Integration, Inklusion, Digitalisierung und Besoldung waren die Kernthemen einer gemeinschaftlichen Besprechung des Hauptpersonalrats Realschulen mit Schulministerin Yvonne Gebauer am 18. Dezember 2017.

Als Vorsitzende des Hauptpersonalrats machte Brigitte Balbach deutlich, dass die Lehrerschaft die Separierung von Zuwandererkindern in reinen Flüchtlingsschulen kritisch sieht. Solche Modelle werden derzeit zum Beispiel in Hagen und Mülheim praktiziert. Offenbar drängen auch andere Kommunen auf ähnliche Lösungen, um die hohe Zahl von Flüchtlingskindern bewältigen zu können. Die Ministerin teilte die Auffassung des Hauptpersonalrats, dass eine derartige Ghettoisierung von Zuwandererkindern nicht dem Leitgedanken der Integration entspricht und nur als vorübergehende Lösung zu tolerieren ist.

Bei der Inklusion herrschte Einigkeit, dass umgesteuert werden muss. Der Inklusionsprozess muss professioneller und nachhaltiger gestaltet werden. Dabei geht Qualität vor Tempo. Gebauer plant unter anderem die Bildung von Schwerpunktschulen, die sich auf bestimmte Förderbereiche konzentrieren und dafür mit entsprechenden Ressourcen, auch multiprofessionellen Teams, ausgestattet werden. Der Hauptpersonalrat forderte mit Nachdruck, dass das Thema Inklusion schon in der Lehrerausbildung einen hohen Stellenwert bekommt. 

Im Zusammenhang mit der Besoldungsfrage begrüßte es der Hauptpersonalrat, dass die Landesregierung gewillt ist, die Arbeit der Lehrkräfte besser zu entlohnen. Kritisch wurde aber auch angemerkt, dass es neuen Ärger provozieren werde, wenn nur neu ausgebildete Lehrkräfte im Eingangsamt eine Besoldung nach A13 erhielten. Nötig sei ein Stufenplan, der eine Besoldungsanpassung auch für die bereits im Schuldienst befindlichen Lehrkräfte beinhaltet. 

In Bezug auf die Handhabung des umstrittenen § 132c hat der Hauptpersonalrat der Ministerin folgenden Vorschlag unterbreitet: Zurzeit erhalten 132c-Schulen lediglich eine zusätzliche systemische Ressource von einer halben Stelle. Im Moment existieren landesweit zehn solcher Schulen, ein weiterer Antrag auf Einrichtung einer 132c-Schule für das Schuljahr 2018/2019 liegt bereits vor. Für das Haushaltsjahr 2018 sind insgesamt 25 zusätzliche Stellen für 132c-Schulen in den Haushalt eingestellt worden. Der Hauptpersonalrat hat deshalb ein Moratorium vorgeschlagen, also vorerst keine weiteren Anträge auf Einrichtung einer 132c-Schule zu genehmigen, bis mehr Stellen in einem zukünftigen Haushalt für die Ausstattung solcher Schulen zur Verfügung stehen.
Wenn das Ministerium diesem Vorschlag folgen sollte, könnten die im Haushalt 2018 zur Verfügung stehenden 25 Stellen auf die dann existierenden elf Schulen verteilt werden. Die Ministerin hat zugesagt, diesen Vorschlag sorgfältig zu prüfen.

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Christoffer übernimmt HPR-Vorsitz

Mit ihrem Wechsel in den Ruhestand hat Brigitte Balbach zum 1. Februar den Vorsitz im Hauptpersonalrat Realschulen abgegeben. Ihr Nachfolger ist ihr bisheriger 1. Stellvertreter Sven Christoffer. Neue 1. stellvertretende Vorsitzende ist Sarah Wanders.
Den durch das Ausscheiden von Brigitte Balbach frei werdenden Sitz im Hauptpersonalrat übernimmt Olaf Korte. Er komplettiert die lehrer nrw-Fraktion, der außerdem noch Ingo Lürbke, Monika Holder und Thorsten Schmalt angehören.

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