„Die Ministerin ist nicht die Mutter der Nation“
lehrer nrw AfD-Versuch, die Jugend mundtot zu machen, wird scheitern.
Der Versuch der AfD, Schulministerin Yvonne Gebauer im Zusammenhang mit den Protesten von „Ende Gelände“ und „Fridays for Future“ einen Autoritätsverlust zu unterstellen, ist ebenso absurd wie lächerlich. „Die Schulministerin ist nicht die Mutter der Nation. Sie hat den Kindern nicht vorzuschreiben, was sie zu denken und wie sie sich zu verhalten haben. Sie ist vielmehr der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe verpflichtet, Kindern die Bildung einer eigenen Haltung und einer freien Meinung zu ermöglichen und ihnen eigene Entscheidungen zuzubilligen“, erklärt die lehrer nrw-Vorsitzende Brigitte Balbach zur heutigen Aktuellen Stunde im Landtag. „Zu diesem Prozess gehört auch zu erkennen, welche Form des Protests legitim ist und wo sich Schüler womöglich von einer Gruppierung wie ‘Ende Gelände‘ vereinnahmen lassen. Im Großen und Ganzen scheint die überwiegende Mehrheit der Fridays for Future Demonstranten bisher mit dieser Herausforderung verantwortungsvoll umzugehen.“
Aus Sicht von lehrer nrw ist es wichtig, dass Eltern, Lehrkräfte und auch die Politik diesen Prozess zulassen und sich daran beteiligen. Die AfD will das nicht. Ihr Kalkül ist offensichtlich: Sie will Fridays for Future die Legitimierung entziehen, indem sie die Bewegung mit „Ende Gelände“ in einen Topf wirft und damit pauschal unter Extremismusverdacht stellt. „Man muss nicht einer Meinung mit Fridays for Future sein. Aber der Versuch, die Jugend auf diese Weise mundtot zu machen, wird scheitern“, betont Balbach.
Keine Frage: Fridays for Future ist unbequem und fordert zu Diskussionen heraus. Diese Diskussionen gehören ins Klassenzimmer, aber auch und besonders an den heimischen Küchentisch. Nicht nur die Schulen, sondern vor allem die Eltern sind hier in der Verantwortung. Dazu gehört, sich mit den eigenen Kindern und ihren Ansichten auseinanderzusetzen, statt Erziehung an die Schulen zu delegieren und sich dann über vermeintlich unfähige Lehrer oder Politiker zu echauffieren.
27.06.2019
Jochen Smets, Pressesprecher
Originalpressemitteilung (PDF-Datei)