lehrer nrw-Senioren besuchten am 21. März 2023 die Abtei Brauweiler
Bei dem Rundgang durch die Klosteranlagen erfuhren die Besucher die Geschichte des Klosters anschaulich und erhielten dabei einen Eindruck vom Leben der Mönche im Mittelalter.
Am Dienstag, den 21. März haben sich 29 Seniorinnen und Senioren bei kühlem und regnerischem Wetter zu einer Führung durch die Abtei Brauweiler in Pulheim bei Köln zusammengefunden.
Wegen der hohen Nachfrage musste unser Fremdenführer kurzfristig eine zweite Führung anbieten, so dass die Teilnehmer beider Gruppen die Gelegenheit hatten, auch „auf eigene Faust“ die einzigartige romanische Abteikirche aus dem Jahr 1028 in Ruhe zu erkunden.
Bei dem Rundgang durch die Klosteranlagen gelang es dem Führer, den Besuchern die Geschichte des Klosters anschaulich nahe zu bringen und einen Eindruck vom Leben der Mönche im Mittelalter zu vermitteln. Im Kapitelsaal mit seinen original erhaltenen Wandgemälden konnten die Besucher die Atmosphäre eines klösterlichen Konvents spüren. Dabei vermittelten die kalten Temperaturen und die Feuchtigkeit hautnah das Gefühl über das beschwerliche Leben im Mittelalter.
Zeiten hoher Blüte des geistigen Lebens wechselten im Laufe der Klostergeschichte mit schwierigen Situationen, Seuchen. Kriegen und Missernten ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, in guten wirtschaftlichen Zeiten, wurde das Kloster durch einen barocken Anbau modernisiert. Nur wenige Jahre nach Fertigstellung zogen 1794 französische Revolutionstruppen ins Rheinland, in dessen Folge Napoleon 1802 alle Klöster und Stifte auflöste.
Die Gebäudeanlagen wurden in der Folgezeit unterschiedlicher Nutzung unterworfen, z. B. als Arbeits- und Erziehungsanstalt. In der Zeit des Nationalsozialismus übernahm die Geheime Staatspolizei die Zellenbauten für ihren Gestapoterror. Nach dem 2. Weltkrieg befand sich in den Anlagen eine Fachklinik für Psychiatrie, die 1978 geschlossen wurde. Nach Rückbauten und Restaurierungen hat der Landschaftsverband Rheinland für Denkmalpflege neue Arbeitsstätten geschaffen. Die Prunkräume des barocken Prälaturgebäudes werden für Vorträge, Konzerte und Hochzeiten genutzt.
Im Anschluss an die Führungen traf sich die Gruppe im nahegelegenen Gasthof Müller zum Aufwärmen und Mittagessen. Wie viele Teilnehmer verlauten ließen, war ihnen neben dem offiziellen Anlass der Klosterführung der Austausch mit den langjährig bekannten Mitgliedern der Seniorengruppe ebenso wichtig.
Horst Joosten