Rund 120 Delegierte aus 13 Bundesländern trafen sich vom 26. bis 28. April zum Bundesrealschultag des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR) in Mainz. Erfolg für lehrer nrw: Mit Brigitte Balbach hat der Verband nun eine zweite Stimme im geschäftsführenden Vorstand des VDR

Am ersten Tag standen mit der Wahl eines neuen Geschäftsführenden Bundesvorstandes und der Vorstellung des Haushaltsplans zwei Themen im Vordergrund. Bevor der neue Vorstand gewählt wurde, aktualisierte die Delegiertenversammlung die Satzung des Verbandes dahingehend, dass mit Beginn der neuen Wahlperiode vier statt bisher drei Stellvertretungen des Bundesvorsitzenden gewählt wurden. Daneben wurde die Anzahl der Delegierten reduziert. 

 

NRW mit mehr Gewicht auf Bundesebene

Bei der anschließenden Wahl wurde der Vorsitzende Jürgen Böhm, 52 Jahre aus Bayern, mit 94 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Böhm fungiert bereits seit acht Jahren als Bundesvorsitzender des VDR. Die Delegiertenversammlung wählte im Anschluss Bernd Karst (Rheinland-Pfalz), Anton Huber (Bayern), Dirk Meuser (Schleswig-Holstein) und Brigitte Balbach aus Nordrhein-Westfalen als Stellvertretungen des Bundesvorsitzenden. Neben Ulrich Brambach, der als Schatzmeister wiedergewählt wurde, hat lehrer nrw nun eine zweite Stimme im Geschäftsführenden Bundesvorstand des Verbandes Deutscher Realschullehrer. Damit bekommen nordrhein-westfälische Positionen und Überlegungen auf der Bundesebene stärkeres Gewicht. Den geschäftsführenden Vorstand des VDR komplettieren Waltraud Erndl (Pressesprecherin, Bayern), Karlheinz Kaden (Chefredakteur der Zeitschrift, Niedersachsen) und Petra Müller (Schriftführerin, Sachsen). 

 

Kriterien für eine realistische Bildung

Am zweiten Tag stand die Sacharbeit im Vordergrund. Die Delegierten diskutierten, bearbeiteten und verabschiedeten schließlich gut 70 Anträge, die der Verbandsarbeit in den nächsten vier Jahren einen inhaltlichen Rahmen geben werden. In einem Sechs-Punkte-Katalog formulierte der VDR zudem klare Kriterien für eine realistische Bildung in Deutschland. Dazu gehören das Bekenntnis zur Differenzierung der Bildungsgänge, die Stärkung des Leistungsgedankens sowie der Qualität der Bildungsabschlüsse, die Nutzung und Beachtung der Chancen und Risiken der Digitalisierung, der Erhalt des Bildungsföderalismus und die Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs, etwa durch eine Eingangsbesoldung nach A13.

In seinem Schlusswort wies Böhm darauf hin, dass der VDR eine engere Zusammenarbeit mit dem DL (Deutscher Lehrerverband) anstrebt. Abschließend lud der VDR-Vorsitzende bereits jetzt zum nächsten Bundesrealschultag ein, der 2022 in Baden-Württemberg stattfinden wird. 

Frank Görgens / Jochen Smets

Originalausgabe (PDF-Datei)


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