Plädoyer für einen intelligenten Schichtbetrieb im Schulunterricht mit einem sinnvollen Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzlernen.
Soweit hat es Corona gebracht: Sogar die Schüler selbst hoffen mittlerweile, dass es im neuen Schuljahr wieder ’richtigen’ Unterricht gibt. Die Pandemie – mal positiv betrachtet – hat ja als großes Flächenexperiment gezeigt: Lernen ohne leibhaftig anwesende Lehrer und Mitschüler, Unterricht nur per Videokonferenz, Haufen von Arbeitsblättern ohne Lehrerfeedback – das alles ist auf Dauer höchst demotivierend und ineffektiv. Und dann noch frühzeitig die Parole, es werde sowieso jeder versetzt und niemand würde sich verschlechtern – offensichtlich hat die Bildungsverwaltung das Prinzip Freiwilligkeit im Jugendalter massiv überschätzt.
Nun also bald wieder Vollbetrieb in unseren Schulen, mit ganzen Klassen?
Das Infektionsrisiko gilt als nicht unerheblich. Wichtigstes Stichwort: Aerosole. Die Infektionszahlen könnten wieder steigen, im Rahmen einer zweiten Welle, im Fall lokaler Ausbrüche oder bei reduzierter Lüftungsmöglichkeit im Winter.
Die Maskenpflicht ist eine erhebliche Einschränkung
Stundenlanges gedrängtes Miteinander halte ich deshalb für nicht wirklich verantwortbar. Dann das Dilemma einer Maskenpflicht. In vollen Klassen, bei Unterschreitung des Mindestabstands müsste sie eigentlich sein. Pädagogisch bedeutet die Maskenpflicht aber eine erhebliche Einschränkung.
Stillsitzen im Unterricht ist ohnehin eine Zumutung – aber wenn man wegen der Maske auch noch schlecht Luft kriegt oder zusätzlich ermüdet? Zudem vermögen die Lehrer kaum mehr die Mimik ihrer Schüler zu erkennen, sie sehen kein Unverständnis, keine Begeisterung. Mal abgesehen davon, dass sie sich mit zusätzlichem Anmahnen befassen dürfen. Andererseits würden neuerliche Schulschließungen viele Eltern an den Rand des Wahnsinns treiben und die Wirtschaft unzumutbar belasten. Ein permanentes Hin und Her bringt es ja auch wohl kaum.
Mittelweg zwischen Risikoschule und Distanzlernen
Aber warum nicht einen Mittelweg einschlagen, zwischen Risikoschule und distance learning? Ich plädiere vehement für intelligenten Schichtbetrieb – er wäre einfach zu organisieren, und er ließe sich auch mit der ohnehin mageren, durch Corona zusätzlich ausgedünnten Personaldecke bewältigen. Meine Faustformel: halbierte Klassen, halbierte Stundenzahl! Die Klassen würden geteilt, jeder Schüler säße an seinem eigenen Tisch, jede Hälfte hätte täglich je nach Alter zwei bis drei Stunden Präsenzunterricht. Nacheinander, dazwischen eine Stunde für Wechsel, Lüftung und Desinfektion. »Jeden Tag halbe Schule« ist nicht nur lernwirksamer als »eine Woche Schule, die andere Heimarbeit«, auch Eltern können damit besser planen.
In der Sekundarstufe etwa gäbe es täglich eine Doppelstunde ’Hauptfach’ sowie eine Einzelstunde ’Nebenfach’, ein Tag der Woche wäre für Kunst oder Musik und Sport reserviert. In aufgelockertem, aber vertrautem Verbund würden die fachlichen Kerninhalte erarbeitet – solch kleine Gruppen arbeiten ja eminent effektiv, und ohne direkten Banknachbarn gibt’s kaum Randale. Die Oberstufe müsste man risikoarm reformieren, dort wechseln die Schüler ja sonst ständig die Kurse, sprich: die Keimzone. Warum nicht auch hier übergangsweise feste Lerngruppen bilden, auch das würde die Lerneffizienz steigern.
In Präsenz fordern und fördern, in Distanz üben und vertiefen
Geübt würde zuhause oder in (freiwilliger) Ganztagsbetreuung – und die Fachlehrer müssten wöchentlich Feedback geben sowie erbrachte Leistungen auch beurteilen. Der bisherige Verzicht auf Leistungsbewertung hat ja zur Passivität förmlich eingeladen, Schüler mit Lernschwächen bzw. bildungsfernem Hintergrund hat das zusätzlich benachteiligt. Schriftliche Tests und Klassenarbeiten wären also wieder obligatorisch, wenn auch in Anzahl und Umfang verringert. Zur Unterstützung lernschwächerer Schüler gäbe es zusätzliche Stützkurse in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen. Alles in allem: In Präsenz fordern und fördern, in Distanz üben und vertiefen.
’Halbe Klasse, halbe Zeit’ leistet sicher nicht das gleiche wie schulischer Vollbetrieb, manche Fächer müssten kürzer treten – aber Corona-Risiko und -ungewissheit ließen sich so erträglich überstehen. Den reduzierten Präsenzunterricht könnte man auch mit pandemiebedingt reduziertem Personal halbwegs abdecken. Und die Kapazität für individuelle Betreuung (telefonisch) oder Förderkurse (in der Schule)? Nun, es gäbe ja weniger Klassenarbeiten zu korrigieren, nachmittags könnten viele Lehrer zudem oft den gleichen Stoff unterrichten wie vormittags – und zahlreiche Fachlehrer arbeiten bislang testfrei. Der Lehrerjob ist zwar anstrengend, aber auch sehr krisensicher – in der Not könnten manche vielleicht noch einen Zahn zulegen. Schulische Übungsphasen bzw. Silentien könnten an vielen Schulen von Ganztagskräften mitbetreut werden, ansonsten müsste man ohne große Bürokratie Lehramtsstudenten einstellen – das wäre doch die erweiterte Praxisphase, nach der schon lange gerufen wird.
Dem Risiko angemessener Konsens?
Zu einfach gedacht? Das könnte als Richtschnur ja nicht schaden – sie wäre natürlich zu konkretisieren, für verschiedene Schulformen, nach einzelnen Schulstandorten. Die Situation erfordert es jedenfalls, dass alle Beteiligten etwas investieren – und auf zügigen, dem Risiko angemessenen Konsens bedacht sind. Denn Schule als Beziehungsfeld und Lernbaustelle ist eine wichtige Entwicklungsheimat für unsere Jugend.
Dieser Beitrag ist als Erstveröffentlichung im Kölner Stadt-Anzeiger (Ausgabe vom 6. August 2020) erschienen.
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Der Autor:
Michael Felten, Gymnasiallehrer und Publizist, arbeitet nach langem Lehrerleben als freier Schulentwicklungsberater. Felten ist auch Mitbegründer der ’Initiative Unterrichtsqualität’.
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»Wir müssen auf neue Entwicklungen reagieren«
Als Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft ist Klaus Kaiser, langjähriger Bildungsexperte der CDU, maßgeblich für die Lehrerausbildung verantwortlich. Im Interview mit lehrer nrw erklärt er, wie er sich eine moderne Lehrerausbildung im Zeitalter der Digitalisierung vorstellt.
lehrer nrw: Das digitale Lehren und Lernen wird mehr und mehr Bestandteil des Schulgeschehens, auch über die Corona-Krise hinaus. Wie wird die Lehrerausbildung dieser Entwicklung Rechnung tragen?
Kaiser: Wie die letzten Monate zeigten, bleibt auch der Schulalltag von gesellschaftlichen Veränderungen nicht unberührt. Das Schulgeschehen muss auf diese neuen Entwicklungen reagieren. Doch auch schon vor der Corona-Pandemie war allen Akteuren bewusst, dass veränderte Formate des Lehrens und Lernens in Schulen etabliert werden müssen. Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, die die Lehrkräfte von morgen ausbilden, sind darauf entsprechend vorbereitet und bieten bereits eine Vielzahl von fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Angeboten – sowohl in der Ausbildung als auch in der Weiterbildung. Ich spreche dabei nicht nur von der Bedienung von Geräten, sondern auch von einer gezielten Stärkung der Medienkompetenz im Unterricht. Schülerinnen und Schülern soll es möglich sein, digitale Medien reflektiert und fachorientiert anzuwenden. Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sind in dieser Hinsicht, so mein Eindruck, auf einem hervorragenden Weg. Wer heute Lehrerin oder Lehrer in Nordrhein-Westfalen werden will, wird auch in Sachen Digitalisierung sehr gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet sein. Jedoch besteht auch hier durchaus noch Entwicklungspotenzial und wir freuen uns, diese Herausforderung anzugehen.
lehrer nrw: Und wie können Lehrkräfte, die bereits im System sind und nicht zu den ’digital natives’ zählen, darauf vorbereitet werden?
Kaiser: Für mich ist die Nutzung von digitalen Medien keine Frage von ’digital native’. Die Frage, die sich hier eigentlich stellt, ist doch neben der technischen die der Einsatzbereitschaft und Offenheit, sich auf digitale Anwendungen einzulassen. Wer kein Interesse an neuen Lehrmethoden und Medien hat, der wird auch nicht durch Zwang dazu motiviert, neue Medien im Unterricht mit Freude zu nutzen. Erfreulicherweise hat die Corona-Krise gezeigt, dass viele Lehrkräfte, die nicht zu den ’digital natives’ zählen, sehr wohl motiviert sind, in die Welt des digitalen Lehrens und Lernens einzusteigen – und das sehr erfolgreich.
Neben der Motivation spielt natürlich die Bereitstellung von Qualifizierungsinitiativen eine wichtige Rolle, um die Lehrkräfte möglichst umfänglich auf die digitale (Schul)welt vorzubereiten. Dafür ist es notwendig, Bedürfnisse, Bedarfe und Angebote in klaren Strukturen zu benennen und möglichst ’passgenau’ aufeinander abzustimmen. Dazu bedarf es nicht nur der staatlichen Lehrkräftefortbildung, auch die Hochschulen leisten schon jetzt wichtige Beiträge dazu. Den Einbezug der Hochschulen in die Weiterbildung von Lehrkräften wollen wir noch weiter ausbauen.
lehrer nrw: Angesichts des Lehrermangels sind viele Schulen in Nordrhein-Westfalen auf Seiteneinsteiger angewiesen. Viele bringen sehr gutes Fachwissen mit, haben in der Regel aber nicht den nötigen didaktisch-pädagogischen Hintergrund. Hier bedarf es intensiver Nachqualifizierungen auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Wie wollen Sie das sicherstellen?
Kaiser: Es sind mittlerweile bereits vielfältige Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um den Lehrermangel zu bewältigen. Dazu gehören tatsächlich auch unkonventionelle ’Türöffner’. Wo Didaktik, Methodenwissen und pädagogisches Know-how nachqualifiziert werden müssen, da stehen die Hochschulen, die Lehrkräfte ausbilden, mit Rat und Tat, Curricula, Praxisofferten und vor allem mit Kooperationsangeboten bereit.
lehrer nrw: In vielen Fortbildungen agieren Lehrkräfte als Multiplikatoren für Lehrkräfte. Dabei werden sie in der Schule eigentlich dringender gebraucht. Wie kann das Fortbildungsangebot des Landes eine stärkere universitäre Anbindung und eine tiefere wissenschaftliche Basis bekommen?
Kaiser: Auch hier gilt – wie in vielen anderen Bereichen der Lebens- und Arbeitswelt: Man kann das eine ja tun, ohne das andere zu lassen. Sie zielen hier primär auf die Struktur der staatlich organisierten Lehrkräftefortbildung ab. Erlauben Sie mir an dieser Stelle den Hinweis auf die ’Fokussierte Evaluation der Lehrkräftefortbildung NRW’. Dort ist die Sinnhaftigkeit einer stärkeren universitären Anbindung der Lehrkräftefortbildung angesprochen. Ich bin sicher, dass der gesamte Prozess der Erneuerung des Systems der Lehrkräftefortbildung auch zu Fortschritten im Sinne von mehr Kooperation, zum Abbau von Schwellen und zu einem konstruktiveren Miteinander von schulischer und hochschulischer Vermittlung führen wird.
lehrer nrw: Riskieren Sie doch mal einen Blick in die Zukunft: Wie sieht für Sie die Lehrkraft von morgen aus?
Kaiser: Ich sehe gut ausgebildete, praxisorientierte und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, denen der Zusammenhang von Beruf und Berufung bewusst ist. Die Ausbildung an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ermöglicht ihnen, ihre Arbeit motiviert und flexibel, dabei vor allem fachlich versiert und auch querschnittsoffen auszuüben. Sie schätzen die ihnen anvertrauten jungen Menschen, das Wissen, das ihnen vermittelt wird und die damit verbundenen Kompetenzen. Und sie sind sich der Notwendigkeit eines lebenslangen Lernens bewusst.
Zur Person:
Klaus Kaiser ist seit dem 30. Juni 2017 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Der 63-Jährige hat Geschichte, Anglistik und Pädagogik für das höhere Lehramt an der Universität Münster studiert und ist seit 1974 Mitglied der CDU.
Im Jahr 2000 zog er für die CDU erstmals in den nordrhein-westfälischen Landtag ein. Von 2005 bis 2010 war er bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und von 2010 bis 2017 stellvertretender Fraktionsvorsitzender (Bereiche Schule, Wissenschaft und Kultur).
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Wie ticken Jugendliche?
Die Sinus-Jugendstudie 2020 ’Wie ticken Jugendliche?’ untersucht alle vier Jahre die Lebenswelten vierzehn- bis siebzehnjähriger Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht?
Die junge Generation ist ernster geworden – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits. Das betrifft den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Bei beiden Themen und im Allgemeinen fühlt sich die junge Generation nicht ernst genommen und repräsentiert, stellt die Studie fest. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen ist gedämpft, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten.
Viele Teenager fühlen sich laut der Studie von der Politik weder gehört noch ernst genommen. Sie beklagen die fehlende Teilhabe der jungen Generation an politischen Entscheidungsprozessen und die mangelnde Repräsentation im politischen Raum. Längst haben Jugendliche die Lösung der Klimakrise als zentrale Frage der Generationengerechtigkeit für sich identifiziert und bringen in den Demonstrationen ihre Ohnmacht und Empörung zum Ausdruck. Die Klimakrise wird aus jugendlicher Perspektive von den Verantwortlichen (Politik, Wirtschaft, ältere Generation) nicht ernst genommen; mögliche Problemlösungen werden verschleppt oder sogar hintertrieben.
Jugend in der Corona-Krise
Solidarität mit anderen spielt in der Corona-Krise eine zentrale Rolle. Denn die befragten Jugendlichen haben zwar wenig Angst davor, sich selbst mit dem Virus zu infizieren, befürchten aber, andere Menschen anzustecken (Ältere, Großeltern etc.). Die meisten sehen es als ihre soziale und gesundheitliche Verantwortung, die Krise ernst zu nehmen und sich um ihre Mitmenschen zu sorgen. Die Einschränkungen der persönlichen Freiheit und das reduzierte Freizeitangebot nerven zwar viele Jugendliche, sie erkennen jedoch die Notwendigkeit, sich damit zu arrangieren.
Der Politik stellen die Jugendlichen in der Krise ein gutes Zeugnis aus. Sie vertrauen den Akteuren und sehen die veranlassten Maßnahmen als nachvollziehbar und verhältnismäßig an. Kritisiert wird allerdings die nach Meinung der Jugendlichen verfrühte Wiedereröffnung der Schulen und dass die Chance verpasst wurde, in dieser Debatte das Vertrauen der Jugend zu gewinnen, indem man sie hätte zu Wort kommen lassen.
’Bürgerliche Normalbiografie’ als Leitmotiv
Viele Befragte beklagen eine ’Jeder-für-sich’-Mentalität und den fehlenden Zusammenhalt in der Gesellschaft. Sie haben Angst vor zunehmender Polarisierung, Hass und Aggression. In der Mehrzahl der jugendlichen Lebenswelten sind heute gute, abgesicherte Lebensverhältnisse wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg. Ein dominanter Zukunftswunsch vieler Jugendlicher ist es, in der Mitte der Gesellschaft anzukommen, materielle Wünsche und Ziele werden relativiert.
Schule ist okay, aber kein Wohlfühlort
Die Schule ist für die Befragten kein Ort, den sie am liebsten meiden möchten; ein Wohlfühlort ist die Schule aber auch nicht. Im Allgemeinen wird deutlich, dass sich Jugendliche in der Schule vor allem dann wohlfühlen, wenn sie sozial gut eingebunden sind, gute Beziehungen zu den Lehrkräften haben und sich am Unterricht aktiv beteiligen können. Unwohl fühlen sich Schülerinnen und Schüler in erster Linie dann, wenn sie Fehler machen oder der Leistungsdruck steigt. In Sachen Mitbestimmung stellen die Jugendlichen ihren Schulen laut der Studie ein schlechtes Zeugnis aus. Möglichkeiten für Mitbestimmung in der Schule werden kaum gesehen. Schule wird als statisches und kaum gestaltbares System erlebt.
Die ehemals so jugendtypische hedonistische Mentalität nimmt weiter ab: Feiern gehen, Fun und Action verlieren an Bedeutung. Die Ära generationsprägender Jugend(sub)kulturen scheint endgültig vorbei – wenngleich es immer noch Nischenszenen gibt. Die Werte Leistung und Selbstverantwortung stehen bei den Jugendlichen hoch im Kurs, auch wenn gleichzeitig die Skepsis gegenüber dem neoliberalen Wettbewerbsparadigma zugenommen hat.
Info:
Die Sinus-Jugendstudie ’Wie ticken Jugendliche?’ ist eine im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der Barmer, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Deutschen Sportjugend und der DFL Stiftung durchgeführte Studie des Sinus-Instituts, Heidelberg/Berlin.
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