Die nächste Werbekampagne
lehrer nrw: Attraktive Arbeitsbedingungen sind die beste Werbung für den Lehrberuf.
Die heute von Schulministerin Dorothee Feller gestartete Kampagne zur Lehrkräftegewinnung ist authentisch und seriös. Schon allein dadurch hebt sie sich wohltuend von der missratenen Werbekampagne der Vorgängerregierung ab, die 2018 mit anbiederndem Jugendsprech vergeblich versucht hatte, junge Menschen für den Lehrberuf zu begeistern. Die aktuelle Initiative des Schulministeriums spricht einerseits Abiturienten und potenzielle Seiten- bzw. Quereinsteiger an, drückt aber andererseits auch Wertschätzung für Bestands-Lehrkräfte aus. Fünf aktive Lehrkräfte stehen als Gesichter der Kampagne für die Vielseitigkeit des Lehrberufs. Ob diese Aktion aber wirksam den Lehrkräftemangel lindern kann, bleibt fraglich.
„Das eigentliche Problem an dieser Werbekampagne ist, dass wir überhaupt eine Werbekampagne brauchen“, sagt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw. „Zweifellos ist der Lehrkräftemangel das drängendste Problem an unseren Schulen. Um ihn zu beheben, benötigen wir aber mehr als hübsche Slogans und sympathische Werbeträger. Die beste Werbung sind attraktive Arbeitsbedingungen – und da liegt nach wie vor einiges im Argen. Neben einer angemessenen Besoldung brauchen wir kleinere Klassen, eine zeitgemäße Ausstattung von Klassen- und Lehrerzimmern, weniger Bürokratismus, eine geringere Unterrichtsverpflichtung vor allem an den Schulformen der Sekundarstufe I und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das wirkt besser als jede Werbekampagne.“
22.01.2024
Jochen Smets, Pressesprecher
Original-Pressemitteilung (PDF-Datei)
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