärkt ging es dann in das neue Sauerland-Museum, das als ein Museum für Geschichte, Archäologie und Kunst erst im letzten September eröffnet worden ist. Das Gebäude ist interessant an einen Berghang angelegt, so dass man von dem alten Markt durch das Gebäude bis fünf Stockwerke hinuntergehen kann. In jeder Etage gibt es Exponate aus verschiedenen Zeitabschnitten.
Die Sonderausstellung über August Macke war in der vierten und fünften unteren Etage aufgebaut. Unsere Führerin durch die Ausstellung erläuterte uns die Verbindung von August Macke zum Sauerland, denn er ist in Meschede geboren und hat dort eine Zeit lang als Kind gelebt.
Er hatte schon als Kind angefangen zu zeichnen und zu malen, und es stellte sich heraus, dass er darin sehr begabt war. Er malte zunächst noch sehr realistisch im Stil der vorangegangenen Jahrzehnte, aber er hatte schnell seine eigene Vorstellung von künstlerischem Schaffen.
Er hat leider nach seinem nur 27 Jahre umfassenden Leben aus einem Zeitraum von etwa zehn Jahren eine Vielzahl von Bildern hinterlassen. Er reiste sehr gerne und hat bestimmte Orte wie Köln, Bonn oder Kandern im Schwarzwald, wo eine seiner Schwestern lebte, den Tegernsee und Italien wie auch die Schweiz mit dem Thuner See und sogar Tunesien (zusammen mit dem befreundeten Maler Klee) besucht.
Viele Zeichnungen, Kreidezeichnungen als auch Federzeichnungen mit Tusche oder auch Kohlezeichnungen hat er geschaffen, um sein Experimentieren sowohl mit Farben als auch mit Formen in moderneren Darstellungen gegenüber dem Althergebrachten darzustellen.
Macke heiratete seine Schulfreundin Elisabeth, die auch in jungen Jahren sein liebstes Modell war, das er zeichnete und malte, zunächst noch natürlich, dann aber in dem ihm eigenen Stil. Sein Sohn Walter wurde ebenfalls häufiges Modell, das er als Kleinkind bei seinem Spiel und immer mit Spielsachen in seinen immer abstrakter werdenden Bildern darstellte.
Ganz bekannt sind seine Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder, sowohl von Landschaften als auch von Alltagsszenen, die er auf seinen Reisen oder im Anschluss daran erstellte. Viele seiner Ölmalereien finden sich in den bekannten farbkräftigen Darstellungen.
Obwohl er nicht religiös war, schuf er sogar eine Reihe von Bildern zugehörig zur Bibel.
Er war auch bekannt durch die Zeitschrift „Der blaue Reiter“, in der er mit anderen Künstlern wie Klee, Marc, Kandinsky und Gabriele Münter.Artikel schrieb und Zeichnungen oder kleine Malereien veröffentlichte und auch zwei Ausstellungen gemeinsam mit den o.g. unter dem „Blauer Reiter“ bestücken konnte.
Sehr unbekannt ist seine Liebe zu Stickereien, die seine Frau Elisabeth nach seinen Zeichnungen mit farbigen Fäden erstellte. Auch war er eine Zeit lang als Bühnenbildner am Theater Düsseldorf tätig.
Er wurde leider sehr früh als Soldat im ersten Weltkrieg eingezogen und fiel dabei im Alter von nur 27 Jahren. Trotzdem hat er eine neue Kunstepoche mitgestaltet und geprägt, die völlig neue Ansätze gegenüber der Kunstauffassung der vergangenen Jahrhunderte aufweist und zukunftsweisend für die Entwicklung der Kunst werden sollte.
Diese Sonderausstellung schafft einen großartigen Einblick in Mackes Lebenswerk, vor allem, weil viele der Exponate zum ersten Mal aus privatem Besitz hier in Arnsberg der Öffentlichkeit zugänglich sind.
An dieser Stelle danke ich ganz herzlich Klaus Köller, dass er uns diesen Besuch möglich gemacht hat!
Konrad Dahlmann
Referat Pensionäre im lehrer nrw
Unsere Besuchergruppe am 12.11.2019 im Arnsberger Sauerland-Museum
Nach der Stärkung vor dem Museumsbesuch
Zeitgenössischer Blick auf das frühere Meschede