Schwarz-Grün muss liefern
lehrer nrw wird die neue Landesregierung an ihren Taten messen.
Der Koalitionsvertrag der künftigen schwarz-grünen Landesregierung greift im Kapitel „Schule und Bildung“ mehrere zentrale Forderungen von lehrer nrw auf. An erster Stelle zu nennen ist hier sicherlich das klare Bekenntnis zu einer Eingangsbesoldung nach A13 für alle Lehrämter, verbunden mit einer entsprechenden Anpassung nach A13 auch für Bestandslehrkräfte. Umgesetzt werden soll dies mittels eines Stufenplans innerhalb dieser Legislaturperiode. „Unser Kampf für eine faire Besoldung nach A13/E13 für alle war erfolgreich. Dies ist ein wichtiger und überfälliger Schritt zu einer Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs und damit zur Bekämpfung des Lehrermangels. Die noch im Sondierungspapier enthaltene hanebüchene Idee, dass Bestandslehrkräfte erst durch eine Nachqualifizierung in den Genuss von A13 kommen sollten, ist im Koalitionsvertrag erfreulicherweise nicht mehr zu finden. Hier hat der massive Protest auch unseres Verbandes offenbar Wirkung gezeigt“, sagt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist, dass die Landesregierung § 132c des Schulgesetzes reformieren will, nach dem Realschulen Hauptschulbildungsgänge anbieten können, um Schullaufbahnen zu sichern. Dies soll künftig schon ab Klasse 5 und nicht erst ab Klasse 7 möglich sein. „Es ist löblich, dass CDU und Grüne hier ansetzen wollen, aber dann darf es keine Halbherzigkeiten geben. Denn bisher krankt das Konstrukt ‘Realschule mit Hauptschulbildungsgang‘ an einem schweren Geburtsfehler – nämlich der völlig unzureichenden Ausstattung mit personellen, zeitlichen und strukturellen Ressourcen“, so Christoffer.
Wohlklingend sind auch weitere Verheißungen im Koalitionsvertrag, zum Beispiel ein Aktionsplan für die Inklusion, die Entlastung der Lehrkräfte von Bürokratie und Verwaltungsaufgaben, die Beschleunigung der Digitalisierung, die Stärkung der Eigenverantwortung von Schulen, das Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung oder auch die Absicht, 10.000 zusätzliche Lehrkräfte in die Schulen zu bringen. „Papier ist bekanntlich geduldig. Wir werden die künftige schwarz-grüne Landesregierung nicht an ihren Ankündigungen, sondern an ihren Taten messen“, betont Christoffer. „Wir stehen für einen kritisch-konstruktiven Dialog zur Verfügung.“
23.06.2022
Jochen Smets, Pressesprecher
Originalpressemitteilung (PDF-Datei)