Zukunft der Bildung sichern!
Lehrkräftemangel bleibt zentrale Herausforderung für die neue Ministerin.
Die Zukunft der Bildung in Nordrhein-Westfalen hängt maßgeblich davon ab, ob die Landesregierung den dramatischen Lehrkräftemangel in den Griff bekommt. „Das im Koalitionsvertrag niedergelegte Versprechen, 10.000 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer ins System Schule zu bringen, ist ehrenwert, doch dazu braucht es mehr als Ankündigungen“, erklärt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw, nach der heutigen Pressekonferenz der neuen Schulministerin Dorothee Feller.
„Entscheidend ist, dass Schwarz-Grün nun zügig daran geht, den Stufenplan zur Eingangsbesoldung nach A13 für alle Lehrämter sowie zu einer entsprechenden Anpassung für Bestandslehrkräfte umzusetzen. Eine attraktive Besoldung würde jungen Menschen einen Anreiz bieten, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden. Dieser A13-Effekt kann sich natürlich erst mittelfristig in den Schulen bemerkbar machen. Kurzfristig fordert lehrer nrw daher eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsoffensive für Seiteneinsteiger. Denn diese können an den Schulen nur dann eine wirkliche Hilfe sein, wenn sie vorab pädagogisch und didaktisch geschult werden.“
Mit Blick auf die Corona-Lage ist es sehr positiv, dass sich die Schulministerin bereits jetzt mit einem „Handlungskonzept Corona“ an die Schulen gewandt hat. Die frühzeitige Kommunikation lässt hoffen, dass Schulen, Schulleitungen, Kollegien und Schülerschaft nicht wieder mit extrem kurzfristigen Handlungsanweisungen überfahren werden. „Es gilt, den Spagat zwischen den schulischen Notwendigkeiten und den Erfordernissen der Pandemie möglichst schmerzfrei hinzubekommen“, sagt Christoffer. „Es ist davon auszugehen, dass im Zuge der erwarteten Corona-Herbstwelle der Krankenstand unter den Lehrkräften wieder deutlich ansteigen wird. Dann wird flächendeckender Präsenzunterricht eventuell nicht mehr durchgängig möglich sein. Für diesen Fall brauchen die Schulen, die inzwischen einen großen Erfahrungsschatz im Corona-Management aufgebaut haben, größtmögliche Flexibilität und Eigenverantwortung.“ Es muss zum Beispiel möglich sein, bei Bedarf einzelne Jahrgangsstufen oder Klassen in den Distanzunterricht zu schicken, um Präsenzunterricht für die übrigen zu gewährleisten. Ultima Ratio zur Sicherung des Präsenzunterrichts wäre eine befristete Kürzung der Stundentafel.
28.07.2022
Jochen Smets, Pressesprecher
Original-Pressemitteilung (PDF-Datei)