lehrer nrw Seniorenbeauftragte Monika Holder berichtet über Kongress
Vom 17. bis 19. April 2023 fand in Fulda der Kongress der Seniorenvertretungen der Bundesländer im VDR statt.
Unter der bewährten Führung von Christa Nicklas, Bundesseniorenvertreterin des VDR, und deren Stellvertreter Wilfried Rausch, beschäftigten sich die Seniorenvertreter mit den Schwerpunktthemen Seniorenpolitik, Pflege und Verkehrssicherheit für Seniorinnen und Senioren.
Informationen zur Seniorenpolitik
Die Senioren und Seniorinnen im dbb fordern die Einbeziehung bei allen Gehaltsverhandlungen. Angesichts der Nichtberücksichtigung der Senioren bei der letzten Tarifrunde, z. B. bei der Energiepauschale, die erst nach massiven Protesten dann auch an Senioren ausbezahlt wurde, ist diese Forderung mehr als berechtigt.
Sockelbeträge und Einmalzahlungen bei den Tarifverhandlungen werden meist nicht für Pensionäre umgesetzt. Hier sind die Landesverbände gefragt. Und da die Länder erst im Oktober über die Erhöhungen, Sockelbeträge und Sonderzahlungen verhandeln, bleibt abzuwarten, was dann aus dem Verhandlungsergebnis in den Ländern umgesetzt wird und wie Landesbeamte bzw. Pensionäre berücksichtigt werden.
Thema Pflege
In Rheinland-Pfalz gibt es ein Projekt „Gemeindeschwester Plus“. Das Angebot soll älteren Personen dienen, die noch keine Pflege brauchen. Eine Unterstützung durch Sozialarbeiter für Senioren könnte die Pflegebedürftigkeit hinausschieben und die Lebensqualität älterer Personen verbessern.
Um Familie, Beruf und Privatleben besser vereinbaren zu können, wird gefordert, die Pflegezeit von Angehörigen von 24 Monaten auf 36 Monate zu erhöhen. Pflegegeld (Lohnersatzleitungen) soll unabhängig vom Einkommen gezahlt werden. Bei den Pflegeberechtigten sollte über eine Erweiterung der Anspruchsberechtigten nachgedacht werden, so dass die Pflegenden nicht nur aus dem Personenkreis der nahen Angehörigen sein müssen.
Frau Nicole Weiss-Urbach referierte dazu über die Probleme, die vor allem immer noch in der Mehrzahl Frauen trifft. Diese müssen Nachteile im Einkommen und später bei der Altersversorgung hinnehmen. Der Gender Care Gap (unbezahlte Sorgearbeit) und damit der Gender Pension Gap (verminderte Altersansprüche) trifft also immer noch vorwiegend Frauen. Daher beantragen die Bundesfrauen des dbb die Anrechnung der Ausfallzeiten auf die Pension und Lohnersatzleistungen, nicht nur als Darlehen, sowie private Vorsorge. Der ausführliche Antrag dazu wird im Oktober beim 3. Bundesseniorenkongress in Berlin gestellt werden.
Verkehrssicherheit für Senioreninnen und Senioren
Zu diesem Thema referierte Herr Gerhard Brink mit Witz und Erfahrung über die Verkehrssicherheit bei Seniorinnen und Senioren. Dieses Thema bezieht sich nicht nur auf die Teilnahme im Straßenverkehr als Autofahrer, sondern auch als Fußgänger oder Zweiradfahrer. Ausdrücklich wurde vor den Gefahren von schmerzlindernden/schlaffördernden Mitteln gewarnt, die eine aktive Teilnahme am Verkehr beeinträchtigen können. Dazu gehören viele freiverkäufliche Schlafmittel, die entsprechend oft in der Werbung angepriesen werden. Beweglichkeit, Sehfähigkeit und Hörfähigkeit sollten im eigenen Interesse laufend überprüft werden.
Der Flyer des deutschen Verkehrssicherheitsrats zu Rückmeldefahrten kann hier nur empfohlen werden. Er ist im Internet aufrufbar unter: www.dvr.de/rueckmeldefahrt
Abschließend planten die Seniorenvertreter ein weiteres Treffen im Herbst, um aktuelle Themen zu beraten und sich gegenseitig auszutauschen. Für alle Interessierten empfiehlt es sich, die Homepage der eigenen Gewerkschaft/des eigenen Verbands sowie die Seniorenseiten der Homepage des dbb und des VDR aufzurufen.
dbb-Seniorenseite: https://www.dbb.de/der-dbb/senioren.html
vdr-Seniorenseite: https://www.vdr-bund.de/seniorenvertretung_vertreter.aspx
Ausführlichere Informationen zu der VDR-Seniorenfortbildung erfolgen im nächsten Seniorenbrief.
Monika Holder
Fotos: Werner Hillen