Die richtigen Akzente setzen

lehrer nrw zur Generaldebatte über den Landeshaushalt 2018Der Haushalt, den die Landesregierung heute in den Landtag einbringt, zeigt, dass Schwarz-Gelb im Schulbereich etwas bewegen will. Bei einem Gesamtvolumen von 74,5 Milliarden Euro entfallen allein rund 18 Milliarden auf das Ressort Schule. Jeder vierte Euro in NRW wird also für die Bildung ausgegeben. „Das ist ein starkes Signal. Es kommt allerdings darauf an, die richtigen Akzente zu setzen“, betont Brigitte Balbach, Vorsitzende des Verbandes lehrer nrw

Positiv wertet lehrer nrw, dass 2.048 neue Lehrerstellen geschaffen werden. Zu begrüßen ist ebenfalls, dass knapp 3.300 Stellen erhalten bleiben, die die rot-grüne Vorgängerregierung mit dem Vermerk „künftig wegfallend“ versehen hatte. „Entscheidend wird allerdings sein, ob es dem Schulministerium gelingt, die neuen Stellen auch mit qualifizierten Lehrkräften zu besetzen“, so Balbach. 

„Der akute Lehrermangel wird jedenfalls nicht allein mit einer Imagekampagne für den Lehrerberuf zu beheben sein. Nötig sind finanzielle Anreize. Wer gute Lehrer will, muss sie auch gut bezahlen. 

Das gilt nicht nur für Neueinsteiger, sondern auch für gestandene Kollegen, die schon länger vor ihren Klassen stehen. Die Arbeit ist in den letzten Jahren sehr viel komplexer und schwieriger geworden. lehrer nrw unterstützt daher die Forderung nach A13 für alle Lehrkräfte. ’Gleicher Lohn bei gleicher Ausbildung‘ muss hier die Devise lauten. Im Wettbewerb um die besten Köpfe muss Nordrhein-Westfalen auch im Ländervergleich den Arbeitsplatz Schule attraktiver gestalten.“ 

926 zusätzliche Stellen für die Inklusion sind ebenfalls ein positives Signal, ebenso wie die geplanten 330 Stellen für multiprofessionelle Teams, sagt Balbach: „Dies kann jedoch nur ein erster Schritt sein. lehrer nrw bleibt bei seiner Forderung, dass Inklusionsklassen eine Doppelbesetzung aus Regelschullehrkraft und Sonderpädagoge brauchen. Die Inklusion und die Integration von Zuwandererkindern sind Generationenaufgaben. Von ihrem Gelingen hängt auch die Zukunftsfähigkeit Nordrhein-Westfalens ab.“ 

17.01.2018 

Jochen Smets, Pressesprecher

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