Der Bologna-Prozess zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums hat deutsche Politiker in einen Akademisierungsrausch versetzt. Hochschulabschlüsse für alle werden gefordert. Neue Studiengänge schießen wie Pilze aus dem Boden. Bestnoten, Dissertationen, wissenschaftliche Publikationen und Bildungs-Zertifikate erfahren eine wundersame Vermehrung.

Weil die finanzielle Ausstattung der Hochschulen nicht im selben Maße wächst wie die Studentenzahlen, hat der Personalmangel dramatische Ausmaße angenommen. Drittmittel und digitales Lernen sollen Abhilfe schaffen, können aber die Auszehrung von Forschung und Lehre nicht verhindern.

Deutschland wird, so prognostiziert der Bildungswissenschaftler Hans Peter Klein, einen hohen Preis für diese Entwicklung zu zahlen haben. Auf der Grundlage von Erfahrungsberichten und Daten aus der universitären Praxis zieht er eine ernüchternde Bilanz der Bologna-Reformen. Er zeigt aber auch, wie dem Bildungsstandort Deutschland der drohende Absturz in die Zweitklassigkeit erspart werden kann.

Prof. Dr. Hans Peter Klein studierte Biologie, Chemie und Sportwissenschaft in Bonn. Lange Jahre unterrichtete er als Gymnasiallehrer. 2001 wurde er auf den Lehrstuhl für Didaktik der Biowissenschaften an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt berufen. Er ist Präsident der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften, Mitbegründer der Gesellschaft für Bildung und Wissen und Mitglied der Bildungskommission der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte.

Info

Hans Peter Klein:
Abitur und Bachelor für alle – wie ein Land seine Zukunft verspielt
Klampen Verlag
220 Seiten, Hardcover
Preis: 20 Euro
ISBN 9783866745933

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’Zukunft Schule’: Tagung in Köln

Wie werden wir im 21. Jahrhundert lernen und wie können wir diese Lern- und Arbeitswelten von morgen gestalten? Dieser Frage geht die Tagung ’Zukunft Schule’ des Zentrums für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität Köln nach.

Mehr Digitalisierung, bitte! Und alles wird besser? Werden wir oder die Schülerinnen und Schüler von morgen mit Kollege Roboter arbeiten oder durch Maschinen ersetzt werden? Der Wandel in Gesellschaft und Arbeitswelt und die Debatten über New Work, Future Skills, Leadership und Teilhabe stellen uns vor neue Herausforderungen.

Auf der Tagung ’Zukunft Schule’ vom 28. bis 30. August 2019 in Köln können Interessenten drei Tage lang zukunftsfähige pädagogische Konzepte, Technologien und Trends im Bildungsbereich ausprobieren und mit Experten diskutieren. In vielfältigen interaktiven Formaten werden innovative Angebote und praxisnahe Unterrichtsideen gezeigt.

Die Themen im Überblick:

  • über sechzig Vorträge & Workshops
  • über siebzig Expertinnen und Experten aus Wissenschaft & Praxis
  • Themen: #diggi19 #bildungschancen #genderlead #arbeitsmarkt
  • Get2gether, Austausch & Networking
  • Neue Lernwelten & innovative Projekte entdecken
  • Vielfältige interaktive Formate (zum Beispiel Inspiration Field, Future Sessions, Open Space, Design Thinking)

Info

Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt regulär 159 Euro. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Tage für 89 Euro zu erwerben, oder ein Abend-/After-Work-Ticket, für den Eintritt zur Tagung an Tag 1 und 2 ab jeweils 16 Uhr (69 Euro).
Studierende und ReferendarInnen erhalten bei Vorlage eines entsprechenden Nachweises fünfzig Prozent Preisnachlass auf alle Angebote.
Die Verpflegung während der Tagung ist in den Kosten inbegriffen.

www.future19.de

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