Der Hauptausschuss, nach der Delegiertenversammlung, das oberste Gremium von lehrer nrw, hat auf seiner Sitzung am 3. März in Dortmund Weichen für die Zukunft gestellt.

Oberstes Ziel sei es, den Verband zu erhalten und in eine gesicherte Zukunft zu führen, betonte die Vorsitzende Brigitte Balbach in Dortmund. Die Umbenennung des einstigen Realschullehrerverbandes in lehrer nrw vor sieben Jahren, übrigens an gleicher Stelle vollzogen, sei dazu ein enorm wichtiger Schritt gewesen.
Gerade im Hinblick auf die von Rot-Grün seither vorangetriebenen strukturellen Umwälzungen hin zu Schulen des längeren gemeinsamen Lernens habe sich die Öffnung des Verbandes für andere Schulformen als richtig erwiesen. Auch mit Blick auf die Landtagswahl am 14. Mai gelte es, den Verband politisch weiter zu profilieren.
Um für aktuelle und künftige Mitglieder noch attraktiver zu werden, ist eine Ausweitung der Serviceangebote geplant. Das erheblich erweiterte Fortbildungsprogramm und der Ausbau der Rechtsberatung haben sich in dieser Hinsicht bereits sehr positiv bemerkbar gemacht.

Aus der Arbeit des Hauptpersonalrats Realschulen berichtete der stellvertretende Vorsitzende Sven Christoffer. Der Hauptpersonalrat ist und bleibt ein wichtiges Korrektiv gegen manches handstreichartige Vorgehen des NRW-Schulministeriums.
Gerade erst hat der Hauptpersonalrat umstrittene Änderungen beim § 132c Schulgesetz (siehe ‘Brennpunkt’ auf Seite 4) sowie zur schulischen IT-Infrastruktur durch die Plattform Logineo zunächst angehalten, um die Belange der Beschäftigten stärker in die Änderungen einfließen zu lassen.

Unumstrittenes Highlight im lehrer nrw-Terminkalender 2017 ist der Mülheimer Kongress, der am 22. und 23. November in der Akademie ‘Die Wolfsburg’ in Mülheim stattfindet. Die zweitägige Veranstaltung steht unter dem Leitmotto: ‘Was Lehrer stark macht.’

Jochen Smets

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Neubestellung der Referate

Deutlich gestrafft wird die innerverbandliche Sacharbeit. So beschloss der Hauptausschuss, die Inhalte der Referate stärker an den Schwerpunktthemen in den Schulen des Landes zu orientieren.

Hier ein Überblick über die neue Aufteilung:

  • Gleichstellung: Leitung Marlis Tasser
  • Inklusion: Brunhilde Dobrowolski
  • Internet: Manfred Berretz
  • Mitgliederbetreuung: Achim Schmitz
  • Bildung: Dieter Peters
  • Senioren: Konrad Dahlmann
  • Privat-/Ersatzschulen: Sigrid Austermann
  • Schwerbehinderte: Tanja Heinrichs
  • Schulen des längeren gemeinsamen Lernens: Ulrike Goll
  • Integration: Andreas Kucharski
  • Mutterschutz/Elternzeit: Sarah Wanders

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Weckruf an die Politik

Der im Februar eskalierte Schulstreit in Kleve zeigt einmal mehr, dass Schulpolitik nicht am Elternwillen vorbei zu machen ist. Hier sollten zahlreiche Kinder, für die aufgrund der hohen Anmeldezahlen an der Realschule sowie den beiden Klever Gymnasien zunächst kein Platz war, per Losentscheid auf zwei Gesamtschulen verteilt werden. Gegen diese Willkür gingen die Eltern auf die Barrikaden. Am 21. Februar organisierten Schulen und Eltern eine Demonstration vor dem Rathaus. lehrer nrw war mit mehreren Verbandsvertretern vor Ort.

Gerade rechtzeitig haben sich Lokalpolitik und Verwaltung auf eine pragmatische Lösung besonnen, nach der die Karl Kisters Realschule von drei auf vier Züge aufgestockt wird und auch eines der beiden Klever Gymnasien einen weiteren Zug erhält. Damit könnten alle Kinder an ihre Wunsch-Schule wechseln. Die enorme Resonanz auf die Demonstration hat deutlich gemacht, dass das Problem über Kleve hinaus auch nach Düsseldorf weist.

In Kleve haben Rat und Verwaltung eins zu eins umsetzen wollen, was die rot-grüne Landesregierung seit Jahren propagiert und praktiziert: Schulen des längeren gemeinsamen Lernens werden protegiert, Schulen des gegliederten Systems werden geschwächt. »Hier sollten Kinder als Manövriermasse für eine ideologisch motivierte Schulpolitik missbraucht werden«, sagte die lehrer nrw-Vorsitzende Brigitte Balbach in einer Pressemitteilung. »Den Klever Eltern können wir für diesen Weckruf an die Politik gar nicht genug danken.«

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