Das Jahr 2021 hat angefangen, und wir sind immer noch in den Klauen von Corona. Wir warten dringend darauf, dass wir auch mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Seniorengemeinschaft des lehrer nrw wieder Veranstaltungen durchführen oder besuchen können.

Viele Kolleginnen und Kollegen, die mich anriefen, betonten, dass ihnen doch etwas fehlt; denn wir konnten in den letzten Jahren feststellen, dass durch unsere Treffen und Fahrten doch eine Menge an neuen Freundschaften entstanden sind. Wir vom Referat haben Ende Dezember 2020 per Videokonferenz erste Planungen für 2021 angestoßen. Es soll, sobald die Pandemie abgeflacht ist, wieder ’losgehen’ mit unseren gemeinsamen Erlebnissen. Dazu an dieser Stelle bald mehr.

Konrad Dahlmann

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Trauer um Adolf ‘Roy’ Deimann (1919 bis 2020)

Am 28. September 2020 ist Adolf Deimann im hohen Alter von 100 Jahren in Nörvenich verstorben. Seinen 100. Geburtstag feierte er noch im Familienkreis in seinem Reihenbungalow in Erftstadt-Lechenich. Roland Gschwandtner, mein Nachfolger, und ich durften ihn damals besuchen. Geistig vollkommen frisch und orientiert, berichtete er uns aus seinem Leben.

Am 1. Dezember 1919 erblickte er in Dortmund das Licht der Welt. Seine Kindheit war eine entbehrungsreiche Zeit, denn das Ruhrgebiet war nach dem verlorenen ersten Weltkrieg von 1923 bis zum Juli 1925 durch französische und belgische Truppen besetzt. Jede Familie musste ums Überleben kämpfen. Erst Anfang der 1930er Jahre, nach der Weltwirtschaftskrise, wurde das Leben erträglicher. Seine Eltern ermöglichten es ihm, die Höhere Schule zu besuchen. In diesen Jugendjahren hatte er das Glück, bei Borussia Dortmund Fußball spielen zu dürfen. Dann begann im September 1939 der zweite Weltkrieg. Nach einem Notabitur wurde er 1940 zum Wehrdienst einberufen. Er hatte 1945 Glück, nach kurzer Gefangenschaft heil aus dem Kriegsgeschehen entlassen zu werden.

Auf Wunsch seiner Eltern machte er eine Banklehre, orientierte sich aber bald um: Da um 1950 viele Lehrer gesucht wurden, begann er die Ausbildung zum Lehrerberuf, und zwar an der Pädagogischen Hochschule in Dortmund. Hier lernte er seine spätere Ehefrau Edeltraud kennen. Seine erste Stelle als Realschullehrer erhielt Adolf Deimann in Castrop-Rauxel, seine Frau unterrichtete an der Realschule Wanne-Eickel. ‘Roy’ wurde zu seinem Spitz- und Rufnamen.

In den sechziger Jahren strebte Roy mit seiner Familie – inzwischen war eine Tochter geboren – einen Wechsel ins Rheinland an. Es ergab sich 1967/1968 für beide Ehepartner die Möglichkeit, eine Stelle an der 1965 neu gegründeten Realschule in Sankt Augustin-Menden zu bekommen. Hier wurden die Fächer Deutsch und Geschichte sehr gesucht. Da Roy schon immer eine ‘musikalische Ader’ besaß und gut Klavier spielen konnte, gab er in den ersten Jahren in Menden auch Musikunterricht und leitete mit großem Erfolg den Schulchor. Sein großes Interesse galt dem Fach ‘Geschichte’. Und nicht zuletzt durch seine pädagogischen Fähigkeiten wurde ihm sehr bald die Fachleiterstelle für Geschichte beim Bezirksseminar in Siegburg angetragen, wodurch er zum Direktorstellvertreter ernannt wurde.

1981 ging Adolf Deimann mit 62 Jahren vorzeitig in Ruhestand. Zum Kollegium der Realschule Menden hielt er weiterhin engen Kontakt. Auch dem Realschullehrerverband, dem er schon früh beigetreten war, hielt er die Treue, ebenso nach der Umbenennung in ’lehrer nrw’. Roy Deimann war eine beeindruckende Persönlichkeit, immer freundlich und auch im hohen Alter stets an der Politik und dem Schulleben interessiert.

Siegfried Westermann
ehemaliger Seniorenbetreuer des KV Rhein-Sieg

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