lehrer nrw-Senioren sind am 3. Dezember 2024 den Kölner Krippenweg gegangen.
Die ebenso interessante wie unterhaltsame Führung begann am 3. Dezember im Hauptbahnhof bei der Friedenskrippe. Diese Krippe zeigt Motive zwischen den Jahren 1938 bis 1946. Die Gebäude sind gemäß der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, vorwiegend durch Brandbomben, sehr realistisch dargestellt. Genau so realistisch zeigen die Figuren die damalige Not. Zu sehen sind Kinder beim Einsammeln von Ziegelsteinen und Kohlestücken, die angeblich von Eisenbahn-Waggons heruntergefallen waren.
Aber es zeigt sich in den Darstellungen eben auch der ‘Kölsche Überlebenswille‘ mit einem Weihnachtsmarkt oder einem Versuch zur Wiederbelebung des Karnevals – trotz Kälte, Hunger und Wohnungsnot. Es lohnt sich, längere Zeit diese Friedenskrippe von allen Seiten zu betrachten.
Die weiteren Krippen befinden sich in Schaufenstern, im Inneren von Kirchen oder öffentlich zugängigen Orten, wie etwa bei der Bahnhofsmission. Die Krippen stellen auch Szenen aus dem normalen Leben dar und beinhalten Figuren, die zu der Umgebung gehören, so wie Tünnes und Schäl in einer Kölner Krippe.
Beeindruckend ist die Vielfalt der Krippen hinsichtlich des Materials, sorgfältiger Gestaltung, Größe, Wandelbarkeit und der beabsichtigen Botschaft an den Betrachter. Einige Krippen ändern sich gemäß der Weihnachtsgeschichte von der Verkündung, der Herbergssuche und der Geburt Jesu. Die Szenen werden bis zum Erscheinungsfest (Hl. Drei Könige, 6. Januar) angepasst. Eine solche Krippe steht auch im Kölner Dom.
Wir bekamen viele Informationen über die Herkunft, die Beschaffenheit und die Botschaft, die in den einzelnen Krippen dargestellt wird. Diese Krippen sind so ganz anders als die sehr bekannten ‘alpenländischen Krippen’ mit Stall und geschnitzten Holzfiguren.
Caroline Maria Weber vom Verein Krippenfreund Region Köln e.V. gilt unser Dank für die sachkundige Führung mit den vielen Hinweisen auf die Bedeutung der Figuren und die Zusammenstellung der Krippen, von denen jede eine Botschaft in sich trägt.
Beim gemeinsamen Mittagessen im Brauhaus Gaffel am Dom haben wir unsere Eindrücke ausgetauscht und die gemeinsame Einstimmung auf Weihnachten wirken lassen.
Monika Holder
Referatsleiterin Senioren
Fotos: lehrer nrw Senioren