Sehr kleines Zeitfenster
lehrer nrw fordert faire und praktikable Lösung für Zentrale Prüfungen in Klasse 10.
Das NRW-Schulministerium hat heute bekannt gegeben, dass die schulischen Abschlussprüfungen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Dies betrifft auch die Zentralen Prüfungen in Klasse 10 (ZP 10), die in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik gestellt werden. Sie sollen nun fünf Tage später als ursprünglich geplant anlaufen, Starttermin wäre dann der 12. Mai.
„Die Verschiebung um fünf Tage verschafft den Schulen im Sekundarbereich I ein klein wenig Zeit – mehr aber auch nicht. Selbst wenn der Unterricht nach den Osterferien wieder regulär beginnen könnte: Es ist illusorisch zu glauben, dass der in drei Wochen landesweiter Schulschließungen ausgefallene Stoff in so kurzer Zeit nachgeholt werden kann“, sagt die lehrer nrw-Vorsitzende Brigitte Balbach. Erschwerend kommt hinzu, dass zum Beispiel die Schulen im vom Corona-Virus besonders betroffenen Kreis Heinsberg bereits seit Karneval geschlossen sind.
„Klar ist: Wir brauchen eine faire Lösung für alle Schülerinnen und Schüler, die in diesem Schuljahr einen Abschluss im Sekundarbereich I machen. Hier erwarten wir konkrete und praktikable Vorschläge des Schulministeriums“, betont Sven Christoffer, stellvertretender Vorsitzender von lehrer nrw und Vorsitzender des Hauptpersonalrats Realschulen beim MSB NRW.
Denkbar sind aus Sicht von lehrer nrw verschiedene Szenarien: Es wäre zum Beispiel möglich, dass das Schulministerium die ZP 10 Aufgaben nicht, wie üblich, zentral und für alle Schulen gleich stellt, sondern den Lehrkräften einen Aufgabenpool an die Hand gibt, aus dem sie wählen können. Das trüge der Tatsache Rechnung, dass der Lernstand unter den gegebenen Bedingungen nicht überall gleich sein kann.
Eine weitere denkbare Option wäre es, in den ZP 10 nur den Unterrichtsstoff bis zum Ende des ersten Halbjahres zu prüfen.
Dass die Gesundheit aller Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler bei den Prüfungen durch entsprechende Infektionsschutzmaßnahmen sichergestellt werden muss, versteht sich von selbst.
27.03.2020 Jochen Smets, Pressesprecher
Original-Pressemitteilung (PDF-Datei)