Pressemitteilung: Inklusion ohne Personal ist Exklusion
Radikale Haushaltskürzungen gefährden den Inklusionsprozess.
Der Inklusionsprozess an den Schulen in NRW, von der damaligen Schulministerin Sylvia Löhrmann ungesteuert in die Fläche getrieben, leidet von Anfang an unter einer unzureichenden Ausstattung mit personellen und materiellen Ressourcen.
Darum ist es ebenso unverständlich wie fatal, dass die Landesregierung im Entwurf des Haushalts 2024 die Mittel für die schulische Inklusion drastisch zusammenstreicht. Von bisher 60 Millionen Euro, die im Rahmen der Inklusionspauschale vor allem für die Finanzierung so genannter Schulassistenzen eingesetzt wurden, sollen demnach gerade mal zehn Millionen Euro übrig bleiben.
„So gefährdet die Landesregierung den ohnehin komplizierten und mühsamen Inklusionsprozess an einer sehr sensiblen Stelle. Denn die Schulassistentinnen und -assistenten leisten wertvolle Unterstützungsarbeit, die die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Fachkräfte in den multiprofessionellen Teams entlastet. Fällt diese Unterstützung weg, bedeutet das für die ohnehin unter dramatischem Personalmangel leidenden Schulen eine enorme Mehrbelastung und letztlich
eine Bedrohung der Qualität inklusiver Bildung“, kritisiert der lehrer nrw-Vorsitzende Sven Christoffer. „Es ist beschämend, dass der Inklusionsprozess in einem wohlhabenden Land wie unserem am Geld zu scheitern droht. Wir fordern die Landesregierung auf, den Haushaltsentwurf an dieser Stelle deutlich nachzubessern!“
11.09.2023
Jochen Smets, Pressesprecher
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