Konstruktiver Gedankenaustausch in angenehmer Atmosphäre: Die neue Schulministerin Dorothee Feller empfing den lehrer nrw-Vorsitzenden Sven Christoffer und seine Stellvertreterin Sarah Wanders zu einem Kennenlern-Gespräch.
Im Gespräch mit der neuen Schulministerin
Am 25. Juli – nicht einmal vier Wochen nach Dienstantritt der Ministerin – hatten Sven Christoffer und Sarah Wanders Gelegenheit zu einem ersten Austausch mit Dorothee Feller. Auch der neue Staatssekretär Dr. Urban Mauer war bei dem Acht-Augen-Gespräch dabei.
In dem einstündigen Austausch kamen alle Themen auf den Tisch, die an den Schulen und in der Lehrerschaft derzeit akut sind. An erster Stelle rückte der Lehrkräftemangel in den Fokus. Die Ministerin bekräftigte, dass sie das im Koalitionsvertrag niedergelegte Versprechen, 10.000 zusätzliche Lehrkräfte ins System Schule zu bringen, schnellstmöglich umsetzen will. Sven Christoffer und Sarah Wanders lobten in diesem Kontext die Ankündigung der Landesregierung, die Eingangsbesoldung für alle Lehrämter nach A13 anzuheben und dies auch ohne weitere Qualifizierungsmaßnahme auf Bestandslehrkräfte zu übertragen. Dies werde zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs beitragen, so die beiden lehrer nrw-Vertreter, die allerdings auch eine zügige Umsetzung anmahnten.
Außerdem wiesen Sven Christoffer und Sarah Wanders auf die nach wie vor erheblichen Probleme bei der Inklusion hin. Einige Schulen hätten nicht einmal ein Drittel ihrer Sonderpädagogen-Stellen besetzt. Wichtig sei unter anderem, dass die im Koalitionsvertrag angekündigten Funktionsstellen für Inklusions-Koordinatoren an den Schulen zeitnah bereitgestellt werden.
Auch die Fachleitungs-Problematik wurde angesprochen: Aus Sicht von lehrer nrw kann es nicht sein, dass die Arbeit der Fachleitungen im Sek-II-Bereich mit Funktionsstellen samt A15-Besoldung belohnt wird, während die Kolleginnen und Kollegen in der Sekundarstufe I sich mit A12 und einer schmalen Zulage begnügen müssen. Das Resultat ist ein gravierender Mangel an Fachleitungen im Sekundarbereich I, so dass hier eine wichtige Säule der Lehrerausbildung wegzubrechen droht. Dies könne sich NRW gerade vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels nicht erlauben.
„Dass die neue Schulministerin so schnell mit einer Einladung zum Austausch an uns herangetreten ist, haben wir – ebenso wie das Gespräch selbst – als sehr wertschätzend empfunden. lehrer nrw steht für eine konstruktiv-kritische Zusammenarbeit mit der Ministerin und ihrem Haus zur Verfügung“, betonte Sven Christoffer im Anschluss.