Pressemitteilung
Alarmierende Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers: lehrer nrw fordert Konsequenzen.
Die heute bekannt gewordenen Ergebnisse zum Deutschen Schulbarometer sind bestürzend. Die repräsentative Umfrage der Robert Bosch Stiftung unter mehr als 1.600 Lehrkräften zeigt dringenden Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen. So sieht fast die Hälfte der Befragten ein Problem mit psychischer oder physischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern. Das wiederum erhöht das Burnout- und Stressrisiko von Lehrkräften enorm – zumal viele von ihnen nicht selten auch selbst zum Ziel von verbaler oder körperlicher Gewalt werden. Dass 27 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer den Schuldienst verlassen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, ist alarmierend. Herausforderndes Schülerverhalten, eine zunehmend heterogene Schülerschaft, der allgegenwärtige Personalmangel sowie unzureichende Investitionen in Schulgebäude und -infrastruktur sind weitere Problemfelder, die die Umfrageteilnehmenden benennen. Das Fazit von Dr. Dagmar Wolf, Leiterin des Bereichs Bildung der Robert Bosch Stiftung, spricht Bände: „Wir sehen in den Ergebnissen die Momentaufnahme eines kranken Systems.“
Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw, fordert Konsequenzen: „Diese erschütternden Befunde decken sich leider zu 100 Prozent mit den Rückmeldungen, die wir immer wieder aus den Schulen bekommen. Das ist nicht mehr hinnehmbar. Die Ergebnisse des Schulbarometers ziehen einen klaren Auftrag an die Politik nach sich: Das System Schule braucht mehr Investitionen, mehr Personal und mehr Wertschätzung. Schule sollte ein angst- und gewaltfreier Raum sein, in dem ein lernförderliches Klima und eine Kultur des Respekts herrscht. Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht geben. Denn es kann nicht gesund sein, in einem kranken System zu arbeiten und zu lernen.“
24.04.2024
Jochen Smets, Pressesprecher
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