Marcel Werner ist der neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft junge lehrer nrw. Der 32-Jährige wurde bei der Delegiertenversammlung am 24. November mit großer Mehrheit zum Nachfolger von Sarah Wanders gewählt. Hier stellt er sich und seine Ziele vor.
Mein Name ist Marcel Werner, ich bin 32 Jahre alt, verheiratet und wohne in Grafschaft-Leimersdorf (Rheinland-Pfalz). Ich habe an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, mein Lehramtsstudium für die Fächer katholische Theologie und Wirtschaft & Arbeit, Ernährungs- und Verbraucherbildung abgeschlossen. Das Referendariat habe ich anschließend an der Realschule plus in Sinzig absolviert. Weil die rheinland-pfälzische Landesregierung keine Planstellen für junge Lehrerinnen und Lehrer angeboten hat, bin ich nach meinem Referendariat nach Nordrhein-Westfalen gewechselt.
Dort habe ich eine Planstelle an der Gottfried-Kinkel-Realschule in Erftstadt erhalten. Hier unterrichte ich heute die Fächer katholische Religion, Sozialwissenschaften und Politik. Neben meiner Tätigkeit als Lehrer habe ich einen Lehrauftrag an der Universität Koblenz für ein Master-Modul im Fachbereich Ernährungs- und Verbraucherbildung. Darüber hinaus bin ich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv und sitze für die CDU im Kreistag des Kreises Ahrweiler sowie im Gemeinderat der Grafschaft.
Misswirtschaft in der Bildungspolitik
Die Notwendigkeit einer starken Interessenvertretung habe ich bereits während meines Referendariats erkannt, hier hatte der rheinland-pfälzische Verband Reale Bildung (VRB) stets ein offenes Ohr für uns Referendare und hat einige nützliche Seminare angeboten. Gerade in der jetzigen Situation zeigt sich sehr deutlich, wie wichtig ein einflussreicher Verband für unseren Berufsstand ist. Wir Lehrkräfte versuchen aktuell, die Vorgaben der Landesregierung, wie zum Beispiel den Präsenzunterricht, umzusetzen und jonglieren zwischen Personalmangel, Datenschutz, Digitalisierung und der Gefährdung der eigenen Gesundheit. Die jahrelange Misswirtschaft in der Bildungspolitik kommt nun unübersehbar zum Vorschein und stellt die aktuelle Landesregierung sowie uns Lehrerinnen und Lehrer vor nahezu unlösbare Aufgaben. Dabei ist Bildung unser höchstes Gut.
Junge Lehrerinnen und Lehrer für die Verbandsarbeit begeistern
Eines meiner Ziele als Vorsitzender von junge lehrer nrw ist es, das Image des Berufsstandes durch einen Online-Auftritt in den sozialen Medien zu verbessern. Des Weiteren möchte ich gerne eine stärkere Präsenz unseres Verbandes an den Universitäten erreichen, da hier bereits der erste Baustein für eine gute Verbandsarbeit gelegt wird. Leider sehen viele junge Lehrerinnen und Lehrer die Arbeit der Personalräte als Selbstverständlichkeit. Obwohl wir Lehrkräfte doch täglich unsere SchülerInnen zu politisch mündigen Bürgern erziehen, war die Wahlbeteiligung der letzten Personalratswahl doch ernüchternd gering. Deshalb ist mein oberstes Ziel, junge Lehrerinnen und Lehrer für die Verbandsarbeit zu begeistern. Ich freue mich auf die kommenden Jahre und auf interessante Gespräche.
Marcel Werner
Originalausgabe (PDF-Datei)