Wenn man sich so umhört, stellt der Januar Lehrer immer vor besondere Herausforderungen. Vor allem, wenn sie in den zehnten Klassen unterrichten. Ein Praxisbericht.

Schon kurz vor dem Pausenklingeln stehen Schüler vor der Tür. Sie lächeln lieblich, ihre Stimmen klingen sanft. Auffällig ist die Häufung von Konjunktiven in ihren Fragen: »Hätten Sie bitte kurz Zeit für uns? Dürften wir mal mit Ihnen sprechen?« Immer nähern sie sich zu zweit dem Schreibtisch des Lehrers. Es gibt kein Entkommen. 

Die Mission der Januar-Schreibtisch-Steher ist die Aufklärung der Lehrerschaft. Kämen die Schüler nicht Pause für Pause, könnte man als Pädagoge glatt vergessen, dass es bald wieder die weißen Papierbögen mit den Wörtern ‘gut, befriedigend’ etc. gibt. Die Sätze, die einem dann entgegenschallen, haben allerdings keinen Konjunktiv mehr: »Ich brauche eine Drei in Deutsch.« Oder: »Eine Zwei in Englisch sieht besser aus als eine Drei.« Oft ist auch zu hören: »Ist noch eine Vier in Mathe drin? Ich hab doch drei Tage vor den Ferien so gut mitgearbeitet.«

 

»Geht auch noch von Vier auf Zwei?«

Auch bei Lehrern schwindet ja mit zunehmendem Alter die Merkfähigkeit. Da ist es gut, wenn man an ein paar einfache Wahrheiten erinnert wird: »Wissen Sie nicht, wie wichtig Noten sind? Das ist ein Bewerbungszeugnis. Es geht um die Qualifikation.« Die Bereitschaft, in den kommenden zehn Tagen die Note schnell durch ein Referat zu verbessern (»Geht auch noch von Vier auf Zwei?«), ist überwältigend. Wer will sich über derart motivierte Schüler beklagen? Würden tatsächlich alle Referate gehalten, müsste der Monat allerdings sechzig Tage haben. 

Manchmal hilft es in den Unterlagen zu kramen, um Zeit zu gewinnen. Bloß kein Mitleid oder schlechtes Gewissen aufkommen lassen. Wo sind wir denn? In der Samstags-Lotterie, wo allerdings nur die Zahlen 1,2 und 3 gezogen werden? In der Regel murmelt man dann als Lehrer etwas von »schwacher mündlicher Beteiligung, mittelmäßigen Texten, nicht erledigten Hausaufgaben.« Versucht zu erläutern, dass man im Januar bzw. Februar noch gar keine ‘Quali’ haben kann, sondern erst im Sommer. Wenn einem gar nichts mehr einfällt, kann man es mit gespielter Lockerheit probieren: »Du hast doch sicher einen Ausgleich in einem anderen Fach!« Oder: »Du hast doch schon lange den Vertrag für einen Ausbildungsplatz in der Tasche. Da spielen die Noten jetzt sowieso keine Rolle mehr.«

 

Schocken Sie Ihre Schüler

Es lohnt sich auch, im Januar immer ein altes (eigenes!) Zeugnis in der Tasche zu haben, am besten mit einigen Fünfen. Ich hab es mal ausprobiert. Den Schülern stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben: »Was? Mit solchen Noten sind Sie Lehrerin geworden? Wie geht das denn?« Schon hat man für Ablenkung gesorgt und muss sich nicht zur Schönheit von Noten auf Zeugnissen äußern. 

Kurz bevor die Glocke den Beginn der nächsten Stunde einläutet, entschwinden die Schüler. Man will ja nicht unhöflich sein und hinterherrufen: »Bleibt doch hier, ihr habt jetzt bei mir Unterricht!« Denn das Duo hat sich schon zu den Kollegen aufgemacht, um einen Vortrag darüber zu halten, dass ein ‘Gut’ besser als ein ‘Befriedigend’ aussieht. Das Argument, dass mit dem kürzeren Wort auch Druckertinte oder Toner auf den Zeugnissen gespart werden könnte, hat allerdings noch nie einer gebracht. Schade eigentlich. Für so einen originellen Einfall müsste es dann wirklich die bessere Note geben.

Karen Landau

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Differenziert unterrichten: Was passiert im Kopf des Lernenden?

Individuelle Förderung, Diagnostik und Differenzierung werden seit Jahren gefordert. In der Praxis sind sie jedoch noch nicht in ausreichendem Maße angekommen, sagt der Schulpädagoge und Fachdidaktiker Dr. Frank Haß in einem Interview mit dem Klett-Themendienst.

Melissas Familie unterhält sich zu Hause auf Türkisch. Paul wächst zweisprachig spanisch-deutsch auf. Johns Vater ist Amerikaner, Franziska hat eine Legasthenie. Alle diese Kinder sitzen in der 5. Klasse einer x-beliebigen Schule im Englischunterricht. Werden Lehramtsanwärter auf diese Heterogenität vorbereitet?

Dr. Frank Haß: Zumindest nicht ausreichend. Gerade Lehramtsanwärter für das Gymnasium erwarten häufig relativ homogene Klassen mit fleißigen und engagierten Schülern. Die Erwartung einer idealen Welt, die zumindest während der universitären Ausbildung noch viel zu oft so vorgegaukelt wird. Die jungen Kolleginnen und Kollegen erleben dann häufig einen ‘Praxisschock’, wenn sie mit den realen schulischen Gegebenheiten konfrontiert werden, und sind mit der Bandbreite der Kinder völlig überfordert.

Dabei sind Melissa, Paul, John und Franziska leistungsstark. Sie starten nur mit unterschiedlichen Voraussetzungen…

Haß: Ja schon, aber um ihr Potenzial auch wirklich entfalten zu können, brauchen sie eben eine individuelle Betreuung. Und genau darauf werden angehende Lehrerinnen und Lehrer eben nicht ausreichend vorbereitet. Den pädagogischen Disziplinen wird im Lehramtsstudium in Relation zu den fachwissenschaftlichen meines Erachtens noch immer zu wenig Raum zugebilligt. Dies betrifft auch und besonders die Fachdidaktik, die eine Mittlerrolle zwischen Schulpädagogik, allgemeiner Pädagogik und pädagogischer Psychologie auf der einen Seite und Fachwissenschaften auf der anderen Seite einnehmen könnte und einnehmen sollte. Lehrer sein bedeutet heute eben zunehmend, Pädagoge zu sein. Es reicht nicht aus, sein Fach zu beherrschen.

Dabei gehört Individualisierung und Differenzierung des Lernens an den Schulen seit Jahren zu den Themen bildungspolitischer Diskussionen…

Haß: Es klingt sicher hart, aber das, was in Festtagsreden gerne als Realität dargestellt wird, ist in vielen Fällen wohl eher noch Vision. Um nicht falsch verstanden zu werden, es gibt unendlich viele engagierte Kolleginnen und Kollegen und ebenso viele Schulen, die sich seit langer Zeit bemühen, der zunehmenden Vielfalt ihrer Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Allerdings können sie das immer nur innerhalb des ihnen zugebilligten Rahmens tun. Und um gewisse Unterrichtsentwicklungen vorantreiben zu können, braucht es neben dem politisch bekundeten Willen eben auch entsprechende Rahmenbedingungen, die nicht immer kostenneutral zu haben sind. Und hier gibt es noch eine Menge Spielraum nach oben…

In Ihren Publikationen und Vorträgen spielt das Thema ‘heterogene Lerngruppen’ eine große Rolle. Wie leiten Sie Lehrerinnen und Lehrer an, differenziert zu unterrichten? 

Haß: Großen Wert lege ich auf die Unterscheidung von ‘differenzierend’ und ‘differenziert’. Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin Schüler entsprechend ihrer vermeintlichen Leistungsfähigkeit ‘clustert’, dann unterschiedliche Arbeitsblätter verteilt und die Schüler diese Arbeitsblätter abarbeiten lässt, dann läuft dieses Vorgehen häufig bereits unter ‘Differenzierung’, ist aus meiner Sicht aber einfach nur schlechter Unterricht. Unterricht ist zuallererst ein soziales und kommunikatives Ereignis, und das sollte auch so bleiben. Übrigens darf gerade im Fremdsprachenunterricht die Rolle des Lehrers als Kommunikationspartner und auch als Vorbild keineswegs unterschätzt werden. Wenn deutlich wird, dass Lerner im gemeinsamen Unterricht unter- oder überfordert sind, dann müssen Methoden differenzierten Unterrichts ansetzen. Differenzierung darf nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern muss immer konkret indiziert sein.

 

Können Sie ein Beispiel für differenziertes Lehren beschreiben?

Haß: Nehmen wir einmal als Beispiel das Entwickeln der Fertigkeit, hörverstehend den Sinn eines Textes zu erfassen. Ich bemerke als Lehrender im Unterricht, dass das einige Schüler ganz gut, einige besonders gut und wieder andere weniger gut können. Häufig werden die Schüler nun – mit der Begründung, differenzierend zu unterrichten – Leistungsgruppen zugeteilt; die Gruppen erhalten vermeintlich leistungsgerechte Aufgaben. Die Schüler, die weniger gut abgeschnitten haben, so der Glaube, würden nun durch das vielmalige Anhören weiterer Hörtexte besser. Häufig tritt der gewünschte Erfolg nicht ein. Der Grund ist der, dass die wahre Ursache des unterdurchschnittlichen Leistens nicht erkannt wurde und folglich auch nicht beseitigt werden kann. Wir müssen die hinter den Leistungsdefiziten liegenden Lernschwierigkeiten ausmachen. So kann es sein, dass Melissa mit dem Thema nichts anfangen konnte, Paul fehlte der nötige thematische Wortschatz, Franziska hatte aufgrund häuslicher Probleme einfach keinen Bock auf Englisch, und John hat ein generell eingeschränktes Hörvermögen, was übrigens heute ein bei Kindern und Jugendlichen zunehmendes Phänomen zu sein scheint. Die vier Kinder haben also ganz individuelle Probleme und brauchen demzufolge individuelle Unterstützung. Einfach mehr Hörtexte zu trainieren, bringt hier gar nichts.

 

Das setzt voraus, dass eine Lehrkraft diagnostizieren kann…

Haß: Ja, die allgemeinen und fachspezifischen Lernvoraussetzungen der Schüler richtig einschätzen zu können, ist eine Kernkompetenz des Lehrberufs. Weiterhin ist wichtig zu wissen, welche mentalen Vorgänge notwendig sind, um eine von mir gestellte Aufgabe zu erfüllen. Für den Fremdsprachenlehrer zum Beispiel sind hierfür fundierte Kenntnisse der Psychologie wie auch der Psycholinguistik unumgänglich. Salopp formuliert: Nur wenn ich sehr genau weiß, was im Kopf meines Schülers passieren muss, um die Aufgabe zu erledigen, und wenn ich dazu noch weiß, welche individuellen Lerndispositionen dabei hinderlich sein könnten, kann ich diesem Schüler individuell bei der Überwindung von Lernschwierigkeiten helfen und ihn damit letztendlich bei der Erreichung des Lernziels unterstützen. Dies wäre dann übrigens echte Individualisierung.

 

Es könnte sein, dass Lehrkräfte, die das lesen, aufstöhnen: »Das nicht auch noch!«

Haß: Ja, das ist gut möglich und auch verständlich. Ich weiß sehr wohl, auch aus meiner eigenen Unterrichtspraxis, dass die Rahmenbedingungen für schulisches Lehren und Lernen nicht immer optimal sind. Aber es geht auch gar nicht darum, von jetzt auf gleich Schule und Unterricht zu revolutionieren. In erster Linie geht es einmal um einen Perspektivwechsel. Ich verstehe Lehren in erster Linie als Initiieren und Begleiten von Lernen; nicht als Vermittlung von ‘Lernstoff’. Diese stärkere Orientierung am Schüler, am Lerner ist das Wesentliche. Dann muss jede Lehrerin und jeder Lehrer entscheiden, inwieweit eine Veränderung des eigenen Lehrstils nötig und inwieweit sie/er bereit und/ oder fähig ist, anders zu lehren. Entscheidend ist zuvörderst die Haltung.

 

Nehmen wir an, die Haltung einer Lehrkraft entspricht dem. Wie kann eine zeitgemäße Fremdsprachendidaktik ihren Unterricht unterstützen?

Haß: Das Schlüsselwort heißt kompetenzorientiert unterrichten. Der Kern dabei: Die Lerner sollen befähigt werden, in einer fremden Sprache lebensweltliche Situationen zu bewältigen. In der neuen Generation von Lehrwerken geht es deshalb zum Beispiel um Situationen wie Einkaufen, Frühstücken, ins Kino oder Restaurant gehen etc. Rund um diese Situationen lernen die Schüler auch Grammatik und Vokabeln und sind anschließend in der Lage, diese situationsgerecht anzuwenden. Und, Stichwort ‘Individualisierung’, jeder so korrekt und komplex, wie das bei seinen individuellen Lernvoraussetzungen eben möglich ist.

 

Zur Person:

Dr. Frank Haß arbeitete bis 2004 als Lehrer, Ausbilder und Fachberater. Von 2004 bis 2010 war er an der Universität Leipzig am Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung tätig. 2010 machte er sich mit den Bereichen Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung selbstständig und baute das Institut für Angewandte Didaktik auf. Er entwickelt und gibt Lehr- und Lernmittel primär für den Englischunterricht heraus und berät Schulen und Institutionen. Er ist Herausgeber der Lehrwerke Blue Line, Orange Line und Red Line. www.angewandte-didaktik.de

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dbb Jahrestagung 2018

Hauptthema der dbb-Jahrestagung im Januar in Köln war die Notwendigkeit des Ausbaus der Digitalisierung an den Schulen. Und Finanzminister Lutz Lienenkämper brachte gute Nachrichten mit.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker rief gleich zu Beginn in ihrem Grußwort dazu auf, die Digitalisierung der Bildung an den Schulen voranzutreiben, sie mit Breitbandnetzen und der notwendigen Hard- und Software auszustatten. Die Kreidezeit in den Klassenzimmern müsse vorbei sein. Dazu bedürfe es auch gut ausgebildeter Lehrerinnen und Lehrer und entsprechend gestalteter Lehrpläne und Curricula. 

 

Pakt für Digitalisierung

Der im Herbst vergangenen Jahres neu gewählte dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach rief in seiner Grundsatzrede im Sinne einer Modernisierung des öffentlichen Dienstes zu einem Pakt für Digitalisierung auf. Damit meint er eine sichere, ganzheitliche digitale Strategie, die das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Gemeinden sicherstellt. 

Eindeutig tritt Silberbach für das Berufsbeamtentum ein, mit allen Konsequenzen, auch für das Streikverbot. Das Tarifeinheitsgesetz, das in Teilen vom Bundesverfassungsgericht als nicht verfassungsgemäß erachtet wurde, bleibe ein zentraler Angriffspunkt. Es untergrabe die gewerkschaftliche Handlungsfähigkeit und müsse daher nicht nachgebessert, sondern ersatzlos gestrichen werden. 

 

Besoldungswettbewerb beenden

Für die Zukunft von Bedeutung wäre auch, den desaströsen Besoldungswettbewerb unter den Ländern zu beenden. Dazu sei es wichtig, dass die Beamten an den Besoldungssteigerungen teilhaben und nicht durch die Willkür der Dienstherren von realen Zuwächsen ausgeschlossen werden.

Staatssekretär Hans-Georg Engelke, der Innenminister Thomas de Maizière vertrat, betonte ebenfalls die Notwendigkeit eines Berufsbeamtentums. Das werde gerade in diesen Zeiten deutlich. Politisch sei die Lage offen, aber das Land sei stabil. Der Öffentliche Dienst sei eine Bank! Damit das in Zukunft so bleibt, nannte er drei wichtige Aspekte:

  1. Der öffentliche Dienst muss präsent sein, wenn man ihn braucht. Kurzfristig erreichbar, mobil, flexibel, digital vernetzt.
  2. Der öffentliche Dienst muss gut sein. Zuverlässig, gewissenhaft, verantwortungsvoll, unaufgeregt, geräuschlos, freundlich und gleichzeitig hart in der Sache. 
  3. Der öffentliche Dienst muss motiviert sein. Das ist nicht nur eine Frage des Geldes, aber die Bezahlung muss stimmen. Er wird sich für die Übertragung des Verhandlungsergebnisses der Tarifrunde auf den Beamtenbereich einsetzen.

 

Land stockt Pensionsfonds auf

Der Vertreter der Landesregierung, Finanzminister Lutz Lienenkämper, überbrachte schließlich eine überaus gute Nachricht: die deutliche Aufstockung (rund 680 Millionen Euro) des Pensionsfonds des Landes. Damit sind die Maßnahmen zur Deckelung der finanziellen Vorsorge der alten Landesregierung rückgängig gemacht worden. Für 2017 war keine Zuführung geplant und ab 2018 lediglich 200 Millionen pro Jahr, anstelle von ursprünglich vorgesehenen 1,3 Milliarden Euro. Damit hat die neue Landesregierung einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Finanzierung des Pensionsfonds geleistet.

Ulrich Brambach

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Die lehrer nrw-MasterCard Gold

Immer mehr lehrer nrw-Mitglieder nutzen für sich und ihre Angehörigen die bewährte Verbandskreditkarte. Die Vorteile sprechen für sich.

Gebührenfreie lehrer nrw MasterCard Gold

  • Keine Jahresgebühr – dauerhaft
  • Keine Auslandseinsatzgebühr – weltweit
  • Keine Gebühr für Bargeldabhebungen – 1,73 Prozent Zinsen p. M. für den Zeitraum Abhebung – Rechnungsausgleich, aber auch ohne Auslandseinsatzgebühr
  • Keine Gebühren für Ersatzkarte, Ersatz-PIN, Kartensperrung, postalische Rechnungszusendung
  • Jederzeit kündbar – kostenlos
  • Partnerkarten– Lebenspartner, Ehepartner, Kinder, Eltern – über ein anderes Girokonto zu den gleichen Konditionen wie die Mitgliedskarte

Inkludierte Reiseversicherungen

  • für zu mindestens fünfzig Prozent mit der Karte bezahlte Reisen
  • Reiseausfall, Reiserücktritt, Reiserücktransport, Verspätungen Reisekrankenversicherung, Reiseunfallversicherung Reisediebstahlversicherung

Günstige Rabatte

  • Bis zu vierzig Prozent bei Neuwagenkauf für 34 Marken
  • Fünf Prozent Rückvergütung bei Mietwagen über ein Partner-Mietwagenportal und bis zu zwanzig Prozent bei Alamo in USA/Kanada
  • Fünf Prozent Reisegutschrift mit Bestpreisgarantie über ein Partner-Reiseportal

Weitere Infos:

Keine Zusatzgebühr mehr bei privaten Kreditkarten

Seit dem 9. Januar 2018 ist das ‘Surcharging’, also ein Zuschlag bei Bezahlung mit einer Kreditkarte, von der EU untersagt. Zahlungen per Kreditkarte sollen für Verbraucher günstiger und sicherer werden. Gemäß einer Payment Service Directive (PSD II) der EU sollen Bezahlungen mit privaten Kreditkarten günstiger werden.

Lufthansa, wie auch wahrscheinlich andere Fluggesellschaften, setzt die neue Richtlinie für Online- und Kreditkarten-Zahlungen nun um. Seit dem 9. Januar 2018 entfällt daher die bislang bei Kreditkarten-Zahlungen für LH-Flüge fällige Optional Payment Charge (OPC). Allerdings gilt dieser Gebühren-Wegfall bei der Lufthansa nicht für alle Kreditkarten-Typen, sondern nur für innerhalb der EU ausgegebene, privat genutzte Kreditkarten. Die Mastercard Gold Verbandskreditkarte gehört dazu. lehrer nrw-Mitglieder werden also bei Bezahlung von LH-Flügen mit der Mastercard Gold Verbandskreditkarte keinen Zuschlag mehr zahlen müssen.

Die Direktive der EU gilt selbstverständlich auch für andere Händler/Unternehmen. Keiner in der EU darf künftig für private Kreditkarten einen Zuschlag nehmen. So werden auch die TUI wie auch Thomas Cook komplett für alle Kreditkarten-Typen auf einen Aufschlag verzichten. Somit wird die Bezahlung mit der Mastercard Gold Verbandskreditkarte noch günstiger.

Zum Originalbeitrag (PDF-Datei) 


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Auf das ‘Wie’ kommt es an

Wie Sie als Lehrer aus der Praxis wissen, entscheidet vielmehr das ‘Wie’ als das ‘Was’ über den Erfolg des Unterrichts. Oder anders ausgedrückt: Welcher Lehrer möchte nicht, dass seine Inhalte bei dem Schüler wirklich ankommen? Worauf es ankommt, erklärt die Sprech- und Kommunikationstrainerin Karin Punitzer, die für lehrer nrw regelmäßig Rhetorik-Seminare anbietet.

Wie wesentlich es ist, die eigenen rhetorischen Kompetenzen immer wieder weiter zu entwickeln, zeigt nicht zuletzt eine amerikanische Statistik, laut der im Durchschnitt zwanzig Prozent der Information bei Ihren Hörern ankommen (vgl. Vera F. Birkenbihl, Rhetorik-Redetraining für jeden Anlass). Da wir uns als Lehrende also nicht alleine auf den Inhalt und die Sachebene verlassen können oder wollen, kommt der Beziehungsebene in der Vermittlung der Lerninhalte eine zentrale Rolle zu.

Darüber hinaus, wenn eine Diskrepanz zwischen Sach- und Beziehungsebene besteht, reagiert der Rezipient vorrangig auf die Beziehungsebene. Oder anders ausgedrückt: Sie loben einen Schüler mit strengem Tonfall. Was wird bei dem Schüler verstärkt hängen bleiben, das Lob oder die ‘interpretierte’ Botschaft? Darum beschäftigen wir uns im Grundlagenseminar nicht zuletzt auch mit Stimmklang und Körpersprache und kombinieren diese mit der passenden Wortwahl. Dabei überprüfen Sie eingeschliffene Gewohnheiten auf ihren Sinn und erweitern Ihr Ausdrucksspektrum. Dadurch gewinnen Sie auch Sicherheit im Umgang mit unerwarteten oder schwierigen Gesprächssituationen.

Hierbei sind kleine Schritte große Erfolge! Die Wiederholung und das Erleben des Erworbenen in unterschiedlichen Situationen sorgen dafür, dass die Skills selbstverständlich abgerufen werden können. Daher macht es Sinn, mehrere Seminare in Abständen zu besuchen, um weitere rhetorische Kompetenzen zu vertiefen.

Im ersten Teil des Grundlagenseminars widmen wir uns somit einer ökonomischen Sprechatmung, die Voraussetzung für einen guten Informationsfluss und eine variantenreiche Stimmmodulation ist. Gekonnte Pausensetzungen und Betonungen stärken weiter Ihren Ausdruck. Mit bewusster Gestik, Mimik und Haltung vertiefen Sie die rhetorische Botschaft, lösen Antipathien auf, gewinnen an Glaubwürdigkeit und Präsenz im Unterrichtsalltag. Rhetorische Argumentationstechniken ergänzen im zweiten Teil des Grundlagenseminars Ihre sprachlichen Kompetenzen, damit Sie auf Störungen im Unterrichtsalltag oder in Diskussionsrunden passend intervenieren können.

 

Die Autorin:

Karin Punitzer ist erfolgreiche Sprech- und Kommunikationstrainerin, Sprecherin und Schauspielerin. Sie ist Lehrbeauftragte an der internationalen Filmschule FAS Cologne und Mitglied im dvct – deutschen verband für coaching & training e.v.

Weitere Angebote sind für das kommende Schuljahr in Planung.

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Wende in der Inklusionsdebatte

Vom 20. bis 24. Februar findet in Hannover die didacta 2018 statt. Ein Schwerpunkt auf der Bildungsmesse ist das Thema ‘Inklusion’. Über negative und positive Entwicklungen ein Interview mit dem Bildungsexperten Michael Felten.

Zu schnell, zu radikal, zu ideologisch – die Art, wie Inklusion an deutschen Schulen umgesetzt wird, gefährdet das Wohl vieler Kinder. Dieser Meinung ist Gymnasiallehrer und Autor Michael Felten. Im Interview plädiert er für eine ehrlichere Debatte.

 

Herr Felten, was läuft falsch bei der Umsetzung der Inklusion?

Michael Felten: Das Ganze geht aus von der UN-Behindertenrechtskonvention, die dafür plädiert, allen Kindern das Recht auf Bildung im allgemeinen Schulsystem zu gewährleisten. In Deutschland ist von Teilen des pädagogischen Diskurses daraus gemacht worden: Alle Kinder mit Beeinträchtigungen haben in Zukunft das Recht, an jeder Schulform unterrichtet zu werden. Was letztlich, wenn man es praktisch betrachtet, entweder eine extrem teure Lösung bedeuten würde oder massive Beeinträchtigungen des Lernens für alle Beteiligten. Die UNO hatte aber primär diejenigen Länder im Auge, in denen Kinder mit Behinderung bislang vom öffentlichen Schulsystem ausgeschlossen sind. Was die UNO überhaupt nicht wollte, war, unser hochentwickeltes Förderschulsystem einzustampfen und dafür zu sorgen, dass sich in Deutschland eine Einheitsschule entwickelt. Wir haben es bei dieser überhasteten und schlecht ausgestatteten Inklusion mit einer Logik des Misslingens zu tun. Man findet einen schönen Begriff, ‘Gemeinsames Lernen’, um das Empfinden von Unterschieden zu reduzieren. Tatsächlich wird dieses dadurch aber verstärkt.

 

Welche Rolle sollen Förderschulen künftig spielen? 

Felten: Unsere Förderschulen, in denen die Lehrer kleine Gruppen betreuen und die Kinder über längere Zeit kennen, haben bisher sehr gute Arbeit geleistet. Das ist durch die Inklusionseuphorie der letzten Jahre arg in den Hintergrund getreten. Die Förderschule sollte auf jeden Fall erhalten bleiben, weil sie den Kindern mit besonderen Entwicklungsstörungen – entweder in bestimmten Phasen ihrer Schullaufbahn oder in manchen Fällen auch während der ganzen Zeit – die besseren Förderbedingungen bietet. Die Übergänge zwischen Förderschulen und Regelschulen müssten aber flexibler sein. Wir müssen dual-inklusiv denken. Diesen Begriff hat Otto Speck, emeritierter Sonderpädagoge der LMU München, geprägt. Es geht darum, für jedes einzelne Kind festzustellen, wo es optimal aufgehoben ist. Das ist für die meisten Kinder die Regelschule. Und für manche Kinder ist es eben, phasenweise oder auch für die ganze Schulzeit, die Förderschule mit ihrer hochspezifischen Expertise. 

 

Wie könnte gemeinsames Lernen an Regelschulen aussehen?

Felten: Man muss es einfach wörtlich nehmen: Wo findet denn tatsächlich Gemeinsamkeit statt? Zwei, drei Förderkinder in einer Regelklasse, die erleben doch ganz oft: »Ich bin ganz anders als die anderen!« In Bayern und Baden-Württemberg gibt es so genannte Partner- oder Außenklassen. Das sind Förderklassen in einem Schulverband, also etwa einer Real- oder Hauptschule, die eine Regelklasse als Partnerklasse haben. Sie feiern nicht nur Feste miteinander, sondern haben zum Beispiel auch gemeinsamen Sportunterricht. Sinnvoll scheint mir auch, Schwerpunktschulen zu bilden, so wie es in Nordrhein-Westfalen jetzt angestrebt wird. Das sind Regelschulen, die personell und sächlich so gut ausgestattet sind, dass man Kindern mit verschiedenen Förderbedarfen wirklich gerecht werden kann. Dort würden dann mehrere Sonderpädagogen arbeiten, die alle sonderpädagogischen Fachrichtungen abdecken. 

 

In Nordrhein-Westfalen will die neue Landesregierung einen Gang zurückschalten und hat zum Beispiel die Schließung von Förderschulen vorerst gestoppt. Auch in Niedersachsen und anderen Bundesländern fordern Eltern und Politiker, die Entwicklung zu verlangsamen. Sehen Sie einen bundesweiten Trend? 

Felten: Ich glaube, das Jahr 2017 hat so etwas wie eine Wende in der Inklusionsdebatte gebracht. Es ist deutlich geworden – sei es durch Studien und andere Veröffentlichungen, sei es durch die Debatten im Vorfeld der Landtagswahlen – dass es mit Wohlfühlfloskeln bei diesem heiklen Thema nicht getan ist. In der überregionalen Presse wurde kritischer als zuvor über die Inklusionspraxis berichtet, und in der Fachpresse kommen verstärkt Experten zu Wort, die davor warnen, übereilt, ohne ausreichende Ressourcen und ohne gesicherte Standards vorzugehen. Ich glaube, dass jetzt eine Phase begonnen hat, in der man etwas behutsamer an diese Frage herangeht.

 

Das Thema ‘Inklusion’ auf der didacta 2018

Forum Bildung (Halle 12, Stand C45)

Mittwoch, 21. Februar 2018 | von 12:15 Uhr bis 13:15 Uhr

Wieviel schlechte Politik verträgt die Inklusion?
Inklusive Schule auf dem Weg zu echter Teilhabe

Prof. Dr. phil. Bernd Ahrbeck, International Psychoanalytic University Berlin
Franz-Josef Meyer, Landesvorsitzender des VBE Niedersachsen
Doris Schröder-Köpf, Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe des Landes Niedersachsen
Veranstalter: Verband Bildungsmedien e.V.

www.didacta-hannover.de/veranstaltung/wieviel-schlechte-politik-vertraegt-die-inklusion-inklusive-schule-auf-dem-weg-zu-echter-teilhabe/PAN/81634 

Forum Unterrichtspraxis (Halle 12, Stand D46)

Freitag, 23. Februar 2018 | von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Gute Lehrer-Schüler-Beziehung, der Geheimcode
für Unterrichtserfolg – wie geht das eigentlich?

Michael Felten, Lehrer und Publizist, freier Schulentwicklungsberater, Köln
Veranstalter: Verband Bildungsmedien e.V.

www.didacta-hannover.de/veranstaltung/gute-lehrer-schueler-beziehung-der-geheimcode-fuer-unterrichtserfolg-wie-geht-das-eigentlich/VOR/81679 

Forum Unterrichtspraxis (Halle 12, Stand D46)

Samstag, 24. Februar 2018 | von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Inklusion am Gymnasium – eine besondere Herausforderung?

Jürgen Bock, Koordinator für Inklusion, Otto-Hahn-Gymnasium Springe
Dr. Kerstin Prietzel, Schulleiterin, Otto-Hahn-Gymnasium Springe
Veranstalter: Verband Bildungsmedien e.V.

www.didacta-hannover.de/veranstaltung/inklusion-am-gymnasium-eine-besondere-herausforderung/VOR/81681  

Forum Bildung (Halle 12, Stand C45)

Samstag, 24. Februar 2018 | von 12:15 Uhr bis 13:15 Uhr

Inklusion: Was läuft falsch?

Michael Felten, Gymnasiallehrer für Mathematik und Kunst in Köln,
Lehrbeauftragter in der Lehrerausbildung an der PH Heidelberg,
Autor (zuletzt 2017: Die Inklusionsfalle)
Veranstalter: Verband Bildungsmedien e.V.

 

Zur Person:

Michael Felten hat 35 Jahre lang an einem Kölner Gymnasium Mathematik und Kunst unterrichtet und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. 2017 veröffentlichte er das Buch ‘Die Inklusionsfalle – Wie eine gut gemeinte Idee unser Bildungssystem ruiniert’ (Gütersloher Verlagshaus).

Zur Originalausgabe (PDF-Datei) 


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