lehrer nrw: Keine Zwei-Klassen-Gesellschaft beim Gesundheitsschutz.
In der Debatte um eine frühere Impfung von pädagogischem Personal scheinen Gesundheitsminister Jens Spahn und mit ihm zahlreiche Politiker vor allem Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschul-Lehrkräfte im Blick zu haben. „Das ist gut und richtig“, betont Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw. „In Ergänzung dazu fordern wir allerdings, auch Lehrkräfte an weiterführenden Schulen, die in den Abschlussklassen wieder im Präsenzunterricht tätig sind, in der Impf-Priorisierung von der dritten in die zweite Gruppe vorzuziehen. Beim Gesundheitsschutz sollte es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben.“
Anders als in Grundschulen, wo der Unterricht generell im Wechselmodell laufen soll, können die Abschlussklassen laut der aktuellen Schulmail auch in voller Klassenstärke unterrichtet werden. In den Schulen der Sekundarstufe I gibt es in der Jahrgangsstufe 10 nicht selten Klassengrößen von 30 und mehr Schülern. „Hier ist es schlicht nicht möglich, Mindestabstände einzuhalten. Das erhöht das Infektionsrisiko beträchtlich. Die aktuell stagnierenden oder sogar leicht ansteigenden Infektionszahlen mahnen uns, wie fragil die Pandemie-Lage immer noch ist. Daher muss das Risiko, das mit den teilweisen Schulöffnungen einhergeht, so gering wie möglich gehalten werden. Dazu gehören neben einer möglichst raschen Impfung für alle im Präsenzbetrieb tätigen Lehrkräfte selbstverständlich ein umfassendes Hygienekonzept und eine klare Test-Strategie“, erklärt der lehrer nrw-Vorsitzende.
22.02.2021
Jochen Smets, Pressesprecher