Die großartige Herbstfahrt der lehrer nrw-Senioren führte vom 21. bis 23. Oktober an den Mittelrhein, nach Bingen. 23 Teilnehmer erkundeten die Umgebung zu Land und zu Wasser.
Per Schiff ging es von St. Goar aus zunächst Richtung Bingen. Faszinierend und beklemmend zugleich: Wegen des Niedrigwassers sind viele neue Inseln auf dem Rhein entstanden, die umschifft werden müssen. Die Reisegruppe sah die Nahemündung – oder besser das, was von ihr noch übriggeblieben ist. Auf der Rheininsel am Binger Loch erhebt sich der zierliche Mäuseturm, der zum ersten Mal seit 130 Jahren fußläufig erreichbar ist.
Weitere Stationen sind Burg Ehrenfels, das romantische Rotweindorf Assmannshausen, die zinnengekrönte Burg Rheinstein und gleich dahinter die Klemenskapelle aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten Kirchen am Rhein. Gegenüber erhebt sich auf dem Felsgrat eine der ältesten Burgen, die Reichenstein (11. Jahrhundert). Weitere Burgen entlang der Strecke – Burg Fürstenberg, Burg Stahleck, Burg Schönburg, Burg Rheinfels – lassen Geschichte lebendig werden.
Und natürlich darf auch die Loreley nicht fehlen, bis heute ein Wahrzeichen der Rheinromantik. Unterhalb drängt sich der Strom zu seiner schmalsten und tiefsten Stelle zusammen. Felsklippen und Strudel machten die Vorbeifahrt für Schiffe und Flöße noch bis ins 19. Jahrhundert hinein zu einem gewagten Abenteuer. Kein Wunder, dass sich darum eine Vielzahl von Sagen wob. Die berühmteste ist die von der Zauberin Loreley, die durch ihre außerirdische Schönheit und ihren zauberhaften Gesang die Herzen der Schiffer betörte. Sie schauten hinauf zu der anmutigen Jungfrau, kippelten und versanken im Strudel.
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Marc Chagall, der wache Träumer
Kürzlich besuchte eine Gruppe von lehrer nrw-Senioren die Chagall-Ausstellung im Picassomuseum in Münster.
Marc Chagall (eigentlich Mojsche Segall, 1887 bis 1985), geboren in Witebsk in Weißrussland, wird in dieser Ausstellung von seiner ’Welt der Wunder und Träume’ gezeigt. Immer ist die Verknüpfung von Wirklichkeit und Traum deutlich zu erkennen. Seine Figuren schweben oft durch die wirklichen Räume. So verläuft auch in seinem gesamten künstlerischen Schaffen die Verknüpfung von Traum und Wirklichkeit, seien es Darstellungen aus seinen Wohnorten, seinem Heimatort Witebsk, den Darstellungen aus dem Alten Testament der Bibel (zum Teil nach Art der in Russland verbreiteten Ikonendarstellungen) oder auch nach seinem Umzug in die ’befreiende Welt’ und zweiten Heimat von Paris (ab 1922, hier nennt er sich Marc Chagall) und später nach seiner Auswanderung nach Amerika.
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