Schmerzhaft, aber notwendig
lehrer nrw sieht in der aktuellen Pandemielage keine Alternative zum Distanzunterricht.
Mit den Schulschließungen bis Ende Januar hat die Landesregierung zu einer Maßnahme gegriffen, die zwar sehr schmerzt, die jedoch angesichts des dramatischen Infektionsgeschehens nachvollziehbar und angemessen ist. „Klar ist und bleibt, dass das Lernen auf Distanz den Präsenzunterricht und das soziale Miteinander in den Schulen nicht ersetzen kann.
In der aktuellen Pandemielage gibt es aber leider keine Alternative zum Distanzunterricht. Das kurz vor den Weihnachtsferien praktizierte Mischmodell hat sich wegen der Gleichzeitigkeit von Distanz- und Präsenzunterricht als untauglich erwiesen. Daher ist es konsequent, dass die Landesregierung entsprechende Warnungen auch von unserer Seite aufgegriffen und sich zu der heute verkündeten Lösung durchgerungen hat.
Den Schulen bleibt damit ein kaum zu bewältigender Spagat zwischen Präsenz und Distanz erspart. Damit können die Ressourcen auf den Distanzunterricht konzentriert werden, um hier bestmögliche Bildung anbieten zu können. Ebenfalls zu begrüßen ist, dass den Schulen noch bis zu zwei Vorbereitungstage eingeräumt wurden“, sagt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw
Klarheit schafft auch die Ankündigung von Schulministerin Yvonne Gebauer, weitere Klassenarbeiten bis zum Halbjahresende auszusetzen. Damit können Halbjahreszeugnisse auf Basis der bisher erbrachten schriftlichen und mündlichen Leistungen sowie der in den nächsten Wochen noch zu erbringenden Leistungen im Distanzunterricht vergeben werden. Dort, wo es in Schulen und Elternhäusern noch an technischer Ausstattung für das Lernen und Lehren auf Distanz mangelt, muss es schnelle und unbürokratische Lösungen geben.
Natürlich brauchen die Schulen trotz der schwer zu prognostizierenden Pandemie-Entwicklung eine über den 31. Januar hinausgehende Perspektive. Können zum Beispiel die Lernstandserhebungen in Klasse 8 und die Zentralen Prüfungen in Klasse 10 in der gewohnten Form stattfinden? Können die Schülerbetriebspraktika durchgeführt werden? Dies sind nur einige der vielen offenen Fragen, die mit Blick auf das zweite Schulhalbjahr zu klären sind.
06.01.2021
Jochen Smets, Pressesprecher
Original-Pressemitteilung (PDF-Datei)