Ohne geschultes Personal droht Testchaos an den Schulen.
Die einwöchige Rückkehr zum Distanzunterricht an den Schulen in NRW für alle Jahrgänge außerhalb der Abschlussklassen ist schmerzlich, aber angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens nachvollziehbar. „Im Wechselmodell wäre der Gesundheitsschutz derzeit nicht nur wegen der Pandemie-Lage, sondern auch wegen der nach wie vor fehlenden Impfangebote für Lehrkräfte im Sekundarbereich sowie wegen der unzureichenden Vorbereitungen zur Umsetzung der Testpflicht nicht gewährleistet“, erklärt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw.
Umso wichtiger ist es, dass die Landesregierung in der kommenden Woche ihre Hausaufgaben macht. Denn unter den vom NRW-Schulministerium bekannt gegebenen Rahmenbedingungen droht die Teststrategie in den Schulen zu scheitern. Das vom Land bestellte Testkit ist wenig anwenderfreundlich und definitiv nicht kindgerecht, warnt lehrer nrw. Das Testprozedere ist nochmals aufwändiger und fehleranfälliger als bei den vor den Osterferien verwendeten Tests. So würde die im Kern zu begrüßende Testpflicht ins Leere laufen.
„Die nun bestellten Tests sind für ein Setting mit 15 Schülern in einem Raum und einer Lehrkraft als Aufsichtsperson schlicht ungeeignet. Aussagekräftige Tests und ein sicherer Schulbetrieb sind unter diesen Umständen nicht gewährleistet. Deshalb fordern wir nochmals und umso dringlicher, dass die Landesregierung geschultes Testpersonal bereitstellt. Dazu müssen auch die Kommunen mit ins Boot geholt werden, um entsprechende externe Testteams zu bilden. Es ist unverständlich, dass die Landesregierung es bisher versäumt hat, diese Option auch nur in Betracht zu ziehen“, kritisiert Christoffer. Sein Appell: „Wer professionelle Tests will, muss professionelle Rahmenbedingungen schaffen.“
08.04.2021
Jochen Smets, Pressesprecher