Pressemitteilung
lehrer nrw kritisiert Scheindebatte um Unterrichtsausfall-Statistik.
Das aktuelle Gezänk um den Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Unterrichtsausfall-Statistik ist eine nutzlose Scheindebatte. „Selbstverständlich ist die Erfassung des Unterrichtsausfalls ein wichtiges Instrument und steht grundsätzlich auch überhaupt nicht in Frage“, betont Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw. „Doch das eigentliche Problem ist der Unterrichtsausfall und nicht die Statistik. Die Ursache des Ausfalls ist hinlänglich bekannt und heißt: Lehrkräftemangel. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit rund 8.000 Lehrerstellen nicht besetzt. Wir brauchen konstruktive Lösungsvorschläge zu diesem Problem und keine Pseudo-Debatten, ob die Unterrichtsausfall-Statistik nun gegen Ende des alten oder zu Beginn des neuen Schuljahres wiederaufgenommen wird. Allein vom Wiegen wird die Sau nicht fett.“
Zudem sind sich Parteien aller Couleur darin einig, dass die derzeit im System tätigen Lehrkräfte und Schulleitungen unbedingt von zeitraubenden Dokumentationspflichten und Verwaltungsaufgaben entlastet werden müssen. „Schulleitungen und Lehrkräfte arbeiten angesichts des dramatischen Personalmangels permanent am oder über dem Limit – durch ihre Mehrarbeit tragen sie übrigens maßgeblich dazu bei, den Unterrichtsausfall nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Die Schulen brauchen jetzt Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Gerade während der Corona-Zeit hat die teils extreme Kurzfristigkeit der Kommunikation seitens des Schulministeriums das Vertrauensverhältnis zwischen dem Haus und den Schulen nachhaltig beschädigt. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich, dass die neue Schulministerin Dorothee Feller frühzeitig die Wiederaufnahme der Unterrichtsausfall-Statistik für das Schuljahr 2023/24 angekündigt hat. Dabei muss es jetzt auch bleiben!“, so Christoffer.
22.03.2023
Jochen Smets, Pressesprecher
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