Am 19. Februar besuchten die lehrer nrw-Senioren das Trainingsbergwerk Recklinghausen. Andreas und Oliver die beiden gut gelaunten ‘Püttmänner’ oder ‘Kumpel’ mit weißen Steigerschutzhelmen, begrüßten die Gruppe mit »Glück auf!«. Unsere Mäntel tauschten wir gegen einen weißen Schutzmantel ein. Dann ging es in ‘den Stollen’, der hier nicht unten in 700 bis 1.200 Meter Tiefe ist, sondern gleich hinter einem Eisentor der ‘Abraumhalde’ zu ebener Erde liegt. Im Laufe der Zeit hat sich das Gestein in der Halde verdichtet und man legte im zweiten Weltkrieg hier in der Halde Schutzräume für die Bergleute und Bewohner aus der Nachbarschaft als Lazarett- und Luftschutzbunker an. Dort im Inneren der Halde betraten wir einen großen Bergstollen. 

Ab 1975 entwickelte sich in der Halde ein Lehrbergwerk für die Belegschaft der heutigen RAG Deutsche Steinkohle. Ein Streckennetz von über 1.200 Meter Länge wurde ausgestattet mit den unterschiedlichen Gewinnungseinrichtungen, Streckenvortrieben und einem Schacht, sodass die Untertagewelt in beachtlicher Weise wirklichkeitsgetreu dargestellt wird.

Im Trainingsbergwerk sind die wichtigsten Maschinen und Einrichtungen auf engem Raum aufgebaut und werden zum Training benutzt. Alle Geräte durften einige unserer Teilnehmer mit Hilfe von Andreas und Oliver bedienen, sie in Gang setzen, sie fortbewegen, zum Beispiel die Dieselkatze, ein Transportmittel für Kohle als Einschienen-Hängebahn, die ‘Laufkatze’ oder eine Draisine für zwei Personen und Riesenbohrmaschinen für den Streckenvortrieb. Und schließlich erlebten wir die langen Schrämmaschinen in Ihrer Wirkungsweise im Streb: sogenannte Kohlenhobel, die an dicken Ketten gezogen am Kohleflöz entlang fahren und die Kohle Schicht für Schicht abtragen und auf Förderbänder fallen lassen.

 

Konrad Dahlmann

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Einblicke in die Kölner Synagoge

Am 7. Dezember 2017 besuchten 33 lehrer nrw-Senioren die Synagoge in Köln. Die Führung brachte den Teilnehmern die Historie der ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen und das heutige Gemeindeleben sehr anschaulich näher. Diese ‘liberale’ Synagoge wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts im neo-romanischen Stil erbaut. Eingeweiht wurde das Gotteshaus, das 1.400 Menschen Platz bot, am 22. März 1899.

Unser Führer Herr Günther erläuterte zunächst die Architektur der Synagoge. Das Gebäude hier hat zwei Türme, welche an die beiden Säulen des Jerusalemer Tempels erinnern sollen. Es gibt keine Glocken in den Türmen, die zum Gottesdienst rufen. Der Grundriss dieser Synagoge ist eine Kreuzform, in der sich ein Toraschrein im vorderen Teil befindet, in ihm wird die Torarolle, das heilige Buch für den Gottesdienst, aufbewahrt. Davor befindet sich mittig die Bima, das Lesepult. Links und rechts der Bima sind zwei riesige siebenarmige Leuchter (Menoras) mit jeweils sechs Kerzen und einem sechseckigen Stern als Krönung oben in der Mitte aufgestellt. Die Gottesdienste dauern rund drei Stunden, es gibt kein Orgelspiel. Die Gesänge sind normalerweise von Kantoren gesungene Psalmen.

Konrad Dahlmann

Originalausgabe (PDF-Datei)

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