Solides Ergebnis mit Wermutstropfen
lehrer nrw sieht Licht und Schatten im heutigen Tarifabschluss.
Der heute erzielte Tarifabschluss bringt für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte Licht und Schatten. „Positiv ist die Corona-Sonderprämie von 1.300 Euro, weil sie auch den enormen Mehrbelastungen der Lehrerinnen und Lehrer in der Pandemie Rechnung trägt. Die Entgelterhöhung von 2,8 Prozent ab dem 1. Dezember 2022 liegt deutlich unter der Forderung von fünf Prozent, ist aber in schwieriger Zeit ein solides Verhandlungsergebnis. Damit halten alle Beschäftigten Anschluss an die allgemeine Lohnentwicklung – sofern sich die Inflationsrate, wie von Ökonomen erwartet, wieder auf Normalniveau einpendelt.“ So kommentiert Ulrich Gräler, stellvertretender Vorsitzender von lehrer nrw und Tarifbeauftragter des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR) im dbb, das Ergebnis.
Ein Wermutstropfen aus Lehrersicht ist sicherlich, dass einige Kernforderungen, zum Beispiel die vollständige Umsetzung der Paralleltabelle sowie die stufengleiche Höhergruppierung, nicht durchgesetzt werden konnten. Hier mussten die Lehrkräfte und andere Sparten des Öffentlichen Dienstes diesmal zugunsten von Einkommenszuschlägen für die Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitssektor zurückstehen. „Wir erwarten, dass strukturelle Verbesserungen für tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer spätestens in der nächsten Tarifrunde in zwei Jahren realisiert werden“, so Gräler weiter. „Ferner fordern wir von der NRW-Landesregierung die inhalts- und zeitgleiche Übertragung des Ergebnisses auch auf die beamteten Lehrkräfte. Gerade in Zeiten des Lehrermangels und hoher Zusatzbelastungen infolge der Pandemie braucht es ein Signal der Verlässlichkeit.“
29.11.2021
Jochen Smets, Pressesprecher
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