Senioren-Herbstreise 2022 nach Hannover

An unserer diesjährigen Herbstfahrt nahmen 13 erlebnishungrige Senioren teil, gut geleitet von Konrad Dahlmann und Lilo Becker. Diesmal stellvertretend für Monika Holder, die erkrankt war.

Die Anreise erfolgte individuell nach Hannover. Treffpunkt war das ausgezeichnete „Hotel Plaza“ am Hauptbahnhof. Von hier aus ging es direkt los zur Touristen Information, wo bereits ein sehr kundiger Stadtführer die Obhut übernahm. Der junge und humorvolle Student (Nikolas Podesky) brillierte mit Wissen und Anekdötchen in der zweistündigen Stadtführung. So lernten wir viel über die Geschichte Hannovers und die Bedeutung als politisches Zentrum von Niedersachsen.
Den kulinarischen Höhepunkt des Rundgangs bildete das „Brauhaus Ernst August“ (1714), benannt nach dem Kurfürsten von Hannover. Dort verwöhnten wir uns mit der Lüttje Lage (deftige Leckerbissen, auf Holzbrettern serviert mit dunklem Bier und Korn). Die Stimmung blieb weiterhin gut und die Energiereserven waren bald wieder hergestellt.
Der thematische Schwerpunkt des zweiten Tages war das neue Rathaus inklusiv der Kuppelbesichtigung mit dem berühmten Bogenaufzug, ansprechend dargestellt durch die Stadtführerin Gertrud Eckhardt. Von 1901 bis 1913 wurde das Rathaus zu einem schlossähnlichen Prachtbau erbaut. Wegen des feuchten Untergrundes wurde es gegründet auf 6026 Buchenpfählen. In äußerst beeindruckender Weise wurde die Entwicklung der Stadt vom Mittelalter bis heute dargestellt durch sehr ansprechende Stadtmodelle der einzelnen Epochen. Uns hat erschüttert, wie groß das Ausmaß der Zerstörung im zweiten Weltkrieg war.
Bei der folgenden Hip-Hop Tour mit einem Doppeldeckerbus bot sich eine gute Gelegenheit, die Peripherie der Stadt zu erkunden. Uns hat fasziniert, wie grün und landschaftlich anspruchsvoll sich Hannover den neugierigen Blicken der Besucher präsentierte. So zum Beispiel der Maschsee und die Herrenhäuser Gärten.
Es war dann auch keine Überraschung, dass alle Teilnehmer hungrig beim „Mövenpick Kaffee Kröpcke“ einkehrten und lebhaft die Eindrücke des Tages vertieften. Es sei noch erwähnt, dass der gleichnamige Platz Kröpcke ein sehr beliebter Treffpunkt in Hannover ist und die berühmte Kröpcke-Uhr die frühere Wettersäule beherbergt (historische Sehenswürdigkeit als Wahrzeichen Hannovers).
Ebenso gilt als traditioneller Treffpunkt das Reiterstandbild des Königs Ernst August vor dem Hauptbahnhof. Dort trifft man sich unter dem Schwanz des Pferdes.

Am dritten Tag haben wir die Herrenhäuser Gärten und das angeschlossene Museum erkundigen wollen. Doch die Politik erzwang eine flexible Anpassung des Vorhabens. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer tagten im Museum „Schlossherrenhaus“, und daher war die Besichtigung nicht möglich. Andererseits war dies ein schöner Einblick in das funktionierende, politisch-föderale Geschehen unserer Demokratie, und so beschlossen wir, den großen Schlossgarten ausführlich zu erkunden und uns zu Politik und Schönheit der Gartenarchitektur auszutauschen. Die Ministerpräsidenten haben uns sogar vom Balkon aus zugewunken – meinten jedenfalls einige.

Der Große Garten selbst ist ein Meisterwerk der barocken Garten-Architektur (angelegt von Kurfürstin Sophie von 1679-1714). So zum Beispiel die Grotte von Niki de Saint Phalle. Der Innenraum ist ein einziges Funkeln und Leuchten mit seinen bunten Farben und glitzerndem Gold und Silber und soll Lebensabschnitte darstellen. Ebenso beeindruckend war die Erkundigung des Berggartens mit seiner Fülle von botanischen Schätzen, so zum Beispiel die riesige Orchideensammlung.

Auf dem Rückweg zum Hotel zerstreute sich die Gruppe und ging unterschiedlichen Interessen nach. Es wurde berichtet, dass einige Teilnehmer sich bei Kaffee und Kuchen stärkten. Unsere uns wohl bekannten modisch interessierten Kolleginnen fanden in der Innenstadt, insbesondere im berühmten „Mantelhaus Kaiser“, reichlich Gelegenheit, endlich ihre Shopping-Gelüste auszuleben.

Mit einem Augenzwinkern darf weiter berichtet werden, dass einige Reiseteilnehmer bei wiederholten Gängen zum Bahlsenstand in der Markthalle gesichtet wurden. Über den Erfolg dieser Gänge bewahrte der Chronist Stillschweigen.

Der gemütliche Ausklang im Hotel mit einem sehr guten Abendessen bildete einen wunderbaren Abschluss dieses Tages.

Am letzten Tag wurde der Landtag besichtigt. Er ist im Leineschloss untergebracht (1637) und ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.

Die Führung durch einen Bundesbruder von Konrad machte den Rundgang zu einem einmaligen Erlebnis. Sein Freund ist der Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper aus Osnabrück.

Burkhard gab uns sehr informative und unterhaltsame Einblicke in das Leben eines Abgeordneten im großen Politikbetrieb.

Unter dem Strich erlebten wir wundervolle Tage in einer Stadt, die uns sehr vertraut gemacht wurde und viele schöne Überraschungen für uns bereithielt. Wie immer war auch der harmonische und vertrauensvolle Umgang miteinander sehr wohltuend und macht uns Lust auf die nächste Fahrt – im Frühjahr nach…

Ein großes Dankeschön für die perfekte Vorbereitung geht auch an Frau Klüber-Figge von Joamar Reisen.

Lilo Becker

24.10.2022